Diskussion:Norbert Pfretzschner senior

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Fotofex in Abschnitt zu: Norbert Pfretzschner Senior
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zu: Norbert Pfretzschner Senior[Quelltext bearbeiten]

dass Pfretzschner die Gelatine-Trockenplatte vor Maddox erfunden haben soll bedarf der Richtigstellung:

In der Zeitschrift "PHOTOGRAPHISCHE NOTITZEN", Heft Nov. 1887 ist zu lesen:

Zitat: ..Dr Schippang erzählt....Er erwähnt als tüchtigen Amateur in diesem Fache Herrn Dr. Fretschner in Tirol. Derselbe arbeitet mit Tannin, übergießt die Platten vor dem Collodionieren mit Kautschuklösung und entwickelt alkalisch, indem er erst mit einer starken Sodalösung übergiesst, dann das Bild mit 10 bis 20 Tropfen Pyrogallus hervorbringt. Ende Zitat.

Damals war alle Welt bestrebt, vom überaus umständlichen nassen Kollodiumverfahren wegzukommen. Als erster hatte Taupenot 1855 ein brauchbares Verfahren gefunden, das mit einer Albuminschicht arbeitete, aber sehr geringe Lichtempfindlichkeit aufwies.

Die nächste Verbesserung stammte von Major C.Russel aus dem Jahr 1861. Bei diesem sogenannte Tanninverfahren wurde auf der Kollodiumschicht ein Gelatineüberzug aufgetragen, der verhinderte, dass sich die Poren des Kollodiums beim Trocknen schlossen. Dadurch konnten auch im getrockneten Zustand die Entwicklersubstanzen in die Kollodiumschicht eindringen. Tannin spielte bei der Präparation und Entwicklung eine Rolle, daher der Name Tanninverfahren.

Viele hatten damals experimentiert mit dem Ziel, das Austrocknen der Schicht zu verhindern. Man probierte als Überzug Schichten aus Malzlösungen, Honig, Glyzerin, Rosinensaft u.a. Spötter sprachen damals von der 'Lebensmittelphotographie'

Ich halte es für wahrscheinlich, dass Pfretzschner eine Verbesserung des Tanninverfahrens gefunden hat. Er hat übrigens wirklich sehr schöne Bilder gemacht. Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck soll einige besitzen. --Fotofex 16:38, 4. Mai 2010 (CEST)Beantworten