Diskussion:Plattentektonik/Archiv/2007

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Juja in Abschnitt Mantelkonvektion, Schmelze
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Alfred Wegener und seine Gegner

"[...]– auf dem dichteren, basaltischen Untergrund, dem SiMa – das Aluminium wird im Basalt durch Magnesium vertreten –[...]"

--> Muss es nicht "SiMg" (für Magnesium) lauten? Mn = Mangan. Mg = Magnesium. --Silberkrone 13:26, 12. Jun. 2007 (CEST)

Nein, muss es nicht. das Ma ist die Abkürzung für mafisch, was sich aus Magnesium un Ferrum ableitete. Allerdings sind diese Ausdrücke heute kaum noch gebräuchlich, würd ich mal sagen.
Eine Bitte für's nächste mal: Neue Fragen/Diskussionsbeiträge bitte immer ganz nach hinten. Dann findet man sie schneller. --seismos 13:32, 12. Jun. 2007 (CEST)

schwer verständlicher Abschnitt

Obwohl ich selbst Geograph bin, ist mir folgender Absatz unverständlich (und auch mit den beiden Absatzen dafür schwer in Zusammenhang zu bringen):

Als Substrat, auf dem sich die Kruste seitlich verschieben kann, gilt die rund 100 km mächtige „Low-Velocity Zone“ (Asthenosphäre), in der sich die seismischen „P- und S-Wellen“ nur langsam ausbreiten. Dies erklärte man mit der Existenz von teilweise aufgeschmolzenen, fließfähigen Gesteinspaketen unterhalb der starren, 70–120 km mächtigen Lithosphäre.

Welche Kruste ist gemeint? Warum verschiebt sich diese seitlich (was heißt das überhaupt "seitlich verschieben" -- kann ich mir nichts drunter vorstellen)? Naja, der Zusammenhang ist mir in diesem Absatz unklar. Kann das jemand der sich besser auskennt bitte klarer formulieren. -- Nachtigall 17:16, 31. Jan. 2007 (CET)

Hast du dir den im Absatz verlinkten Artikel Asthenosphäre schon durchgelesen? Dort steht in der Einleitung: "Auf der Asthenosphäre schwimmen die starren Lithosphärenplatten. Vulkane werden zum größten Teil aus der Astenosphäre gespeist."
Also ergibt sich folgender Aufbau:

  • Die Lithosphäre umfasst die
    • Erdkruste und den
    • lithosphärischen Mantel, der die äußerste Zone des oberen Erdmantels bildet,
  • darunter liegt die Asthenosphäre.

Die Lithosphärenplatten (auch manchmal unscharf als starre "Kruste" bezeichnet) bewegen sich also auf der dichten, aber zähflüssigen Asthenosphäre. Sie bewegen sich seitlich, wenn (wie in den Absätzen davor erläutert) vom Mittelozeanischen Rücken (MOR) ausgegangen wird, von dem aus gesehen seitlich links und rechts neue ozeanische "Kruste" entsteht, die seitlich wegdriftet.
Die Erläuterungen über die P- und S-Wellen, die bloß die Zähflüssigkeit der Asthenosphäre erklären sollen, könnte man vielleicht weg lassen, wenn sie in diesem Zusammenhang verwirren.
Eine Neuformulierung des Absatzes in der von mir oben beschriebenen Weise (ohne die ausführliche Wiederholung des Krusten- und Mantelaufbaus) überlege ich mir noch. mfg--Regiomontanus (Diskussion) 14:55, 6. Feb. 2007 (CET)

danke, ich war mal mutig und habe es nun so formuliert, dass es besser verständlich ist. Evtl. guckst du nochmal drüber und kannst es nochmals verbessern. --Nachtigall 22:26, 6. Feb. 2007 (CET)

Andere Namen der möglichen Bewegungen???

Zwar werden hier die drei Plattenbewegungen angesprochen, jedeoch gibt es auch andere Namen dafür. In den englischen Artikel sind diese Namen in Klammern gesetzt.

  • konstruktive Plattengrenzen
  • destruktive Plattengrenzen
  • konservative Plattengrenzen

mfg 217.233.46.145 11:28, 22. Feb. 2007 (CET)magigstar (unangemeldet)


An und für sich sind das keine Bewegungen, sondern die Art der Plattengrenze deutet auf die mögliche Bewegung hin. Obige Bezeichnungen sind korrekt, wir mussten jedoch darauf achten, dass der Artikel nicht durch zu viele Fachbegriffe zusätzlich verwirrend wird (durch Diskussionen auf dieser Seite wurden ja schon viele Verständnisschwierigkeiten durch Umformulierungen im Artikel beseitigt). Zu den speziellen Aspekten der Plattenbewegungen haben wir ja bereits eigene Artikel (vgl. Subduktion und Ozeanbodenspreizung), in denen diese Begriffe vorerst eingebaut werden könnten. mfg--Regiomontanus (Diskussion) 11:43, 22. Feb. 2007 (CET)

Hier ist eine Liste mit allen Möglichkeiten aus der englischen Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_tectonic_plate_interactions --maxliebscher 18:13, 3. Mär. 2007 (CET)

Ursachen der Plattentektonik ...

Die Aufteilung in zwei Modelle finde ich in Ordnung. Im Modell Konvektionsströmung fehlt mir noch der Hinweis, dass die feste Kruste mittels Reibung durch den flüssigen Mantel bewegt wird. Zum "Slab-pull"-Modell habe ich gelesen, dass es bei diesem Modell nicht nur die im Text geschilderte Kraft gibt, sondern noch einige mehr. Tatsächlich ist hier gemeint, dass die Kruste nicht nur passiv auf dem Mantel liegt, sondern eigene Kräfte produziert. Dabei gibt es nicht nur Kräfte, die durch die Gravitation verursacht werden, sondern auch durch den Abtrieb. Das dichtere Material der Kruste verursacht Abtrieb beim Eintauchen in den flüssigen, weniger dichten Teil des Mantels. Meines Wissens gibt es Gravitationskräfte auch nicht nur beim abtauchenden Teil der Kruste, sondern auch am mittelozeanischen Rücken. Sollte ich das richtig verstanden haben, würde ich mich freuen, wenn etwas davon in den Text einfließen würde. --Zahnstein 17:19, 2. Apr. 2007 (CEST)

Ich denke sogar, dass die Gravitation nur dann an der einsinkenden Platte als Kraft in Erscheinung tritt, wenn das Material eine höhere Dichte als das es umgebende Material hat. Die ozeanische Kruste muß deshalb mit zunehmender Eintauchtiefe in Gestein höherer Dichte umgewandelt werden. (siehe Druckbetonte Metamorphose im Artikel Metamorphose (Geologie)). Ich vermute, zusätzlich ist das Material auch noch kälter und damit auch dichter, so dass das Krustenmaterial tief in den Mantel eintauchen kann. Kurz, den Abschnitt "Slab-pull"-Modell würde ich gerne überarbeitet sehen. Wenn es sonst niemand macht, schreibe ich das Kapitel um. --Zahnstein 21:08, 2. Apr. 2007 (CEST)
Hallo Zahnstein. Hast Du das gelesen, oder vermutest Du das nur? Wenn ersteres, dann fühl dich frei den Artikel zu überarbeiten (aber mit Literaturangabe). Beste Grüße Geoz 22:03, 2. Apr. 2007 (CEST)
Beides, wobei einige Teile besser auf Quellen gestützt sind als andere. Ich werde auf jeden Fall weiter recherchieren und Quellen suchen, da mich das Problem interessiert. --Zahnstein 23:05, 2. Apr. 2007 (CEST)
Das Stichwort dazu wäre Eklogitisierung. Ozeanische Kruste durchläuft beim Abtauchen eine Phasentransformation, d.h. der Basalt wird in Eklogit umgewandelt (bis in ca. 100 km Tiefe), wobei Wasser, das üblicherweise im Gestein gespeichert ist, abgegegen wird. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Mineralumwandlungen. Aber ich denke, das muss nicht alles im/in diesem Artikel stehen. Dass das subduzierte Material kälter ist als der umgebende Mantel ist auf jeden Fall richtig. Das bleibt auch bis in große Tiefen so.
Was Du weiter oben angesprochen hast, ist wohl der Ridge-Push, der letztlich auch eine gravitative Wirkung ist, durch die höherer Lage der Rücken, wo ja die ozeanische Platte neu entsteht bzw. erweitert wird. Dieser Effekt ist aber von untergeordneter Bedeutung. Daneben treten selbstverständlich weitere Kräfte auf, die von der Plattengeometrie und dem lokalen Spannungsfeld abhängen und zum einen die Subduktion begünstigen zum anderen dagegenwirken. Aber auch das muss - denke ich - nicht im Detail erläutert werden - das sprengt sonst den Artikel. --seismos 00:19, 3. Apr. 2007 (CEST)
Ich habe mich an die Aufgabe gewagt. Der Umfang des Textes ist nur um etwa 270 Bytes gewachsen. Ich denke auch, dass die refs ganz gut sind. --Zahnstein 18:28, 3. Apr. 2007 (CEST)
Das sieht sehr gut aus. --seismos 18:51, 3. Apr. 2007 (CEST)

Ich denke mal zu den Mantelkonvektionen (Unterabschnitt „Konvektionsströmungen“) sollte gesagt werden, dass unter einer Platte auch mehrere unterschiedlich gerichtete „Konvektionswalzen“ vermutet werden, die insgesamt zu einer effektiven Verschiebung der Platte beitragen. (Ansonsten bräuchten wir überhaupt keine Fließzone alias Asthenosphäre, auf der die Platten schwimmen und rutschen können!) (Das Ausgehen von nur zwei Konvektionszentren vertritt doch keiner mehr, oder?) (Als weitere „konvektive“ Antriebskräfte kommen natürlich noch Plumes (und Abtriebskräfte) in Frage.)

Dieser Gedanke lässt auch die anderen Kräfte (Gravitation am schweren Plattenende, Abtriebskräfte am abtauchenden Plattenteil und am MOR) wichtiger erscheinen.

(Interessant ist, ob MOR „aktiv“ sind, oder ob der dortige Magmaaufstieg nur mit der Druckentlastung durch seitliches Wegbewegen der Platten zusammenhängt, die das Magma überhaupt erst flüssig werden lässt. Huhn oder Ei, was war zuerst da?)--Juja 21:06, 10. Nov. 2007 (CET)

3-Platten-Zusammentreffen

Könnte man noch 3-Platten-Zusammentreffen mit aufnehmen. Das müsste sich in ein oder zwei Sätzen sagen lassen. --62.134.228.16 13:41, 11. Apr. 2007 (CEST)

Ja, stimmt! Nichts über triple junctions - wie konnte das passieren... ;)--Chadmull 14:34, 11. Apr. 2007 (CEST)
Heißt das, du kannst das in "ein oder zwei Sätzen sagen"? --Regiomontanus (Diskussion) 14:39, 11. Apr. 2007 (CEST)
In ein, zwei Sätzen kann man wohl nicht mehr sagen als, dass es sie gibt... Aber vielleicht ist das in diesem Artikel auch ausreichend. Ein ausführlicher Artikel dazu wäre vielleicht angebracht, den man hier dann verlinken kann. --seismos 14:41, 11. Apr. 2007 (CEST)
Ich habe mir schon Gedanken über so einen Artikel gemacht. Ich war mir aber über das Lemma noch nicht klar, ich hatte "Tripelpunkt (Geologie)" in Erwägung gezogen. Dazu evtl. eine BKL, da "Tripelpunkt" derzeit mit "Dreiphasenpunkt" belegt ist. Oder sollte man lieber "Triple Junction" schreiben? --Regiomontanus (Diskussion) 14:56, 11. Apr. 2007 (CEST)
Der deutsche Begriff ist wie im Englischen 'Triple Junction'. Habe nie was von "Dreierkreuzungen" in der Plattentektonik gelesen und von "Tripelpunkten" wird wohl tatsächlich nur in der Thermodynamik gesprochen...--Chadmull 15:06, 11. Apr. 2007 (CEST)
Mir ist auch keine Eindeutschung des Begriffs „Triple Junction“ bekannt. --seismos 15:13, 11. Apr. 2007 (CEST)
Na gut. --Regiomontanus (Diskussion) 15:32, 11. Apr. 2007 (CEST)
Dürfen wir demnach auf einen Artikel dazu gespannt sein? --seismos 16:17, 11. Apr. 2007 (CEST)
Ich werde am Abend weitermachen, wahrscheinl. hauptsächl. basierend auf en:Triple junction. In diesem Artikel ist allerdings eine Skizze des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, wo nicht unbedingt drei Platten zusammentreffen, da sich in der Afrikan. Platte ja entlang des Ostafrikan. Grabens keine wirkliche Plattengrenze ergibt. P.S.: Ich sehe gerade: Somaliplatte. (Die Beschriftung ist hier wirklich nicht die beste, ich kann die Skizze ohnehin nicht übernehmen, da rein englisch beschriftet.)--Regiomontanus (Diskussion) 16:47, 11. Apr. 2007 (CEST)

Lass doch die Skizze erstmal weg. Wie Du schon sagst, handelt es sich dort ja eh nicht um eine Triple Junction. --seismos 18:59, 11. Apr. 2007 (CEST)

Moin. Ich hoffe nicht, dass ich zu spät komme, aber Triple junctions kenne ich unter dem deutschen Namen "Drillings- oder Dreispaltenstruktur" (angeblich nach Burke & Dewey, irgendwann in den 70ern). Mein alter Murawski kennt auch einen "Tripelpunkt" in der Plattentektonik, neben der allgemeinen Bedeutung von "Schnittpunkt dreier (mathematischer) Kurven". Geoz 00:43, 12. Apr. 2007 (CEST)
Ich habe den Ausdruck "Tripelpunkt" ebenfalls aus geologischen Vorlesungsunterlagen. Ich habe den Artikel aber nun unter dem Begriff Triple Junction angelegt, wie er auch in manchen moderneren Geologielehrbüchern vorkommt. "Dreispaltenstruktur" trifft den Sachverhalt zwar recht anschaulich, ist aber ein wenig klobig. Der Ausdruck könnte aber in der Einleitung erwähnt werden, falls er einigermaßen geläufig sein sollte. mfg--Regiomontanus (Diskussion) 01:35, 12. Apr. 2007 (CEST)
Ja. "Dreispaltenstruktur" fand ich auch am anschaulichsten. Anscheinend ist der Begriff aber auch der am wenigsten geläufige. "Drilligsstruktur" scheint sich (zumindest in der allwissenden Müllhalde) ebenfalls nicht durchgesetzt zu haben, und "Tripelpunkt" ist mehrdeutig. Somit ist "Triple Junction" wohl tatsächlich das beste Lemma. Geoz 08:29, 12. Apr. 2007 (CEST)
Bin derselben Meinung. In der Geophysik ist eigentlich ausschließlich der Begriff "Triple Junction" in Gebrauch. In der Vorlesung wurde auch nur der englische Begriff genannt. Eventuell kann man Redirs einrichten, wo es sinnvoll erscheint. --seismos 08:51, 12. Apr. 2007 (CEST)
Ich habe gerade auf der Portal Diskussion:Mathematik#Tripelpunkt nachgefragt, ob es genug Substanz für einen mathematischen Tripelpunkt-Artikel gibt. Wenn ja, könnte man ja eine BKL einrichten. Geoz 09:13, 12. Apr. 2007 (CEST)
Wenn Murawski die einzige Referenz für 'Tripelpunkt' im Sinne von "Triple Junction" ist, dann können wir das ruhig weglassen. Im Zusammenhang mit Plattentektonik würde ich nie ernsthaft Murawski zitieren oder Stille oder andere der alten Fixistengarde... --Chadmull 18:40, 12. Apr. 2007 (CEST)
Außer Murawski bestehen auch die heutigen Nachfolger A. Wegeners an der Universität Graz auf dem Tripelpunkt. Sie setzen modellhaft in diesem Punkt gerne 3 Vektoren an, die die Resultierenden der verschiedenen Kräfteparallelogramme darstellen.--Regiomontanus (Diskussion) 19:09, 12. Apr. 2007 (CEST)
Tja, die Österreicher sind halt gern etwas Traditioneller... --seismos 19:21, 12. Apr. 2007 (CEST)
Der Katastrophist Univ.-Prof. Alexander Tollmann leitete das Geologische Institut der Universität Wien (er sagte das „Ende des Weltenjahrs“ für 1999 voraus, die These gilt seit dem Jahr 2000 als widerlegt :). Die Grazer Geologen sind wegen der Nähe zur Montanuniversität Leoben etwas bodenständiger.--Regiomontanus (Diskussion) 23:56, 12. Apr. 2007 (CEST)

Sizilien

Einige Karten zeigen Sizilien noch auf der eurasischen Platte, andere bereits auf der afrikanischen Platte. Wer hat recht? Beides geht nicht.--Dunnhaupt 02:08, 27. Apr. 2007 (CEST)

Ich habe mir die historische Geologie der Insel jetzt nicht genau angesehen, versuche aber einmal folgenden Hinweis: Bei der Subduktion einer Platte unter die andere kommt es zu Vulkanismus (wie er im Ring of Fire rund um den gesamten Pazifik) ebenfalls zu beobachten ist. Sizilien ist vulkanischen Ursprungs (wie Europas größter Vulkan auf der Insel beweist). Sizilien ist also eher als das Produkt der Plattentektonik anzusehen als als Teil einer Platte oder gar eines Kratons. Die Darstellung auf jeweils der einen oder anderen Platte kommt dadurch zustande, dass sich in diesem Bereich ja die Platten überlagern. In ein paar Millionen Jahren werden wir mehr wissen :).--Regiomontanus (Diskussion) 18:32, 27. Apr. 2007 (CEST)

Neue wissenschaftliche Erkenntniss zur Norddrift der Landmassen

Der Artikel sollte unbedingt um die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Norddrift erweitert werden. Durch diesen Artikel bei Spiegel Online bin ich auf die neuen Erkenntnisse aufmerksam geworden, konnte sie jedoch im WP-Artikel nicht finden. Laut Artikel wurde die Arbeit im Fachblatt "Journal of Geophysical Research" veröffentlicht. Soweit es sich noch nicht um eine anerkannte wissenschaftliche Theorie handelt (insoweit weiss ich nicht genau, ab wann das der Fall ist - bzw. ob diese Veröffentlichung schon ausreicht), sollte zumindest die Theorie erwähnt werden. Einen Weblink habe ich schon mal gesetzt. mfg --parttaker 14:56, 10. Mai 2007 (CEST)

Den Originalartikel habe ich noch nicht gelesen, aber wenn ich mir den Spiegel-Artikel ansehe, dann bin ich froh, dass wir in der Wikipedia keinen so vereinfachenden und journalistischen Stil schreiben dürfen, wie die Redakteure dort. Der Artikel gibt nämlich die wissenschaftlichen Fakten und auch den Stand der wissenschaftlichen Forschung sehr grob verzerrt wieder. Ich bin natürlich auch für interessant geschriebene und spannend zu lesende Artikel in Zeitungen, in einer Enzyklopädie müssen wir den Tatsachen aber tiefer auf den Grund gehen.
Der Spiegel-Artikel präsentiert ein sehr statisches Abbild der Plattentektonik, als wäre die Antarktis am Südpol festbetoniert, dabei zeigen unsere Kapitel „Verschiebungen in der Vergangenheit“ und „Verschiebungen in der Zukunft“ dass sich die Antarktis erst seit geologisch kurzer Zeit in dieser Position befindet. Zuvor gab es lange Zeit den Südkontinent Gondwana. Gondwana umfasste die damals in einer Landmasse zusammenhängenden Kontinente Südamerika, Afrika, Antarktika, Australien, sowie Madagaskar und Indien. Wie der Name schon sagt, lagen damals die größten Landmassen auf der Südhalbkugel. Antarktika ist übrigens noch nicht sehr lange von allen anderen Kontinenten getrennt und war davor eisfrei.
Mittelozeanische Rücken gibt es, wie auch unser Artikel zeigt, nicht nur in der Antarktis - wie ein unbedarfter Spiegel-Leser meinen könnte. Sie werden auch heute nicht mehr als der „Motor der Plattentektonik“ angesehen, wie man vielfach noch immer in populärwissenschaftlichen Zeitungen liest, sondern als Folge davon.
So gesehen bietet der Spiegel-Artikel eigentlich nichts Neues sondern kaut vereinfachte und veraltete Theorien wieder, bloß aus dem gesonderten Blickwinkel der Norddrift betrachtet. Deshalb bin ich nicht sicher, ob wir deshalb wirklich etwas an dem Artikel „Plattentektonik“ ergänzen müssen, und sogar den Link auf den Spiegel-Artikel kann ich nicht empfehlen, der müsste wahrscheinlich, wenn überhaupt für diesen Artikel wichtig, durch einen Link auf das Original-Abstract ersetzt werden. Mit freundlichen Grüßen--Regiomontanus (Diskussion) 15:59, 10. Mai 2007 (CEST)
  • Ich würde mir wünschen, dass Journalisten ihre Artikel von Wissenschaftlern gegenlesen ließen, bevor sie sie der Öffentlichkeit preisgeben. Dann würden solche vereinfachenden und doch leicht an der Realität vorbeigehenden Texte wohl von der Bildfläche verschwinden. Die Erklärung von Regiomontanus ist ja bereits erschöpfend genug. Ich habe den Artikel auch noch nicht gelesen, bin mir aber auch so bereits sicher, dass der Journalist ihn falsch wiedergegeben hat. Wobei ich gerne offen lasse, ob er das bewusst tat oder er ihn einfach nicht besser verstanden hat. Ich sehe auch keinen Bedarf für eine Änderung des WP-Artikels. --seismos 16:09, 10. Mai 2007 (CEST)

Nachtrag: (Der Originalartikel ist nur 5 Seiten lang) Der Autor des Originalartikels sagt es im Grunde selbst, was oben bereits ausgeführt steht, nämlich dass die Antarktis hier als Bezugspunkt gewählt wurde und ähnliche Rechnungen für jede beliebige andere Platte auch gemacht werden könnten. Dass die Antarktis von Rücken umgeben ist, führt zwangsläufig zu Driftbewegungen radial von dort weg. Das ist aber keine umwälzende neue Theorie, sondern schiere Logik. Nur driften Rücken ebenfalls und können auch subduziert werden, so dass der Status quo kein ewiger sein wird. --seismos 16:31, 10. Mai 2007 (CEST)

Die Betrachtungsweise ist ganz originell: Auch auf unseren Karten, die ein Rechteck mit der Länge in Ost-West-Richtung zeigen, gehen die "zirkumantarktischen Rücken", die unten fast wie eine gerade Linie dargestellt sind, fast unter. Der Betrachter legt sein Augenmerk vielleicht am meisten auf den "mittelatlantischen Rücken" und auf die Ost- bzw. West-Drift zwischen Afrika und Südamerika. Die Norddrift hat in Bezug auf die Kontinentalschollen nur kleine Raten und wird daher oft vernachlässigt. Allerdings zeigt sich an den Alpen und am Himalaya, dass diese Norddrift gewaltige Auswirkungen hat(te). Ich glaube daher nicht, dass beim Lesen unserer Artikel die Anschauung gefördert wird, es gäbe nur eine Ost-West-Drift. Sollte dem so sein, so werden wir das korrigieren. --Regiomontanus (Diskussion) 18:17, 10. Mai 2007 (CEST)
Für den Ostafrikanischen Graben ergibt die geometrische Betrachtungsweise auch eine gute Erklärung dafür ab, warum man diesen Grabenbruch als "failed arm" an der Triple Junction bezeichnen kann. Nach McCarthys Betrachtungsweise könnte sich der Graben nach Überschreitung des Äquators sogar wieder teilweise schließen. Die Arbeit McCarthys bietet nichts wirklich Neues und keine Erklärung des "Antriebs" der Plattentektonik, sie kann uns aber vor irreführenden Darstellungen bewahren. --Regiomontanus (Diskussion) 18:17, 10. Mai 2007 (CEST)
Am Ostafrikanischen Graben forsche ich gerade selbst. Was dabei herauskommt, erwarte ich schon mit großer Spannung...
Was diese Betrachtung des Artikels völlig außen vor lässt - und dabei komme ich gerade auch in Hinblick auf den Ostafrikanschen Graben - ist der Einfluss von Plumes, die ihrerseits Schwächezonen verursachen und damit künftige Bruchzonen vorgeben können. So etwas ist ja in Ostafrika wohl passiert, nach der schon länger akzeptierten Theorie. Wie umfassend und wie groß Konvektionszellen im Mantel denn nun wirklich sind, ist ohnehin noch sehr spekulativ. Auch das spielt durchaus noch eine Rolle.
Wie dem auch sei. Ich wäre stark dafür den Weblink auf den Spiegelartikel wieder zu entfernen. Der Artikel ist mir viel zu reißerisch. Letztlich geht es doch um eine Banalität: Dass die Kontinente sich auf der Nordhalbkugel tummeln ist ein alter Hut. Dass es folglich in der Summe eine Drift nach Norden gegeben haben muss, ist auch klar, wenn auch überlagert mit den Ost-West-Driftbewegungen. Einen echten Fixpunkt gibt es bei der Plattenbewegung ohnehin nicht - alles eine Frage des Bezugssystems. Und dass die Antarktis von Rücken umgeben ist, ist nun auch keine so weltbewegende Neuigkeit, wie der Spiegelartikel es darstellt. Viel Lärm um Nichts. Im JGR-Artikel wird das Ganze ja auch deutlich moderater behandelt. --seismos 18:31, 10. Mai 2007 (CEST)
Ich überlasse dir die Entfernung des Weblinks, wir haben dort ohnehin schon zu viele. Den JGR-Zeitschriftenartikel habe ich bei "Literatur" eingetragen. Auf Mantle Plumes und Konvektionsströmungen bin ich absichtlich nicht eingegangen, weil ich die positiven Seiten der (kugel)oberflächlichen Betrachtungen nicht verwässern wollte :). --Regiomontanus (Diskussion) 19:56, 10. Mai 2007 (CEST)
Man muss es ja auch nicht im Detail auswälzen. Letztlich ist dies ja auch eine Enzyklopädie und kein Fernstudium. Aber eben darum sollte das Ergebnis einer einzelnen Veröffentlichung auch nicht Anlass sein, den Artikel neu zu bewerten. Ach, was red ich. Wir sind ja eh der selben Meinung. Den Link rausnehmen. --seismos 20:03, 10. Mai 2007 (CEST)
Mit derart zahlreichen und fundierten Antworten hab ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Finde es wirklich toll, mit wieviel Wissen hier diskutiert wird. Sicherlich sind die Artikel bei SpiegelOnline immer recht auf Unterhaltung bedacht - die Einstellung des Links hatte ich jedoch vor dem Hintergrund der Veröffentlichung im zitierten Fachblatt vorgenommen. Angesichts der vorgetragenen Argumente und wissenschaftlichen Darstellungen halte ich die Entfernung des Links ebenfalls für angebracht. Ob nun eine Darstellung der Norddrift im Artikel, nochmals besonders zu erwähnen ist, wage ich nicht zu beurteilen. Finde den Abschnitt "Plattenverschiebungen in der Erdgeschichte " nur etwas kurz - oder gibt es dabei nur zu wenige zuverlässige Quellen?! Ich erinnere mich immer an die oft in den Medien verwendete Animation, die die Plattenverschiebung von Pangäa bis zur Jetztteit darstellt, und eine deutliche Nordverschiebung zeigt. Wie zuverlässig ist denn diese Dastellung? mfg --parttaker 21:48, 10. Mai 2007 (CEST)

Wenn zuletzt die Landmassen Pangäas und vor allem Gonwanas vorwiegend im Süden konzentriert waren (Gondwana hat schon lange den Beinamen "Südkontinent"), ist eine Norddrift die einzige Option nach dem Zerfall. Insofern stellen die Animationen alles richtig dar. Wie detailgenau die Richtungen und vor allem die zeitliche Abfolge einer solchen Animation dargestellt werden, hängt von der Programmierung ab, Daten dazu gibt es jedenfalls genug.
Die Norddrift ist ja auch die Grundlage für die Verbreitung des Menschen auf der ganzen Welt. Erst nachdem sich eine Landbrücke zwischen Afrika und Eurasien gebildet hatte, war das möglich. Durch die Norddrift lief Afrika auf die Eurasische Platte auf, das war vor der geologisch erstaunlich kurzen Zeit von vor 27 Millionen Jahren. Die Menschen und vor ihnen die Elefanten konnten "out of Africa" neue Verbreitungsgebiete erreichen. Durch die Norddrift gruppierten sich Sibirien und Nordamerika um die Arktis, über eine Landbrücke konnten Mensch wie Rüsseltiere den amerikanischen Kontinent erreichen. Ebenfalls durch die Norddrift bildete sich eine Landbrücke zwischen Süd- und Nordamerika vor erst 3 Millionen Jahren - die Hominidenverbreitung konnte weitergehen.
Das einzige, was ich nicht ganz verstehe, ist, dass diese Erkenntnisse so neuartig und sensationell sein sollen. McCarthy beschäftigt sich ja auch bloß mit der Erklärung und der Korrelation der verschiedenen Driftraten auf der Kugeloberfläche der Erde. Ich bezeichnete die Betrachtungsweise scherzhaft als "oberflächlich". Sie bietet keine neuen Daten oder neue Theorie, sondern eine spezielle Betrachtungsweise, die falsche Schlüsse, die manchmal gezogen werden - z.B. bei der Betrachtung unserer rechteckigen Karte der Lithosphärenplatten - verhindern kann.
Mich hat die Arbeit McCarthys ebenfalls sehr angeregt und ich habe deshalb unten das Problem der "Transformstörungen", ebenfalls ein geometrisches Problem der Plattenverschiebung auf einer Kugeloberfläche, zur Diskussion gestellt. --Regiomontanus (Diskussion) 09:42, 11. Mai 2007 (CEST)

Bemerkenswert fand ich an dem Artikel, dass das eine "neue" Betrachtung sein soll. Ich hatte das nämlich mir selber auch überlegt, als ich kürzlich die Mittelozeanischen Rücken da unten als Artikel angelegt hatte und dann nach einer Subduktionszone in der Antarktis gesucht hatte. Da es die aber nicht gibt, jedenfalls habe ich keine per google gefunden, muß die antarktische Platte logischerweise kräftig wachsen. Übrigens, ehe das auch noch als "Neuigkeit" verkauft wird, "demnächst" müsste sich im Atlantik vor Amerika eine Subduktionszone auftun. Falls mich jemand wegen eines Nobelpreises ansprechen will, man kann mich über meine Benutzerseite kontaktieren. ;-))) --Zahnstein 17:25, 4. Jun. 2007 (CEST)

Ich hoffe, du trägst die Links auf die von dir beschriebenen zirkumantarktischen Rücken in den einschlägigen Artikeln wie Antarktis, Mittelozeanischer Rücken und evtl. Triple Junction ein, damit sie etwas bekannter werden. Bzgl. der wahrscheinlich erst in ein paar Millionen Jahren auftretenden nördlichen Subduktionszone würde ich jetzt noch keinen Nobelpreis vergeben und bin mir auch nicht sicher, ob ein Artikel dazu nicht unter Wikipedia:Glaskugel fällt, aber vielleicht möchtest du in diesem Artikel (Plattentektonik) im Kapitel "Verschiebungen in der Zukunft" etwas dazu beisteuern. mfg--Regiomontanus (Diskussion) 20:51, 4. Jun. 2007 (CEST)

Unter Verschiebungen in der Vergangenheit könnte man ja durchaus anmerken, dass die Drift der Kontinentmassen in Bezug aufeinander selbstverständlich Folge der Tektonik ist. Dass aber für die Drift insgesamt in Bezug auf die Lage der Pole auch Polverschiebungen verantwortlich sein können bzw. sind.

siehe auch: Strobach, Klaus: Unser Planet Erde. Ursprung und Dynamik. Berlin, Stuttgart 1991

Wobei die Drift, die man bei angenommenem festem Hawai-Plume an der „Hawai-Seamount-Kette“, ablesen kann schon beachtlich ist. --Juja 21:08, 10. Nov. 2007 (CET)

Transformstörung

Zur "Geometrie der Plattentektonik" fällt mir ein, dass wir eher Probleme mit dem Begriff "Transformstörung" haben. Es gibt nämlich einen Artikel Transform-Störung und einen Transformationsstörung, die beide das gleiche behandeln. Am korrektesten wäre wohl das Lemma Transformstörung. Bei der korrekten (lizenzkonformen) Zusammenführung könnte ich behilflich sein. Der Begriff scheint mir auch im Artikel "Plattentektonik" noch nicht genügend verankert zu sein. mfg--Regiomontanus (Diskussion) 20:19, 10. Mai 2007 (CEST)

Blattverschiebung gibt es noch nicht... Müsste wohl auch gleich als Redir eingerichtet werden --seismos 20:24, 10. Mai 2007 (CEST)
Also ich möchte mich hier ja nicht als Tektonik-Experte aufspielen, aber ich bilde mir ein, dass ich damals an der Uni gelernt habe, dass "Transform-Störung" eben kein Synonym für Blattverschiebung ist. Ursprünglich wurde, meines Wissens, der Begriff Transform-Störung nur für den sehr speziellen Fall verwendet, wo mittelozeanische Rücken durch Querverwerfungen zerschnitten werden, und wo längs dieser Verwerfung die Gesteine teilweise gleichsinnig und teilweise gegensinnig zu den Gesteinen auf der anderen Seite der Verwerfung verschoben werden (ich wünschte ich hätte ein Blatt Papier und einen Bleistift, aber ihr wisst ja was ich meine). Die klassische Blattverschiebung war aber schon lange vor "Erfindung" der Plattentektonik bekannt und verschiebt die Gesteine immer nur gegensinnig. Allerdings erinnere ich mich auch, dass schon in meiner Uni-Zeit die San-Andreas-Störung als Parade-Beispiel für eine Transform-Störung angeführt wurde. Ich habe das immer für eine eher journalistische Ungenauigkeit gehalten. Grüße Geoz 08:40, 11. Mai 2007 (CEST)
Das schreibt auch die WP: "Die San-Andreas-Verwerfung ist eine Transformstörung..." :) Wir werden diesen Begriff schon noch in den Griff bekommen, mir fehlt nur dieses Wochenende die Zeit. "Blattverschiebung" kann derzeit auch ein Redir. auf Verwerfung (Geologie) werden. Dort gibt es eine Abbildung dazu. Blattverschiebung ist ein physikalischer Vorgang, der allgemein in der Tektonik, nich nur in der Plattentektonik, eine geologische Bedeutung hat. Eine Abbildung, wie sie uns Benutzer:Geoz gerne für die Transformstörung aufzeichnen würde, hätte ich für den Artikel "Transformstörung" auch gern :). Vielleicht fnden wir eine in den Commons oder der en:WP. mfg--Regiomontanus (Diskussion) 08:51, 11. Mai 2007 (CEST)
Im Grund würde ich Benutzer:Geoz sogar zustimmen, das eine Blattverschiebung eher ein Begriff zur Beschriebung eines Verwerfungstyps ist. Transform-Störungen aber bezeichnen längsseitig passierende Plattengrenzen, wozu auch die San Andreas-Verwerfung zählt und sind nicht allein auf die Rücken begrenzt. Was nun der genaue Unterschied ist - k.A... Ich kann das aber gerne noch mal nachlesen (wg. Abwesenheit allerdings erst Montag). Ich benutze den Begriff Blattverschiebung nur selten - ich dachte nur, da es ja eine deutschsprachige WP ist... --seismos 09:49, 11. Mai 2007 (CEST)
So, Geoz hat nun den Redir. der "Blattverschiebung" auf Verwerfung (Geologie) eingerichtet.--Regiomontanus (Diskussion) 09:54, 11. Mai 2007 (CEST)
Alle Welt sagt "Die San-Andreas-Verwerfung ist eine Transformstörung.", nicht nur die WP. Z.B. auch Press & Siever in "Earth". Hier haben wir es wohl mit einem klassischen Fall von "Der Gebrauch bestimmt die Bedeutung" zu tun. Dabei ist die Art und Weise, wie die San-Andreas-Störung zur berühmtesten Transform-Störung der Welt geworden ist, ziemlich "theoriegeladen", wie ich finde. Bekanntlich gehört die Nordamerikanische Westküste zu den wenigen Stellen auf diesem Planeten, an der gerade eine aktive "Spreading-Zone" subduziert wird, und nicht nur gewöhnlicher Ozeanboden. Die Theorie besagt nun wohl, dass diese Spreizungszone immer noch aktiv ist, obwohl sie bereits subduziert wurde. Dies soll zum Beispiel für die Dehnungstektonik im Basin-und-Range-Gebiet verantwortlich sein. Die San-Andreas-Störung gilt hierbei als eine Transform-Störung, die sich selbst durch die dicke überlagernde kontinentale Kruste hindurch immer noch bis zur Erdoberfläche "durchpaust". Dies ist sicherlich schon ziemlich weit von der ursprünglichen Definition von Transform-Störung entfernt ... Geoz 10:11, 11. Mai 2007 (CEST)

Eine Transformstörung ist eine Seiten- oder Blattverschiebung, die zwischen zwei anderen Plattengrenzen vermittelt, z.B. zwischen zwei Spreizungszonen (sei es nun MOR oder kontinentales Rift) oder zwischen Spreizungszone und Subduktionszone.

Ein wesentlicher Unterschied zu anderen (d.h. Intraplatten-)Seitenverschiebungen ist, dass entlag der Transformstörung der (in dem Fall horizontale) Versatz gleich bleibt, während sonst der Versatz in der Mitte am größten ist und zu den Endpunkten hin abnimmt. Soweit aus der Erinnering...--Chadmull 18:49, 12. Mai 2007 (CEST)

Horizontalverschiebung gibt es auch noch als Begriff. Ist, denke ich, ein Synonym von Blattverschiebung. Habe ich jetzt auch mal auf Verwerfung (Geologie) redirectet. --Nachtigall 07:25, 15. Mai 2007 (CEST)

Laie braucht Hilfe

Alexander von Humboldt beschrieb 1801 und 1845 die Ähnlichkeit der gegenüberliegenden Küsten Südamerikas und Afrikas und spekulierte, dass der Atlantik durch einen katastrophalen Strom ausgewaschen wurde., diesen Satz kann ich als Laie nicht definitif verstehen. Gruesse --Craig 07:24, 7. Sep. 2007 (CEST)

Woher kommt überhaupt die Behauptung mit Humboldt? Kann mir nicht vorstellen, wie ein so intelligenter Mensch zu der Meinung gekommen sein kann, der Atlantik sei ausgewaschen worden. Denn das würde doch gerade nicht die aneinander passenden Küstenformen erklären.

Solange hier nicht wörtlich und mit Quellenangabe aus einem Humboldtschen Werk (oder zeitgenössischer Sekundärliteratur mit entsprechendem Hinweis) zitiert wird, sollte dieser Abschnitt raus! --Juja 22:15, 8. Nov. 2007 (CET)

Diesen Satz im Abschnitt Geschichte ab 1960 finde ich unkorrekt formuliert, bin mir aber nicht sicher: Die Hälfte aller Ozeane ist nicht einmal älter als 65 Millionen Jahre. Ich meine Ozeane muesste durch Ozeanboeden ersetzt werden, denn so wird es vorher erklaehrt. Ein Ozean kann doch z.B 250 Mio. Jahre alt sein, seine Boeden aber nur 50 Mio. jahre. Danke --Craig 07:54, 7. Sep. 2007 (CEST)

Wir rechnen mit einem Alter des Ozeanbodens von höchstens 200 Millionen Jahren. Der Großteil ist natürlich jünger. So steht es auch im Artikel Ozeanbodenspreizung. Der Ozean selbst kann damit auch nicht älter sein. In Gondwana gab es z. B. keinen Atlantik, es bildete sich dann zwischen Afrika und Südamerika ein Grabenbruch, der von A. v. Humboldt später als "breiter Strom (Fluss)" gedeutet wurde, wegen der parallelen Ufer. Dann drang dort das Meer ein, das heute als Teil des Atlantiks gilt. Das Wasser des Meeres ist natürlich älter, es war dem Wasserkreislauf (Regen, Eis) unterworfen. Die Ufer und der Boden, also somit das gesamte Meeresbecken, sind aber zum größten Teil nicht so alt. Das Auseinanderbrechen Gondwanas geschah vor 150 bis 100 Millionen Jahren. --Regiomontanus (Diskussion) 09:53, 7. Sep. 2007 (CEST)
Der Ozean könnte theoretisch schon älter sein als sein Boden, wenn eine rein ozeanische Platte auf der einen Seite subduziert wird und auf der anderen Seite nachgebildet. Quasi wie die sichtbare Oberseite eines Förderbandes, dieses kann als solches ewig zu sehen sein, aber es ändert sich ständig das aktuell zu sehende Material. :) --Juja 22:15, 8. Nov. 2007 (CET)

Vielen dank fuer die Erklaehrung. Ich wuerde das Wort Strom zumindest mit Strom (Gewässer) verlinken, was mich ausserdem an dem Satz verwirrte: dass ein kontinuierlicher Fluss (Strom) KATASTROPHAL sein kann, wobei katastrophal man mit einem kurzlebigen Ereignis verbindet. Zum zweiten Punkt: Ich verstehe unter Ozean einen riesigen Wasserkoerper. Aus dem Text entnahm ich, dass der Meeresboden wie an einem Fliessband, auf der einen Seite neu entsteht und auf der anderen Seite zerstoert wird, und deswegen die Ozeanboeden der meisten Weltmeere nur max "65 Mio. Jahre alt" sind. Damit koennte es sein, dass der Wasserkoerper, der Ozean aelter ist als seine raeumlich begrenzung (der Ozeanboden), die sich staendig erneuert. Deshalb wuerde ich einfach an das Wort Ozean ein -BOEDEN dranhaengen. Gruesse --Craig 10:12, 7. Sep. 2007 (CEST)

Das Wort "katastrophal" wurde im Sinne der geologischen Katastrophentheorie zur Zeit Humboldts gerne verwendet, um die Entstehung geologischer und paläontologischer Phänomene zu erklären. Man wusste noch nichts von Plattentektonik und Evolution und erklärte sich das Aussterben von Lebewesen und das Wirken ungeheurer geologischer Kräfte als punktuelle Katastrophen wie die Sintflut. Auch heute gibt es wieder viele Anhänger des Katastrophismus, die die Plattentektonik leugnen.
Wenn wir das Wort Ozean durch "Ozeanboden" ersetzen würden, könnte das zu Missverständnissen in der Vorstellung führen: Nur der Ozeanboden würde unter den Kontinenten verschwinden und an anderer Stelle wieder neu gebildet, während die Kontinente bei diesem Modell eigentlich auch ruhen könnten und die Größe des Ozeans in etwa gleich bleiben könnte, während sich nur der Boden verändern würde. Ähnlich wie beim Roten Meer, wo gerade die Arabische Halbinsel scherenförmig vom afrikanischen Kontinent abbricht, entsteht aber der Ozean erst, wenn Wasser in den Grabenbruch eindringt. Dann wird er langsam immer größer. Natürlich ist das auch eine Frage der Benennung, denn man könnte das Rote Meer auch als einen Teil des Indischen Ozeans sehen, der in die entstehende "Bucht" eingedrungen ist. Der Indische Ozean ist natürlich schon älter als das Rote Meer, aber auch noch nicht sehr alt. Andere Meere verschwinden wieder, wie z. B. das Mittelmmer, das einst ein Teil der Thetys war. Man kann sich leicht vorstellen, dass, wenn Afrika weiter auf Europa zu driftet, das Mittelmeer immer kleiner wird und dann nur noch eine Seenkette (mit Süßwasser) sein wird. Dann ist das gesamte Meer verschwunden und nicht nur sein Boden. Einen Teil der Muscheln und Korallen, die einst auf diesem Meeresboden lagen, findet man dann manchmal im Gebirge, das im Falle des Mittelmeers Alpen heißt (Kontinent-Kontinent-Kollision).--Regiomontanus (Diskussion) 13:39, 7. Sep. 2007 (CEST)

Die Wahl der Begriffe ist jetzt dann doch nachvollziehbar fuer mich. Danke Gruesse --Craig 08:29, 10. Sep. 2007 (CEST)

Die Zukunft Iberiens

ich habe irgendwann mal gelesen, dass die pyrenäen durch den zusammenstoß der iberischen halbinsel mit frankreich entstanden und die biskaya durch das auseinander driften. folglich würde sich die halbinsel entgegen dem uhrzeigersinn drehen. hier im artikel ist nun von der künftigen drehung "im uhrzeigersinn" die rede. was stimmt? Sundar1 10:25, 22. Sep. 2007 (CEST)

Das nachfolgende bezieht sich auf Inhalte aus: „Press & Siever: Allgemeine Geologie
Der Iberische Block entstand während der Öffnung des Atlantik. Bei dem Aufreißen der Landmasse hat sich Iberien vom heutigen Nordamerika lösgelöst und sich dann nach Südosten verlagert, wobei eine Rotation gegen den Uhrzeigersinn stattfand. Eine ebensolche führte die Adriatische Platte zwischen Europa und Afrika aus, die im Osten dann per Kollision zum Erliegen kam. Iberien bewegte sich einstweilen weiter gen Osten, weiterhin gegen den Uhrzeigersinn rotierend.
Da sich Europa und Afrika dann immer näher kamen, verschmolz der Iberische Block dann mit Frankreich, was zur Auffaltung der Pyrenäen führte (zeitgleich zur Alpenbildung). Im Eozän bis Miozän kam es durch die Nordbewegung Afrikas zu einer weiteren alpidischen Deformationsphase und gleichzeitig zum Erliegen der ortswärtsgerichteten Bewegung Afrikas, die sich sogar umkehrte. Das führte wiederum dazu, dass im letzten Stadium der Gebirgsbildung Spanien in den Pyrenäen nach Westen verschoben wurde und durch einer Rotation im Uhrzeigersinn in seine heutige Position gelangte. Somit stimmt also wohl beides, es fand nur einfach eine Umkehr der Rotationsrichtung statt. --seismos 11:11, 24. Sep. 2007 (CEST)

Mantelkonvektion, Schmelze

Dass der Mantel starr sei, habe ich nicht behauptet. Aber auch Asphalt ist auf der Straße meist nicht geschmolzen und doch fließfähig, ebenso Gletschereis...

Also: der Erdmantel ist (durch den hohen Auflastdruck) trotz Hitze größtenteils nicht geschmolzen. Abtauchende Lithosphärenplatten werden teilweise aufgeschmolzen, nämlich insbesondere die auflagernden feuchten Sedimente mit speziellem Mineralbestand. (Die Schmelze dringt dann meist nach oben und bildet z.B. Lagerstätten (z.B. weltgrößte Kupfermine in Chile) oder auch Vulkane.)

Ein Aufschmelzen würde auch eher nicht Erdbeben verursachen. Juja

Es behauptet niemand, dass der ganze Mantel aufgeschmolzen ist. Im Artikel steht, dass die abtauchenden Slabs beim Abtauchvorgang aufgeschmolzen werden. Und genau das ist auch der Fall. Alleine schon, weil Slabs üblicherweise viel Wasser mit sich transportieren, was die Schmelzbildung begünstigt. Es findet eine teilweise Aufschmelzung statt, wie Du selbst bereits ganz richtig geschrieben hast. --seismos 21:37, 8. Nov. 2007 (CET)
Genau das ist teilweise der Fall.--Juja 21:10, 10. Nov. 2007 (CET)

Hier auch noch mal etwas Besserwisserei: Meines Wissens nach bildet die Schmelze keinen Nachschub für die Vulkane, d. h. es gibt keinen Materialtransport zwischen der abtauchenden Platte und den Vulkanen. Stattdessen wird der Schmelzpunkt herabgesetzt und erst so entsteht die vulkanische Schmelze, sprich Magma. Leider wird das in den entsprechenden Artikeln (Vulkan und Subduktionszone) nicht so eindeutig gesagt. Auch können Sedimente keine Kupferlagerstätten bilden, eher schon Ölfelder. Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liegen sollte, dann ist das Kupfer eher mit dem Mittelozeanischen Rücken verbunden und wird von dort zu den Plattengrenzen transportiert, wo es unter glücklichen Umständen auf den Kontinent verschoben werden kann. Mein Tip wäre hier der Artikel Obduktion (Geologie). Ob das so alles stimmt, sollen andere beurteilen.