Diskussion:Passierscheinabkommen

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von 2003:88:6B05:6346:21B:9EFF:FE49:7CE3 in Abschnitt Passierscheinstellen
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In einer Anweisung des Berliner Polizeipräsidenten an den Stationsvorsteher des S-Bhf. Zoo vom 26. August 1961 wird die "Einrichtung und der Betrieb von Büros zur Ausgabe von Aufenthaltsgenehmigungen für Bürger West-Berlins zum Betreten des sowjetischen Sektors auf dem Boden von West-Berlin verboten". Da solche Stellen eine de facto-Anerkennung der Maßnahmen vom 13. August bedeutet hätten, passt für mich diese Maßnahme/diese Anweisung auch insgesamt ins Konzept (Hallsteindoktrin). Diese Angaben decken sich mit den Infos aus dem Artikel, dass das Dezemberabkommen (über die dann über die Feiertage möglichen Passierscheine) humanitäre Erwägungen gegenüber Statusfragen in den Vordergrund stellt. Das hieße aber, dass die Formulierung "ließ die DDR 28 Monate lang keine Westberliner nach Ostberlin einreisen" (so inhaltlich im Artikel, kein Zitat) nicht ganz korrekt ist, weil sie die Schuld einseitig der DDR zuweist. Deshalb müsste sie dahingehend verändert werden, dass der Kalte Krieg zwischen beiden deutschen Staaten (und damit das kompromisslose Beharren auf der eigenen Position) letztlich (neben der Tatsache, dass die Ostberliner nicht mehr in den Westteil der Stadt konnten) auch dazu geführt hat, dass man im Westen den Kampf gegen die Maßnahmen der DDR auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen hat, d.h. die humanitären Belange weniger wichtig waren als die Durchsetzung der eigenen Position in den erwähnten Statusfragen. Da ich mir aber nicht ganz sicher bin und außerdem keine qualifizierte Quellenangabe machen kann, stelle ich diesen Vorschlag hier zur Diskussion. Konkrete neue Formulierungen habe ich mir noch nicht überlegt. (nicht signierter Beitrag von Qy24 (Diskussion | Beiträge) 16:02, 24. Feb. 2014 (CET))Beantworten

Vorschlag für Neuformulierung[Quelltext bearbeiten]

Statt der einseitig Schuld zuweisenden Formulierung "Nach dem Mauerbau ließ die DDR 28 Monate lang keine Westberliner nach Ostberlin einreisen." schlage ich folgende Änderung vor:

Nach dem Mauerbau waren Ost- und Westberliner aufgrund des Kalten Krieges zwischen beiden deutschen Staaten 28 Monate lang ohne persönlichen Kontakt.

Und dann zur Vorgeschichte - dem, was dort schon steht, vorangestellt:

Unmittelbar nach dem Mauerbau hatte die DDR auf zur von der DDR verwalteteten Reichsbahn gehörenden Territorien von S-Bahnhöfen im Westen der Stadt Passierscheinstellen eingerichtet, die Westberlinern die Erlaubnis erteilen sollten, den Ostteil der Stadt zu besuchen. In einer Anweisung des Berliner Polizeipräsidenten vom 26. August 1961 wird jedoch die "Einrichtung und der Betrieb von Büros zur Ausgabe von Aufenthaltsgenehmigungen für Bürger West-Berlins zum Betreten des sowjetischen Sektors auf dem Boden von West-Berlin verboten." Diese Anweisung erging, weil eine Duldung dieser Passierscheinstellen eine de facto-Anerkennung der Maßnahmen vom 13. August und damit indirekt auch eine Anerkennung der DDR bedeutet hätten, die ja die Hallsteindoktrin nicht vorsah. Der Durchsetzung der eigenen Position in Statusfragen wurde also Vorrang vor humanitären Belangen - Familienangehörige jenseits der Mauer zu besuchen - eingeräumt. Erst mit dem so genannten Dezemberabkommen von 1963 konnten Westberliner wieder - zunächst beschränkt auf den Zeitraum über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel - nach Ostberlin reisen. Ostberlinern blieb der umgedrehte Weg aus den gleichen Gründen, aus denen die Mauer gebaut wurde, versperrt.

Die Formulierung "Damit reagierte er auf westliche Angebote." im nächsten Abscnitt wäre zu streichen - das ist unbelegt - auch im Quellenverweis aus der "Zeit" steht nichts davon.

Zwei Dinge noch: Ich würde einen Link zu Hallsteindoktrin setzen wollen, weiß aber nicht, wie das geht, falls keiner Einwände gegen diese neue Formulierung hat und ich meine Version in den Artikel setze. Und noch wichtiger: Die Quelle meines Zitates ist folgende: Anweisung des Berliner Polizeipräsidenten an den Stationsvorsteher des S-Bhf. Zoo vom 26. August 1961; Schreiben ist zu sehen im DDR-Film "Drei Jahre danach" von 1964. Es ist mir bewust, dass das keine qualifizierte Quellenangabe ist; aber ich habe im Netz trotz gründlicher Suche nichts gefunden. Ins entsprechende Archiv kann/will ich nicht gehen. Weiß jemand Abhilfe?

P.S. Ich bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass ein DDR-Film von 1964 nur sehr bedingt Realitäten wiederspiegelt (ebenso aber auch Dokumentationen aus dem Westen; das war hier wie da vom Kalten Krieg bestimmt), aber in diesem Fall (diesem Schreiben des Polizeipräsidenten) glaube ich, stimmt das so - einfach, weil es insgesamt passt. So war eben Kalter Krieg... --Qy24 (Diskussion) 16:31, 27. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Quellenangabe, Bitte um Hilfe[Quelltext bearbeiten]

Ich habe (neben dem oben schon angegebenen DDR-Film) eine weitere Quelle gefunden, die meinen Vorschlag für eine Neuformulierung und Ergänzung belegt: DIE ZEIT, 11.9.1970 Nr. 37 zu finden unter http://www.zeit.de/1970/37/der-zwang-mit-der-ddr-zu-leben/seite-2

Hier steht auch: "Die in West-Berlin gelegenen Bahnhöfe und Gleisanlagen der Reichsbahn und der S-Bahn werden seit 1945 von der Ost-Berliner Reichsbahndirektion verwaltet. Der gesamte Eisenbahnbetrieb in Berlin unterstand nach Kriegsende der sowjetischen Militäradministration und wurde auch, als die Vier-Mächte-Verwaltung sich etablierte, nicht in die Zuständigkeit der Alliierten Kommandantur einbezogen.", was es nachvollziehbar macht, dass die DDR diese neuen Passierscheinstellen auf S-Bahnhöfen einzurichten gedachte.

Ich möchte den Artikel deshalb wie oben beschrieben bearbeiten, aber ich weiß nicht, wie man Links setzt (zu Hallsteindoktrin) und wie man Quellenangaben macht, kann jemand dabei helfen?--Qy24 (Diskussion) 17:52, 22. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Passierscheinstellen[Quelltext bearbeiten]

In Westberlin gab es (mindestens) eine Passierscheinstelle. Dort bekamen mein Onkel und seine Familie Passierscheine, wenn sie uns in Strausberg besuchten. In Hoppegarten hielten die Züge 15 Minuten, damit die Fahrgäste kontrolliert werden konnten. Die gesamte Darstellung ist mE mangelhaft. Ulbricht hat bezüglich der Mauer nicht gelogen, er hat lediglich zu erkennen gegeben, daß es derartige überlegungen gab. Die Entscheidung traf die Sowjetunion. -- 2003:88:6B05:6346:21B:9EFF:FE49:7CE3 07:48, 2. Nov. 2018 (CET)Beantworten