Diskussion:Ostrogorski-Paradox

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 95.116.35.220 in Abschnitt Warum wählen gehen?
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Simpson-Parodoxon[Quelltext bearbeiten]

Das ist doch mathematisch dasselbe, nur mit einem anderen Beispiel. Oder?--Mideal (Diskussion) 11:02, 14. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Warum wählen gehen?[Quelltext bearbeiten]

Falls die folgende Überlegung in den Artikel gehört, sollte sie - möglichst bequellt natürlich - auch darin aufgenommen werden:
(Als Beispiel die Wahl zum Deutschen Bundestag) Das Ergebnis einer Bundestagswahl ist die Zusammensetzung des neugewählten Bundestags, also die Liste der gewählten Abgeordneten. Diese ergibt sich gemäß der gesetzlichen Vorschriften aus den abgegebenen Wählerstimmen, etwas vergröbert dargestellt nach Proporz, also im Verhältnis der auf die aufgestellten Listen entfallenen Wählerstimmen; die genauen Details spielen für diese Betrachtung keine Rolle. Natürlich ist das Wahlergebnis nicht belanglos - die entstandenen parlamentarischen Mehrheiten sind entscheidend für die Wahl der Regierung sowie die Gesetzgebung der begonnenen Legislaturperiode. Wir nehmen also an, daß das Wahlergebnis den Wahlberechtigten alles andere als gleichgültig ist; sie haben i. a. klare parteipolitische Präferenzen. Man sollte also annehmen, daß sie auch entsprechend diesen Präferenzen ihre Stimmen abgeben. Nun ist diese Folgerung tatsächlich nicht logisch. Vielmehr stellt sich in Wahrheit die Frage, warum man überhaupt von seinem aktiven Wahlrecht Gebrauch machen sollte. Betrachtet man nämlich das Wahlergebnis sowie die Zahlen der dieses erzeugenden abgegebenen Stimmen, kommt man zwangsläufig zu dem Schluß, daß das eigene Wahlverhalten das Wahlergebnis nicht beeinflußt haben könnte, denn mit fast sicherer Wahrscheinlichkeit liegen die abgegebenen Wählerstimmenzahlen soweit auseinander (Größenordung hundert Stimmen), daß die Stimmabgabe eines einzelnen Wählers das Wahlergebnis nicht geändert haben kann, d. h. mit oder ohne seine Stimmabgabe wären genau die gleichen Abgeordneten worden, nicht ein einziges Mandat wäre an einen anderen Bewerber vergeben worden. Also rein logisch gesehen und völlig unabhängig von politischen Präferenzen: jeder einzelne Wahlberechtigte hätte das Wählen also auch bleiben lassen und seine Wahlbenachrichtigung einfach wegwerfen können. - Und jetzt das Paradox: Wenn das tatsächlich, was vollkommen logisch wäre, "jeder" Wahlberechtigte so machen würde, dann würde ja praktisch "niemand" mehr wählen. Dann wird die Argumentation aber falsch und führt zu einem We Widerspruch. Wenn nämlich plötzlich wegen der allgemeinen Wahlabstinenz nur noch eine Handvoll gültiger Stimmen auf einen Wahlbewerber entfallen (wie das vergleichsweise bei den "Vorstandswahlen" eines Freizeitclubs durchaus üblich ist oder auch denen einer Partei-Ortsgruppe), dann hat eine einzelne Stimme plötzlich großes Gewicht und kann für den Wahlausgang ausschlaggebend sein. Der rational und "faul" agierende Wähler wird sich also vor der Wahl Prognosen über die Wahlbeteiligung - bei BT-Wahlen bisher immer stabil weit über 50 % - ansehen und anhand derer entscheiden, ob es sich eigentlich im Sinne einer möglichen Ergebnisbeeinflussung für ihn "lohnt", überhaupt zu wählen. (Ich denke mal, bei Wahlbeteiligungen über 10 % wäre das auf jeden Fall vergebliche Liebesmüh' und bestenfalls ein Fall von Selbsttäuschung.) Die Frage, warum trotzdem so viele wählen, ist eine psychologische und gehört hier nicht hin. Als Paradoxon ähnelt dieses Wählerparadoxon aber dem Haufenparadoxon: Ab wievielen abgegebenen Stimmen ist die Stimmabgabe relevant und das individuelle Wählen somit nicht irrational? (Die Überlegung "Na, dann sollen diese ignoranten Dummbatzen doch mal alle schön zu Hause bleiben mit ihren dumpfen Vorstellungen und nicht wählen, umso mehr zählt dann eben meine Stimme" ist übrigens falsch: dumpfbackige Ignoranten hin oder her, die Stimme des "Schlaumeiers" hätte das reale Wahlergebnis trotzdem nicht geändert.) Es kann dahingestellt bleiben, inwiefern solche Überlegungen für die "Stimmabgabe" für die "Partei der Nichtwähler" bedeutsam sind: eine Wahlpflicht würde das Ergebnis wahrscheinlich auch nicht ändern, da die Zwangswähler zum einen nicht unbedingt entsprechend ihrer Parteienpräferenz wählen würden (falls die überhaupt signifikant von der der Ohnehin-Wähler abweicht) und es zum anderen möglich wäre, ungültige Stimmen, "Proteststimmen" oder zufällig ausgewürfelte Stimmen abzugeben. --95.116.35.220 17:17, 19. Mai 2022 (CEST)Beantworten