Diskussion:Mauzenstein

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Sitacuisses in Abschnitt Theorien zum Mauzenstein
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Theorien zum Mauzenstein[Quelltext bearbeiten]

Ringe stehen gegenüber horizontalen Schichtungsstrukturen hervor und unterbrechen diese.
„Die Ringe/Näpfchen sind menschengemacht“

Dagegen spricht:

  • Es sind keine Bearbeitungsspuren zu sehen.
  • Auch an den Seiten sind Ringe bzw. sogar Knollen vorhanden. Sie stehen dort über die horizontalen Rillen hinaus, die die Steinschichtung abbilden. Wären die Ringe menschengemacht, also aus dem Steinblock herausgehauen, müssten ebenso diese tieferen Rillen künstlich hergestellt sein.
  • Wenn man in einen großen Stein kleine Ringformen einarbeiten möchte, wäre arbeitsökonomisch ein versenktes Relief weit einfacher herzustellen als das hier zu findende Hochrelief, bei dem sehr viel Material abzutragen wäre. Siehe die zusätzlich eingekratzten Schriftzüge und Zeichen. --Sitacuisses (Diskussion) 01:19, 7. Mär. 2022 (CET)Beantworten


„Die horizontalen Rillen sind Gletscherschliff

Geäußert 2016/2017 vom Bibliothekar i. R. Herbert Krempel. Dagegen spricht:

  • Die Rillen treten mehr oder weniger an allen vier Seiten des Steins (nicht jedoch der Oberseite) auf, auch der talseitigen, die jedoch vor Erosion durch Gletscher geschützt wäre.
  • Gletscherschliff müsste gerade auch auf der Oberseite des Steins vorhanden sein, das ist nicht der Fall.
  • Gletscherschliff müsste gerade auch die hervorstehenden Ringe/Näpfchen abschleifen, das ist nicht der Fall.
  • Von diesem Gletscher müsste es weitere Spuren in der Region geben. --Sitacuisses (Diskussion) 01:19, 7. Mär. 2022 (CET)Beantworten


„Die Ringe sind versteinerte Brachiopoden

Geäußert 2016/2017 von Herbert Krempel.

Kommentar: Was sagt die Wissenschaft dazu? Wäre das nicht eher eine Theorie für Muschelkalkgebiete statt Buntsandstein? Passt die Größe der Ringe/Kugeln von ca. 15–20 cm zu den Brachiopoden? Wie kann die Kugelform eines Lebewesens in den viel dünneren horizontalen Ablagerungsschichten erhalten bleiben? Auch die Ansprache des Bernsteins als "Riff" finde ich nicht überzeugend. --Sitacuisses (Diskussion) 01:19, 7. Mär. 2022 (CET)Beantworten


„Es war eine germanische/keltische Kultstätte“

Kommentar: Diese Behauptungen sind rein spekulativ und Wunschdenken. Sie stammen seit dem späten 19. Jh. von Autoren, die auch die Näpfchen als menschengemacht erkennen wollten, was ebensowenig zu belegen ist. Oft ist eine nationalistisch-ideologisch geprägte Geschichtsschreibung erkennbar, der Versuch, den Deutschen auf diese Weise eine historische Identität zurechtzuschreiben. --Sitacuisses (Diskussion) 01:19, 7. Mär. 2022 (CET)Beantworten


„Das eingemeißelte Kreuz ist ein christliches/mythisches Symbol“

Kommentar: Kreuze wurden in Steinen und Bäumen als Grenzmarkierung angebracht. Das Kreuz kennzeichnet also den Stein als Grenzstein und die Lage der Grenze. In der Gegend sind weitere Grenzsteine mit solchen Kreuzen zu finden. Literatur dazu:

  • Lothar Brandstetter: Von Unterlocherungen und alten Grenzsteinen. In: Arbeitskreis Stadtgeschichte Baden-Baden (Hrsg.): Aquae 92, S. 37 f.
  • Max Scheifele: Aus der Waldgeschichte des Schwarzwaldes. Die Trift von Brenn- und Kohlholz. Wenn Grenzsteine reden, Stuttgart 2004, ISBN 3-87181-010-X, S. 198, 215, 305.
  • Karin Klarhof, Helmut Rieger: Scherenstaffeln, Grenzsteine und mehr … Kleindenkmale in und um Michelbach. BadnerBuch-Verlag, Rastatt 2011, ISBN 978-3-981-4813-1-0, S. 98, 104, 105, 108, 109. Dort wird das Kreuz als Symbol für den Heiligenwald bezeichnet. Die anderen Schriften sehen es jedoch allgemeiner als Zeichen für Gemarkungsgrenzen.

--Sitacuisses (Diskussion) 14:42, 8. Mär. 2022 (CET)Beantworten


„Das eingeritzte verschnörkelte Bild zeigt den kleinen Bären“

Geäußert von Josef Naudascher in Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden. 79. Jahresband.1999, S. 82 ff. (online).

Kommentar: Zu Anfang des 20. Jh. wurde der Stein noch ohne dieses Bild beschrieben und gezeichnet (Mehlis: Der Mauzenstein bei Herrenalb. Globus, Band 90, 1906). Inzwischen wurde die Ähnlichkeit mit Burschenschaftzeichen festgestellt (900 Jahre Michelbach 1102–2002, S. 417), es dürfte also eine der Einritzungen aus dem 20. Jh. sein. --Sitacuisses (Diskussion) 15:12, 8. Mär. 2022 (CET)Beantworten