Diskussion:Lebenswelt

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von FArnold in Abschnitt Kraus
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Der Artikel ist ergänzungsbedürftig, v.a. jenseits der Sozilogie. Mir z.B. fehlt das Habermassche Verständnis der Lebenswelt!

Berger und Luckmann fehlen auch (Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit). Wage mich aber noch nicht an den Artikel heran.


Hans Thiersch[Quelltext bearbeiten]

Wollt ihr nicht den aktuell sehr bedeutsamen Vertreter der Sozialpädagogik Hans Thiersch hinzufügen, Stichwort "Lebensweltorientierung"?

Der Hinweis ist unter "siehe auch" bereits vorhanden. Aufgrund der doch sehr abweichenden Inhalte sollte es hier auch nicht mehr sein. Gruß --Lutz Hartmann 08:18, 21. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Überarbeiten[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel erscheint mir zu undifferenziert, was sich bereits in der Einleitung zeigt. Lebenswelt ist nämlich eben nicht gerade nur die vorwissenschaftliche Sicht der Welt eines Individuums, sondern die Kombination aus seiner Wahrnehmung der Welt (vorwissenschaftlich) und seiner Interpretation der Wahrnehmung (die kann durchaus wissenschaftlich sein). Schön ist hierzu z. B. der Ansatz von Werning, der die Lebenswelt ja als die konkrete Wirklichkeit der Welt in der Modalität wie sie von Menschen wahrgenommen und gedeutet und sich mit ihr in Beziehung gesetzt wird. Insofern wäre hier eine Überarbeitung wohl geboten. --Lautringer Atsche 19:03, 26. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Hallo, Lautringer Atsche. Bitte um Verständnis, dass ich Deine Meinung so nicht teilen kann. Herr Werning war mir bisher nicht bekannt. Und das hier hilft mir auch nicht weiter. Er taucht nämlich in den einschlägigen Lexika (z.B. Metzler Philosophie Lexikon, Kröner Philosophisches Wörterbuch) noch nicht einmal in den Literaturangaben auf. Der Begriff ist in der Philosophie und in der Soziologie so eingeführt, wie hier dargestellt. Wenn nun Herr Werning den Begriff anders und auf eine eigene Weise benutzt, wäre das in diesem Artikel entsprechend darzustellen. Voraussetzung ist allerdings, dass diese Begriffsverwendung anderweitig in der Literatur auch rezipiert wird. Dies sollte dann auch belegt werden. Erst dann müsste man in der Einleitung auf beide Arten der Begriffsverwendung eingehen. Denn an der dargestellten Verwendung ändert die Anwendung bei Herrn Werning nichts. Die Verwendung des Bausteins „Überarbeiten“ ist hier unangebracht, weil der Artikel bestenfalls einer Ergänzung wie dargestellt bedarf, sofern Herr Werning tatsächlich (nachgewiesene) Relevanz hat. Die Trennung von Lebenswelt und wissenschaftlicher Weltsicht ist ja nun einmal die bei Husserl und Habermas vorzufindende Begriffsverwendung (übrigens offensichtlich auch auf dem von Gethmann veranstalteten Kongress „Lebenswelt und Wissenschaft“, der in den Links auftaucht). Und es ist nicht unsere Aufgabe hier den beiden eine falsche Begriffsbildung vorzuhalten. Ich bitte Dich daher, den Baustein wieder zu entfernen. Gruß --Lutz Hartmann 20:04, 26. Nov. 2009 (CET)Beantworten
Ich lese mich nochmal in Husserl ein, aber so wie ich auch ihn verstehe, ist Lebenswelt ja gerade die Welt, die jeder Mensch wahrnimmt und die sich jeder Mensch selbst konstruiert (um auch mal den Konstruktivismus zu Wort kommen zu lassen). Denn meine Welt (und ihre Wahrnehmung) kann ja nicht nur aus der Wahrnehmung bestehen, sondern ist immer Ergebnis meiner mentalen Prozesse. Wenn die Wahrnehmung meiner Welt aber nun Ergebnis meiner mentalen Prozesse ist, dann ist auch entscheidend, auf welcher Basis ich meine Wahrnehmung interpretiere - behaupte ich nun, dass meine Weltsicht hier stringent vorwissenschaftlich ist, dann greife ich doch deutlich zu kurz: Tatsache ist doch, dass ich die Welt vor dem Hintergrund meines Wissens interpretiere und dies ist letztlich auch von wissenschafltichen Ergebnissen zumindest beeinflusst. Insofern wäre Lebenswelt doch eher als die Welt zu definieren, die sich in meiner subjektiven Konstruktion (in der Integration meiner Wahrnehmung mit den mir bekannten Ergebnissen der Wissenschaft) ergibt in Abgrenzung zu der Welt, die die Wissenschaft als objektiv konstatiert. Eine klare Trennung zwischen Lebenswelt und wissenschaftlicher Sicht ist damit kaum zu halten, zumal die wissenschaftliche Sicht letztlich auch wieder nur eine Formulierung eines Ausschnitts der Lebenswelt verschiedener Wissenschaftler sein dürfte. Aber wie gesagt, ich lese mich nochmal ein und nehme so lange den Überarbeiten-Baustein heraus. --Lautringer Atsche 11:05, 27. Nov. 2009 (CET)Beantworten
Danke. Sicherlich kann man den Artikel noch weiter ausbauen. Dazu gibt es mittlerweile auch eine Reihe an Literatur. Zu Husserl findet sich relativ viel in diesem Buch. Zur Verwendung im Bereich der Sozialpädagogik ist dieser Aufsatz als Ausgangspunkt ganz interessant. Das Thema Lebensweltorientierung scheint mir nach wir vor eine sehr eigene Theorie, die auch weiterhin in einem eigenen Artikel abgehandelt werden sollte. Das Thema Radikaler Konstruktivismus (Maturana, Glaserfeld) ist aus meiner Sicht mit Vorsicht zu genießen. Es handelt sich um eine auch heute noch (oder zunehmend in Vergessenheit geratende?) umstrittene Erkenntnisauffassung. Deren Begriffsverständnis, das ja deutlich von Husserl oder Habermas abweicht, wäre daher wiederum in einem gesonderten Artikelabschnitt zu behandeln. Gruß --Lutz Hartmann 12:22, 27. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Kraus[Quelltext bearbeiten]

Die unter Konstruktivismus eingefügte Darstellung zu Björn Kaus scheint mir Eigenwerbung. Jedenfalls ist spontan eine größere Relevanz nicht erkennbar. Lutz Hartmann 13:00, 2. Nov. 2010 (CET)Beantworten

Der Kommentar lässt mich nun etwas ratlos zurück – In deinem Kommentar vom 27.Nov. 09 hast du doch selber festgestellt, dass das Thema Konstruktivismus in einem gesonderten Artikelabschnitt zu behandeln wäre – Na und gerade die Verknüpfung konstruktivistischer Grundlagen mit dem Lebensweltbegriff ist eine der zentralen Leistungen von Kraus (vgl. hierzu Kraus 2006 link m.E. gute Kompaktfassung – Grundlegen Kraus 2000, 2002). Benutzer: Afraa 19:40, 18.Mai. 2011

Mag ja alles gut und schön sein. Ich hab's ja nicht gelöscht. Aber solange es keine nachgewiesene Rezeption gibt, erscheint das halt als individuelle Privattheorie, deren Relevanz kritisch zu sehen ist. Vor allem scheint mir der relative anteil am Artikel unangemessen. Gruß --Lutz Hartmann 16:11, 19. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Obwohl die Diskussion schon etwas älter ist, möchte ich die Frage der Relevanz gerne noch mal aufgreifen. Da ich mich gerade vermehrt mit Kraus beschäftige, verstehe ich die hier geführte Debatte nicht so ganz – denn der Kraussche Lebensweltbegriff wird in der Tat vielfältig genutzt. Hier mal ein paar Beispiele:

  • Peter Pantucek beruft sich 2006 auf Kraus: „Unter Lebenswelt wird hier mit Kraus (2004:11) ‚das unhintergehbar subjektive Wirklichkeitskonstrukt eines Menschen (welches dieser unter den Bedingungen seiner Lebenslage bildet)’ verstanden“. (Quelle)
  • Holger Klose nimmt die Kraussche Definition von Lebenswelt und Lebenslage als Grundlage seiner Ausführungen in Holzbrechers „Handbuch für die Bildungsarbeit“. (Holger Klose: „Lebenswelten“ – Ein fotopädagogisches Projekt an einer internationalen Grundschule. In: Alfred Holzbrecher (Hrsg.): Foto + Text. Handbuch für die Bildungsarbeit. VS, Wiesbaden 2006. S. 101-114. Quellentext
  • In Band 5 der renommierten Kohlhammer Reihe Enzyklopädisches Handbuch der Behindertenpädagogik, „Lebenslage und Lebensbewältigung“, nehmen Beck und Grevin in ihrem einleitenden Beitrag „Lebenswelt, Lebenslage“ zentral Bezug auf Kraus (S. 15 ff.) (Iris Beck, Heinrich Greving: Lebenslage und Lebensbewältigung. In: Wolfgang Jantzen (Hrsg.): Enzyklopädisches Handbuch der Behindertenpädagogik. Band 5. Kohlhammer, Stuttgart 2012.)
  • Matthias Nauert grenzt sich mit seinem „erweiterten Mehr-Ebenen-Modell“ ausdrücklich vom Krausschen Lebensweltbegriff ab (S. 60) und verweist bei der Gegenüberstellung der Begriffe Lebenslage und Lebenswelt grundlegend auf Kraus (S. 61). (Matthias Nauert: Diversität verstehen. Das „erweiterte Mehr-Ebenen-Modell“ als Orientierungshilfe in der Sozialen Arbeit. In: Herbert Effinger et al. (Hrsg.): Diversität und Soziale Ungleichheit. Analytische Zugänge und professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit. Budrich, Leverkusen 2012. S. 56-67).
  • Für den Bereich der Gemeindepädagogik nutzt Dirk Oesselmann die Kraussche Definition von Lebenswelt und Lebenslage (Dirk Oesselmann: Einleitung zum Teil C: Lebenswelten. In: Peter Bubmann et al. (Hrsg.): Gemeindepädagogik. Gruyter, Berlin/Boston 2012. S. 185-188.)

Mal abgesehen davon wird Kraus auch häufig in Studienarbeiten (inkl. BA. und MA. Abschlussarbeiten) zitiert. Also insgesamt kann von fehlender Relevanz wirklich nicht die Rede sein! Über den relativen Anteil am Artikel lässt sich natürlich diskutieren. --FArnold (Diskussion) 17:14, 14. Sep. 2012 (CEST)Beantworten