Diskussion:Polnische Legionen (1914–1918)

Polnische Legionen und k. u. k. Armee ?

Im ersten Weltkrieg wurden die im Bereich der Donaumonarchie ansässigen Polen ja wohl hauptsächlich zur österreichisch-ungarischen Armee einberufen. Wie war der "Zugriff" auf Rekruten zwischen der regulären ÖU-Armee und dieser Polnischen Legion eigentlich geregelt ? --129.187.244.19 16:05, 13. Aug. 2018 (CEST)

Am 16. August 1914 wurde das Oberste Nationalkomitee (NKN) von Juliusz Leo (später Władysław Jaworski) auf Initiative polnischer politischer Parteien gegründet. Das NKN sollte - wie die Österreicher schnell erkannten - die höchste Instanz auf dem Gebiet der militärischen und politischen Organisation der polnischen Streitkräfte sein, und die Führung der Militärabteilung wurde von Władysław Sikorski (Krakau) und Aleksander Skarbek (Lemberg) übernommen. Dem NKN gehörten Vertreter von 11 Parteien aus Galizien und 5 aus dem Königreich Polen an, darunter Anhänger als auch Gegner von Piłsudski. In Anbetracht des Scheiterns, einen antirussischen nationalen Aufstand im Kongreßkönigreich, gehorchte Pilsudski dem NKN. Am 22. August wurde ein vom Oberbefehlshaber unterzeichneter Befehl zur Schaffung des Obersten Nationalkomitees (NKN) und der Legionen erlassen. Von da an sollten alle polnischen bewaffneten Formationen als polnische Legionen unter österreichischer militärischer Autorität auftreten. Am 27. August wurden auf Befehl des Oberbefehlshabers, Erzherog Friedrich zwei Legionen eingesetzt - jedes hatte zwei Infanterieregimenter mit vier Bataillonen zu je 1.000 Soldaten und 2-3 Kompagnien undje 150 Lanzenträger. Sie bildeten eine eigene Formation innerhalb der österreichisch-ungarischen Armee. Sie brachten polnische paramilitärische Organisationen zusammen, darunter Filialen des Schützenvereins, polnische Mannschaften sowie Sektionen des polnischen Turnvereins "Sokół". Die formale Grundlage für die Schaffung von Legionäreinheiten war der Befehl des österreichischen Kommandos vom 27. August 1914, der die Schaffung der Ost- und der Westlegion sowie die Ernennung von zwei gleichen Kommandeuren für beide Legionen anordnete. Die Polnischen Legionen waren dem österreichischen Hauptquartier untergeordnet - wobei die Nachrichtenabteilung mit Gen. Oskar von Hranilovic in direkten Kontakt kamen.

Ende August 1914 begann die Rekrutierung in die polnischen Legionen. Die Ostlegion wurde in Lemberg gegründet, die aufgelöst wurde, bevor sie in Aktion trat, weil ihre Soldaten dem Kaiser und der Westlegion in Krakau nicht die Treue schwören wollten. Mehrere hundert Soldaten der Ostlegion von Oberst Józef Haller wechselte in die Westlegion und rund 5.000 wurden in die kaiserliche Armee eingezogen. Aufgrund der Besetzung Lembergs durch die russische Armee am 2. September 1914 und der Meinungsverschiedenheiten zwischen den örtlichen Politikern wurde die Ostlegion bald aufgelöst Zunächst beteiligte sich die Westlegion in der Zusammensetzung eines Regiments unter dem Kommando von Piłsudski als Nachhut der österreichischen Armee an den Kämpfen auf der Strecke Nowy Korczyn - Opatowiec am linken Weichselufer . Während der österreichisch-deutschen Offensive nahmen seine einzelnen Bataillone an den Schlachten von Laski (23.-26. Oktober 1914) und Anielin (22. Oktober 1914 ) teil. Am 16. und 19. November fand das Gefecht von Krzywopłoty statt. Pitsudski drohte mit Druck, indem er sich zurückzog. Von russischen Truppen führte die österreichische Armee auf dem Gebiet des Deutschen Reiches ein rücksichtsloses Manöver durch, das als Operation Ulina Mała bekannt wurde. Entgegen österreichischem Befehl durchbrach er einen Teil seines Regiments entlang des Korridors zwischen der russischen und der österreichischen Armee nach Krakau.

Nach einer Pause kämpften diese Einheiten als Deckung für den rechten Flügel der österreichischen Armee in den Gebieten Mszana Dolna, Limanowa, Marcinkowice und Novysatz. Mitte Dezember 1914 wurde aus ihnen die 1. Brigade der polnischen Legionen gebildet. Die 1. Brigade kämpfte bei Łowczówek, ab März 1915 bei Nida. Im Rahmen der Sommeroffensive der Zentralstaaten kämpfte sie am Fluss Pokrzywianka in Konary (16.-25. Mai) auf der Linie Włostów, Ożarów. Das im September 1914 gebildete 2. Infanterieregiment und das 3. Infanterieregiment wurden zusammen mit dem österreichischen Kommando der polnischen Legionen in die Karpaten versetzt. Am 29. Oktober 1914 kämpften sie in Zielona, Rafajłowa und Kirlibaba.--Kleombrotos (Diskussion) 09:35, 12. Jan. 2020 (CET)