Diskussion:Michael Mayer (Historiker)

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von 5glogger in Abschnitt NPOV entfernt
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Zum Gegensatz Ministerialbürokratie - NS-Institutionen[Quelltext bearbeiten]

habe das Geschwurbel und vor allem die zahlreichen gedoppelten Aussagen entfernt, wäre gut, wenn du den Baustein entfernst. Zur Sache: es ist ja nun ein alter Hut, dass es zwischen alten Beamten und neuen Karrieristen gewisse Gegensätze, manchmal nur Nuancen gab. Davon lebte die ganze Rechtfertigungs-Literatur, die zB die Gestalten vom Auswärtigen Amt nach 1945 absonderten. Das waren zunächst einfach Machtkämpfe, die es in jedem Staat gibt, nur dass es meist nicht um Leben und Tod einer Minderheitsgruppe geht, aber leider öfters schon (auch heute noch). Ich denke, die Unterschiede werden von Mayer überbetont. auch die Ministerialen waren schnell bereit, auf Kodifikationen zu verzichten, bzw. diese so zu gestalten, dass sie dem Vernichtungszweck dienten. Beispiel Hans Globke: Adenauers späterer Kumpel verfasste und kommentierte die Nürnberger Gesetze zunächst wie ein Ministerialer, der er ja war, diskriminierend. Als er merkte, wohin der Hase lief, verschärfte er die Kommentierung und rechtsverbindliche Auslegung immer mehr: nicht nur der vollzogene Beischlaf zwischen "Ariern" und Juden (der Kürze halber leider die NS-Terminologie) wurde strafbar und bisweilen mit dem Tod bestraft, was nazi-mäßig, entsprechend der Rassen-Ideologie, ja Sinn gibt (Sex könnte zu Kindern führen); Nein, Globke sinnierte in seinem Büro tagelag über "beischlaf-ähnliche Handlungen" (die ja keine "Rassen-mischung" erzeugen) und kodifizierte das Produkt des Nachdenkens anschließend, goss es in Gesetzesform. Auch dafür wurden dann von willigen Richtern Todesurteile verhängt. Globke schwenkte also ganz auf die NS-Linie ein, es ging nicht mehr nur um Diskriminierung.

Zweitens. An allen Orten der Vernichtung im Osten wirkten Militärführung (also die alte Elite) und SS-Einsatzgruppen Hand in Hand, alles andere ist späteres Lügen, um dem Militär eine irgendwie weiße (oder zumindest gesprenkelte) Weste aus Anlass der Wiederbewaffnung zu verschaffen. Man tauschte ständig Material und Personal. Die LKW, die Juden zu außerhalb gelegenen Orten zur Vernichtung fuhren, waren die des Militärs; wenn es zu Fuß ging, also meistens, waren die bewaffneten Leute am Rand und am Ende Miltärs. Die Leute, die Juden in den Orten zusammen trieben, waren Wehrmachts-Soldaten (die Einsatzgruppen hatten dafür meist nicht genügend Personal). Auch im Westen ist das belegt; von der Zerstörung des ganzen Quartiers Vieux Port in Marseille mit anschl. Deportation der Juden in die Lager gibt es Fotos, die Wehrmachts- und Gestapo-SS-Bonzen einverständlich beim Zuschauen zeigen. Erst nach Stalingrad entdeckten dann wieder einige Ministeriale, Militärs, Pfaffen etc., dass sie eigentlich ja eine Abneigung gegen die Nazis hatten; der Zusammenhang mit der sich abzeichnenden Niederlage (auch: Kriegseintritt der USA!)und dem Rette-sich-wer-kann ist deutlich. Ich fürchte, bis heute wird die Dynamik der Zustimmung zum NS einschl. aller anti-jüdischen Maßnahmen, der Vertreibung auf Nimmerwiedersehen aus ihrem Wohnumfeld, die Begeisterung beim Ersteigern vormals jüdischen Hausrats, immer noch unterschätzt, und zwar grob gesprochen von 1935 bis weit nach Stalingrad; heute unterschätzt i. d. Regel nicht mehr aus Böswilligkeit oder Rechtfertigungsdrang, wie bis weit in die 70er Jahre, sondern weil ein anständiger Mensch sich bis heute nicht vorstellen kann, wie stark die betr. Generation auf Hitler und den NS abfuhr. Diese ideologische Seite ist m. E. das Kernproblem, nicht die Institutionen und Gesetze (die im ganzen NS-Reich, seit 1933, nichts mehr galten, es gibt genügend entsprechende Urteile, wenn in der Frühzeit sich Juden oder andere noch vor Gerichten wehrten). Institutionen und Generationen führen immer Machtkämpfe um Ressourcen, Personal, Karrieren, egal entlang welcher Bruchlinie. Das Problem sind nicht die NEUEN Nazis, SS usw., sondern die alten Eliten, gestandene Leute, die voll dabei waren. Die Versteigerung zuvor jüdischen Hausrats leitete ja der gemütliche Finanzbulle aus dem örtlichen Finanzamt. Hannah Arendt hat sehr viel dazu gesagt und geschrieben. Wenn man die Spannung zwischen alten und neuen Eliten im NS übertreibt, erlahmt der Impetus, dieses Verhalten der ALTEN zu untersuchen. -- Eisbaer44 19:45, 26. Apr. 2011 (CEST)Beantworten


Ich stimme Eisbaer zu, der Hinweis auf die Diskussion kann entfernt werden, da hier keine Debatte stattgefunden hat, sondern nur ein Austausch zwischen Wiki-Kollegen. Nur ein paar Worte zu Eisbaers Einschätzung der Studie: Ich bin auf das Buch von Michael Mayer durch eine sehr überschwängliche Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aufmerksam geworden (FAZ vom 13.1.2011, S. 6), dort wird "Staaten als Täter" als "exzellente Studie" bezeichnet. Noch bemerkenswerter erschien mir, dass die FAZ das Mayer-Buch gemeinsam mit dem Bestseller "Das Amt und die Vergangenheit", das die aktuelle Historikerdebatte über die Rolle des AA im Dritten Reich ausgelöst hat, rezensiert hat. Kürzlich wurde in der angesehenen Fachzeitschrift "Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte" ein ausführlicher Beitrag zu der Studie "Das Amt und die Vergangenheit" veröffentlicht, in dem das Werk von Mayer als einer der bedeutendsten jüngsten Forschungsbeiträge in dieser Frage bezeichnet wird (Johannes Hürter: Das AA, die NS-Diktatur und der Holocaust. Kritische Bemerkungen zu einem Kommissionsbericht , in: VfZ 59 (2011), S. 167–192). Ich habe mir das Buch daraufhin selbst besorgt und gelesen. Der Kollege Eisbaer bezeichnet die Forschungsergebnisse von Mayer als "alten Hut". Ich finde es bedauerlich, wenn an dieser Stelle Urteile über Bücher abgegeben werden, ohne das man diese überhaupt gelesen hat. Ich selbst habe über 30 Jahre lang Geschichte an einem Gymnasium unterrichtet und immer intensiv die Forschungsdebatten verfolgt. Eisbaer glaubt, dass die Mayer-Studie dem Trend der Rechtfertigungsliteratur der 50er und 60er Jahre folgt. Hätte er das Buch gelesen, so wüsste er, wie absurd das ist. In der Nachkriegszeit versuchten Alt-Nazis, ihre Beteiligung an den Verbrechen des Nationalsozialsmus gerne zu verharmlosen. Aus guten Grund kam es deshalb insbesondere seit den 70er Jahren zu einer kritischen Gegenreaktion. Die aktuelle Forschung aber geht sehr differenziert vor und sieht den Holocaust als das Ergebnis eines sehr komplexen Prozesses von Radikalisierungsschritten. Dabei versucht man, die Mitwirkung unterschiedlicher Gruppen der Gesellschaft an diesem Jahrhundertverbrechen in ihrem jeweiligen Ausmaß ausgewogen darzustellen. Genau das tut auch Mayer, der damit - so lautet das Urteil der Forscherkollegen - einen wichtigen Beitrag leistet. Soviel zu meinem persönlichen Kommentar zu Eisbaer. Eine Diskussion findet aber, wie ja auch Eisbaer meint, nicht statt, der Hinweis kann also entfernt werden. Mich hat er beim Lesen des Beitrags über Mayer sehr in die Irre geführt. --Studienrat a.D. 09:59, 22. Jun. 2011 (CEST)Beantworten


Relevant?[Quelltext bearbeiten]

Mayer hat außer seiner Dissertation vier Aufsätze und eine ADAP-Bearbeitung auf seiner Veröffentlichungsliste. Das erfüllt die Relevanzkriterien nicht. Wenn nicht noch weitere Informationen nachgereicht werden, die seine Relevanz aufzeigen, werde ich einen Löschantrag stellen. Gruß, --Φ 14:30, 28. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Werbebeitrag[Quelltext bearbeiten]

Ein langweiliger, lang ausgewalzter Werbebeitrag für den jungen Historiker. Fachlich durchaus angreifbar. Man könnte vermuten, dass M. Mayer als IP selbst der Verfasser ist. WP Lit ist hier jedem Fall verletzt. Es wird kein Bezug auf anerkannt Fachliteratur genommen.--Orik 02:42, 9. Jan. 2011 (CET)Beantworten


Externe Links größtenteils unsinnig[Quelltext bearbeiten]

es waren fast alle lit.-angaben als externe links gesetzt, man landet auf verlagsseiten, entweder direkt beim buch (reine bibliogr. daten) oder auf der verlags-hauptseite, und muss weiter dann recherchieren. das kann nicht der sinn externer links sein, die WP-user sind imstande, einen titel selbst zu finden, wenn die lit-angabe korrekt ist. bei der vszg kann man versch. meinung sein, also stehenlassen. Wer immer die seite geschrieben hat, möge sie/er solche links unterlassen-- Eisbaer44 18:30, 24. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Leben[Quelltext bearbeiten]

Zitat aus Artikel: "Seit Januar 2008 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte[1] und arbeitet in der Abteilung im Auswärtigen Amt in Berlin."

Was heißt das? Ist er im AA teilzeitbeschäftigt? Und wenn er im AA arbeitet, und wenn es darauf ankommt, in welcher Abteilung? So kann der Satz nicht bleiben. Gruß--Malabon (Diskussion) 23:15, 23. Mai 2012 (CEST)Beantworten

NPOV entfernt[Quelltext bearbeiten]

In dem Artikel war beim Werk "Staaten als Täter" ein NPOV-Baustein gesetzt. Dabei handelt es sich m.M. nach um ein Mißverständnis. Auch wenn das Werk für manchen Leser eine Relativierung von Schuldfragen o.ä. darstellen sollte, so ist es in seinem Inhalt in dem Artikel sinnvoll und objektiv wiedergegeben. Wenn man mit dem Forschungsansatz und - ergebnis nicht zufrieden ist, so rechtfertigt das keinen solchen Baustein. Ich habe ihn entfernt. --5gloggerDisk 06:21, 26. Sep. 2017 (CEST)Beantworten