Diskussion:Retscher (Speyer)
„Brandschatzung“ 1689?[Quelltext bearbeiten]
Die systematische Verwüstung von Speyer im Jahre 1689 - und anderer Orte im Zuge des sogenannten Pfälzischen Erbfolgekrieges - als „Brandschatzung“ zu bezeichnen dürfte eine grobe Verharmlosung des damaligen Vorganges sein. „Brandschatzung“ war die mehr oder weniger gewaltsame Erpressung von Geld- oder Warenleistungen von der Bürgerschaft einer Stadt unter der Drohung einer Inbrandsetzung und/oder Plünderung im Falle der Nichterfüllung der Forderung. Darum ging es der französischen Krone und ihrem Militär gar nicht; das Ziel war neben der dauerhaften Zerstörung von militärischen Objekten wie Burgen und Stadtbefestigungen, die Beschädigung wenn nicht Ausschaltung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des pfälzischen Gebiets als „Glacis“ französischer Stützpunkte (Landau, Saarlouis etc.). Die Speyerer hätten vielleicht nicht gerade gejubelt, wenn 1689 „nur“ eine Brandschatzung stattgefunden hätte. Die Folgen einer solchen Zwangsabgabe hätten sich auf die Wirtschaftskraft der Reichsstadt kaum auch noch 100 Jahre später ausgewirkt. --Hvs50 (Diskussion) 13:11, 24. Mär. 2019 (CET)