Diskussion:Pulfrich-Effekt

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von 91.19.24.121 in Abschnitt Erläuterung, Richtigstellung und Erfahrungen
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"Hierbei wird jedoch eine Brille mit gelben und violetten Farbfilter verwendet, wobei der violette Farbfilter das Bild stark abdunkelt." Warum Farbfilter? Hat das was mit dem Pulfrich Effekt zu tun?

Weil eine "3D-Brille" mit gefärbten Gläsern doch realistischer aussieht, als eine Brille, die nur auf einer Seite eine dunkle Folie hat. Alles nur "Tarnung". -- LosHawlos 23:49, 6. Jan 2006 (CET)
Vor einigen Jahren, kamen im Fernsehen einige Dokumentationen. Kann scih noch jemand erinnern? War dies auch der Pulfrich-Effekt? Und wenn ja, was unterscheidet sich beim Aufnahmeverfahren für einen solchen Film? Mir wurde das im jetzigen Artikel nicht ganz deutlich. Shebakito 23:54, 27. Jun 2006 (CET)

Der Effekt ist nur zu sehen, wenn sich die Kamera oder der Bildinhalt bewegt. Beim Aufnehmen heißt es sich bewegen, bewegen, bewegen... --Arbory 21:40, 5. Jul. 2009 (CEST)Beantworten


Illustration[Quelltext bearbeiten]

Ich fände es schön, wenn man eine Illustration dazu basteln könnte, damit der Leser auch direkt ausprobieren kann, um was es sich dabei handelt. --AndreR 20:18, 11. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Gute Idee, ich hab einmal ein Beispiel gesehen: Pendel schwingt ganz gerade parallel zur Bildebene, wenn man jetzt die Brille aufsetzt, scheint der Pendel eine Ellipse zu drehen. --Arbory 21:40, 5. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Erläuterung, Richtigstellung und Erfahrungen[Quelltext bearbeiten]

Beim Pulfrich-Effekt werden zu jedem Zeitpunkt zwei verschiedene Bilder, die in Wirklichkeit zwei verschiedenen Zeitpunkten in der realen Welt entsprechen, den beiden Augen gleichzeitig vorgeführt. Zwar liegen auf den Netzhäuten noch zwei zeitgleiche Bilder (diese dürfen übrigens völlig identisch sein; d.h., brauchen nicht zwei verschiedenen Batrchtungswinkeln des Objekts zu entprechen), aber das abgedunkelte Bild wird langsamer weitergeleitet als das helle. Genau dies ist die eigentliche optische Täuschung dabei, alles andere sind Folgen davon. Wenn z.B. diese zwei Bilder nicht völlig verschieden sind, sondern vom Gehirn als zwei verschiedene Perspektiven desselben Objekts interpretiert werden können, wie sie z.B. auch entstehen, wenn man einmal mit dem linken und ein andermal mit dem rechten Auge ein Objekt betrachten würde, so erscheint das Objekt plastisch. Beim Betrachten eines in einer Ebene schwingenden Pendels wird hierduch eine räumliche Tiefe vorgetäuscht. Bei Aufnahmen mit einer gleichförmig immer nur in dieselbe Richtung seitlich bewegten Filmkamera, ist es mit Hilfe des Effekts möglich, tatsächliche stereoskopische Filme zu erzeugen, und tatsächlich vorhandene Objekt-Tiefen richtig abzubilden (vgl. auch Nuoptix-Verfahren).

Anstelle des Pendels würde man heute vielleicht eher ein 2D-Video eines Pendels benutzen, oder zum Beispiel eine horizontal von rechts nach links über einen Fernsehbildschirm laufende Schrift mit einer Pulfrich Brille betrachten. Im letzten Fall muss aber ausnahmsweise das linke Auge abgedunkelt werden. Die Laufschrift entspricht einem halben Pendel, da sie nur in eine Richtung "schwingt". Daher kann man sich den Effekt hier leichter klar machen (besonders auch, da es hier noch eine sichtbare feststehende Hintergrund-Ebene gibt): Ein in einigem Abstand vor einem Hintergrund befindliches Objekt überdeckt aus der Perspektive des linken Auges einen weiter rechts gelegenen Teil des Hintergrunds als aus der Perspektive des rechten Auges. Daher muss bei der Laufschrift das linke Auge ein älteres Bild zugeführt bekommen als das rechte.

Im Internet findet man zahlreiche Beipiel-Videos, z.B. wenn man unter YouTube nach "Pulfrich" sucht. Diese sind nicht einheitlich orientiert; bei manchen muss man das linke, bei anderen das rechte Auge abdunkeln.

Bei einer Vorführung in einem Kaufhaus auf einem Fernseher mit einer dunkelrot - hellgrün - Brille war ich verblüfft von der Plastizität, Qualität und Farbigkeit des 3D-Bildes. Nachdem ich dann beim - ganz normalen - Fernsehen öfter mal die Brille aufgesetzt habe, wurde mir klar, dass das linke Auge nicht immer genau dasselbe Bild sieht wie das rechte. Und dann kam der Hammer: Bei einem SW-Film aus den 1930er-Jahren fuhr eine Kamera an einer parkenden Autoreihe vorbei - und alles erschien in 3D ! (Obwohl damals ganz sicher gar nicht die Absicht bestanden hatte, einen 3D-Film zu drehen).

Mir wurde dann das Prinzip klar, und ich erläutere es nun leicht verständlich, Schritt für Schritt: 1.) Um eine stereoskopische 3D-Aufnahme zu machen, kann man eine Kamera mit 2 Objektiven (die einen Augenabstand voneinander entfernt sind) benutzen, und hinterher - mit welchem Verfahren auch immer (z.B. Schielen) - die Bilder so ansehen, dass das linke Auge das vom linken Objektiv aufgenommene Bild sieht, und das rechte Auge das andere Bild. Das Bild erscheint dann plastisch. 2.) Wenn man nur eine normale Kamera hat, kann man auch die beiden Bilder hintereinander aufnehmen. Dazu muss man die Kamera zwischen den Bildern einen Augenabstand weit bewegen. Betrachtet werden sie dann wieder gleichzeitig. 3.) Wenn man einen Film gedreht hat wie z.B. die parkende Autoreihe, so kann man aus diesem Film Paare von Bildern herauspicken, die einen Augenabstand voneinander entfernt aufgenommen worden sind, d.h. aus zwei verschiedenen Perspektiven. Jedes Paar kann ann als stereoskopisches Bild betrachtet werden. 4.) Wenn man den Film doppelt hat, so kann man ihn für das linke und das rechte Auge zeitlich leicht versetzt vorführen, und hat dann zu jedem Zeitpunkt ein stereoskopisches Bild (und insgesamt einen bewegtem Film). 5.) Zum selben Ergebnis kommt man aber auch, wenn man den Film für das eine Auge verzögert darstellen kann, und für das andere unverzögert. Das gelingt nun mit dem Pulfrich - Verfahren: das abgedunkelte Auge sieht den Film verzögert. Man braucht dann nur 1 Fernseher, mit nur 1 Bild. Statt der Brille genügt zur Abdunkelung manchmal eine Lochblende vor einem Auge, die man sogar notfalls mit drei Fingern bilden kann.

Es ist nun eine Kunst, die Verzögerung (Helligkeit und Abdunkelung) und die Bewegungsgeschwindigkeit der Kamera so abzustimmen, dass immer nur Bilder-Paare gesehen werden, die aus 2 Perspektiven aufgenommen wurden, die etwa einem Augenabstand entsprechen. Andernfalls könnten z.B aus Häusern Spielzeughäuser werden, oder aus Zwergen Riesen. Natürlich muss dar richtige Auge abgedunkelt werden (passend zur Bewegungsrichtung), sonst verwandelt sich theoretisch Vordergrund in Hintergrund, und umgekehrt (allerdings wehr sich unser Gehirn gegen eine solche 3D-Hohlwelt).

Die Aufnahmetechnik kann man perfektionieren durch Planung von Bewegungsbahnen / Geschwindigkeiten der Kamera. Ein besonders einfaches Beispiel wäre hingegen, die Kamera feststehen zu lassen, und eine sich drehende Puppe aufzunehmen. Selbst stehen zu bleiben, und die Kamera nur zu schwenken genügt aber natürlich nicht !

Anmerkung: Wenn gesagt wird, dass eine räumliche Tiefeninformation objektiv nicht gegeben sei, und das Bild nicht wirklich stereoskopisch sei, so gilt das für diesen Fall nicht. Der räumliche Eindruck rührt ja von gesehenen Bilder-Paaren her, mit denen sich sogar Tiefen-Berechnungen anstellen lassen. Einschränkung dieser Aussage: wenn das Objekt sich bei der Bewegung verändert, so ist die Stereoskopie an diesen Stellen nicht ganau korrekt. Für den Betrachter eines Films stört das in den meisten Fällen nur wenig.

KBi -- 91.19.24.121 21:54, 6. Sep. 2011 (CEST)Beantworten