Diskussion:Lyrisches Ich

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Fan-vom-Wiki in Abschnitt Poetisches Ich ./. Lyrisches Ich
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Groß-/Kleinschreibung[Quelltext bearbeiten]

Das Lyrische Ich (wie ein Eigenname) oder das lyrische Ich? Beides findet sich in diesem Artikel.

Ich bin für das "Lyrische Ich", immerhin handelt es sich um einen Fachterminus, nicht etwa wie beim "lyrischen Werk".
Dennoch werden nicht alle Fachtermini im Deutschen einfach groß geschrieben; gerade wenn ein Term in seiner speziellen bekannt ist, nimmt man ihm durch (die syntaktisch üblichere) Kleinschreibung nichts. Hier hat man also die Wahl, würde ich sagen. --Lounge7 00:36, 28. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
Man sehe sich die Verwendung in GoogleBooks an: Kleinschreibung. ... AUS TIEFERER TIEFE … nil nisi bene 07:47, 2. Apr. 2015 (CEST)Beantworten

"An Luise" als Beispiel??[Quelltext bearbeiten]

Mir ist es extrem wichtig, dass die Frage nach dem biographischen Hintergrund eines Gedichtes bei der Deutung nicht zu viel Raum einnimmt. Man sollte als Leser möglichst mit einer immanenten Interpretation beginnen, damit man nicht voreingenommen ist. Und sie sollte durchweg im Vordergrund stehen, auch wenn man über das Leben des Dichters recherchiert. Was die Grundintention betrifft, stimme ich also völlig mit dem vorliegenden Artikel überein. Ich finde aber das Beispiel "An Luise" unglücklich gewählt. Denn wenn man in diesem Fall dem Leser davon abrät, eine biographischen Hintergrund ins Auge zu fassen, 'schüttet man das Kind mit dem Bade aus'. Eichendorff heiratete nämlich am 7.4.1815 eine gewisse Luise von Larisch, die noch im selben Jahr den Sohn Hermann zur Welt brachte. Und 1816 schrieb er dann das vorliegende Gedicht. Auf eines der an sie gerichteten Gedichte (Das Flügelross) antwortete Luise sogar selbst in Reimen.

Auch den Versuch, die Absurdität der Gleichsetzung von realem Autor und lyrischem Ich am vorliegenden Beispiel zu beweisen, finde ich wenig überzeugend, denn meiner Meinung nach wird die betreffende Zeile ("Und alles lass ich, wenn ich dich so schaue -") zu radikal und grundsätzlich gedeutet. Ich würde die Formulierung eher so verstehen, dass das lyrische Ich in diesem Moment so gebannt vom Anblick seiner Frau ist, dass es sich davon nicht lösen kann und nichts anderes mehr tun mag als sie anschauen - aber eben nur einen 'ewigen' Augenblick lang. Dann wird natürlich weiter geschrieben, und zwar sowohl vom lyrischen Ich als auch vom realen Dichter.

Auf der Bandbreite zwischen dem fast-biographischen Gedicht und dem Rollengedicht sollte man ein Beispiel suchen, das mehr im Mittelfeld liegt. Ideal wäre es tatsächlich, wenn man eines fände, an dem sich deutlich aufzeigen lässt, wie absurd der biographische Ansatz sein kann. Das ist aber gar nicht so leicht. Bei allen Gedichten, die mir einfallen, hat das lyrische Ich, was seine Eindrücke, Gefühle etc. betrifft, durchaus eine ähnliche Wellenlänge wie der Autor - soweit ich das beurteilen kann. Deutliche Diskrepanzen kenne ich eher aus Romanen, wo sich mitunter ein interessantes Spannungsfeld zwischen Autor und fiktivem Erzähler ergibt. Dort ist ja auch viel mehr Raum für Handlung und das Ausbreiten von Weltanschauungen, während es sich beim lyrischen Gedicht im Großen und Ganzen mehr um Momentaufnahmen handelt, wenn sie auch elementare Gefühle und archetypische Grundsituationen spiegeln.

Es tut mir leid, dass ich nur kritisiere und - zumindest bisher - keinen konstruktiven Gegenvorschlag machen kann. --Osalkah 22:54, 16. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Vielleicht kann man das Ganze an der Geschlechterproblematik klar machen: Es gibt sicherlich Gedichte, in denen das Gechlecht des lyrischen Ichs keine Rolle spielt. Der Autor jedoch hat zwangsweise ein Geschlecht. Ein Beispiel: Ernst Jandls "my own song". Hier geht es - mal ganz offen formuliert - um die Abrenzung des Individuums von einer nicht näher bestimmten Gruppe (der Gesellschaft, ...?). In dem Gedicht wird diese Abrenzung durch einen deutlichen Gegensatz zwischen dem lyrischen Ich und den Angesprochenen deutlich, das lyrische Ich hat also eine recht starke Rolle in dem Gedicht. Es liegt nahe, hinter dem lyrischen Ich eine(n) Pubertierenden zu vermuten. Natürlich sind auch andere Lesarten denkbar: Hier spricht der männliche, zum Zeitpunkt des Entstehens (1966) 41-jährige aneckende Dichter Ernst Jandl, der sich politisch äußert (biografische Deutung). Diese Festlegung wird dem Gedicht aber sichlich nicht gerecht. Kann das lyrische Ich hier nicht auch weiblich sein? Kann das lyrische Ich nicht für alle stehen? Soll sich nicht möglicherweise der Leser bzw. die Leserin mit dem lyrischen Ich identifizieren? Ich glaube, es ist klar, was ich meine: Eine Gleichsetzung des lyrischen Ichs mit dem Autor ist sicherlich eine mögliche Herangehensweise, verstellt aber die Sicht auf andere Deutungen des Gedichts und wird ihm insofern nicht gerecht. --Oscar_Wilde (nicht signierter Beitrag von 93.200.175.168 (Diskussion) 09:52, 20. Dez. 2012 (CET))Beantworten

Grundsätzliches und private Meinungen[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel ist leider teilweise immer wieder durchsetzt von rein subjektiven Wertungen, dann in Richtung Sinn/Gehalt von Kunst usw. Ich habe die auffalendste Passage am Ende daher gelöscht; dort hieß es: "Gegen diese Pose von 'Echtheit' ist das Lyrische Ich eine Bastion, die es zu verteidigen gilt [...] [dann] kann große Kunst entstehen".

Der ganze Abschnitt "Missverständnisse" ist subjektiv wertend.
Zumindest sollte erläutert/belegt werden, wo und wie festgelegt ist, daß "erlebte Realität" und "künstlerische Form" seit dannunddann getrennt sind.
Und wieso das bindend für irgendjemand sein soll bzw. ein Missverständnis von irgendetwas grundlegendem/natürlichen, wenn man Texte autobiografisch versteht oder die Unverfälschtheit von 'unplugged'-Darbietungen lobpreist.
Ich werde den Abschnitt löschen. Bei Wiederherstellung bitte Erläuterung hier.85.182.7.144 09:10, 26. Feb. 2008 (CET)Beantworten
Ich habe nun versucht, sämtliche noch einseitigen Passagen im Abschnitt zur Literaturwissenschaft in eine umfassendere und historischen Perspektive umzuschreiben sowie ideologische Wertungen, Tendenzen und Gegentendenzen am Begriff aufzuzeigen. Der Abschnitt mit dem Gedicht-Beispiel und dem Kommentar ist insgesamt unglücklich gewählt, weil er den Begriff lyrisches Ich gerade als scheinbar neutralen und eindeutigen Analysebegriff verwendet, welcher er - wie nun mehrfach im Artikel dargestellt geschildert - längst nicht mehr ist. Er wäre m. E. nach zu löschen, aber ich will hier nicht alles nach meinem Dünken überarbeiten. --Lounge7 02:56, 7. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Ich hab jetzt mal den Baustein "Belege fehlen" reingesetzt, weil doch viel behauptet und wenig belegt wird. Schon alein der Anfang "...und er heute in der Literaturwissenschaft eher vermieden wird." ist nicht belegt. Man hätte auch noch den Baustein "Neutralität" setzen können, weil wie oben schon angeführt, der Duktus des gesamten Artikels "aufklärerisch" wenn nicht missionarisch ist aber ich will's ja nicht übertreiben. ;-) Bin auch kein Literaturwissenschaftler und kann deswegen nicht beurteilen, ob der Begriff tatsächlich so diskreditiert ist, wie einen dieser Artikel glauben machen will. Joachimrang 20:06, 6. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Hallo Joachim. Ich hab die Belege in den Text eingebaut und entsprechnend die Entfernung des Baustein beantragt. Den ursprünglichen Beleg hatte ich damals beim Erstellen in meiner Edititonszusammenfassung angegeben. Ich kann die Bedenken schon verstehen, wenn man so von außen draufschaut. Dieter Burdorfs Einführung von 1997 ist der absolute Grundbaustein der gegenwärtigen Lyrikanalyse in der Literaturwissenschaft, und Burdorf ist - trotz der sonst extrem moderaten Züge der Metzler-Grundlagenreihe - in seinem Duktus noch viel "aufklärerischer" und radikaler im Umgang mit dem Begriff, speziell in seinem Fazit zur Begriffsgeschichte und zum Forschungsüberblick auf S. 192 und 194. Ein Problem ist sicher, dass Lyrikforschung und -Theorie an den Universitäten immer mehr an den Rand gerät und selten über den Status einer methodische Grundlagendisziplin hinauskommt. Tatsächlich geht die postmoderne und kulturwissenschaftlich orientierte Literaturwissenschaft sehr kritisch, eben "aufklärerisch" mit ihren klassischen Grundbegriffen um. -- Lounge7 19:00, 17. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Ist jetzt viel besser, obgleich es mir jetzt ein bischen wie die Meinung von Burdorf erscheint, da als einzige Quelle aufgeführt. Eigentlich müssten noch andere Sichtweisen (so es denn welche gibt) aufgeführt werden, aber wenn Burdorf die Referenz ist, passt's schon. Joachimrang 00:15, 8. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Zusammenhangfreies Bild?[Quelltext bearbeiten]

In welchem Zusammenhang steht eigentlich das Bild rechts oben im Artikel, welches den Text "Keine Puppe sondern nur eine schöne Kunstfigur" enthält? Falls es für den Artikel wichtig sein sollte: Wieso wird der Text dann nicht als Text eingebaut?--Dem Zwickelbert sei Frau 13:50, 13. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Hallo Dem Zwickelbert sei Frau! Der Zusammenhang ist durchaus vorhanden, aber eigentlich handelt es sich nicht um ein Bild, sondern nur um ein etwas kunstvoll gedrucktes Zitat (aus Brentanos Märchen "Hinkel, Gockel, Gackeleia"). Damit soll folgender Gedanke "illustriert" werden: Das lyrische Ich ist keine Person und auch keine Puppe, weil es keine konkrete Gestalt hat. Deshalb kann man es nicht (wie z.B. einen Dichter) abbilden. Es handelt sich stattdessen um ein theoretisches Konstrukt, sozusagen um ein Zentrum intensiven Beobachtens, Denkens, Fühlens und Darstellens, also um eine schöne Kunstfigur.
Das soll - meiner Meinung nach - durch dieses "bildlose Bild" ausgedrückt werden. Man könnte natürlich das Brentano-Zitat einfach in den fortlaufenden Text integrieren, aber die Unmöglichkeit einer bildlichen Darstellung wird besonders eklatant, wenn man das Zitat an die Stelle setzt, wo man normalerweise ein richtiges Bild erwartet.
Wenn dir mein Erklärungsversuch nicht einleuchtet bzw. nicht genügt, solltest du dich an den Benutzer: Albrecht Conz wenden, der (wenn ich die Angaben richtig verstehe) die Idee dazu hatte. Falls du gern romantische Märchen liest, kann ich dir das oben genannte sehr empfehlen. Gruß --Osalkah 11:06, 15. Dez. 2007 (CET)Beantworten


                           Was Kann Das Lyrische Ich?
  • Aufgezählter Listeneintrag
  • Also ich wäre dafür hier mal aufzulisten, was das Lyrische Ich eigentlich alles kann. Damit meine ich:

-reflektieren, beschreiben, schildern, emotional betroffen sein und und und... Ich für meinen Teil habe nämlich immer furchtbar Probleme damit, zu erkennen, was das Lyrische Ich da gerade in meinem vorliegenden Gedicht tut. Mir fehlen da oft die Wörter. Greetz -- 5ink4r 17:15, 26. Apr. 2009 (CEST)Beantworten

Das lyrische Ich 'kann' im Prinzip alles können, was jedes bewusst wahrnehmende und beschreibende Subjekt können sollte: wahrnehmen, erkennen, sich erinnern, abstrahieren, vergleichen etc. pp. Wenn ich hier auflisten würde, welche intellektuellen und emotionalen Fähigkeiten dieses Ich haben könnte, wäre damit aber noch nichts für das Verständnis dieses Ichs beigetragen. Das wäre ungefähr so, als ob man beim Artikel 'Automobil' notieren würde: langsam fahren, rückwärts fahren, hupen, bremsen, wenden, beschleunigen, verunfallen usw.

Als Stimme oder Sprecher innerhalb von Gedichten unterliegt das 'lyrische Ich' (oder besser: die Sprechinstanz des Gedichtes, denn die kann ja auch jemand sein, der nun von 'ihr' oder 'ihm' redet) zusammen mit der Gedichtform insgesamt gewissen sich historisch wandelnden Gattungskonventionen - z. B. Konventionen darüber, worüber in Gedichten wie zur Zeit gesprochen wird -, und anhand dieser lassen sich auch die Eigenschaften dieser Sprechinstanz am besten bestimmen. Siehe hierzu am besten unter den Einträgen für Dichter oder Lyrik, auch wenn die Artikel zur Geschichte dort noch sehr dünn sind.
Gedichte und das Sprechen über Gedichte inszenieren also weitestgehend im öffentlich anerkannten Dichten und Sprechen selbst, was jeweils gerade als Gedicht anerkannt wird. Beispielsweise war es noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eher üblich, in Gedichten von als authentisch ausgegebenen Erlebnissen zu sprechen. Im Laufe des Jahrhunderts änderte sich der Gegenstandsbereich vermehrt hin zu selbstreflektiven Texten, in denen grundsätzlicher über das poetische Sprechen in Gedichten oder über die Sagbarkeit von Dingen überhaupt gesprochen wurde - wenn man das so verallgemeinern will. Ein neuer Gedichtautor wird sich unweigerlich an die Tradition der Gattung halten, bewusst oder unbewusst - allein schon deshalb, weil er als Gedichtautor verstanden werden will.
Was das lyrische Ich kann, ist also einerseits abhängig vom jeweils konkreten Gedicht, seinem Gegenstand und der Autorintention, aber andererseits größtenteils davon, was konventionell für diese Texte gültig ist, die als Gedichte rezipiert werden. --Lounge7 21:50, 18. Mai 2009 (CEST)Beantworten
  1. Nummerierter Listeneintrag

Hi

Bearbeitung des Artikels[Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen eines Seminars sind wir dabei, diesen Artikel zu bearbeiten. Möglicherweise werden wir die Änderungen in den nächsten Wochen veröffentlichen. Dabei werden wir eventuell einige Teile löschen, wie zum Beispiel den Abschnitt zu "Bekenntnisse des Autors" und den ersten Teil zu "Bedeutung und Kritik des Begriffs ...", da diese nicht belegt, unklar und verwirrend sind. Dafür wird der Artikel ergänzt und mit Quellen belegt. Wir hoffen, das ist in Ordnung.

Neubearbeitung des Artikels, Abschnitt "Bedeutung und Kritik des Begriffs in der Literaturwissenschaft"[Quelltext bearbeiten]

Bei einer solchen Bearbeitung sollte doch einmal kritisch das Kapitel "Bedeutung und Kritik des Begriffs in der Literaturwissenschaft" überarbeitet und stark gekürzt werden: - ist "biographische Lesart" wirklich noch ein so wichtiges Problem, dass man mehrere Abschnitte darüber in einem Artikel zum lyrischen Ich schreiben kann? Die viel genannte Wiederkehr des Autors bedeutet nicht notwendigerweise eine Rückkehr zur biographischen Interpretation. - Der zweite Abschnitt verfehlt völlig das Thema und zieht einen zu weiten Bogen, völlig ohne Belege: "Diese biographistische Textinterpretation lässt sich aus kulturhistorischer und soziologischer Perspektive beispielsweise zurückführen auf den europäischen Humanismus der frühen Neuzeit, auf gesellschaftliche Differenzierung, Individualisierung und Subjektivierung. Autorzentrierung, Genieästhetik, Schleiermachers divinatorische Hermeneutik und das postklassische Epigonentum wären als exemplarische Folgen dieser Entwicklung in der Rezeption von Literatur zu nennen und damit als Teilursachen der institutionalisierten biographischen Literaturinterpretation." - Im Prinzip ist nur der letzte Abschnitt dieses Kapitels zum Thema und mit dem Verweis auf Burdorf einigermaßen belegt. Vorschlag: Kapitel streichen bis auf den letzten Abschnitt... (nicht signierter Beitrag von Quidamrml (Diskussion | Beiträge) 20:46, 24. Okt. 2016 (CEST))Beantworten

Poetisches Ich ./. Lyrisches Ich[Quelltext bearbeiten]

Mir fehlt eine Unterscheidung/ Abgrenzung beider Begriffe.--Mondrian v. Lüttichau (Diskussion) 18:09, 14. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Soweit ich das verstehe – korrigiert mich ggf. gerne : Poetisches Ich ist bei Prosa, lyrisches Ich bei Lyrik. Es kommt also auf die Textgattung an.--Fan (Diskussion) 21:23, 14. Jan. 2022 (CET)Beantworten