Diskussion:Maria Karolina von Bourbon-Sizilien (1798–1870)

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Dasz Anne Marie Rosalie, das Kind der Vendee, keinesfalls Kind von Ettore Lucchesi sei, haben schon die Zeitgenossen gewuszt und ihn scherzend "den Heiligen Josef" genannt. André Castelot zeigt das klar (1963). Marie Caroline hat ihre Mansarde zur Zeit der Empfängnis nicht verlassen, wie aus ihrem Tagebuch hervorgeht, während Hektor Lucchesi in Den Haag fixiert war.

Auszerdem wurde ein Brief der Duchesse an Bourmont, im Beauveau-Archiv, in Haroué, gefunden, in dem sie die Maske fallen läszt und Schachzüge für die glaubwürdige Darstellune dieses "frommen" Betruges vorschlägt. Hektor spielte seine Rolle vollendet. Nur einmal war es ihm zuviel. Bei ihrer Ankunft in Palermo, wo er sie erwartet hatte, ignorierte er das Kind ostentativ, obwohl die Amme ihn mehrmals umkreiste. Bugeaud, der Reiseleiter, schreibt: "er streichelte das Kind nicht ein einziges mal".

Das Verdienst, Hektor Lucchesi in letzter Minute gefunden zu haben, fällt einer Frau zu, die, enge Freundin der Herzogin, ihre Not erraten hatte. Es ist Zoé du Caila, die einstige Freundin Ludwig XVIII. Catherine Decours schildert in ihrer Biographie die Periple. Später fuhr sie sogar nach Rom um einen Trauschein zu erlangen. Ein Jesuit (Leissègues de Rozaven)fabrizierte ihn ihr. Sie erwischte die gerade in Rom wütende Cholera, überstand sie und kam mit dem Papier zurück. So war Marie Caroline eigentlich nie verheiratet gewesen. Mit dem Herzog de Berry war es eine Bigamie, mit dem Herzog della Geazia andersherum unmöglich. Eine moderne Frau! Ich bin stolz auf die Groszmutter meiner Groszmutter, denn das ist sie mit Hektor.

Es besteht kaum ein Zweifel, wer der Vater ist: ihr Sekretär, der Advokat Achille Guibourg (1799-1890), der das Versteck in Nantes mit ihr teilte. Marie Carolinens Ausruf: "Que ne nient-ils que je sois une femme!" bezieht sich wohl hauptsächlich auf ihn. Doch, wie dem auch sei. Das Kind hat kaum sechs Monate gelebt, jedenfalls keine Nachkommen gezeugt. Der Eifer, mit dem die Frage der Vaterschaft diskutiert wurde, ist heute strafbare sexuelle Diskrimination und Belästigung (Harcellment), morbid und antilaïc.(man erlaube mir, da es hier ja die Diskussionsseite ist, auf die gegenwärtige französische Justizministerin hinzuweisen, die bedrängt wird, den Vater des Kindes, das sie erwartet zu nennen). Ich sage dazu, dasz schon die Frage unerlaubt sei.