Diskussion:Potenzielle natürliche Vegetation

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Gagel in Abschnitt Löschung wesentlicher Inhalte
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Änderung: Kartierung geändert in Konstrktion und Darstellung -> hpnV wird nicht kartiert, sondern Konstruiert und in Plänen dargestellt

O.k., danke! Bitte Beiträge immer mit vier "~" Tilden unterschreiben, damit das Datum eingesetzt wird. --Regiomontanus 18:24, 21. Jan 2006 (CET)
Nachtrag: --Gromhelm 15:49, 22. Jan 2006 (CET)

Zusammenlegung mit hpnv[Quelltext bearbeiten]

Alle Informationen aus dem Artikel hpnv wurden hier eingebaut. Der Artikel hpnv ist jetzt Redirect hierher. mfg--Regiomontanus 22:55, 1. Jan 2006 (CET)

Kürzung[Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Artikel jetzt 22 Monate in der QS stand, habe ich ihn auf das von mir Belegbare reduziert. Griensteidl 23:08, 15. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Potentiell oder potenziell[Quelltext bearbeiten]

In der Literatur finden sich beide Schreibweisen (neben manch Entstellendem wie "Potentiell natürliche Vegetation"). Es sollte deshalb Offen bleiben, welche die "Richtige" ist. Ich möcht aber dafür plädieren, die von den Autoren/Quellen selbst gewählte Schreibweise beizubehalten und nicht zu vereinheitlichen (siehe z.B. den link) (nicht signierter Beitrag von 94.134.170.251 (Diskussion) 08:14, 19. Aug. 2010 (CEST)) Beantworten

  • Wikipedia schreibt für die Artikel die neue deutsche Rechtschreibung vor, ausgenommen von dieser Regel sind Zitate. Die 'Erfinder' der PNV haben die damals geltende Rechtschreibung befolgt und werden auch so zitiert (siehe Literaturhinweis Tüxen). Davon unberührt bleibt die Frage, ob die PNV als Fach-Terminus behandelt und dementsprechend die originäre Schreibweise beibehalten werden müsste. --Gagel 16:15, 19. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Megaherbivorenhypothese[Quelltext bearbeiten]

Hallo Altaileopard, da die PNV nicht die Standortveränderungen berücksichtigt, die durch die real einsetztende Sukzession stattfinden könnten, sondern aus den aktuellen Standortbedingungen die potenzielle Schlussgesellschaft konstruiert, spielen die möglicherweise einwandernden Tierarten im Konzept der PNV keine Rolle. Selbstverständlich wird die 'reale' Schlussgesellschaft, die sich nach Jahrhunderten einstellen wird, nicht mit der potenziellen Schlussgesellschaft der PNV übereinstimmen. Die 'reale' Schlussgesellschaft zu bestimmen, ist aber auch nicht das Ziel der PNV. In dem Artikel geht es darum, dieses Konzept der PNV darzustellen. Die umstrittene Megaherbivorenhypothese wird hier vollkommen ausreichend als Wikilink für weitere Informationen geführt. --Gagel 12:24, 20. Feb. 2012 (CET)Beantworten

Hi Gagel. Es geht ja erst mal nicht nur um potentiell einwandernde Tierarten, sondern um die vorhandenen Rothirsche und Rehe. Die fressen in wenigen Jahren vermutlich jedes kleine Bäumchen ab. So hat man in einem Wald in dem kein Wildschutzzaun die jungen Bäume schützt und kein Förster hegt, möglicherweise bald keinen Aufwuchs mehr. Dann kann man wieder fragen ob man einwandernde Wölfe berücksichtigen soll und wie lang es dauert bis die alten Bäume absterben, oder ob die Hirsche dann zum Teil verhungern ect. Natürlich ist das alles höchst tehoretisch und der Einfluss von Mehgaherbivoren eher als sekundärer Faktor (im Gegensatz zu Klima und Boden) zu bezeichnen. Man geht halt bei der Bestimmung der potentiellen Vegetation noralerweise davon aus, dass die Jagd im Gebiet gleich bleibt. Das ist ja auch legitim, aber man muss zugleich auf den Einfluss von Pflanzenfressern hinweisen, sonst ist das ganze Konzept unvollständig. So prägen größere (und kleinere) Pflanzenfresser unzweifelhaft ganze Lebensgemeinschaften. Die Savannen Afrikas wandeln sich etwa unter den Besandsschwankungen der Großtiere in Schutzgebieten, möglicherweise hängen sie völlig von ihnen ab. Mein Anliegen ist im Artikel kurz darauf hinzuweisen, dass die "natürliche potentielle Vegetation" keineswegs mit der natürlicherweise ohne meschlichen Einfluss (also potentiell) vorherrschenden Vegetation übereinstimmen muss. Dass der Buchenwald eben nicht unbedingt die natürliche Vegetationsform Mitteleuropas sein muss. Daher möchte ich die Megaherbivorenhypthese kurz erwähnt wissen und angemessen verlinkt sehen. Wieso ist das für dich eigentlich selbstverständlich dass die potentielle und die reale Schlussgesellschaft nach hunderten Jahren fehlender Nutzung nicht übereinstimmen. Das wäre doch das Konzept von potentiell.--Altaileopard 03:37, 25. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Hallo Altaileopard. Wikipedia ist eine Enzyklopädie, die Gegenstände und Theorien darstellt, und kein Medium zur Theoriefindung (WP:TF). Der Artikel behandelt nicht den Begriff ‚potenziell‘, sondern die PNV. Das Konzept der PNV ist von Tüxen entwickelt worden (siehe Literaturhinweis) und zwar primär als ein Hilfsmittel für ökonomische Entscheidungen in Hinsicht auf die Standortgunst (siehe Begriffsbestimmung). Es ist erst sekundär vom Naturschutz aufgegriffen worden und von ihm schließlich als unzureichend betrachtet worden (siehe Anwendung). Darauf hin setzte eine Diskussion um alternative Konzepte ein (siehe Kritik). Die Megaherbivorenhypothese ebenso wie die Mosaikzyklus-Hypothese und die potenzielle standortgemäße Vegetation und einige andere mehr bis hin zu Geomantie etc. (letztlich auch die fortbestehnde Klimaxtheorie) sind alternative Konzepte zum Konzept der PNV, die in separaten Artikeln dargestellt werden müssen. Alle alternativen Konzepte in jedem Artikel angemessen zu erwähnen, würde das Enzyklopädie-Konzept der Wikipedia aufheben und ist daher auch für diesen Artikel abzulehnen. (Eine Entscheidung darüber, welche Theorie wahr ist, kann nicht in der Wikipedia gefällt werden. Hier kann nur versucht werden, Theorien möglichst korrekt darzustellen.) --Gagel 10:49, 26. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Hallo Gagel, Zuerst mal:
  • Tüxen (1956) zufolge ist PNV the "hypothetical natural status of vegetation... ...that could be outlined for the present time or for a certain earlier period, by taking away human impact on vegetation".
  • Maarel (1973) definierte als PNV "the vegetation that would finally develop in a given habitat if all human influences on the site and its immediate surroundings would stop at once and if the terminal stage would be reached at once."
Das Konzept bezieht sich also sehr wohl auf die Vegetationsform, die potentiell, also ohne den Menschen vorläge. Bei der Megaherbivorenhypothese geht es auch nicht primär um Naturschutzkonzepte, sondern erst mal darum, wie die Vegetation jeweils potentiell aussähe. Die Vermutung/Feststellung, das große Pflanzenfresser neben Boden, Klima und Mensch einen extrem großen Einfluss auf Planzengesellschaften haben, ist kein Alternatives Konzept, sondern ein lange oft ausgeklammerter aber vermutlich sehr wichtiger Faktor.
Man findet die potentielle Vegetation in jedem modernen Schulatlas um jene Vegetation zu beschreiben, die ohne Siedlungstätigkeit und Landwirtschaft natürlicherweise (wieder) vorzufinden wäre. Auch in modernen Fragestellungen zum Klima fragt man was die natürliche potentielle Vegetation wäre. Man kann den Begriff nicht einfach auf die PNV im wissenschaftlichen Sinne Tüxens reduzieren, sondern muss ihn allgemein beschreiben. Dabei sollten verschiedene Konzepte, wie Potential Replacement Vegetation (PRV), Potential Site-adapted Vegetation (PSV) PNV ect., der Einfluss großer Pflanzenfresser und die Wandlungsfähigkeit von Ökosystemen in langen Zeiträumen erklärt werden um die Problematik und Kniffligkeit des Begriffes zu erklären. Der Einfluss großer Pflanzenfresser gehört auf jeden Fall hier kurz erklärt.
Ich denke ohnehin das Lemma sollte auf Potentielle Vegetation verschoben werden. PNV ist dann ein Konzept unter vielen um diese zu beschreiben. (vergleiche auch hier). Alternativ können wir auch ein zweites Lemma erstellen, aber ich finde das keine Gute Idee, weil schon der eine Artikel hier recht armselig aussieht. Gruß, --Altaileopard 03:20, 28. Feb. 2012 (CET)Beantworten

Hallo Altaileopard. Die Zitate sprechen gegen Deine Auslegung: „...if the terminal stage would be reached at once“. Da steht es, das entscheidende Wort ist „sofort“! Das Konzept klammert die Sukzession und damit auch das Einwandern anderer Tierearten aus. Wissenschaftliche Arbeit besteht darin, die Dinge und Theorien auf den Punkt zu bringen. Ich begrüßte es sehr, wenn Du Artikel zu den anderen Konzepten erstelltest, die dann unter „Siehe auch“ mit der PNV verlinkt werden könnten. Wie gesagt dient Wikipedia nicht zur Theoriefindung, so dass die Diskussion, die Du über die „potentielle Vegetation“ führen willst, in eine Fachzeitschrift gehört.

Im Übrigen sind Schulatlanten (deren Inhalte mit den Kultusministern wechseln) keine wissenschaftlich relevanten Belege für eine Theorie. Auch spricht die merkwürdige Auslegung der PNV von Seiten des Naturschutzes (bzw. wie sie ausgelegt worden ist, denn aktuell wird sie im Naturschutz beispielsweise von der Megaherbivoren-Hypothese abgelöst), nicht dafür, das Konzept falsch darzustellen. Gruß. --Gagel 11:41, 28. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Hallo Gagel. Das ist nicht richtig. Dass der Endzustand sofort erreicht wird bedeutet gerade eben, dass all die Prozesse, die normalerweise jahrtausende brauchen, sofort ablaufen würden. Das schließt auch die Vermehrung von vorhandenen Tierarten und die Einwanderung von Pflanzen und Tieren aus benachbarten Gebieten ein. Sonst könnten auf einem Stück Wiese ja niemals Bäume wachsen. Daher auch der Zusatz der "immediate surroundings".
Wie ich schon dargelegt habe, halte ich es für keine Gute Idee weitere Konzeptartikel zu erstellen, sondern diesen hier zu dem ausbauen was er sein sollte. Die Beschreibung des Begriffes der potentiellen Vegetation mit all ihren Konzepten, Problemen und der letztendlichen Problematik, ob man überhaupt eine potentielle Vegeation bestimmen kann. Dass Schulatlanten keine guten Quellen sind, ist klar. Doch zeigt dieses Faktum die Relevanz des Begriffes. Und noch mal: Es handelt sich hier nicht um Theoriefindung! Neue Publikationen zur potentiellen Vegetation gehen explizit auf Großherbivoren ein. Das der Naturschutz sich fragt welche Vegetationsform natürlich und damit besonders schützenswert ist, ist klar. Auch dass der Begriff für den Naturschutz dadurch besonders wichtig ist, dürfte klar sein. Es geht aber bei potentieller natürlicher Vegetation unabhängig von Naturschutzgedanken darum, wie die Vegetation der Erde ohne den gestaltenden Menschen aussehen würde. Ich werde den Artikel demnächst mal (selbstverständlich mit zitierten Quellen) in diese Richtung umgestalten. Es kann nicht sein, dass sich ein derart wichtiges Lemma auf einen Konzeptvorschlag aus den 50er Jahren einengt. Wenn du dann einen Extraartikel für Tüxens PNV-Konzept willst, kannst du ja eine alte Versionen dieser Seite verwenden und ihn separat erstellen. Gruß, --Altaileopard 18:35, 28. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Hallo Altaileopard, hallo Gagel,
ihr führt eine Debatte, die so alt ist wie der Begriff der potentiell natürlichen Vegetation. Wenn etwas falsch war an dem Begriff, ist es das eingefügte Wort natürlich. Der Begriff ist rein theoretisch. Potentiell natürliche Vegetation gibt es nicht, gab es nicht und wird es nicht geben. Das theoretische Konstrukt diente einzig und allein dazu das Standortpotential zu schätzen. Sein Vorteil: Es ist etwas genauer als die Bodenwertschätung und bezieht alle Standorte, also auch z.B. Wasser & Fels, mitein. Ihre Konstruktion basiert auf der real vorhandenen Vegetation, in Ableitung von annuellen Gesellschaften (Sisymbrion, Aperion, etc) über Säume und Staudenfluren (Artemisietea, Galio-Uricetea) und Gebüsche (Prunetalia).
Das Wörtchen natürlich führte natürlich zum Missverständnisses des Begriffes als natürliche Vegetation, d.h. als Vegetation, die gegeben wäre, wenn der Mensch nicht wäre. Da gäbe es die historische natürliche Vegetation und die aktuell natürliche Vegetation. Und hier wäre/ist dann der Einfluß der Megaherbivoren wie der Fauna überhaupt zu berücksichtigen.
Der Artikel beschreibt kurz und knapp wie richtig den Begriff. Er muß so bestehen bleiben eben auch und gerade um die Unterschiede zu natürlichen Vegetation und anderen Konzepten, die ja zahlreich sind, aufzuzeigen. Die dann natürlich verlinkt werden müßten. Gruß --Bernd 10:08, 29. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Hallo Bernd. Erstmal Danke für die Beteiligung an dem Thema. Ich kann dir aber nicht ganz zustimmen. 1.) Unsere Diskussion ist nicht alt. Der Einfluss der großen Weidetiere wurde lange weitgehend ausgeklammert. 2.)Das Wort natürlich soll beschreiben, dass es sich nicht um jegliche potentielle Vegetation handelt, sondern eben um die natürlicherweise vorherrschende Vegetation. Potentiell könnten in fast ganz Deutschland auch Maisäcker stehen. 3.)Potentielle natürliche Vegetation ist ein sehr häufig verwendeter Begriff den es sehr wohl gibt (auch in zahlreichen neuen Fachpublikationen). Es gibt diese Vegeattionsform selbstverständlich nicht, weil es eben potentiell heißt. Das theoretische Konstrukt dient primär nicht dazu dass "Standortpotential zu schätzen" sondern die Vegetation ohne Einfluss des Menschen zu bestimmen. Er umfasst damit weitaus mehr als Bodenwertschätzung, z. B. Klima, konkurrierende Arten, Pflanzuenfresser. Der Begriff aktuelle natürliche Vegetation ist übrigens noch problematischer als der der potentiellen natürlichen Vegetation. Keine aktuelle Vegetation in Deutschland (und eigentlich Weltweit) ist ausschließlich natürlich. Der menschliche Einfluss wirkt sich auf fast jede Landschaftsform aus. In deutschen Wäldern wird gepflanzt und geerntet, Moore hängen vom Grundwasserspiegel ab und sogar in den Afrikanischen Nationalparks ist die Vegetation stark davon beeinflusst, wie man etwa mit den hohen Elefantenbeständen umgeht. Gruß--Altaileopard 00:26, 1. Mär. 2012 (CET)Beantworten
Tut mir leid, Altaileopard, aber in dem Artikel sind die verschiedenen Konzepte als Kritik der pot. nat. Veg. so vermischt, daß nix mehr stimmt und sich sogar widerspricht. Ich weiß, es ist vergebens: trotzdem: Die Diskussion um die pot.nat.Veg ist alt, immerschon wurde sie von außenstehende, d.h. von Nicht-Pflanzensoziologen und zT auch von diesen als eine mögliche natürliche Vegetation gesehen. So wurde z.B. Autobahnbegleitgrün nach der pot. nat. Veg. gepflanzt - & ging ein. Die Megaherbivoren sind dabei ein weiteres Moment eben die pot. nat. Veg. natürlicher zu machen.

Die pot. nat. Veg. beschreibt den Standort, das natürliche Standortpotential, mittels eines Begrifflichen Vergleiches zu einer Forst-/resp. Wald-Gesellschaft. Dabei ist es völlig klar, bzw. beinhaltet die Benennung nach der Waldgesellschaft, das es Wald Kahlschläge gibt, Waldbrände und auch der Aufwuchs von Tieren beeinflußt werden kann. Mit der Bezeichnung als Pflanzengesellschaft, ist die Pot. nat. Veg. bewußt abstrakt. Die Artenzahl, ja das vorkommen einzelner Arten (sofern keine Kennarten, etc) ist völlig egal. Somit verstehe ich nicht: Ein weiteres Problem bei der Bestimmung der potentiellen natürlichen Vegetation ist die Festlegung der sinnvollen räumlichen Ausdehnung einzelner Vegetationseinheiten. Bei der Verwendung größerer Vegetationseinheiten erreicht man naturgemäß viel höhere Artenzahlen als bei kleinen Flächen Hier ist doch Vegetationseinheit und Fläche verwechselt, vertauscht, vermischt. Die sinnvolle räumliche Ausdehnung, ist durch Standortgrenzen gegeben. Verwendet man höhere Syntaxa, werden Standorte zusammengefaßt. Eine Frage des Maßstabes (siehe den Linkt zur Deutschlandkarte der Pot.nat.Veg auf FloraWeb) und der Absicht. Zudem werden im Wald/Forst Standortunterschiede die in landwirtschaftlich genutzten Flächen deutlich sind, nivelliert. Wenn man weiß, daß die Grünlandvegetation in einer Aue bei gleicher Bewirtschaftung in Abhängigkeit von (sagen wir mal) 20 cm Höhenunterschied vom Calthion zum feuchten Arrhenatherion reichen kann, weiß auch, daß in der benachbarten Forstvegetation, z.B. Carpinion, diese Höhendifferenzierung nicht nachweisbar seien muß. Der Baum ist maßgeblich. Aber diese Anmerkung zur Synökologie eines pot. nat. Waldbestandes, ist zwar richtig, liegt auch nahe ist aber andererseits schon zu weitgehend, den solche Betrachtungen liegen dem Konzept fern. Und hier - daher sollten es zwei Artikel sein - liegt der Unterschied, das Konzept der pot. nat. Veg. beabsichtigt keine Rückschlüsse auf einen möglichen Vegetationsbestand (das alte Missverständnis, die dagegen in anderen Konzepten gegeben/beabsichtigt ist. Gruß --Bernd (Diskussion) 10:03, 1. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Hallo Bernd. Der Abschnitt Kritik richtet sich, wie die Einzelnachweise zeigen, in weiten Teilen nach Chiarucci et al. (2010): The concept of potential natural vegetation: an epitaph?. Die alternativen Konzepte erklären sich aus den Kritikpunkten. Wo genau ist denn ein Widerspruch? ...aber okay. Ich gebe zu, die Diskssion ist letztendlich ziemlich alt. Und noch in einem weiteren Punkt muss ich mich korrigieren. Das mit den "immediate surroundings" habe ich falsch erklärt. Bei nochmaligem Lesen des Satzes fällt mir auf, dass sich das auf das Stoppen der menschlichen Nutzung in angrenzenden Bereichen bezieht. Nach allem was ich jetzt noch gelesen habe, denke ich trotzdem, dass einwandernde Arten theoretisch wohl mit einbezogen wären, bzw. andererseits Pflanzenfresser generell oft ohnehin ignoriert wurden. Da es aber auch mit im Gebiet vorkommenden Arten schon sehr schwierig ist, eine potentielle Vegetation vorherzusagen, kommt dieses Detail eigentlich nur oben drauf. Dazu ist es wieder ein Maßstabsproblem (siehe unten).
Für dich ist offenbar klar, dass Waldbrände und große Herbivoren die Landschaft entscheidend gestalten. Ich glaube das auch, aber lange wurde angenommen, man kann ein Gebiet einfach tausend Jahre unbewirtschaftet lassen und kommt dann eigentlich immer zu mehr oder weniger dem gleichen Ergebnis. Brände und Huftiere sowie unterschiedliche Sukzessionsbedingungen wurden ignoriert. Letztendlich richtet sich dein Punkt an die Herren der zitierten Literatur und ist daher für den Artikel unerheblich. Zu dem Punkt des Maßstabs und der räumlichen Ausdehnung zitiere ich nochmal Chiarucci et al. 2010:
"The second problem is the choice of spatial scale in which PNV should be defined. Scale is usually defined in terms of grain and extent. Vegetation units are typically defined using small grain, such as data coming from plots or releve´ s, whilst the PNV concept applies at much larger grains, for example in a whole geographical region, and involves extentrelated properties. Almost all biodiversity properties are scale-dependent, with species richness being the most investigated (Connor & McCoy 1979; Turner & Tj�rve 2005); however, species co-occurrence and species constancies are also considerably affected by spatial scale components (Otypkova´ & Chytry´ 2006; Dengler 2009)"
Du schreibst Wenn man weiß, daß die Grünlandvegetation in einer Aue bei gleicher Bewirtschaftung in Abhängigkeit von (sagen wir mal) 20 cm Höhenunterschied vom Calthion zum feuchten Arrhenatherion reichen kann, weiß auch, daß in der benachbarten Forstvegetation, z.B. Carpinion, diese Höhendifferenzierung nicht nachweisbar seien muß.
Ich verstehe nicht ganz was du damit zeigen willst. Möglicherweise war mein Satz missverständlich. Mit dem folgenden Satz aus dem Artikel wollte ich die oben zitierte Aussage wiederzugeben:
Ein weiteres Problem bei der Bestimmung der potentiellen natürlichen Vegetation ist die Festlegung der sinnvollen räumlichen Ausdehnung einzelner Vegetationseinheiten. Bei der Verwendung größerer Vegetationseinheiten erreicht man naturgemäß viel höhere Artenzahlen als bei kleinen Flächen
Ich denke die Herren wollen ausdrücken, dass die potentielle Vegetation "Rotbuchenmischwald" im großen Maßstab (also z.B. Deutschland) auch Erlen, evtl sogar Arten von Sandmagerrasen, Mooren ect. enthalten kann, wenn man aber ins Detail geht, also die Auflösung (grain) verändert, stellt man fest, dass diese Arten auf ganz anderen Standorten vorkommen. Ich bin für Lösungsansätze offen, die diese Problematik (in meinen Augen eher ein generelles Problem von Vegetationskartierungen) besser darstellen. Gruß, --Altaileopard (Diskussion) 22:58, 1. Mär. 2012 (CET)Beantworten


Löschung wesentlicher Inhalte[Quelltext bearbeiten]

Mit diesen edits von Benutzer:Gagel wurden wesentliche und mit fachliteratur belegte Inhalte gelöscht, die vorher von mir und Benutzer:Hæggis eingebaut wurden. Er verweist schlicht auf diese Diskussion ohne konkret auf die einzelnen Löschungen/Änderungen einzugehen. Ich werde daher zurücksetzen. Sollte Ich die Begründung übersehen haben, bitte einfach darauf hinweisen. Gruß, --Altaileopard (Diskussion) 22:58, 1. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Da die Diskussion über den Artikel läuft, ist es ein schlechter Kommunikationsstil, dass Altaileopard beginnt den Artikel nach seinem Gutdünken umzubauen. Da keine Fachliteratur entfernt worden ist, sondern die Ausführungen zur Megaherbivoenrenhypothese, die in den gleichnamigen Artikel gehören und nicht in diesen, gekürzt worden ist, ist die Begründung von Gagel zutreffend und das Revert von Altaileopard unzulässig. Wenn wir jetzt alles im Artikel diskutieren, läuft das auf einen Edit-War (WP:WAR) hinaus, was wir, so hoffe ich, vermeiden möchten. Daher sollte erstmal die Diskussion geführt werden, bevor der Artikel aufgebläht wird. Gruß. --Gagel (Diskussion) 11:12, 2. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Hmmm, stimmt zum Teil vielleicht. Aber wenn man nicht konkret am Artikel ist, kann man über alles tagelang diskutieren und kommt nie zu einer Lösung. Ich würde daher vorschlagen, dass wir die einzelnen Punkte, die strittig sind, nacheinander durchgehen. Ich will auch keineswgs auf der jetztigen Form beharren und bin auch nicht mit allen meinen Änderungen ganz zufrieden. Gruß, --Altaileopard (Diskussion) 22:41, 2. Mär. 2012 (CET)Beantworten
Ich muss erst mal ein paar Blumen abgeben, die ich nicht verdient habe: Meine Mitarbeit in diesem Artikel war eher die eines enzykl. Korrekturlesers.
Zum Thema – kann es sein, dass sich in der Fachliteratur zwei verschiedene Bedeutungen unter diesem Stichwort gebildet haben, vielleicht sogar ohne, dass dem einen (mutmaßl.) Zitatekartell aufgefallen ist, dass ein anderes den Ausdruck Potenzielle natürliche Vegetation anders verwendet? --ggis 12:55, 3. Mär. 2012 (CET)Beantworten
Na ja, das Hauptproblem ist wohl, dass man ursprünglich gedacht hat, dass die Vegetation, die man hätte, wenn der Mensch nie erschienen wäre, mir jener weitgehend identisch wäre, die man bekommt wenn man ein Gebiet heute aus der Nutzung nimmt und ein paar hundert Jahre wartet. Dies hat man als potentielle Vegetation definiert. Da aber beides sehr wahrscheinlich nicht identisch ist, ist der Begriff heute etwas doppeldeutig. Wenn ich die entsprechenden Publikationen richtig interpretiere, hat man sich aber Definitionsgemäß für letzteres Konzept entschieden und bezeichnet das erste Konzept (der Mensch hätte nie eingegriffen) als rekonstruierte natürliche Vegetation. Dazu kommt die Problematik, dass man eigentlich keine der beiden Vegetationen richtig rekonstruieren kann. Auch Korrekturarbeiten sind übrigens sehr wichtig für die Qualität der Wikipedia. Gruß, --Altaileopard (Diskussion) 22:30, 5. Mär. 2012 (CET)Beantworten
Ja, es gibt nach meiner Kenntnis mindestens drei verschiedene Auffassungen zur PNV, was mit unterschiedlichen Fachperspektiven zu tun hat, die der Pflanzensoziologie, dem Naturschutz und der Vegetationsökologie entstammen.
  • 1) Die ursprüngliche Fassung der PNV, wie sie in der Pflanzensoziologie entwickelt worden ist, als die gedankliche Konstruktion einer “Schlussgesellschaft” (ein in diesem Zusammenhang missverständlicher Begriff), die unter den aktuellen anthropogen veränderten Standortbedingungen, existieren würde. Diese PNV ist eigentlich eine anthropogene Vegetation, wie Benutzer Bernd in seinem Diskussionbeitrag erläutert. Dieses Konzept der PNV war als praktische Hilfe für Landwirtschaft und Forstwirtschaft gedacht, um das aktuelle Standortpotenzial im ökonomischen Sinne optimal zu nutzen. Zu diesem Konzept wurden innerhalb der Pflanzensoziologie ergänzende Modelle erstellt z. B. von Neuhäusel (1963) und von Kowarik (1987).
  • 2) Der Naturschutz hat sich auf die PNV bezogen, um die Naturnähe von Pflanzengesellschaften zu bestimmen. Dies führte zu einer Diskussion über die Natürlichkeit der PNV und darüber, ob man nicht Sukzessionsprozesse und Umweltveränderungen (vielfältige Floren-, Fauna-, Boden und Klimaveränderungen) einbeziehen müsste, die im ursprünglichen Konzept weitgehend ausgeklammert wurden. Diese Diskussion führte z. B. zu den Konzepten der Mosaik-Zyklus-Theorie (Remmert, 1980) und der Megaherbivorenhypothese (Gerken et al., 1992).
  • 3) Die Vegetationsökologie hat die PNV unter der Perspektive ökosystemarer Verhältnisse betrachtet und daraufhin die potenziellen “Schlussgesellschaften” angepasst z. B. für Nordwestdeutschland in der PNV den Hainbuchen-Stieleichen Wald durch Buchenwald ersetzt. Zudem wurden z. B. von Leuschner (1997) und von Chiarucci et al. (2010) alternative Konzepte erörtert.
Über Chiarucci et al. (2010) wird in Fachzeitschriften eine kontroverse Diskussion geführt, weshalb wir ihre Darstellung nicht ohne weiteres als Stand des Wissens betrachten können, zumal die Autoren Zitate sinnentstellend zitiert haben. Für die Darstellung des ursprünglichen Konzeptes der PNV wäre es besser, auf etablierte Quellen wie Tüxen (1957), Braun-Blanquet (1964), Schmithüsen (1968), Kowarik (1987), Dierschke (1994), Wilmanns (2002) zurückzugreifen. Entsprechend können wir mit den anderen Konzepten verfahren und die für sie relevanten Autoren zitieren. Vielleich hilft diese Übersicht, den Artikel besser zu strukturieren. Viele Grüße. --Gagel (Diskussion) 11:38, 6. Mär. 2012 (CET)Beantworten