Diskussion:Kurzbach (Adelsgeschlecht)

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Dorado in Abschnitt Kurzbach-Wappen (Siegel) im Armorial de Gelre
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Namensform Kurzbach/Corzybog[Quelltext bearbeiten]

Ist es nicht so, dass die Seydlitze, in den polnischen Adel aufgenommen, einen Namen für ihr Wappen, wie die polnische Sitte war, erhielten -Korzbok. Zurück auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches, verdeutschten sie Korzbok und nannten sich ab nun "Kurzbach". So sagen jedenfalls hervorragende polnische Heraldiker.

--AvF 15:00, 6. Dez 2005 (CET)

Der Name Kurzbach taucht in der Schreibweise cvrzbok, kurczeburk usw. als Familienname bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jh. in Urkunden von Herzog Heinrich V. von Breslau auf. Das müsste dann davor liegen. Um 997 schloss Polen ein enges politisch-militärisches Bündnis mit dem Heiligen Römischen Reich.

--Drei.Fische 20:30, 3. Okt. 2007 (CEST)Beantworten




Frage 1: "Name des alten Stammsitzes, einer Burg am Rhein, wurde zum Familiennamen= corzybog". Wenn der Stammsitz am Rhein lag, warum sollte er dann einen slawischen Namen getragen haben? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass die Burg den Namen Kurzbach trug, was später dann in Schlesien bzw. den Piasten-Herzogtümern durch phonetische Angleichung zu Corzybog (Fürchte-Gott) wurde?

--Dr. Klödner 13:35, 15. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Antwort 1: Nach Johannes Sinapius (Schlesische Curiositäten, Leipzig 1728) waren die Seidlitz in den wendischen Kriegen 931 rittermäßige Soldaten mit Ursprung aus einem alten vandalischen Geschlecht. Es besteht die Möglichkeit, aus Tradition heraus eine slawische Namensgebung benutzt zu haben. Der Name Kurzbach soll ursprünglich aus der Bezeichnung für den Wappenschild hervorgehen. Bernhard Seidlitz (653 in Rom gestorben) war Papst Eugen I. Zeremonienmeister. Fische (auf dem Wappen Kurzbach) sind ein urchristliches Symbol. In diesem Zusammenhang würde auch "Corzybog" passen. Dies ist bis heute jedoch eine Hypothese.

Der Gedenkschrift des Prausnitzer Pfarrers Kaspar Vogel auf Heinrich II. Kurzbach (Arma Militia Christiana, Leipzig 1601) ist zu entnehmen, dass "diese vortrefflichen Herren sind vor Zeiten Reichs-Grafen am Rhein gewesen, und haben auf einem Schloße, Kurzbach genannt, gewohnt". Da diese Gedenkschrift in die Augenzeugenperiode fällt, ist dieser Aussage hohen Wahrheitsgehalt beizumessen.

--Drei.Fische 22:30, 1. Okt. 2007 (CEST)Beantworten




Frage 2: Dann würde mich noch interessieren, wieso es 1410 schon preußische Feldherren gab? Sollte damit der deutsche Ritterorden gemeint sein, dann kann es kaum stimmen, dass Hans Kurzbach ausgerechnet unter dieser Fahne seinen Einfluß bei den Jagiellonen festigen wollte. Dass Peter Kurzbach einen der letzten Schlichtungsversuche vor der Schlacht bei Tannenberg/Grunwald unternahm, und zwar im Auftrag des polnischen Königs, ist zwar nicht erwähnt, würde aber ebenso wenig passen.

--Dr. Klödner 13:35, 15. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Antwort 2: Hans und Peter Kurzbach zogen in den Krieg wider die Ordensritter im Zuge mit dem polnisch-litauischen Heer. Ich darf an dieser Stelle anmerken, dass die Schlacht bei Tannenberg auch heute noch allzuoft unter falscher Nationaltümelei (Deutscher und Polen) dargestellt wird. Tatsächlich war Jagiellos Feldherr Zindram von Maskowitz ein Deutscher von Geburt. Ebenso kämpften im Verband neben weiteren deutschstämmigen ca. 2000 böhmische Söldner mit (Jan Hus war zuvor gebannt worden). Die Schlacht bei Grünwald war wohl einerseits motiviert durch dynastische Interessen, andererseits aber auch durch religiöse Streitigkeiten (Reformatoren/Liberale gegen Traditionalisten).

--Drei.Fische 22:30, 1. Okt. 2007 (CEST)Beantworten




Zum Abschnitt "andere Linien": In Polen/Preußen gibt/gab es mehrere Familien, die das Wappen Korzbok führen, das sie entweder angenommen haben, oder es führen, weil sie vom Geschlecht der Kurzbach direkt abstammen. Inwieweit ist die Abstammung bei den Seydlitz denn belegt? Ist es vielleicht auch nur eine Vermutung?

--Dr. Klödner 13:35, 15. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Familiennamen haben sich beim Adel erst Anfang des 11. Jhds herausgebildet. Davor erfolgte die Zuordnung zu einem Familienverband durch das gemeinsam geführte Wappen. Familienwappen des Adels haben ihre Verbreitung im Zuge der Ritterturniere im 8. und 9. Jhd. gefunden. Die Kurzbach führen im 13. Jhd. in Schlesien noch das Wappen der Seidlitz mit vertauschten Farben. Die freiherrliche Linie in Militsch und Trachenberg änderte die Schildfarben in Schwarz/Silber, führte die alten Farben als Reminiszenz aber noch weiter in der Helmzier.

--Drei.Fische 22:30, 1. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Kurzbach-Wappen (Siegel) im Armorial de Gelre[Quelltext bearbeiten]

Das angeführte Wappen (Siegel) laut Beleg angeblich aus dem Armorial de Gelre finde ich in dem online verfügbaren Digitalisat des Originals weder auf der Seite 53r noch überhaupt. Wie ist das zu erklären? Das Siegel von 1322 ist allerdings im Siebmacher von C. Blazek bestätigt, allerdings ohne eine Tingierung. Gruß DORADO 20:05, 27. Feb. 2019 (CET)Beantworten