Diskussion:Parataxe

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Alazon in Abschnitt parataktisch gereihte Nebensätze
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Hallo, vielleicht sollte noch kurz gesagt werden, was Paratxe überhaupt sind! Es wurde nur gesagt was vor allem Franz Kafka ganz stark damit ausdrücken möchte. Oder besser gesagt wahrscheinlich ausdrücken möchte. Denn bekannt ist ja, dass Franz Kafkas Parabeln so mehrdeutig geschrieben wurden, dass sie von geschichtlich bis marxistisch interpretiert werden können.

Ich meine Parataxe sind, also so habe ich es gelernt, kurze aufeinander folgende Hauptsätze. Hindern diese den Lesefluss? Lassen diese ohne Präpositionen den Lesefluss schneller wirken oder gar erleichtern? Bei Franz Kafka kann dies ganz unterschiedlich aufgefasst werden. (Je nach dem, was für einen Sinn man aus den Parabeln herauslesen möchte und wie sich die Geschichte weiterentwickelt!) Meistens stehen Parataxe schon ganz am Anfang einer Parabel, Kurzgeschichte,...

(nicht signierter Beitrag von 84.168.101.72 (Diskussion) 11:09, 10. Dez. 2005‎)

Parataxe und Inhaltsangabe[Quelltext bearbeiten]

Da in Parataxen keine Konjunktionen verwendet werden, ist es damit sehr schwer, Zusammenhänge auszudrücken. Ich finde deshalb die Aussage problematisch, dass parataktischer Satzbau in Texten verwendet wird, die das Wesentliche des Inhalt ausdrücken wollen. Das Wesentliche sind aber die Zusammenhänge, die hier zu kurz kommen.

(nicht signierter Beitrag von 84.146.86.163 (Diskussion) 16:49, 4. Dez. 2006‎)

Viele offene Fragen[Quelltext bearbeiten]

Der Beitrag müsste wohl radikal überarbeitet werden. Der Hinweis auf Kafka ohne Erklärung ist wertlos. Im letzten Satz kommt zur Zeit drei Mal das Wort "Beispiel" vor!

Unklar ist:

Was versteht man eigentlich unter Parataxe?

(a) aneinandergereihte Hauptsätze (= Gleichrangigkeit statt Unterordnung)

(b) eine größere Zahl von kurzen aneinandergereihten Hauptsätzen

Vielleicht ist beides richtig? Dann müssten man mit der Phrase "im engeren Sinn" und "im weiteren Sinn" eine Definition finden.

Ist eine Parataxe gut oder böse?

(a) Eine Parataxe ist etwas Gutes, weil sie die Verständlichkeit erhöht. Leser mit schlechter Lesefähigkeit kommen bei Texten mit vielen Parataxen eher mit.

(b) Parataxen können zu Sprachverarmung führen, wenn sie exzessiv verwendet werden und dadurch komplexere Strukturen verdrängt werden.

Auch in diesem Fall scheint mir beides richtig zu sein. Es müssten also die Für und Wider erwähnt werden.

Ein Nebenaspekt: Ist es richtig, dass in Parataxen keine Konjunktionen verwendet werden, wie weiter oben behautet wird? Das Wort "und" ist ja wohl auch eine Konjunktion.

(1) Er kam, sah, siegte.

(2) Er kam und sah und siegte.

(3) Er kam, er sah, er siegte.

(4) Er kam, und er sah, und er siegte.

Bei welchen der vier Beispiele handelt es sich um eine Parataxe im klassischen Sinn? Ist die Aneinanderreihung von Hauptsätzen mit "und" eine Parataxe? Muss das Subjekt, in dem Fall "er", wiederholt werden?

--Robert Sedlaczek 11:53, 13. Jan. 2007 (CET)Beantworten


Noch ein Beispielsatz:

"Derjenige erhält eine Belohnung, der denjenigen anzeigt, der den Pfahl umgeworfen hat, der an der Brücke stand, die auf dem Weg liegt, der nach Worms führt."

- Passt dieser Satz nicht gut als Gegenstück zu dem entsprechenden Satz unter Hypotaxe?

-- 188.46.120.127 19:39, 27. Feb. 2010 (CET)Beantworten

parataktisch gereihte Nebensätze[Quelltext bearbeiten]

Sind zwei Nebensätze, die von einem Hauptsatz abhängen, durch z.B. "und" verknüpft, so sind sie parataktisch verbunden. Das scheint mir doch sehr im Widerspruch mit der Aussage zu stehen, "Parataxe" an sich schliesse schon die Anwesenheit von Nebensätzen aus. eeo 13:29, 3. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Vom Wortsinn bedeutet Parataxe wohl einfach Beiordnung oder Nebenordnung. Demnach müsste es auch eine Parataxe von Nebensätzen geben, die im Verhältnis der Nebenordnung stehen, mögen sie auch im Verhältnis zu einem weiteren Teilsatz = Hauptsatz im Verhältnis der Hypotaxe stehen.
Sollte der Begriff Parataxe (dann wohl traditionell bedingt) enger zu fassen sein, dann läge hier eine Dopplung der Lemmata vor, da das gleiche Thema unter Satzreihe abgehandelt wird.
--Hans-Jürgen Streicher 00:43, 24. Mär. 2008 (CET)Beantworten
erledigt (13 Jahre später... ) --Alazon (Diskussion) 12:26, 27. Mai 2020 (CEST)Beantworten

Fontane und Kafka[Quelltext bearbeiten]

Natürlich findet man bei Fontane und Kafka Beispiele für die Parataxe; meiner Ansicht nach kann man sie aber kaum als typische Repräsentanten des parataktischen Stils bezeichnen. Hier zwei Textstellen, die keineswegs Ausnahmecharakter haben:

"Und dabei flog Effi von neuem über das Rondell hin, auf den Teich zu, vielleicht weil sie vorhatte, sich erst hinter einer dort aufwachsenden dichten Haselnußhecke zu verstecken, um dann, von dieser aus, mit einem weiten Umweg um Kirchhof und Fronthaus, wieder bis an den Seitenflügel und seinen Freiplatz zu kommen. Alles war gut berechnet; aber freilich, ehe sie noch halb um den Teich herum war, hörte sie schon vom Hause her ihren Namen rufen und sah, während sie sich umwandte, die Mama, die, von der Steintreppe her, mit ihrem Taschentuch winkte." (Effi Briest, 1.Kapitel)

"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte." (Verwandlung, Anfang)

Als typischen "Parataktiker" würde ich Wolfgang Borchert bezeichen, als typischen "Hypotaktiker" Heinrich von Kleist. --Osalkah 23:38, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten


Ich hab auch das Gefühl dass mich der Verweis auf Fontane hier wundern sollte. Auch wenn ich nie Fontane gelesen habe... --Alazon (Diskussion) 23:14, 25. Mai 2020 (CEST)Beantworten

"oder durch Punkt voneinander getrennt"[Quelltext bearbeiten]

(Im Abschnitt "Bildung der Parataxe") -- Das kann doch nicht sein, dass die Reihung von Sätzen, die durch Punkt getrennt werden, eine Parataxe bildet, oder? Es gibt ja schließlich keine andere Möglichkeit, einen Text zu erstellen, als durch Sätze, die dann durch Punkt getrennt werden. Gibt es einen separaten Begriff "parataktischer Stil" für beliebig lange Abfolgen kurzer Hauptsätze ohne Nebensätze? Im Unterschied zu einem grammatischen Verfahren der Parataxe, das durch "und" ausgedrückt wird, und das eine grammatische Verbindung von genau 2 Sätzen erzeugt, die aber komplex sein dürfen? --Alazon (Diskussion) 11:42, 23. Mai 2020 (CEST)Beantworten

beide Punkte inzwischen mit Belegen eingebaut. --Alazon (Diskussion) 01:43, 24. Mai 2020 (CEST)Beantworten