Diskussion:Rache

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Etymologie des Begriffs Rache[Quelltext bearbeiten]

Meinen Informationen nach haben die Wortstämme von "Rache" und "Recht" aber auch überhaupt gar nichts miteinander zu tun. Siehe Wahrig oder http://www.koeblergerhard.de/der/DERR.pdf.

Ihr habt wohl das da vegessen:

Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Denn ich bin der HERR.(3 Mose 19,18)... --Baruch ben Alexander ✉✍ 17:41, 15. Jul 2005 (CEST)

Rache als Bestandteil der menschlichen Natur[Quelltext bearbeiten]

..."Die Rache wird seit je als gewaltnaher Bestandteil der menschlichen Natur aufgefasst....."

Das ist Blödsinn!

Wäre es ein Bestandteil der Natur, dann gäbe es keine Vergebung!

Unsinn. Die Überwindung von Rachegefühlen schließt doch die breite Verankerung derselben im menschlichen Naturell keinesfalls aus, im Gegenteil, sie ist vielmehr eine der deutlichsten Bestätigungen -- Imladros 11:55, 5. Sep 2005 (CEST)
Futterneid. Imponiergehabe. Aufbau von Hass. Das tapfere Schneiderlein besiegt die Riesen. Tiere drohen Mittieren, um das zu wahren, was sie als ihr Recht empfinden. Wenn sie andere Tiere wahrnehmen, als etwas, das ihr Recht verletzt zu haben scheint, sehen sie sich gefordert, 'zurückschlagen' zu müssen. Rache ist die kulturell geforderte Form dieses tierischen Instinkts. Das Indivuum fühlt sich von der Gesellschaft aufgefordert, autonom Gerechtigkeit (wieder-)herstellen zu müssen. Recht ist, dass nicht das befangene Individuum, sondern eine vermeintlich unbefangene Justiz damit beauftragt/dafür bezahlt wird, Gerechtigkeit (wieder-)herzustellen. Das kostet allerdings Geld. Wodurch die Leute/Lobbyisten, die mehr Geld haben, erfolgreicher sind darin, 'Rache' zu üben an denjenigen, die aufgrund ihrer Arglosigkeit von diesem System beraubt werden durften. Fnord.

Bibelstellen[Quelltext bearbeiten]

Es gibt einige Bibelstellen, die das Ausführen von "Rache" ad absurdum führen.

- Die Rache ist mein, sprach der Herr..(und nicht Dein).. - Du sollst nicht gleiches mit gleichem vergelten... - Ich aber sage euch: "tut gutes, denen die euch böses tun".. "und wenn Dir jemand Deine Kleidung nehmen will, dem gib Deinen Mantel noch dazu!...Und wenn Dich jemand nötigt eine Meile mit ihm zu gehen, dann gehe zwei mit Ihm..." --Amgervinus 12:48, 4. Aug 2005 (CEST)

Fehlende Kritik[Quelltext bearbeiten]

Es fehlt ein wenig Kritik zum Gedanken der Vergeltung.

Kritik? Meiner Meinung nach eher eine Erwähnung zu den Ansichten verschiedener Kulturen zum Theme Rache, in einer Enzyklopädie etwas wie Rache kritisieren zu wollen ist der verblendetste Anthropozentrismus den ich je gesehen habe!

"Rache ist eine Handlung, bei der ein Rächer jemandem das Gleiche oder Schlimmeres antut, was dieser ihm zuvor angetan hat." Ist Rache nicht auch dann gegeben, wenn man einem etwas weniger schlimmes antut. Wenn mir eine zwei Beine bricht und ich ihm wenig später "nur" eines, ist das doch wohl auch Rache.


Anregung und Ergänzung[Quelltext bearbeiten]

Zusätzlicher Aspekt - das sich nicht nur nachhaltig, sondern acuh sich gnadenlos rächen, deutsch "ohne Rücksicht auf Verluste" auch im militärischen Sinn. Es gibt in der US-Forschung den von Kenneth Boulding (1962) verwendeten Ausdruck "malevolent hostility", Gruß 80.136.91.176 13:21, 28. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Überarbeiten[Quelltext bearbeiten]

Ein bisschen AT reicht nun für das Thema überhaupt nicht. Die Rache ist eine archaische Form, sein Recht zu wahren. Daher ist auf die nichtchristlichen Kulturen schwerpunktmäßig einzugehen; in der deutschen WP liegt der Schwerpunkt germanischen Rechts besonders nahe. Ein bisschen habe ich schon nachgetragen. Aber da muss noch mehr kommen. Fingalo 10:50, 17. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

"Rache ist eine Handlung, bei der ein Rächer jemandem das Gleiche oder Schlimmeres antut, was dieser ihm, oder einem Dritten, zuvor angetan hat." Schon das ist falsch. Ursprünglich taf die Rache nicht den Täter, sondern eine gleichwertige Person aus der Tätersippe. Fingalo 12:28, 17. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Merkwürdig: Achill bringt Hektor um, weil er Patroklos tötete, Kriemhild Hagen, weil er Siegfried tötete. Und selbst Wieland der Schmied tötet zwar die Söhne seines Widersachers (und schändet seine Tochter) - aber treffen will er damit den, der ihm die Fersensehnen zerschnitt. Wenn der Täter bereits tot war, ja, dann wurde ein gleichwertiger Verwandter ausgeguckt. Sehe keinen Überarbeitungsbedarf. --Quoth 13:08, 17. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Das ist ja nicht das einzige. Der ganze Artikel geht auf die außerchristlichen Racheregelungen überhaupt nicht ein, obgleich dort ja das Zentrum der Rache liegt. Stattdessen wird (wurde, ich habe das nun etwas in die richtige Bahn gebracht) ein bisschen Bibel zitiert. Im übrigen beklagt das Frostathingslov in seiner Einleitung, dass die Besten des Volkes ausgerottet würden, weil man nicht den Täter sondern ein gleichwertiges Mitglied der gegnerischen Sippe töte, was nun ausdrücklich verboten wird. Auch im Codex Hammurapi heißt es, dass, wenn ein Baumeister ein Haus baut und dieses dann zusammenfällt und den Sohn des Hausbesitzers tötet, der Sohn des Baumeisters getötet werden solle. Siehe Beteiligte. Fingalo 21:28, 17. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Die vielen Änderungen, die Fingalo heute vorgenommen hat, engen die Definition von "Rache" meines Erachtens zu stark ein und lassen wichtige Aspekte, nicht zuletzt sprachliche, unter den Tisch fallen. Ich habe auf der Diskussionsseite von Fingalo mehr dazu geschrieben. Gestumblindi 22:43, 17. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Wir wollen abwarten. Fingalo schafft ja wirklich impionierend.
Folgende Bestimmung hat er allerdings zweimal getilgt, ich halte sie dennoch für sinnvoll und hier erstmal fest, bis er fürs erste ‚durch‘ ist:
Das dazugehörige Verb heißt rächen und ist entweder auf den Gegenstand des auslösenden Tatbestands (etwas oder jemanden rächen, Akkusativ) oder auf die Person, der die Rache gilt (sich an jemandem rächen, Dativ) bezogen. Der Durst nach Rache wird auch als Rachlust bezeichnet.
-- €pa 01:29, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Ich kann nicht erkennen, worin die Einschränkung bestehen soll. Im alten Artikel war die Rache auf die Beziehung "Täter-Opfer" eingeschränkt. Ich habe sie erweitert auf die Beziehung "Täterclan-Opferclan". Die psychologischen und soziologischen Aspekte habe ich unangetastet gelassen. Worin besteht nun die Einschränkung? Fingalo 09:46, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Die Einschränkung beginnt schon in der Einleitung: "Sie ist immer eine Gewalttat." Nebenbei: bei den rechtlichen Aspekten würde mich auch Schweizer und Österreichisches Recht interessieren, falls du da was finden kannst... Gestumblindi 12:58, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Übrigens, was den Personenbezug vs. Gruppenbezug anbetrifft: Im Artikel Blutrache heißt es: "Die Täter halten sich aber meist nicht mehr an die detaillierten Vorschriften des mündlich überlieferten Gewohnheitsrechts Kanun, das unter anderem die Blutrache regelte." Hinter dieser kryptischen Formulierung verbirgt sich, dass entgegen dem Kanun auch Kinder Opfer der Rache werden, die ja wohl kaum als Täter in Frage kommen. Also auch hier steht nicht Rächer gegen Täter, sondern Clan gegen Clan. Fingalo 12:44, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

@Gestumblindi: Doch, die Rache ist immer eine Gewalttat. Dass das Wort auch ironisch auf gegenteiliges bezogen wird, ändert daran nichts. Und wenn man den Liebesentzug als Rache bezeichnet, dann im übertragenen Sinne, wie im Strafrecht die Wendung "Handeln durch Unterlassen". Es gab Zeiten, das dachte man, man tötete einen Menschen nicht (aktiv), wenn man ihn verhungern ließ. Das wäre keine Tötungshandlung. Aber beim Unterlassen der Ernährung wird das Unterlassen der Handlung gleichgestellt, aber es ist zwar eine Pflichtverletzung aber trotzdem keine Handlung, sonst wäre es kein übertragener Sinn und eine Gleichstellung gar nicht erforderlich. Zum Österreichischen und Schweizer Recht siehe Mord Fingalo 17:01, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

"Doch, die Rache ist immer eine Gewalttat" - nicht im allgemeinen heutigen Sprachgebrauch; da wird das Wort durchaus unironisch für "eigenmächtige" Vergeltungsmassnahmen aller Art gebraucht, auch solche, bei denen keine Gewalt im Spiel ist. Gestumblindi 20:37, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Schrieb ich doch: "im übertragenen Sinne". Fingalo 22:44, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Meine Auffassung ist, dass der "übertragene Sinn" inzwischen so allgemein gebräuchlich geworden ist, dass der Rachebegriff als solcher stark ausgeweitet wurde und der weitere Sinn daher kein "übertragener" mehr ist, was auch die von mir bereits auf deiner Diskussionsseite zitierte Definition des Wahrig von 1991 stützt, der "Rache" sehr allgemein als "Vergeltung für erlittenes Unrecht" definiert, ohne auf Gewalttaten einzuschränken. Gestumblindi 23:00, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Vielleicht guckst Du einfach mal unter Gewalt, was alles damit gemeint ist. Ich hab's in der Einleitung sicherheitshalber mal verlinkt. Die übertragene Bedeutung bezog sich nur auf Unterlassungen. Und Wahrig ist gegenüber der von mir herangezogenen wissenschaftlichen Spezialliteratur nicht der Stein der Weisen. Fingalo 11:13, 19. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Der Wahrig ist sicherlich nicht der Stein der Weisen, man kann ihm den gegenwärtigen Sprachgebrauch jedoch stets recht gut entnehmen. Mir scheint, dass der neuzeitliche Sprachgebrauch (in einen kleinen Absatz weit unten geschoben) in der gegenwärtigen Fassung vielleicht doch etwas kurz kommt, aber ich kann damit leben (d.h. ich fühle mich dadurch nicht so gestört, dass ich jetzt auch noch recherchieren und am Artikel herumbasteln werde). Gestumblindi 19:12, 22. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Zum Koran habe ich nur folgendes gefunden: [16:126] „Und wenn ihr euch rächen wollt, so rächt euch in dem Maße, in dem euch Böses zugefügt worden war. Wenn ihr es aber geduldig erduldet, ist dies besser für euch Geduldigen.“ Das ist ein bisschen wenig. Andere Stellen, insbesondere die Sunna, handeln von der Zulässigkeit der Todesstrafe.

Der Buddhismus lehnt offenbar die Rache konsequent ab, aber ich habe dazu keine zitierfähige Literatur.

Auch der Lamaismus des Dalai Lama lehnt Rache ab, ohne dass ich dazu Zitierfähiges hätte. Aber Shugden ist eine Sekte des tibetischen Buddhismus, in der Dorje Shugden, der vor 350 Jahren lebte, als Gott verehrt wird. Shugden ist ein dreiäugiger Kämpfer, reitet auf einem Schneeberglöwen im siedenden Blutmeer, hat eine Halskette mit 50 Skeletten, vier spitze giftige Zähne, schwenkt mit einem langen Degen, wird als Gottes der Rache bekannt.

Shintoismus: Die Toten Seelen selbst sind Kami (ursprünglich machte man keinen Unterschied zwischen Geistern, Göttern und Dämonen) und sind evtl gut gesinnt oder (falls der Tod z.B. gewaltsam stattfand) auf Rache aus. Die Totenseele, vor allem die eines unvorbereitet, früh Getöteten (goryo), wird wegen möglicher Rache an den Lebenden gefürchtet und muss durch Zeremonien besänftigt bzw. ins Totenreich gebannt werden. Rache gehört wohl auch zur alten Ritterethik.

Aber vielleicht wissen hier andere mehr. Fingalo 17:41, 18. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Wäre nicht ein Hinweis über die Racheregeln im mosaischen Recht (Auge um Auge) und bei Drakon sinnvoll, die heute als sehr hart ("drakonisch") empfunden werden, damals aber gerade die Rache rechtlich eindämmten - ? -- €pa 12:35, 19. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Ja vielleicht. Man muss nur aufpassen, dass Racheregeln und Strafvorschriften nicht vermengt werden. Werde das prüfen. Vielleicht genügt ein "Siehe auch". Da käme dann auch Talion hinzu. Fingalo 12:30, 20. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]

Was sind das für Quellenangaben? Die sagen überhaupt nichts aus! Man sollte schon einen ordentlichen Zitierstil beachten, das Dahinwerfen einzelner Namen reicht nicht aus. --Vergelter 22:52, 22. Sep. 2010 (CEST)[Beantworten]

Unter "Fachliteratur" sind ausführliche bibliographische Angaben, unter "Fußnoten" wird in eindeutiger Weise darauf verwiesen, ohne die gesamten Angaben zu wiederholen, was wohl kaum der Übersichtlichkeit dienen würde. Wo also ist das Problem? --91.32.56.132 13:54, 25. Sep. 2010 (CEST)[Beantworten]

Unterscheidung im archaischen Recht[Quelltext bearbeiten]

„Vom Verbrechen wird sie im archaischen Recht nur durch die Rechtmäßigkeit unterschieden.“ Was soll das bedeuten? Rache und Verbrechen sind doch gänzlich verschiedene Kategorien, die sich darin unterscheiden, dass Rache eine Reaktion ist, aber nicht jedes Verbrechen, doch wohl auch in einem hypothetischen archaischen Recht? --Chricho ¹ 10:45, 22. Mai 2011 (CEST)[Beantworten]

Jemand da? Die Einleitung sollte doch irgendwie Sinn ergeben… --Chricho ¹ 22:39, 2. Dez. 2011 (CET)[Beantworten]

= Rache für einen Mord (oder Todschlag o.ä.). Imo im Artikel erwähnenswert.

Ich schreib es mal unter "siehe auch", Einarbeitung in den Artikelkontext (wo am besten?) wäre schön. Dazu ein Interview-Exzerpt von US-Terrorexperte Richard Clarke:

"DIE ZEIT: In Amerika bejubeln viele Menschen den Tod bin Ladens. Sie auch?

"Clarke: Wissen Sie, hier in den USA gibt es die Möglichkeit, dass Angehörige von Mordopfern die Hinrichtung des Täters mitansehen. Aber wenn sie das getan haben, fühlen sie sich immer noch sehr leer. Es ist nicht besonders befriedigend. Ganz ähnlich geht es mir im Moment." letzter Satz --Neun-x 05:59, 23. Jun. 2011 (CEST)[Beantworten]

Sollte da nicht vielleicht stehen, dass das angetane Unrecht auch nur so scheinen kann? Dass also kein Unrecht begangen wurde, aber das "Opfer" es so empfindet 89.15.123.212 14:06, 7. Dez. 2011 (CET)[Beantworten]

Immer eine Gewalttat?[Quelltext bearbeiten]

Zweiter Satz: "Sie ist immer eine physische oder psychische Gewalttat.". Das finde ich nicht. Zur Begründung ein Beispiel: Wikipedia-Benutzer A findet einige Schreibfehler in den Beiträgen von Wikipedia-Benutzer Z und schreibt daher in einer Diskussionsseite: "Der Benutzer Z macht soo viele Fehler!". Wikipedia-Benutzer Z hatte vorher bei Benutzer A auch schon einige Fehler gefunden, darüber aber bisher geschwiegen. Nachdem er jedoch die Äußerung von A gelesen hat, will auch Z nicht länger zurückhalten und schreibt, um sich für die Äußerung des Benutzers A zu rächen: "Der Benutzer A macht sooo viele Fehler!". Wer nun der Meinung ist, dass Rache immer eine Gewalttat ist, erkläre mir bitte an meinem Beispiel: Wo ist da die Gewalt? -- 82.113.98.37 10:01, 16. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Ich sehe das genauso. Übrigens steht im Artikel auch, dass die Rache außerhalb der Rechtsordnung steht. Das obige Beispiel unterstreicht, dass das keineswegs zwangsläufig der Fall sein muss, im Gegenteil kann man sogar die Rechtsordnung zu Rachezwecken gebrauchen (dem Ex aus Rache die Steuerfahndung auf den Hals hetzen z.B.). Völlig legal und gewaltfrei. --ETA (Diskussion) 18:05, 24. Feb. 2013 (CET)[Beantworten]