Diskussion:Laßrönne

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Letzter Kommentar: vor 8 Monaten von 2003:D1:673B:3C30:708F:D6D8:724:D237 in Abschnitt Geschichte
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Geschichte[Quelltext bearbeiten]

Im Text finden sich einige Ungenauigkeiten und auch Unrichtigkeiten. Der Reihe nach:

  1. Die Ersterwähnung (Arend Mindermann, Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden Bd. 2 (2004); undatierte Urkunde Nr. 584) wird vom Bearbeiter des Urkundenbuchs folgendermaßen datiert: 1344 (?), sicher zwischen dem 27.11.1342 und 1352. 1352 ist also die jüngste mögliche Datierung der Urkunde.
  2. Die Ilmenau mündete ursprünglich dort, wo sie noch heute mündet. 1396 wurde jedoch von den Lüneburgern als Gegenmaßnahme zur Sperrung der Ilmenau im sog. Satekrieg der Laßrönner Graben als neue Mündung geschaffen, die 1578 wieder aufgegeben werden musste. Literatur: Michael Reinbold, Die Lüneburger Sate (1987), Seite 188 (Schaffung der Laßrönner Mündung) und Otto Puffahrt, Hoopte 1291-1991 (1992), Seite 32/33 (Ende dieser Mündung).
  3. Laßrönne gehörte (wahrscheinlich) seit der Gründung der Parochie Winsen (1233) kirchlich zu eben dieser, jedoch kann keine Rede davon sein, dass die Einwohner Laßrönnes auch Stadtbürger waren. Zwischen Stadtbürgern und Landbewohnern bestand während des Mittelalters und der frühen Neuzeit ein scharfer rechtlicher Unterschied. Dies auszuführen, fehlt hier der Raum; man kann aber darüber keinesfalls wie in diesem Artikel hinweggehen und so einen vollkommen falschen Eindruck wecken. Politisch gehört Laßrönne erst seit 1972 zu Winsen. Allerdings gehörten die Stadt Winsen und auch eine Reihe von Vogteien und damit auch die darin gelegenen Dörfer wie Laßrönne seit etwa 1371 zur Großvogtei (später Amt) Winsen, weshalb seit dieser Zeit auch Abgaben an das Amt (nicht jedoch an die Stadt) Winsen zu entrichten waren. In den Jahren 1381/82 gehörte Laßrönne zur Vogtei Winsen, die später in die Vogteien Marsch, zeitweise auch Binnenmarsch sowie Neuland aufgespalten wurde. 1381/82 werden aus Laßrönne Abgaben von 7 1/2, später 8 Schilling pro Halbjahr genannt, auch einmal 6 Mark (= 96 Schilling) von einem "Heyne Randers de Lasronne". Wohlgemerkt an den Großvogt, nicht an die Stadt, die ihrerseits (consules in Winsen) Abgaben an den Großvogt zu leisten hatte. Literatur: Heinrich Dormeier, Landesverwaltung während des Lüneburger Erbfolgekrieges - Die Vogteirechnung des Segeband Vos in Winsen an der Luhe (1381/82). Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte Bd. 83 (2011) Seiten 117-178.


Ich empfehle sehr, zunächst einmal die einschlägige Literatur (u. a. die angegebene) zu studieren und danach den ganzen Artikel noch einmal zu überarbeiten.


Guinsensis --2003:D1:673B:3C36:B8B4:35BE:775C:4C8D 11:01, 7. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Hallo Guinsensis! Vielen Dank für die wichtigen Anregungen. Der Geschichtsabschnitt des Artikels hat sich seit März 2007 kaum verändert. Leider fehlen seitdem für weite Teile genaue Quellenangaben (bei Erstellung wurde nur allgemein das Stadtarchiv angegeben), was ich schon immer etwas fragwürdig fand. Ich danke dir daher besonders für die angegebene Literatur. Auch wenn mir derzeit aus beruflichen Gründen die Zeit für eine größere Überarbeitung fehlt, könnte ich sie langfristig schaffen. Sollten andere Interesse daran haben, sie zu übernehmen, freue ich mich allerdings auch.
Da ich zu vielen der von dir aufgeführten Quellen keinen Zugang habe, ist für mich die Nachvollziehbarkeit beim Schreiben begrenzt. Wenn du magst, können wir gerne dazu in einen privaten Austausch gehen. --Alex (Diskussion) 01:03, 8. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Hallo Alex. Zunächst vielen Dank, dass du den Artikel optimieren willst. Das erlebt man nicht alle Tage. Meistens wird bei Wikipedia auf solche Anregungen nicht einmal geantwortet. Die angegebene Literatur steht in meiner umfangreichen heimatkundlichen Privatbibliothek. Du kannst sie natürlich ausleihen. Ich habe auch mehrere Bücher zur Geschichte Winsens verfasst, daher weiß ich einiges, was selbst Leute in der Stadtverwaltung oder vom HuM (Heimat- und Museumsverein) nicht wissen. Meine E-Mail-Adresse kannst du beim HuM (im Marstall-Museum) erfahren. So könnte ich dir auch ein Inventar meiner Bibliothek zur Verfügung stellen. Neulich hatte ich in einem Leserbrief im WA kritisiert, dass die sog. Museumsinsel in Laßrönne auf alles Mögliche, nur nicht auf das dortige wohl wichtigste historische Ereignis (die Kriegshandlungen um die Sperrung der Ilmenau und den Durchstich des sog. Laßrönner Grabens im Satekrieg 1396) hinweist. Das ist auf keinen guten Boden gefallen. Die HuM-Führung hat sich deswegen bei mir beschwert. Dabei kam allerdings heraus, dass, der HuM selbst von dieser Historie keine Ahnung hatte. Um so wichtiger, dass diese Sache wenigstens im Wikipedia-Artikel zu Laßrönne einmal erwähnt und richtig dargestellt wird. An Literatur dazu mangelt es ja nicht, nur lesen die meisten Leute heute nicht mehr - man weiß nicht: können oder wollen sie es nicht? -, und das ist immer dann bedenklich, wenn man über so ein Thema dann auch noch schreibt. - Vielleicht wird es aber nun doch noch etwas. Für ein so kleines Dorf wie Laßrönne eine außergewöhnlich spannende Geschichte, für die sich aber selbst Berufene (wie der Winsener HuM) bisher nicht interessieren, auch wohl jetzt noch nicht, da ich sie wachgerüttelt habe! Anderes finden sie eben wichtiger, nun gut.
Guinsensis --2003:D1:673B:3C30:708F:D6D8:724:D237 10:05, 8. Sep. 2023 (CEST)Beantworten