Diskussion:Neurotheologie

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Michael Blume in Abschnitt Religionsbiologie
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Zu "Kritik an der frühen Neurotheologie"[Quelltext bearbeiten]

Insbesondere zum ersten Absatz hat es keine Quellen. Abgesehen davon halte ich das Argument für falsch (die NT urteilt nicht über religiöse Inhalte, sondern über Wahrnehmungen von scheinbar oder auch tatsächlich religiösen Erfahrungen. Selbstverständlich lässt sich damit die Gottesexistenz nicht auf ontologischer Ebene widerlegen, genauso wenig wie sie sich auf irgendeine andere Art widerlegen oder beweisen lässt.) Wenn sich Quellen finden, kann man es aber natürlich drinlassen. --Dvrvm 13:21, 24. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Das ist in der Tat Unfug, die Neurotheologie arbeitet wie alle anderen Wissenschaftsbereiche auch. Und dort sind die erkenntnistheoretischen Grundlagen i.d.R. sehr bekannt, ich bezweifle dass es z.B. eine nennenswerte Zahl von Neurotheologen gibt die behauptet, man könne Götter dadurch widerlegen. Und dass die "neueren Entwicklungen" in der Neurotheologie daran gemessen werden, was nicht-Naturwissenschaftler zu dem Thema meinen ist auch reichlich sinnfrei. Wie sich die Meinungen in der Theologie entwickeln wird schließlich auch nicht daran festgemacht was richtige Wissenschaftler sagen, sondern was sie selbst sagen. Ich nehm's mal raus, nachdem nun nach fast 2,5 Monaten nichts geschehen ist... --Haruspex 01:23, 5. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Religionsbiologie[Quelltext bearbeiten]

Was ist denn „Religionsbiologie“? In den Grenzbereichen zwischen Philosophie und Neurowissenschaft bin ich ja seltsame Begriffsbildungen gewöhnt („Neurotheologie“ ist ja schon maximal irreführend), aber von einer Religionsbiologie habe ich noch nie was gehört. Gibt es ein paper, wo der Begriff systematisch bestimmt ist? Wenn nicht, sollten wir den Begriff entfernen. Davidl 00:18, 13. Okt. 2006 (CEST)Beantworten

Der Begriff setzt sich m.E. völlig analog z.B. zu Religionsgeschichte, Religionspsychologie oder Religionssoziologie durch - als Beschreibung einer bestimmten Fachperspektive zur Erforschung religiöser Phänomene. Wenn z.B. ein Evolutionsbiologe wie David Sloan Wilson oder ein Neurobiologe wie Andrew Newberg Religion mit biologischer Perspektive beschreiben. Auch im deutschen "Handbuch der Religionen" (HdR - Olzog Verlag) werden entsprechende Forschungen seit 2010 unter einem eigenen Kapitel "17 - Religionsbiologie" gesammelt. Michael Blume 09:28, 27. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Habe folgendes für Religionszentrum (Neurobiologie) erstellt, aber dann doch einen Redirect bevorzugt.

Vielleicht ist aber im Text doch noch etwas Brauchbares für diesen Artikel:

Religionszentrum in der Neurobiologie meint jene Region im Gehirn, die der Neurologe Vilayanaur Ramachandran von der University of California in San Diego als "Gottesmodul" identifiziert haben will, einen Begriff, den auch schon der kanadische Neurowissenschaftler Michael Persinger verwendet.

Persinger ist es experimentell gelungen, mithilfe eines umgebauten Motorradhelms, in dem acht Magnetspulen schwache, fluktuierende magnetische Felder rund um den Schläfenlappen erzeugen, spirituelle Erlebnisse künstlich hervorzurufen. Mehr als 80% der Probanden berichteten anschließend von spirituellen Erlebnissen, wie dem Hören von Stimmen, einer vibrierenden oder schwebenden Empfindung oder dem Gefühl einer fremden Präsenz. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Probanden Atheisten waren oder an eine höhere Wesenheit glaubten.

Amerikanische Hirnforscher und Radiologen versuchen seit geraumer Zeit, mit modernen bildgebenden Verfahren Abläufe im Gehirn während des Betens oder Meditierens nachzuvollziehen.

Ramachandran hatte bei Epilepsiepatienten im Schläfenbereich unkontrollierte elektrische Erregungen beobachtet. Die Betroffenen selbst dagegegen berichteten von "spirituellen Visionen" und anderen intensiven religiösen Erfahrungen.

Andrew Newberg, Radiologe an der University of Pennsylvania in Philadelphia interessierte besonders der Bewusstseinszustand des mystischen Gefühls, eins zu werden mit dem Universum. Dabei untersuchte er meditierenden buddhistischen Mönchen. Er machte radiologische Schnappschüsse ihrer Gehirntätigkeit. Während der Meditation sei bei allen das in den Scheitellappen befindliche "Orientierungs-Assoziations-Areal" (OAA) besonders inaktiv gewesen, wodurch der Bezug zu Zeit und Raum schwinde.

Weitere Vertreter dieser Forschungsrichtung, die mitunter auch Neurotheologie wird, sind Eugene D´Aquili und Vince Rause sowie Caspar Sölling, Soziobiologe an der Universität Gießen.

Michael Blume unterzieht in seiner Dissertation die Neurotheologie einer grundlegenden Kritik und unterscheidet dabei religionskritische und relgionsaffirmative Ansätze. Er verweist dabei auf beiden Seiten auf Vertreter, die nicht mehr von einem Gottes-Modul ausgehen würden, sondern von einer Vielzahl "normaler" Hirnfunktionen in Wechselwirkung mit der kulturellen und natürlichen Umwelt (Pascal Boyer, Loyal Rue).

  • Andrew Newberg, Eugene D´Aquili, Vince Rause: Der gedachte Gott. Wie Glaube im Gehirn entsteht, 2003 (Originaltitel: Why God Won´t Go away. Science and the Biology of Belief, New York 2001)
  • Vilayanaur Ramachandran: Die blinde Frau, die sehen kann. Rätselhafte Phänomene unseres Bewußtseins, 2001
  • Caspar Sölling: Der Gottesinstinkt - Bausteine einer evolutionären Religionstheorie
  • Michael Blume: Neurotheologie, Dissertation 2005