Diskussion:Ostfriesische Sprache

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Wird auf den Ostfriesischen Inseln nicht auch friesisch gesprochen.--DanielMrakic 10:49, 17. Feb 2006 (CET)

Nein, nicht mehr. Zuletzt auf Wangerooge. Termo 11:18, 17. Feb 2006 (CET)

Die Entfriesung ist dadurch ins Rollen gebracht worden, dass Friedrich der Große von Preussen seinerzeit die evangelischen Zuwanderer aus dem Freistaat Bayern und französische Hugenotten ins Ostfriesische Moor schickte, ihnen dort Religionsfreiheit und ein großes Stück Moor zu Eigen gab. Dieses Moor mußte aber erst noch vom neuen Eigentümer entwässert und kultiviert werden. Daher der Spruch: den ersten de Dodt, den tweden de Not, den darden dat Brot. Will soviel bedeuten wie erst die dritte Generation konnte allein davon existieren. Diese Leute brachten auch ihre Sprache mit und passten sie der "Landessprache" an.

Ich will ja nicht behaupten, dass das nicht stimmt - dazu fehlen mir die speziellen Kenntnisse. Aber gibt's dafür einen Beleg, eine zitierfähige Quelle? Denn woher sollen schließlich französischsprachige und bairischsprachige Zuwanderer Plattdeutsch können? Man sollte doch eher annehmen, dass sie dieselbe Sprache gelernt haben, wie die umgebende Bevölkerung.
Oder ist es so, dass diese Zuwanderung der ohnehin schon bedrängten Friesischen Sprache sozusagen den Todesstoß versetzt hat? Yupanqui 17:56, 10. Apr. 2008 (CEST)[Beantworten]
Das ist meines Erachtens ziemlicher Unsinn. Als Ostfriesland unter preußische Verwaltung fiel (1744), war die friesischen Sprache dort schon ziemlich hinüber. Einwanderer gab es sicher, aber nicht in einer Masse, welche das nun vorherrschende ostfriesische Niederdeutsch erheblich hätte beinflussen können. Von Bayern ist mir nicht bekannt (was nicht heißt, dass es die nicht gab), aber zum Beispiel von pfälzischen Siedlern. Aber selbst im nach diesen benannten Pfalzdorf hat sich keine pfälzische Sprachinsel halten können, wie es dagegen lange in Braunschweig oder am Niederrhein der Fall war. Und die französischen Einflüsse im ostfriesischen Niederdeutsch stammen wahrscheinlich aus der Niederländischen Sprache während der Franzosenzeit. Die Hugenotteneinwanderunf nach Deutschland fällt zudem meines wissens noch ins 17. Jahrhundert, also auch vor die preussische Zeit in Ostfriesland. Mit dem Ersetzen der Ostfriesischen Sprache durch das Ostfriesische Platt hat die Moorkolonisierung nichts zu tun. Termo 18:25, 10. Apr. 2008 (CEST)[Beantworten]

frs steht für die ostfriesische niederdeutsche Mundart, nicht diese Sprache. Ethnologue bezeichnet frs als "Low Saxon-Low Franconian", neben Plautdietsch usw. ([1]), im Gegensatz zu die saterfriesische (und letzte verbliebene) Varietät dieser (ostfriesischen) Sprache, stq, die als "Frisian" bezeichnet ist. -sche (Diskussion) 10:35, 23. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

Das ist richtig, aber Ethnologue ist ja bekanntlicherweise ziemlich Kraut und Rüben. Wenn man sich die Beschreibung von frs ansieht, dann merkt man, dass die eindeutig alles durcheinander werfen, wenn sie dort schreiben, dass "frs" nur noch von 2000 Leuten im Saterland gesprochen wird. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass mit frs der Systematik nach die Ostfriesische Sprache gemeint ist. Ich habe die auch schon vor Jahren mal angeschrieben um das zu klären, aber wie gesagt, Ethnologue ist alles andere als zuverlässig, in weiten Teilen sogar arg willkürlich. Eine Antwort habe ich nie bekommen. Termo (Diskussion) 20:55, 23. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

Heutige Situation[Quelltext bearbeiten]

Ist es möglich, im Kapitel "Heutige Situation" auf Relikte der alten ostfriesischen Sprache im modernen Plattdeutsch hinzuweisen (zB hör > ihr (vgl. englisch her); hum > ihm, ihn (vgl. englisch him); wier, stiekelwier > Draht, Stacheldraht (vgl. englisch wire); etc, etc ...)? Leider verfüge ich nicht über die dazu notwendige Fachliteratur. MfG, GregorHelms (Diskussion) 10:43, 9. Okt. 2017 (CEST)[Beantworten]

Man kann das vielleicht nochmal in einem Satz erwähnen, aber eine ausführliche Behandlung der Reliktsituation würde wohl eher in die entsprechenden Artikel der niederdeutschen Dialekte gehören. Davon abgesehen ist es meistens extrem schwierig, mit Sicherheit festzustellen, ob ein Sprachelement tatsächlich ein friesisches Relikt ist. Häufig kann es sich genauso gut um ein nordseegermanisches Element handeln, das sich im konservativen Niederdeutsch Ost-Frieslands erhalten hat, oder das theoretisch sogar über das Niederländische vermittelt wurde. Was deine Beispiele angeht, so sind die h-anlautenden Personalpronomen wahrscheinlich tatsächlich auf friesischen Einfluss zurückzuführen und das klassische Beispiel. Bei "Wier" dagegen sehe ich das aber nicht. Eine lexikalische Nähe zum Englischen ist kein Beleg für friesische Herkunft, da Niederdeutsch und Englisch ebenfalls eng verwandt sind. Ich würde in diesem Artikel daher nicht allzusehr ins Detail gehen. Termo (Diskussion) 16:43, 9. Okt. 2017 (CEST)[Beantworten]
Mir geht es nur um ein paar belegte Beispiele, um deutlich zu machen, dass es noch einige friesische Relikte gibt - im ostfriesischen Platt übrigens mehr (hab ich irgendwo gelesen) als in den "Snacker-Versionen" unseres niederdeutschen Dialektes. - Ich bin mit ein paar Westfriesen befreundet und staune immer wieder über gemeinsame "Wortschätzchen". MfG, GregorHelms (Diskussion) 18:04, 9. Okt. 2017 (CEST)[Beantworten]

Widersprüche[Quelltext bearbeiten]

Am Anfang heißt es treffend: "Lediglich im oldenburgischen Saterland hat sich ein Dialekt erhalten,..." Ein Dialekt ist die gesprochene Sprache. Unter Geschichte ist dann plötzlich von "Runen" die Rede. Das sind nur Schriftzeichen, die mit einem Dialekt nichts zu tun haben. Wenn es also denn eine Altfriesische Schriftsprache gegeben hat, so hat die auch zunächst nichts mit einem Dialekt zu tun. Regionale und sogar lokale Sprachvarietäten gab es damals, weil es ja nicht so etwas wie den Duden mit verbindlichen Regeln gab. So ist auch der Schluss am Ende eines Absatzes sehr treffend formuliert: "Diese Unterscheidung wird sich damals auch schon in den Dialekten niedergeschlagen haben." Es sollte also sprachwissenschaftlich sauber zwischen Aussprache und Schrift getrennt werden. Im übrigen wimmelt es hier nur so von Theoriefindungen und Widersprüchen zu anderen Artikeln. So erweckten einige Passagen im Artikel Ostfriesland den Eindruck, als habe es zweimal einen plötzlichen Sprachwechsel gegeben. Das erinnert mich irgendwie an die Hypothesen von der plötzlichen, gewaltsamen Christianisierung. Das ist Geschichtsklitterung. Wandel von Sprache und Religion sind langsame Prozesse. Wie sollen sich sonst Reste einer Sprache nach über 1000 Jahren erhalten haben? Und noch dazu bei offenbar jahrhundertelanger Unterbrechung jeglicher schriftlicher Überlieferung! Das ist nicht nachvollziehbar. --Kulturkritik (Diskussion) 00:28, 7. Nov. 2019 (CET)[Beantworten]