Diskussion:Richard von Krafft-Ebing

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Sexualität der Frau[Quelltext bearbeiten]

Ich habe den Abschnitt über die „Sexualität der Frau“ entfernt. Meiner Bitte, das selbst zu tun, mochte der Einfügende nicht nachkommen. Aber: so geht es nicht!

  • Der den Abschnitt einleitende Satz „Krafft-Ebing behauptet die Normalisierung von sexueller Gewalt“ ist Unfug! Und nicht belegt.
1. Aus dem über 400 Seiten umfassenden Werk Psychopathia sexualis wurden völlig willkürlich ein paar Zeilen abgeschrieben, die der Einfügende zwar für relevant hält, die jedoch weder für den Autor, noch das zitierte Werk irgendeine Relevanz hätten. Bei diesem Werk handelt es sich um eine klinisch-forensische Studie, die sich keineswegs mit der Sexualität der Frau befasste, auch wenn sich darüber die ein oder andere Bemerkung findet. Ein entsprechendes Kapitel gibt es nicht und das aus gutem Grund, denn Krafft-Ebing verfolgte, wie er einleitend schrieb, andere Ziele: Der Zweck dieser Abhandlung ist die Kenntnissnahme der psychopathologischen Erscheinungen des Sexuallebens und der Versuch ihrer Zurückführung auf gesetzmässige Bedingungen. ( S. IV) Volkmar Sigusch schrieb, dass Krafft-Ebing mit diesem Werk aus der Literatur die seltensten „Perversionen“ der „zivilisierten“ Europäer herausfischte. Hat mit Sexualität der Frau also nix zu tun!
2. Als Beleg wird eine möglicherweise in einem Vortrag geäußerte Bemerkung angeführt. Sofern dieser Vortrag nicht veröffentlicht wurde, entzieht er sich einer Überprüfung und ist deshalb als Beleg nicht geeignet, schon garnicht für die Aussage, Krafft-Ebing habe eine „Normalisierung von sexueller Gewalt“ behauptet.
3. Es wird ein Buch eingefügt und ohne Seitenangabe zitiert, von dem nicht klar ist, ob es sich und wenn ja wie und auf welcher Seite mit Krafft-Ebing befasst. Ohne eine historische Einordnung der Aussagen von K.-E. halte ich Zitate für nicht hinreichend seriös.
4. Um einen solchen Abschnitt einzufügen, genügt es nicht, ein paar Zeilen aus den ersten Seiten der Psychopathia sexualis abzukupfern. Ich würde vielmehr erwarten, dass sich Zitierende das gesamte Werk zu Gemüte zu führen, damit sie wissen, wie eventuelle Sekundärliteratur einzuschätzen ist. Ich mag mir das nicht (nicht noch einmal) antun, setze aber zwei andere Zitate aus den ersten Seiten dagegen, die nicht für die Behauptung einer „Normalisierung von sexueller Gewalt“ durch K.-E. sprechen. Die Auffassungen von K.-E. über Frauen sind zum piepen, entsprechen aber dem Zeitgeist, in dem er schrieb. Jene über Männer würden heute wohl auch nicht mehr geteilt! Hier die Zitate:
S.2: „Ein weiteres Moment in der culturellen Entwicklung des Sexuallebens ergibt sich damit, dass das Weib aufhört, bewegliche Sache zu sein. Es wird eine Person, und, wenn auch lange noch social tief unter den Mann gestellt, entwickelt sich doch die Anschauung, dass dem Weibe ein Verfügungsrecht über sich und seine Liebesgunst zustehe.
S.4: „Die Versittlichung des sexuellen Verkehrs erfuhr einen mächtigen Impuls durch das Christenthum, indem es das Weib auf gleiche sociale Stufe mit dem Manne erhob und den Liebesbund zwischen Mann und Weib zu einer religiös-sittlichen Institution gestaltete.
5. Für die Formulierung „Die Folge seines Werkes war...“ wird ein Beleg zu einem Beitrag im Deutschlandfunk beigegeben, in dem der Name Krafft-Ebing aber garnicht vorkommt. Und wenn die Autorin Mithu Sanyal in Deutschlandfunk Kultur über ihr Buch spricht, gibt es auch keinen Anlass zu der Annahme, sie habe sich umfänglich mit Krafft-Ebing befasst.
6. Lnl: das Zitat wurde falsch belegt, es stammt von S. 14, nicht, wie angegeben von S. 12!

Zum Schluss noch was Vergnügliches: auf S. 15 findet sich die handschriftliche Anmerkung eines Lesers, der die Annahme Krafft-Ebings, das Weib liebe „mit ganzer Seele“, anzweifelte. ein lächelnder Smiley 
Langer Rede kurzer Sinn: so geht es nicht! MfG --Andrea (Diskussion) 13:48, 25. Dez. 2022 (CET)[Beantworten]

Ich habe mir jetzt das zitierte Buch näher angesehen (K-E hat darin wirklich „bemerkenswerte“ Ansichten publiziert, ist ja ungeheuer, wenn man das jetzt, im 21. Jahrhundert liest) und kann dir inhaltlich sowieso nicht widersprechen, allerdings: dieses Thema so völlig aus dem Artikel zu entfernen, halte ich auch nicht für sinnvoll. Du bist offenbar fachlich gebildet (ich bin's nicht), ich bitte dich daher, wenigstens in ein paar neutralen Zeilen darauf einzugehen. Völlig ignorieren sollte man die Ansichten von K-E zu diesem Thema wohl auch nicht.Kredinara (Diskussion) 13:59, 27. Dez. 2022 (CET)[Beantworten]
Danke für Vertrauen und Arbeitsauftrag. Doch das werde ich gewiss nicht tun. Begründung steht oben. Es ist nicht Thema dieses Buches und in dessen Kontext völlig irrelevant! Wer sich entrüsten möchte, möge das im stillen Kämmerlein tun und das Original lesen. Wikipedia ist nicht dafür da, entkontextualisierten Zündstoff für allfällige Empörung zu liefern. Dies nur vorsorglich, auch wenn das vermutlich nicht Dein Anliegen war. --Andrea (Diskussion) 06:52, 28. Dez. 2022 (CET)[Beantworten]
Hast auch wieder recht (allerdings hab ich wirklich nur eine Bitte geäußert und keinen "Auftrag" vergeben). Akzeptiert! Kredinara (Diskussion) 13:33, 1. Jan. 2023 (CET)[Beantworten]
ein lächelnder Smiley  Danke Dir, Kredinara. Bin manchmal zu scharf, ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/traurig  sorry! --Andrea (Diskussion) 15:16, 1. Jan. 2023 (CET)[Beantworten]