Diskussion:Milk!

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Ph0nq in Abschnitt Da!
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Eine der besten Beschreibungen[Quelltext bearbeiten]

1992 wurde Mannheim zum Geburtsort der deutschen Drum'n'Bass Szene. Zu einer Zeit als Techno die Nation regierte, wurde das Phänomen Breakbeat ausschließlich in der Kurzpfalz zelebriet. Städte wie Köln, Frankfurt oder Berlin zogen, wenn überhaupt, nur mit Verspätung nach. Eine Dekade später wirft der ehemalige milk! DJ Holger Klein einen Blick zurück auf goldene Zeiten und Oliver Koehler hat für das Meier Magazin untersucht, was von der Euphorie übrig blieb.

Samstagnacht im Januar 1992 in einem Club auf den Mannheimer Planken. Auf dem Flyer war ein Londoner DJ namens Puppetmaster angekundigt. Eigentlich hieß der Puppetmaster Nils Hess. Durch eine Verkettung von Zufallen war der in England lebende Schweizer schon zwei Jahre zuvor zum gern gesehenen Gast in Mannheim avanciert. Inzwischen spielte er eine Musik, die noch keinen Namen hatte. Man sprach von Hardcore oder von Breakbeat.

Zwei Jahre spater sollte dieses Untergrund-Phänomen, das sich bei Techno, House, beschleunigten HipHop-Beats and dem traditionell karibisch geprägten Street-Sound Londons bediente, als Jungle oder Drum'n'Bass einen Medien-Hype erleben.

Besagter Club auf den Planken hieß seit Ende 1990 milk!. Der Heidelberger DJ Dirk Mantei, auch als D-Man bekannt kannt, ubernahm als Geschäftsführer eine herunter gewirtschaftete Fußgängerzonen-Disse, benannte diese um, schmiss das grottenhässliche Interieur auf den Müll und stellte eine Anlage rein, die schon bald einen legendären Ruf genießen sollte - der unendlich mächtigen Bässe wegen. Urban and stylish war das milk! wahrend der ersten Monate. Nur war Mannheim noch nicht wirklich so weit. Diejenigen, die es waren, gingen daher lieber nach Frankfurt - zu Sven Väth ins Omen.

So kam es, dass ich mich als Lückenbüßer für Leute wie den Mannheimer Techno-Pionier Gregor "G.O.D." Dietz im milk! hinter den Turntables wieder fand. Im allgemeinen war der Laden gähnend leer. Treuen Freunden spielte ich meine neuesten Platten vor. So ging es über Monate, wenn ein Flyer nicht gerade eine Party ankündigte.

Ändern sollte sich all dies an jenem Samstagabend im Januar 1992. Seit dieser DJ aus London die Nacht mit dem neuen Sound aus England rockte, war das milk! der Ort, an dem jeder sein wollte. Mein Kollege Sascha Dürk (besser bekannt als Bassface Sascha) und ich lernten unsere Lektion. Spielten wir vorher nur sporadisch Breakbeat, so wussten wir nun, wie wir uns vor der bis dahin übermächtigen Konkurrenz aus Frankfurt abzusetzen hatten. US-House, Detroit Techno oder Rave-Hits aus Belgien rückten in den Hintergrund. Die Resonanz war überwältigend, 300 Kilometer fuhren viele regelmäßig um ihr Wochenende in Mannheim zu verbringen. In Restdeutschtand regierte Tekno mit betiebig vieten K's, in Mannheim feierte die britische Rave-Kultur mit Old School-Sneakers, Adidas-Klamotten, Stüssy-Hüten and Wollmützen. Die "milk!-Posse" rekrutierte sich aus Teenies, Alt-Hippies, Migranten-Kids, Skatern, Studenten and SVW-Hooligans, die via Ecstasy zu friedliebenden und sich umarmenden Ravern mutierten. "We are one family" heißt es in einem Track des Londoner DJ's Mickey Finn. Der wurde nicht von ungefähr zur Hymne dieses allwöchentlichen Wahnsinns. Pills'n'Thrills bis weit über die Sperrstunde hinaus.

Der Sonntagmorgen in der Mannheimer Innenstadt war geprägt von Ravern. After Hour-Clubs wie das Ohm auf der Breiten Straße verlängerten die Nacht bis in den Nachmittag hinein. Am Nachmittag traf man beim Universe-Tea-Dance von Raffaele Castelli DJ's wie See-Base, D-Man and die übrig gebliebenen Breakbeat-Raver bei deeper House-Musik wieder. Das Spiel hieß Rave, zunächst unschuldig und voller Energie, dann den Drogen mehr oder minder untergeordnet. Musik wurde gelegentlich zur Farce, eigentlich helle Köpfe verloren den Verstand oder opferten dem Rave-Lifestyle ihre bürgerlichen Zukunftschancen.

Für uns ging es merkwurdig weiter. Einem klapprigen LKW mit Low-Budget-Soundsystem auf der Love Parade 1992 folgte ein Booking auf der dritten Mayday und ein fester Freitagabend im Frankfurter XS. Breakbeat wurde zu Jungle und die ersten Star-DJs aus London kamen in die Region. Schießlich veranstalteten ehemalige milk!-Raver mit der Meditation-Reihe die größten Raves der Republik. Rhein-Neckar sah sich selbst als Drum n'Bass Epizentrum Deutschlands. Vielleicht war an allem ja einzig und allein jene Januarnacht vor zehn Jahren schuld ... Der Samstag, als dieser DJ aus London auf dem Flyer stand.

Text von Holger Klein

MfG P.! (nicht signierter Beitrag von 79.219.111.100 (Diskussion | Beiträge) 11:21, 5. Dez. 2009 (CET)) Beantworten

Bis wann?[Quelltext bearbeiten]

Wann hat das milk! geschlossen und warum?

Danke und Gruß!

hallo! kann mich einfach nicht an "Breakbeat Gilbert" erinnern. höre den namen zum erstenmal, wer kann mein gedächtniss auffrischen? mit grüssen d. --91.89.66.126 11:34, 9. Okt. 2006 (CEST)Beantworten

Wo?[Quelltext bearbeiten]

Das milk! war zwar leider noch vor meiner Zeit, aber könnte einer der "alten Hasen" mal dazuschreiben, wo es überhaupt war und was dort jetzt ist? --Scytale 11:27, 1. Feb. 2007 (CET)Beantworten


Da![Quelltext bearbeiten]

milk! war in Mannheim, Quadrat: P4/13 (MA-Innenstadt/Planken), in der kleine Passage zwischen Kino, Eisdiele und Textilkaufhaus gings dann die Treppe runter in die wilde Kellerdiscotheque. Ansonsten war es ziemlich weit vorne. Jetzt ist es meines Wissens ein Lagerplatz für modische Damenschuhe im unteren Preissegment.

mit grüssen d.

Bevor das Kellerloch zum milk! wurde, war es eine echte "Tanzdisko", genannt Valentino, zeitweise auch Pink Panther. Dieses Tanzlokal war der Treffpunkt für all jene, die damals fürs Tiffany zu unchic waren oder aus welchen Gründen auch immer dort keinen Einlass fanden (oder dies auch nicht wollten)... -- ph0nq (Diskussion) 22:41, 4. Apr. 2012 (CEST)Beantworten