Diskussion:Quadratnotation

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Giftzwerg 88 in Abschnitt Entstehung
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Einige Details zum nachhaken[Quelltext bearbeiten]

Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit Gregorianik, stoße dabei aber hier auf ein paar Sachen, die ich anders gehört habe. Möglicherweise habe ich aber auch Sachen falsch begriffen.

  • Ist die um 45° gedrehte Neume nicht ein Torculus, der besagt, dass es sich um eine unbetonte Note handelt?
  • Das ist bei der Mensuralnotation der Fall, die erst nach der Quadratnotation entwickelt wurde.
  • ist der C bzw. F-Schlüssel nicht der Punkt in der Tonleiter, an der der Halbtonschritt erfolgt, was vom verwendeten Ton abhängt (wobei der Tonschritt h zu c und e zu f heute die Stellen des Halbtonschritts sind)? Absolute Tonhöhen gab es ja nicht und man orientierte sich z. B. an einer Glocke um den Anfangston festzulegen?
  • Es wird zwar nirgends behauptet, dass den Tonbuchstaben eine Tonhöhe zuzuordnen sei, aber ich habe das jetzt explizit klargestellt.
Der heutige Leser geht natürlich immer davon aus, dass f oder c eine Tonhöhe auf der Tonleiter ist und rechnet höchstens noch mit einer Verschiebung des Kammertons. Danke dafür.
  • Die sogenannten Pausenzeichen sind keine Pausen im heute üblichen Sinn, sondern mehr oder weniger lange Atemzeichen. Atmung kann außerdem an allen Satzzeichen erfolgen. Die Atmung erfolgt dabei weitgehend nach dem Text orientiert.
  • Das sind teilweise schon Fragen im Ermessensspielraum der Interpretation, aber auch hier habe ich noch etwas Klarstellendes hinzugefügt, damit es weniger Missverständnisse gibt.
  • Die äqualistische Darbietung gilt meines Wissens nach heutigem musikwissenschaftlichen Stand als Fehlentwicklung in der Aufführungspraxis, die zu einer langweiligen Darstellung führt. Die älteren Handschriften zeigen eine außerordentlich ausgefeilte Textinterpretation mit zahlreichen Variationen der Tonlängen und der Pausenlängen, sowie eine starke Differenzierung nach betonten Wortsilben und unbetonten Teilen oder weniger stark betonten Teilen. Somit wäre die äqualistische Singweise eher ein veraltetetes musikhistorisches Relikt.
  • Stimmt, so steht das auch im Wikipedia-Artikel Mensuralismus und im Vorspann dieses Artikels wird es auch thematisiert. Was sollte im Wikipedia-Artikel Quadratnotation noch hinzugefügt werden ?
  • Die Begriffe Episem und Mora sind nicht erklärt
  • Die beiden Begriffe werden sogar zweimal kurz erläutert, und außerdem sind sie mit den entsprechenden Wikipedia-Artikeln zum Weiterlesen verlinkt. Falls das nicht ausreichend sein sollte, bitte einfach recherchieren und hinzufügen.
  • Es gibt Zeichen, dass bestimmte Neumen nicht auf dem Vokal der Silbe zu singen sind, sondern auf einem Konsonanten z. B. auf "L" oder "M".
  • Welche sollen das denn sein ? Mir sind keine bekannt, das sind vermutlich seltene Ausnahmen. Wäre aber sicherlich allgemein von Interesse, solche Neumen auf Konsonanten im Wikipedia-Artikel über Neumen zu erwähnen.

Gruß --Giftzwerg 88 (Diskussion) 23:36, 23. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Habe meine Kommentare der besseren Lesbarkeit halber oben an die passenden Stellen eingefügt. --Membeth (Diskussion) 09:31, 24. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
Vielen Dank für deine blitzschnelle und massive Erweiterungen des Artikels und für die schnellen Antworten. Dieses Thema finde ich ungemein spannend und sehe, dass es weitaus komplizierter ist, als ich geahnt habe. Mir fehlt noch etwas der Überblick über die verschiedenen Notensysteme. Vielleicht könnte man einen Zeitstrahl dazu entwerfen oder eine Navigationsbox mit Vorgänger- und Nachfolger. Ich bleibe in nächster Zeit am Ball. Gruß --Giftzwerg 88 (Diskussion) 17:24, 25. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Rhythmische Differenzierung[Quelltext bearbeiten]

Die rhythmische Differenzierung ist bei der Quadratnotation häufig gar nicht sichtbar oder nur angedeutet, so dass die Interpretation der Gesänge häufig mensuralistisch oder sogar äqualistisch ist." Betrifft die gennante Interpretation die "heutige" Interpretation und ist das irgendwie Standard oder einfach nur ein Notbehelf, weil man es nicht besser weiß? Fallen hier Theorie und Praxis auseinander? --Giftzwerg 88 (Diskussion) 17:43, 25. Juni 2013‎ (CEST)

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Heute wird in der Regel aus dem Graduale Triplex oder dem Graduale Novum gesungen. Ich habe dazu etwas in den Artikel hinzugefügt. --Membeth (Diskussion) 18:05, 25. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
Mora und Episem: Gibt es einen fassbaren Unterschied in der Tonlänge oder werden in beiden Fällen die Tonwerte in etwa verdoppelt?--Giftzwerg 88 (Diskussion) 10:18, 29. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
  • Ich denke es wäre nützlich einen eigenen Abschnitt über die Interpretation zu haben und dabei näher zu erklären wie die mensuralistische und äqualistische Interpretation funktioniert, wer sie aufgebracht hat, und wie sich die Sache heute darstellt. Die aktuelle Forschungslage wäre da auch einzubringen. Forschungslage und musikalische Praxis fallen ja auch oft auseinander, was bedeutet, dass bestimmte Kreise an einer Interpretationsweise festhalten, auch wenn sie forschungsgeschichtlich überholt ist, weil sich einesteils Gewohnheiten halten und anderesteils neue Erkenntnisse erst mal umgesetzt werden müssen.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 10:45, 29. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Restitutionen[Quelltext bearbeiten]

Es gibt eine Reihe von Restitutionen im Artikel Gregorianischer Choral, auf welche dieser bezieht sich die in der Einleitung erwähnte Restitution?--Giftzwerg 88 (Diskussion) 10:45, 29. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Mit Restitution ist der gesamte bis heute anhaltende Vorgang gemeint, der seine Anfänge in der französischen Abtei Sankt Peter nahm und inzwischen auch international koordiniert von der AISCGre durchgeführt wird. --Membeth (Diskussion) 19:34, 29. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
Also ist das Tridentinum nicht mehr damit gemeint (damit fängt der Abschnitt im Artikel gregorianischer Choral an). Wäre Restitution "seit ungefähr Ende des 19. Jh." eine ungefähr zutreffende Zeitangabe? Das Thema Restitution des gregrorianischen Chorals kommt mir als so bedeutend vor, dass man dazu einen Artikel haben könnte (15 bzw. 17 Suchtreffer für [1] und [2] ). Insbesondere die vielen erwähnten Namen und Werke erwecken mir den Eindruck, als wäre das ein großes Thema gewesen, das näher erklärt werden solllte und bei dem die Rollenverteilung der vielen Namen beleuchtet werden könnte. Irgendwie scheint mir der Prozess bis heute noch nicht abgeschlossen zu sein. --Giftzwerg 88 (Diskussion) 12:22, 30. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
Also ich hätte nichts dagegen, den Abschnitt in einen eigenen Hauptartikel auszulagern und gegebenenfalls auch noch auszubauen. Ja, der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, und der erste Pionier war Paul Jausions, der um 1860 mit den Vorarbeiten begonnen hatte. Das Konzil von Trient hatte mit seiner Aufforderung zur Bearbeitung des Gregorianischen Chorals wesentlich dazu beigetragen, dass eine Restitution erforderlich wurde. --Membeth (Diskussion) 16:01, 30. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Entstehung[Quelltext bearbeiten]

Mir fehlen noch ein paar Details zur Entstehung. Es wird zwar das 12. Jh. genannt, aber es bleibt immer noch unklar, wann und wo genau diese Notation aufgekommen ist und wie sich verbreitet hat. Ich denke es gibt auch noch ein paar Vorstufen dazu.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 17:05, 29. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Die Rückführung auf Guido von Arezzo reicht glaube ich, um die Genese zu beschreiben. --Giftzwerg 88 (Diskussion) 23:47, 6. Jul. 2013 (CEST)Beantworten