Diskussion:Petuh

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von 217.239.5.194 in Abschnitt Aussprachefrage
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Dialekt?[Quelltext bearbeiten]

Nur eine Frage: Ist dieses Petuh ein eigenständiger Dialekt oder nur eine Untergruppe des Anglischen? Ich höre diesen Namen heute zum 1. Mal und kannte nur die Dreiteilung "Schleswisch", "Anglisch" und "Holsteinisch". -- Mikkel 22:47, 13. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Hallo Mikkel, das Angeliter Platt (nicht Anglisch !) ist eine Variante des Schleswigschen, so wie das Kieler Platt eine Variante des Holsteinischen ist (also mehr eine Zweiteilung). Bin aber nicht sicher, ob Petuh zum Schleswigschen gezählt wird, Gruß Rainer.
Alles klar...das wollte ich wissen! Ich kenne aus meinen (allerdings veralteten) Büchern, die stammen allesamt aus den Jahren 1910-1930/36, nur die obige Dreiteilung. Da dieser Begriff "Petuh" dort nicht auftaucht, da mach' ich mir halt so meine Gedanken... ;-)
Aber ich danke dir für deine Hinweise!
Besten Gruß, -- Mikkel 18:56, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Ist mehr ein Mutmaßung, aber vielleicht war mit Anglisch das Angeldänische (das war eine Variante des Sönderjysk) gemeint? Rainer
Ich glaube nicht wirklich!
Ich habe mir vor einiger Zeit einmal in unserer Stadtbücherei folgenden Artikel kopiert, das die "Angeln" behandelt:
Der Angel
Die Angeln sind ein bedächtiger, verständiger Menschenschlag, weniger offen und derb als die Hosteiner und dem Nützlichen mehr zugetan als der Freiheit, dabei aber ehrlich und allem Schein, aller Windbeutelei abgeneigt; sie wollen durchaus als Deutsche betrachtet werden und die deutsche Sprache behaupten, wiewohl in verschiedenen Landstrichen die dänische Aussprache vorherrschend ist; (...)
Als Probe der Mundart (im Kirchspiel Satrup, das ziemlich in der Mitte liegt) folgendes Bruchstück (...): In Angeln is de Öbergang von dat Dütsche in dat Dänsche. Süden von de Slie (Schlei) sprickt keen Minsch Dänsch, un nohren von de Flensburger Wyk sprickt man keen Dütsch. in Angeln versteiht man beide Spralen, un de noher Hälfte kann ock beide Spraken spreken, utnahmen en Deel von de junge Lüde. Dagegen sind in de süder Deel man einige ole Lüde, de Dänsch spreken könen. de Stadt Flensburg ist meistto gans dütsch, (...)
Quelle: Eduart Duller: Das deutsche Volk in seinen Mundarten, Sitten, Bräuchen und Trachten, Kapitel: "Das Volk in der norddeutschen Staatengruppe", Unterkapitel: "Der Angel", S. 221
Vielleicht habe ich hier einen kleinen Denkfehler...aber ich hätte ganz gern gewußt, was das für eine "komische" Mundart ist ... kann natürlich auch dänischen Ursprungs sein ... genau, das hätte ich gern genau! *ratlos* -- Mikkel 21:54, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten
De Petuh-Tanten-Snack is mehr Soziolekt as Dialekt. Dat is keen Deel vun dat angelsche Platt. Dat is gor keen Plattdüütsch. Ole Volksspraak vun Sleswig weer Däänsch (Plattdäänsch) op't Land un todem Platt in de Stadt (in Süüdsleswig in de lesten Johrhunnerten ok op't Land). In de 1860er Johren keem ganz Sleswig (also mit Noordsleswig) an Düütschland un denn weer Hoochdüütsch de Prestieg-Spraak (ok bi de Dänen). De Petuh-Tanten hebbt disse Prestieg-Spraak Hoochdüütsch snackt, aver weren mit Däänsch un Platt opwussen, dat heet, se hebbt en Oort Missingsch snackt, blots mit Däänsch dor mank. Ene Kontaktvarietät, keen Volksdialekt. Basis is Hoochdüütsch. --::Slomox:: >< 19:56, 21. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Ja, danke dir, Slomox :-)
Das wollte ich wissen. Es ist also nicht als "Sprache" oder "eigenständiger Dialekt" anzusehen. Gehört damit vielmehr in die Kategorie "Umgangssprache", richtig? -- Mikkel 20:18, 21. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Jo. --::Slomox:: >< 22:49, 21. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Nou es mek döt all klaar! Häv völl bedankt doför, dat'te mek dat vertellt hävst. Äwer mot 't dan nit enne Artikle van "Ömgangsspook" 'erin? :-) -- Mikkel 23:29, 25. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Petuh ist dänisch, aber deutsch gesprochen. Beispiel Deutsch: Es ist ein schlechtes Wetter um raus zu gehen. Dänisch: Det er et dårligt vejr at gå ud i. Das dänische "zu" (at) wird in der Umgangssprache oft mit "und" (og) verwechselt. Petuh: Es ist ein schlechtes Wetter und gehen aus in.

Ich bin Kieler, habe mehrfach Petuh gehört, bin damit aber nicht bewandert. Es gibt (gab) den Ausdruck der "Petuh-Tanten", Frauen aus dem hohen Norden, die Hochdeutsch sprechen wollen, aber dabei die Petuh-Grammatik anwänden und damit unfreiwillig komisch klingen. Wenn jemand Näheres weiß, freue ich mich über eine Ergänzung des Artikels. Euroklaus 00:31, 26. Sep. 2009 (CEST)Beantworten


Na, so ein paar Aussagen scheinen mir die Situation etwas zu verniedlichen:

-- Prestieg-Spraak? Die dänischsprachige Minderheit, die im Nordteil des Landesteils Schleswig die Mehrheit stellte, war genauso wie die Dänen im Südteil von Schleswig gezwungen, in der Öffentlichkeit deutsch zu sprechen. Weil die das in der Schule nicht gelernt haben - Unterrichtssprache in ganz Schleswig war seit 1848 dänisch auch in den Kirchen wurde dänisch gepredigt!- , kam diese Wort-für Wort Übertragung aus dem Dänischen ins Deutsche zustande.

-- "sprechen wollen" muss wohl besser heißen sprechen mussten, man mache sich keine Illusionen, der deutsche Nationalismus und die anti-dänische Haltung erschöpfte sich nicht in Worten. Die dänische Minderheit wurde vertrieben, wenn sie sich nicht (wenigstens formal) deutsch gebärdete. Soviel ich mich erinnere gelesen zu haben, sind da etliche Bauernhöfe in Flammen aufgegangen.

-- 79.233.60.83 13:40, 18. Dez. 2009 (CET)Beantworten

"gezwungen" waren die Dänen nicht. Sie mussten nur mit den negativen sozialen Konsequenzen leben, wenn sie es doch taten. Und genau das meint "Prestige-Sprache". Die Fehlkonzeption ist vermutlich, "Prestige" als etwas Positives anzusehen. "Prestige" hängt eng mit "Arroganz" zusammen.
Ob tatsächlich Dänen offener Verfolgung zum Beispiel in Form von Brandstiftung ausgesetzt waren, davon weiß ich nichts. Aber ich bezweifel stark, dass die Petuhtanten Gefahr liefen, in Flammen aufzugehen, wenn sie Dänisch sprachen. Das lief vor allem auf der sozialen Schiene. Durch Spott beispielsweise. Wer sich den Spott nicht anhören wollte, der hat auch ohne Zwang angefangen Deutsch zu sprechen (bzw. eben Petuh, was im konkreten sozialen Umfeld eben als Deutsch akzeptiert wurde). Es war also kein "Zwang", aber natürlich auch keine Entscheidung des freien Willens. Gruppenzwang. --::Slomox:: >< 14:05, 12. Mär. 2010 (CET)Beantworten
>"gezwungen" waren die Dänen nicht. Sie mussten nur mit den negativen sozialen Konsequenzen leben, wenn sie es doch taten.
Den Satz werde ich mir einrahmen. Es ist kein Zwang, man muss nur mit den negativen Folgen leben. Wow. --193.175.191.76 13:14, 21. Jul. 2015 (CEST)Beantworten

Mundart? vs. Mischsprache?[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel steht, Petuh sei eine Mundart. Ich habe damit Probleme: 1. ist Petuh wirklich einer Sprache als Dialekt unterzuordnen 2. wenn ja, welcher Sprache denn? Wäre es nicht sachgerechter, den Begriff „Mundart“ durch „Mischsprache“ zu ersetzen? --Iiigel 01:15, 22. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Butterfahrten?[Quelltext bearbeiten]

Laut Artikel nahmen die Petuhtanten Ende des 19. Jahrhunderts angeblich an Butterfahrten teil. Laut Artikel Butterfahrt gab es selbige aber erst ab 1953. Bitte über diesen Punkt nochmal scharf nachdenken - und entweder hier oder dort (möglichst mit Quellen) korrigieren. --93.212.228.93 16:04, 27. Feb. 2017 (CET)Beantworten

O.k., habe jetzt das Nachdenken (und Stöbern auf verschiedenen Petuh-Websites) selbst übernommen und werde das jetzt hier im Artikel mal ändern. Falls jemand wider Erwarten Belege für Butterfahrten schon Ende des 19. Jahrhunderts hat, werden die im Artikel Butterfahrt bestimmt mit Interesse entgegengenommen. --93.212.228.93 16:20, 27. Feb. 2017 (CET)Beantworten

Holprigkeiten[Quelltext bearbeiten]

"at "zu" ist in der Alltagssprache mit og "und" homophon"

Dieser Satz ist vermutlich ein schönes Beispiel für "Wenn man weiß, was er sagen will, ist er völlig klar". Ich wusste es leider nicht und habe ihn gerade ungefähr fünfmal lesen müssen, bis ich eine Ahnung bekam, was er wohl bedeuten soll. Schafft es jemand, das klarer zu formulieren? Danke, --217.239.5.194 16:12, 11. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Noch eine Holprigkeit anderer Art: Der Satz "Das nahezu vom Aussterben bedrohte Petuh..." besagt genaugenommen, dass Petuh noch nicht vom Aussterben bedroht ist, sondern nur "nahezu". Hat jemand was dagegen, wenn wir das "nahezu" ersatzlos streichen? So, und jetzt mach' ich den Korinthenkackmodus auch wieder aus. --217.239.5.194 16:17, 11. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Aussprachefrage[Quelltext bearbeiten]

Mein Lieblingssatz ist ja "Wie kann ein sitzen bei ausses Licht und zue Rollon und näh’n abbe Knöpfe an?"

Mich würde interessieren, wie das "abbe" ausgesprochen wird, weiß das jemand? Tatsächlich mit b? Oder doch mehr als "appe"? Aus allgemein-umgangssprachlich-flapsigem Norddeutsch (weit weg von jeglichen Petuhtanten) kenne ich das auch, dass man von "appen Knöpfen" spricht, aber da wäre es eindeutig ein p. --217.239.5.194 16:24, 11. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Petuh in Romanen[Quelltext bearbeiten]

Die Hamburger Schriftstellerin Sabine Weiß baut immer wieder Worte und Sätze in Petuh in die Handlung der Sylt-Krimiromane um die Kommissarin Liv Lammers ein; diese Protagonistin lebt aus familiären (Mobbing, häusliche Gewalt) und beruflichen (Sitz der für Sylt zuständigen Kriminaldirektion) Gründen in Flensburg.