Diskussion:Onkel Wanja

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Der vorliegende Text wurde ursprünglich von mir für die Seiten des ODYSSEE Theaters verfasst und ich stelle ihn hier gerne für Wikipedia zur Verfügung.

--Odyssee 12:00, 2. Mär. 2008 (CET)[Beantworten]

Inhaltsangabe[Quelltext bearbeiten]

Die Sätze sind zu lang und verschachtelt, das erschwert das Verständnis erheblich.

Diese Synopse aus dem Brockhaus finde ich deutlich lesbarer:

Russisches Landgut, um 1890.

Woinitzki, genannt »Onkel Wanja«, verwaltet gemeinsam mit seiner Nichte Sonja das Gut seiner verstorbenen Schwester. Die hart erarbeiteten landwirtschaftlichen Einnahmen schickte er in all den Jahren regelmäßig seinem Schwager Serebrjakow, einem in der Stadt lebenden Literaturprofessor. Nun hat sich der mittlerweile Emeritierte mit seiner zweiten Ehefrau, der jungen Jelena, auf das Gut zurückgezogen. Wanja, der sich für den Schwager abgerackert hat und auf dessen wissenschaftliche Leistungen stolz war, findet heraus, dass Serebrjakow nur ein gescheiterter Intellektueller ist, der kein Werk vorweisen kann. Desillusioniert beginnt Wanja zu trinken - auch deswegen, weil er sich unglücklich in Jelena verliebt hat.

Eine positivere Figur ist der Arzt Astrow, der - anders als Serebrjakow - praktisch arbeitet, indem er neue Wälder pflanzt. Sonja liebt ihn, aber Astrow fühlt sich, wie Wanja, zu Jelena hingezogen, die seine Liebe erwidert.

Als der selbstsüchtige Professor den Plan bekannt gibt, das Gut zu veräußern, um eine Datscha in Finnland zu kaufen, empfindet Wanja, der das Gut einerseits als Sonjas Miteigentum und andererseits als seinen eigenen Lebensinhalt betrachtet, für Serebrjakow nur noch Hass. Er schießt auf Serebrjakow, verfehlt ihn jedoch. Auch Wanjas Selbstmordversuch schlägt fehl. Bevor Serebrjakow und seine Frau abreisen, bittet Jelena Astrow, nie wieder auf das Gut zu kommen, um Sonja nicht falsche Hoffnungen zu machen. Sonja bleibt mit Wanja zurück und findet sich damit ab, bis zu ihrem Tod geduldig zu arbeiten.

»Onkel Wanja« basiert auf der Komödie »Der Waldschrat«, die Tschechow 1889 beendet hatte. In der neuen Fassung tilgte er die meisten Anklänge an Leo Tolstois Lehren von der Bedürfnislosigkeit, die ihn bis dahin beeinflusst hatten. In der Person des Dr. Astrow hat sich der Arzt Tschechow zum Teil selbst porträtiert: Wie Astrow verachtete der Dichter die Resignation und die Melancholie, der Onkel Wanja schließlich zum Opfer fällt. Es ist bezeichnend für Tschechows Charakterisierungskunst, dass auch der Arzt letzten Endes resigniert. Serebrjakow ist zwar wissenschaftlich tätig, spiegelt aber die Bequemlichkeit und Arroganz der russischen Intelligenz wider, die der Autor permanent kritisierte.

Maikel 23:10, 12. Dez. 2009 (CET)[Beantworten]

Ich habe das Stück nicht gesehen. Was ist eigentlich die message? Das Stück scheint ja sehr pessimistisch zu enden. Maikel 23:23, 12. Dez. 2009 (CET)[Beantworten]

Die Inhaltsangabe weisst einige Schwächen auf. Wenn in den nächsten Tagen keine Einwände kommen, werde ich folgendes ändern:

  • Inhalt als Titel: Was hier steht, geht derzeit nicht über die Wiedergabe der Handlung hinaus und sollte besser mit "Handlung" angeschrieben sein
  • Sonja, die ihn liebevoll „Onkel Wanja“ nennt: Sonja nennt ihn Onkel, weil er ihr Onkel ist, das ist keine besondere Auszeichnung oder Würdigung. Bemerkenswerter ist, dass alle andern diese Perspektive des Mädchens einnehmen und ebenfalls "Onkel Wanja" sagen.
  • doch mittlerweile hat er klar durchschaut, dass Serebrjaków nur ein hypochondrischer nichtsnutziger, aufgeblähter Scharlatan ist, der von der Kunst, über die er so ausschweifende akademische Abhandlungen schreibt, gar nichts versteht: Dass Serebrjaków ein akademischer Scharlatan ist, ist die Perspektive und Erkenntnis Wanjas. Das Stück lässt diese Deutung zu; ebenso deutbar ist aber auch, dass der Professor durchaus respektable wissenschaftliche Arbeit leistet, Wanja dies aber nicht mehr goutiert. Wanja hat Serebrjaków für einen wissenschaftlichen Gott (in heutiger Zeit vielleicht einen sicheren Nobelpreisträger) gehalten. Ein solcher Ausnahmeforscher ist er sicher nicht, aber es gibt damals wie heute sehr viele brav forschende Professoren, die gute Wissenschaftler sind und doch niemals Nachruhm erlangen. Zu dieser Gruppe kann Serebrjaków gut gehören. Wanja ist enttäuscht, weil er für Serebrjaków gearbeitet hat unds nicht versucht hat, selbst Ruhm zu erlagen. Deshalb nennt er ihn jetzt einen Scharlatan.
  • Als Serebrjaków eröffnet, [...], ist Wanja so erbost: Nein, Wanja reagiert nicht ursächlich auf die Ankündigung des Professors. In der vorhergehenden Szene hat er seine angebetete Jelena und seinen Freund Astrow in kompromitierender Pose entdeckt. Das ist die Ursache, deshalb ist er erbost. Die Ankündigung des Verkaufs ist nun der zusätzliche Auslöser. Der Professor, der die vorhergehende Szene nicht kennt, versteht deshalb auch zurecht nicht, warum Wanja so überreagiert.
  • Sonja tröstet ihn: auch das ist sehr oberflächlich: Sonja versucht, Wanja und sich selbst mit der Aussicht auf das Jenseits zu trösten - aber alle (inklusive Tschechow und den Lesern) wissen, dass dieser Versuch nicht gelingen kann.

--TobiasGr 13:13, 9. Dez. 2011 (CET)[Beantworten]

Diese Änderungen sind nun wie vorgeschlagen umgesetzt --TobiasGr (Diskussion) 23:20, 1. Apr. 2012 (CEST)[Beantworten]

Sasha Marianna Salzmann[Quelltext bearbeiten]

Ein Zitat aus Onkel Wanja ist titelgebend für Sasha Marianna Salzmanns Roman Im Menschen muss alles herrlich sein (2021). Sollte es mal einen Abschnitt „Rezeption“ geben, könnte man diese Information dort ergänzen. --Longinus Müller (Diskussion) 23:17, 5. Jan. 2022 (CET)[Beantworten]