Diskussion:Majolika

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Alfred Löhr in Abschnitt Bilder
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Brockhaus-Artikel[Quelltext bearbeiten]

Majolika

eine besondere Art der Fanence. Der Name wird von der Insel Majorca abgeleitet wo arabisch-maurische Fanenceindustire während des Mittelalters blühte. Von da aus kam die M. im 15. Jahrhundert nach Italien und erhielt hier eine selbstständige Entwicklung. Ihre erste Pflege fand sie soviel bekannt zu Besare bei den dortigen Herrschern aus der Famile Sforza. Aus einer Beordnung vom 1. April 1486, welche den Töpfern zu Besaro Privilegien erteilt geht hervor, dass die Töpferwaren dieser Stadt schon eine große Berühmtheit erlangt hatten. Die Fabriken von Urbino, Gubbio, Castel-Durante standen bald in gleichem Rufe. Diese erste italienische M. die sog Mezza-M. (Halbm.) hat in der Glasur denselben schillernden metallglanz den man an den Arbeiten der xxxx(kann ich nicht lesen, muss ich noch nachtragen)-arabischen Töpferkunst als charakteristisches Merkmal wahrnimmt. Als im Anfange des 15. Jh. Luca della Robbia zu Florenz das zinnhaltige weiße Email aufgefunden und als Überzug bei feinen Bildhauerarbeiten aus Terracotta angewendet hatte, waren die Fabriken zu Faenza die ersten die ihre Töpferwaren mit einer Glasur von weißen Email überzogen. Erst gegen Ende des 15. jh. begannen auch die Fabriken in Urbino, Gubbio, Castel-Durante und Besaro das weiße Email zu gebrauchen als Glasur ihrer Töpferfabrikate, wodurch sich der Ruhm der ital. M. des 16. Jh. so weit verbeitete. Nachdem man auf diese Weise für die Aufnahme der Farben einen viel besseren Grund als bei der Mezza-M. gebräuchliche schmutzig-weiße Glasur gefunden und die eigentliche M. (majolica fina) begründet hatte, suchte man die Herstellung der bekannten Farben zu vervollkommnen und neue zu entdecken. Namentlich fanden die Meister der Fabrik zu Gubbio ein Zinnoberrot und ein Grün, das die verschiedenen Farbtöne des Laubes annahm.

Seit dem Anfang des 16. Jh. fingen tüchtige Künstler an, sich auf das Bemalen der M. zu verlegen, wobei sie sich nicht begnügten, dieselben Wappen, Blätterwerk, Ornamenten, Bildnissen oder Figuren zu schmücken, sondern sie verstiegen sich bis zum Nachbilden historischer Gegenstände und kopierten Kartons, die ihnen von namhaften Meistern geliefert wurden. Besonders seitdem Guidobaldo II. (gest. 1574), Herzog von Urbino (1638) ein Beschützer der Majolikafabriken seines Landes geworden war, entstanden in dieser M. wahre Kunstgegenstände. Dieser Fürst sammelte Handzeichnungen von Raffael und dessen Schülern sowie Marcantons Kupferstiche und gab diese als Vorbilder den Majolikamalern; doch ließ er auch die Majolikageföße mit Originalmalereien verzieren. Unter den tüchtigen M.malern, die für Herzog Guidobaldo von Urbino arbeiteten, ist besonders Drazio Fontana zu erwähnen. Die von ihm (1540-60) bemalten Geschirre und Prachtgefäße kamen nach dem Tode des letzten Herzogs von Urbino, Francesco Maria II., nach Loreto, wo sie sich noch jetzt im Palazzo Apostolico befinden. Bald nach 1560 verließen die M.maler im allgemeinen die Kompositionen höhern Stils bei ihren Nachbildungen; auf größern Absatz und schnelleres Produzieren angewiesen geriet jene Luxusindustire in Verfall und wurde im Laufe des 17. Jh. im Herzogtum Urbino ganz aufgegeben. Zu Besaro bestand 1718 nur noch eine Töpferfabrik die bloß gewöhnliche Gefäßge verfertigte: die M. war ganz abhanden gekommen oder in das blauweiße Geschirr nach Delster Art übergegangen. Nur in den Abruzzen und zu Neapel versuchte man um 1700 eine Wiedererneuerung der Majolikenfabrikation; aber diese häufig vorkommenden neapolitanischen m. erreichten nicht die Schönheit der alten Urbinaten. Eine wertvolle Sammlung italienischer M. aus dem 16. und 17. Jh. die reichaltigste dieser Art in Deutschland bewahrt das Museum in Braunschweig.

Gegenwärtig ist die Majolikafabrikation wieder aufgelebt, zuerst als reine Nachahmung, nunmehr als Luxusindustrie. Der erste der dies in ausgedehntem Maße versuchte was Ginorie in seiner Fabrik zu Doccia bei Florenz. Er nahm vor allen die urbinatischen M. zum Muster. Jetzt ist auch der opalisiernde Metallglanz der M. zu Gubbio wieder erfunden, überhaupt aller Arten der alten M. sind wieder in Übung gekommen. Vielfach werden auch die farbigen und glasierten Reliefs von Luca della Robbia und seinen Nachfolgern nachgebildet und damit ein Vorteilhaftes Fälschergeschäft getrieben. Ein neuer Zweig ist dadurch entstanden, dass Farben und Glasur der M. auf Statuetten und Gruppen von sehr populären Art und drastisch-lebendiger Wirkung übertragen worden sind. Fernder findet die M. auch Anwendung bei der Herstellung von Fliesen, Kacheln (z.B. für altdeutsche Zimmeröfen) und dgl. wie dies schon zu früherer Zeit besonders in der Schweiz und in Deutschland beliebt war.

Quelle: Brockhaus Konversationslexikon, 14. Auflage, 11. Band, S. 505f, Berlin und Wien, 1894.

werde es dann nach und nach in den artikel einarbeiten. gruß --bold 18:45, 3. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Ein Satz im Text ist etwas eigenartig: " die den Töpfern zu Pesaro rumhuren erteilte, er sex verbot hervor, dass die Töpferwaren" - leider kann ich das nicht reparieren, da ich keine Ahnung habe, was gemeint sein könnte. Lukas Imhof (nicht signierter Beitrag von 129.132.206.156 (Diskussion | Beiträge) 18:56, 22. Sep. 2009 (CEST)) Beantworten

Die über 100 Jahre alte Info aus Brockhaus ist ziemlich überholt und mit Vorsicht zu genießen. so geht zB. man heute davon aus , dass es in Mallorca selbst keine Produktion gegeben hat, sondern dort nur Waren umgeschlagen wurden. Darum habe ich einen gr0ßen Teil des Abschnitts Geschichte umgeschrieben und erweitert . --Alfred Löhr 18:42, 10. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Die Passage: "Ferner fand die Majolika Anwendung bei der Herstellung von Fliesen und Kacheln (zum Beispiel für "altdeutsche" Zimmeröfen), wie dies schon früher besonders in der Schweiz und in Deutschland üblich gewesen war." habe ich herausgenommen, weil die jüngeren Fliesen meist aus Steingut sind und Ofenkacheln ganz selten zinnoxidglasiert. --Alfred Löhr 22:13, 10. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

aus commons kopiert, aber nicht angenommen: [[Datei:Maiolica_di_casteldurante,_forse_iovanni_maria_vasaro,_l'eroe_reggero,_1510_circa.JPG|miniatur|Majolika aus Casteldurante, um 1510, New York, Met. Mus. [[Datei:Florence maiolica, orcio con leoni rampanti, 1425-50.JPG|miniatur|Krug mit Löwendekor, Florenz um 1425-50, Getty Museum, Malibu [[Datei:Francesco xanto avelli, piatto con ercole e lica. urbino, 1532.JPG|miniatur|Herkulesszene auf einem in Urbino im "istoriati"-Stil bemalten Teller, 1532, Met. Mus..

[[Datei:Nymphenburg Papagei fcm.jpg|miniatur|hochkant|Papagei mit Maske, 1915 von Joseph Wackerle entworfen, hergestellt in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg]] --Alfred Löhr 22:13, 10. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Bild Australische Botschaft entfernt[Quelltext bearbeiten]

Mit unzureichender Beschriftung war ein Bild der heutigen Australische Botschaft in Berlin zugefügt, die ich erst mal wieder entfernt habe. Begründung: 1. es war bereits ein zeitnahes Beispiel für glasierte Baudeko abgebildet. 2. Zwar ist immer von "Majolikafassade" im Zusammenhang mit diesem Bau die Rede, doch handelt es sich -so scheint mir nach dem vorliegenden Foto- dass es sich bei dieser glasierten (?) Terracotta nur um Majolika in einem sehr weit gefassten Sinn handeln kann. 3. Den keramischen Charakter der Fassade und andere Details kann man auf dem Foto kaum erkennen, nur die sehr ins rötliche gehende Farbe. Die Wiener Fassade dagegen hat, wie es zur Majolika gehört, eine weisse Bleiglasur als Fond. 4. Besser wäre hier ein Bild eines plastischen Objekts aus historistischer Majolika um die Jahrhundertwende. --Alfred Löhr (Diskussion) 18:53, 18. Sep. 2016 (CEST)Beantworten

Bilder[Quelltext bearbeiten]

Serviertablett entfernt (Steingut, keine Majolika)--Alfred Löhr (Diskussion) 22:55, 18. Dez. 2020 (CET)Beantworten