Diskussion:Kupfer (Fluss)

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Silvicola in Abschnitt Länge
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Vitriolabbau und Kupferablagerungen[Quelltext bearbeiten]

Mir sind andere Vitriol-Herstellungen in der näheren Umgebung (Gaildorf, Crailsheim) aus dem 19. Jahrhundert bekannt, die ihren Rohstoff aus dem Lettenkeuper bergmännisch gewannen. In diesen Fällen war allerdings das Vitriol nicht schon im Abbauprodukt enthalten. Vielmehr enthielt es Spuren von Pyrit, also ein sulfidisches Erz, welches erst nach dem Abbau durch Rösten (Oxidation) in Sulfat überführt wurde.

Da bei Kupferzell die Rohstoffquelle nach geologischer Lage vermutlich auch im Lettenkeuper liegt, frage ich mich: Wurde wirklich Vitriol selbst bergmännisch in Bauersbach abgebaut, oder nicht doch nur ein Vorprodukt (Pyrit)?

Die Altversion des Artikels redete von Kupferablagerungen, unter welchen man strenggenommen wohl Ablagerungen von gediegenem Kupfer verstünde, die zwar - selten - auf der Welt vorkommen, eine Möglichkeit, die ich aber schon angesichts des Klimas am Ort dreist ausschließen würde. Die Formulierungen waren wohl recht wörtlich aus der nun erstmals referierten Diplomarbeit übernommen. Dort findet man (S. 13/14):

„Ihren Namen hat die Kupfer vermutlich schon in der Keltenzeit (400 v. Chr. bis 100 n. Chr.) erhalten und wurde aus dem keltischen Wort „cupara“ abgeleitet (KEINATH 1953). Erste urkundliche Hinweise auf den Namen finden sich 778 n. Chr., wo sich in der heutigen Ortslage Forchtenberg die „kupfere villa“ und um 1430 dann „Kupferhausen“ befand (MATTES 1929). Da Kupferablagerungen im Talbereich der Kupfer vorkommen, kann vermutet werden, dass der Name der Kupfer hierauf zurückzuführen ist. Bei Bauersbach zum Beispiel findet sich kupferhaltiger Vitriol, der dort im 19. Jahrhundert in einem Bergwerk abgebaut wurde. Ob der Name der Kupfer tatsächlich daraus hervorgegangen ist, ist allerdings nicht nachgewiesen (WEIS 2001).“

Die sogenannten Kupferablagerungen erwecken, nach obigen Schluß, Zweifel an der Quelle. Anführung etymologischer Begründungen mit Bezug auf die Keltensprache ist auch nicht immer geeignet, die Vertrauenswürdigkeit einer Quelle zu erhöhen.

In dem sogenannten "Vitriolbergwerk" in Gaildorf - siehe Erwähnung hier: [1] - ist laut Auskunft des offenbar heimatkundlich bewanderten Führers im Gaildorfer Schloß, den ich einst das Vergnügen zu hören hatte, und der eindringlich vom gewaltigen Holzverbrauch zum Rösten des o.g. Pyrits berichtete, offenbar in Wirklichkeit Pyrit und nicht Vitriol abgebaut worden. Dagegen gibt es sehr wohl auch sogenannte "Vitriolbergwerke", in denen sulfatisches Salz, also tatsächlich Vitriol abgebaut wurde, etwa bei Schriesheim nördlich von Heidelberg.

Ich wollte, ich sähe in Sachen der Kupfer klar.

Gegebenenfalls wäre der Artikel entsprechend zu ändern.

--Silvicola 17:41, 30. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Im Buch Die Kupfer von der Quelle bis zur Mündung (Weis 2001, s.o.) entdecke ich eben einen Text von Andreas Volk, Gemeindearchivar von Kupferzell. Darin schreibt er: "Noch bevor die Kupfer unter der Autobahn hindurchfließt, liegt beim Gewann Flürle, rechts von der Kupfer, das ehemalige Bergwerksgelände der König-Wilhelmsgrube. Hier wurde von 1822 bis ca. 1850 bergmännisch Kupfervitriol abgebaut. Leider ist von dem Bergwerk, außer ein paar verwachsenen Abraumhalden, heute nichts mehr erkennbar." Ich werde bei Gelegenheit mal dort nachfragen, welche Quellen es dazu gibt. ---ma 16:53, 8. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Nur zu! Und ich werde, wenn ich mal wieder die B 19 von Hall Richtung Künzelsau befahre, am Parkplatz am Wäldchen kurz vor der Kupferbrücke aussteigen und durch den Wald auf der rechten Straßenseite Richtung Kläranlage streifen; denn dort, wo kurz vor der Einmündung in die Kupfer der von Übrigshausen heranfließende Richtbach dieses Wäldchen wieder verläßt, zeigt die TK25 eine kleine, von ihm durchflossene Grube, mein erster und bisher einziger Kandidat für den Standort. Auch Google-Maps (49.188341, 9.701252) zeigt dort am Bewuchs, nördlich einer Lichtung, eine auffällige runde Struktur. Auf dem restlichen Kilometer der Kupfer bis zur Autobahn zeigt die Karte rechts des Flusses nämlich ruhige und anscheinend ungestörte 2,5-m-Höhenlinien. Mit Glück wird etwas klarer werden. -- Silvicola 20:14, 8. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Die TK 50, die ich gerade zur Hand habe, verzeichnet ein abgegangenes Bergwerk im Gewann Flürle; und zwar an der Stelle, an der die K 2364 von Westernach nach Bauersbach die Kupfer quert (nur wenige Meter südlich der Brücke, nördlich der Brücke ist ein Pumpwerk eingezeichnet). Ist allerdings - wie erwähnt - einer 50er Karte, anderes Kartenmaterial habe ich an meinem momentanen Standort leider nicht zur Hand. ---ma 22:31, 8. Mär. 2008 (CET)Beantworten


Einschlägige Quelle hinzugefügt und benutzt. -- Silvicola Diskussion Silvicola 13:21, 7. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Länge[Quelltext bearbeiten]

Angabe von IP ohne Belege: 25,7 km Laut LUBW 25,587 km (aufgerundet = 25,6 km) --Anarabert 19:52, 25. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Ich habe eben nachkontrolliert, LUBW hat (sogar nach RIPS wie UDO übereinstimmend!) 25,587 km, eigenes Nachmessen auf der Karte ergab 25,732 km, 6‰ Abweichung, das ist im Rahmen der Klickgenauigkeit. Der Verlauf, den LUBW zeigt, erwies sich in ein paar geprüften Details (Bsp.: man lässt den Fluss korrekt an der Quelle beginnen und nicht erst, nach einem verdoltem Abschnitt, am Teich in Übrigshausen, also etwa 300 m talab; im Bereich des Mühlkanals bei Ulrichsberg wurde korrekt der Fluss genommen und nicht der 140 m kürzere Kanal) als zuverlässig. Da mir die genannte Bearbeitung noch aus anderen Gründen die Skepsis weckt, im Sprachlichen, durch die offenbare Vertauschung von Mittlerem und Unterem Muschelkalk (der natürlich weiter flussab erreicht werden muss), dann auch noch in den Ausführungen zu den Kupferablagerungen / dem früheren Vitriolbergwerk bei Bauersbach (führt hier zu weit, bei Wunsch aber Näheres), ersetze ich durch den gerundeten amtlichen Wert. -- Silvicola Diskussion Silvicola 07:01, 26. Sep. 2009 (CEST)Beantworten