Diskussion:Moldauische Küche

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Quellenangaben[Quelltext bearbeiten]

In diesem Artikel sind leider nur wenige Quellenangaben zu finden. Das ist sehr schade, denn was hier steht, ist ja überaus interessant und fundiert. Mich würde sehr interessieren, woher diese Informationen stammen. Über die moldawische Küche kenne ich eigentlich nur den kurzen Abschnitt aus dem auch hier angeführten Standardwerk von Pochljobkin. Gibt es noch weitere Titel? --Östlicher Essgenuss 07:56, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Hallo! Naja, dafür ist der Artikel durch dieses Buch fundierter als viele andere Beiträge in dem Bereich. Pochljobkin hat nach 1990 dieses Buch in veränderter Form herausgebracht. Dort könnten noch weitere Informationen enthalten sein, wobei ich da eine größere Dominanz der Russischen Küche feststellte, also kleinen Küchen wie dieser hier weniger Eigenständigkeit zugeschrieben wird. Oliver S.Y. 11:07, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Danke! Gibt es die Neufassung von Pochljobkin eigentlich auch in deutscher Übersetzung? Wenn ja, dann sollte man sie hier aufführen. Mir ist bislang nur die alte, nach wie vor hervorragende Version aus den 80er Jahren begegnet. Davon abgesehen könnte es vielleicht auch sinnvoll sein, mal in rumänische Kochbücher zu schauen. Bei Klepper (siehe rumänische Küche) ist beispielsweise ein altes Kochbuch seiner Großmutter aus großrumänischen Zeiten die Grundlage der Rezepte. Das geht stellenweise schon sehr in Richtung der moldawischen Küche (russische Einflüsse: eingelegte Gurken, saure Sahne, etc.), aber die Gerichte sind nicht regional geordnet oder gekennzeichnet. Außerdem findet man dort keine Rezepte, die türkisch bzw. gagausisch beeinflusst sind. Gerade diese Einflüsse (Fladenbrot, Musaka, Halwa, etc.) machen aber zu einem guten Teil den Unterschied der moldawischen Küche gegenüber der rumänischen aus! Daher habe ich auch lieber darauf verzichtet, das Buch in diesem Artikel zu erwähnen. --Östlicher Essgenuss 08:07, 11. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ist ja eigentlich ein anderes Thema, aber nur soviel - Für mich gibt es keine "Großrumänische Landesküche", denn dann kommen wir auf diese [1] Karte, wo noch mehr Zündstoffe und noch weniger Quellen vorhanden sind. Banat und Siebenbürgen sind genauso eigenständige Kulturlandschaften wie die Bukovina. Die Moldawische Küche nun in Moldau und Bessarabien zu teilen, wäre wie Nordhessen und Südhessen zu teilen, Details unterscheiden sich bestimmt, aber es geht erstmal um das ganze (trotz oder gerade wegen der gleichen Namen.Oliver S.Y. 10:35, 11. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Also, ich halte zunächst natürlich auch nicht viel von der Idee einer großrumänischen Landesküche. Streng genommen kann man sogar genauso wenig von einer rumänischen Landesküche sprechen, wie man von einer deutschen Landesküche sprechen kann. Hängt halt alles mit der durchaus hinterfragbaren historischen Entwicklung hin zu Nationalstaaten zusammen.
Ich will aber nicht abschweifen. Ohne Zweifel sind sich die moldauische und die bessarabische Küche ziemlich ähnlich, sie waren wohl ursprünglich mal fast so identisch wie die nordhessische und südhessische Küche. Allerdings haben sich die Küchen durch die höchst unterschiedliche Geschichte in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Der Einfluss der russischen und ukrainischen Küche ist in der Republik Moldau unverkennbar. Kwass sowie eingemachtes Gemüse en masse sind ein gutes Beispiel dafür. Danach kannst Du in Rumänien lange suchen. Hinzu kommen die gagausischen Einflüsse. Fladenbrot bekommst Du in der Republik Moldau zum Beispiel in jedem Supermarkt, in Rumänien wirst Du es allenfalls beim Türken in Bukarest bekommen.
Unterm Strich halte ich den Unterschied zwischen der Küche in der Republik Moldau und in der rumänischen Provinz Moldau für mindestens so groß wie den zwischen der elsässischen und der badischen Küche. Vielleicht sogar noch größer, denn die Grenze zwischen Baden und dem Elsass war im Gegensatz zu der zwischen Rumänien und der Sowjetunion fast immer offen.
Nebenbei hat sich auch die Küche in der rumänischen Provinz Moldau nach dem Krieg gewandelt. Die Mangelwirtschaft war unter Ceaucescu deutlich schlimmer als in der moldauischen Sowjetrepublik, dem Weinkeller & Obst- und Gemüsekorb der Sowjetunion. --Östlicher Essgenuss 09:17, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Landesküche der Republik Moldau[Quelltext bearbeiten]

Habe mal auf Basis der Diskussion einen kurzen Abschnitt zu der Frage eingebaut, ob es eine Landesküche der Republik Moldau gibt. Mit Quellenangaben kann ich trotz großer Kochbüchersammlung partout nicht dienen. Pochljobkin, der durch die sowjetische Brille schaut, vermeidet natürlich tunlichst, sich zu dieser politisch höchst heiklen Frage zu äußern. Weitere Artikel über die moldauische Küche sind mir unbekannt. Ich bezweifle auch, dass es vernünftige, neutrale Publikationen zu dieser Frage gibt, so dass mir nichts anderes übrig bleibt, als mich auf meine eigene Erfahrung zu berufen. Damit nicht der Eindruck entsteht, dass ich hier nur aus dem Gefühl heraus entscheide, verweise ich aber auf die laufenden Diskussionen, ob Moldauer ein eigenständiges Volk oder aber Rumänen sind. Die einen verweisen zurecht auf die identischen historischen Grundlagen und die de fakto gleiche Sprache, die lediglich durch einige russische Lehenswörter vom Rumänischen abweicht. Auf der anderen Seite wird von einer massiven kulturellen Veränderung durch die Sowjetisierung gesprochen. Bei der Küche ist die Sache genau gleich gelagert. --Östlicher Essgenuss 14:00, 26. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Mir geht dieser Nationalismus auf dem Balkan genauso wie im Kaukasus oder sonstwo in Europa furchtbar auf die Nerven. Besonders da wir hier über National- und Landesküchen mit vielhundertjähriger Tradition sprechen, die teilweise eben nicht an Staaten gebunden war (siehe Polnische Küche). Solange bei Moldauer unangefochten der Satz steht: "Die politische Abgrenzung zwischen den Moldauern aus Rumänien und denen aus der ehemaligen Sowjetunion, geht auf das Ende des Zweiten Weltkriegs zurück, als das Gebiet des heutigen Moldawiens, sowie Teile der Ukraine, von der Sowjetunion annektiert wurden." ist dieser Artikel für mich keine Diskussionsgrundlage denn er verkennt die Hundertjährige Zugehörigkeit großer Teile des heutigen zu Russland. Die Bewertung der Ereignisse von 1918 und 1940 betreffen nur am Rand die Geschichte, jedoch muß man einfach deutlich sagen, daß nicht 1945 die Sowjetunion nicht ohne Grundlage Moldawien/Bessarabien anschloß, sondern sich vom Verbündetetn Nazideutschlands - Rumänien, historische Gebiete "wiederholte", das ganze aber offenbar ohne größere Migrationsbewegungen, wodurch ich die moldauische Küche für eine sehr stabile, und damit auch anhand einer einzigen Quelle gut definierbaren Küche halte. Insbesondere, da sich an den Lebensmitteln nichts verändert hat, ggf. nur an den Namen bzw. deren Schreibweisen.Oliver S.Y. 14:30, 26. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Gut, aber wie löst man dieses Problem in diesem Artikel? Zuerst stelle ich mir ohnehin die Frage, welche Küche hier thematisiert wird. Die der Moldauer oder die der Republik Moldau? Momentan scheint es, wenn ich den ersten Satz richtig verstehe, eher um die der Republik Moldau zu gehen. Von mir aus kann man das aber gerne ändern.
Ungeachtet dessen bleibt es aber eine unbestreitbare Tatsache, dass die Küche in der Republik Moldau heutzutage von der in der rumänischen Moldauregion abweicht. Sorry, aber das ist wirklich so! Fahr gerne dorthin und überzeuge Dich selbst. Ob das nun dadurch kommt, dass die moldauische ASSR besonders stark Einflüssen der russischen und ukrainischen Küche ausgesetzt war, oder dadurch, dass die in Rumänien plötzlich von alten historischen Einflüssen abgekapselt wurde, sei dahingestellt. Wahrscheinlich ist eine Kombination aus beidem verantwortlich. Die Sowjetunion hat die russische Kultur aktiv und sehr viel stärker als zu Zarenzeiten in alle Teile des Landes gebracht. Ceaucescu wiederum hatte sich - auch wenn Ungarn, Deutsche, Ruthenen usw. bleiben durften - den rumänischen Nationalismus in geradezu grotesker Weise auf seine Fahne geschrieben.
Nun könnte man entgegnen, dass die Küche in der ehemaligen DDR auch bis zum heutigen Tag von der in der alten Bundesrepublik abweicht, ohne als eigenständig bezeichnet zu werden. Andererseits kocht man in Salzburg ähnlich wie in Berchtesgaden, und in Straßburg ähnlich wie in Baden-Baden. Trotzdem sind es jeweils zwei Küchen. So lächerlich es klingen mag: Letztlich zählt, ob sich die Bevölkerung als eigenständige Nation empfindet oder nicht.
Somit zurück zu den Moldauern. Tatsache ist, dass sich die rumänischsprachigen Bewohner der Republik Moldau zunehmend selbst als ein anderes Volk als die Brüder und Schwestern jenseits der Grenze sehen. Die Wahlergebnisse sprechen da eine sehr deutliche Sprache, auch wenn man die in Rumänien offenbar nicht so ganz verstehen will. Von einer Wiedervereinigung träumen im Gegensatz zu der Zeit direkt nach dem Ende der UdSSR jedenfalls nur noch wenige, und das liegt keineswegs alleine am Transnistrien-Konflikt. Die strengen Visaregulationen des EU-Nachbarn Rumänien tragen dazu bei, dass sich die Leute eher auseinanderleben, als dass sie zusammenfinden. Und die Schikanen, um als rumänischsprachiger Moldauer einen rumänischen Pass zu bekommen, erinnern an Kafka. Ich persönlich halte die Entstehung einer moldauischen Nation für eine bereits vollzogene Tatsache, auch wenn diese Nation - vgl. Österreicher und Deutsche - eng mit den Rumänen jenseits der Grenze verwandt ist und gleiche Wurzeln hat. Ebenso wie überall sonst geht mit der Nationenbildung die Entstehung nationaler Identitätsmerkmale und nationaler Mythen einher. Hierzu zählt auch die Landesküche. Ob man so eine Entwicklung nun gutheißt, steht auf einem anderen Blatt. --Östlicher Essgenuss 09:10, 28. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ziemlich hochgeistig, was du hier für Fragen aufwirfst^^. Also ich denke ganz neutral muß man die Moldauische Küche als Küche der Moldauer begreifen. Das sie einen rumänischen Dialekt sprechen, unbestritten, daß sie Rumänen oder ein eigenes Volk sind - umstritten. Eindeutig definiert ist ihr Siedlungsgebiet, und damit das Verbreitungsgebiet der Küche. Analogie würde ich maximal mit der Bayerischen Küche ziehen, die heute in zwei Staaten gekocht wird, mit Mallorca sogar 3 ^^. Da ist es völlig unerheblich, ob Bayern nur eigenständig, Teil des HRR, DR, der Bundesrepublik oder besetzte Zone war, Kochen hat nur sehr wenig Auswirkung auf die Politik und umgekehrt, viel jedoch mit der ethnischen Identität, und die haben sich die Moldauer in Moldawien offenbar bewahrt. Ich weiß zu wenig über Rumänen, jedoch bin ich mir sicher, daß Rumänien nicht der Staat der Rumänen war, sondern durch Assimilation die Unterschiede zwischen den einzelnen Sprachgruppen entsprechend er jeweiligen Grenzen verringert wurden. Darum fällt ja auch die Rumänische Küche schwer zu definieren, denn die Einflüsse Ungarns, Moldawiens, der Walachei und der Roma lassen keinen klaren Kern für mich erkennen.Oliver S.Y. 17:07, 28. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Defekter Weblink[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 10:33, 11. Jan. 2016 (CET)Beantworten