Diskussion:Rosenstraßen-Protest

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Siesta in Abschnitt Lemma
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Die Ereignisse in der Rosenstraße nach Saul Friedländer[Quelltext bearbeiten]

Saul Friedländer beschreibt die Ereignisse noch Wesentlich unspektakulärer: "Während dieser Tage sammelten sich dutzende von Ehefrauen, anderen Verwandten und Freunden auf dem Gegenüberliegenden Gehsteig und riefen manchmal nach den Gefangenen; sie warteten vor allem auf Informationen oder versuchten Lebensmittelpäckchen in das Gebäude hineizubekommen. Derartige ungewöhnliche Ansammlungen verlangten mit Sicherheit einen gewissen Mut, aber sie waren vergleichsweise bescheiden und völlig unaggressiv." Saul Friedlander: das dritte Reich und die Juden - die Jahre der Vernichtung, C.H.Beck- Verlag, 2006, Seite 453, er bezieht sich auf Wolf Gruner: Die Fabrik Aktion und die Ereignisse in der Rosenstraße: Fakten und Fiktionen um den 27. Februar, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 11 (2002), Seite 146 22:03, 10. Apr. 2008 217.191.211.147 / sign. nachgetr.

Ich neige dieser bzw. Gruners Deutung auch zu, mache aber darauf aufmerksam, dass dies bis in die jüngste Zeit umstritten ist (vergl. oben unter "Hinweis"). Ich hoffe, dass im Lemma die unterschiedlichen Deutungen neutral und ausgewogen dargestellt sind - oder?
Bei dieser Gelegenheit habe ich den hier kursiv gesetzten Teil aus dem Text gestrichen: Am 4. März ist es auch vor dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße zu einer ähnlichen Demonstration gekommen. Diese Angabe geht auf einen Eintrag im Tagebuch von Joseph Goebbels zurück. Weitere Belege hierfür finden sich bei Nathan Stoltzfus, Vera Friedländer, Regina Scheer sowie unter dem unten aufgeführten Weblink „Rosenstraße-Protest - Dokumente, Informationen und Interviews“. - Ich konnte keinen entsprechenden Beleg finden; eine genaue Angabe wäre nachzureichen! Der Eintrag bei Goebbels, der nur von einem Jüdischen Altersheim spricht (ein solches gab es in der Gr. Hbg. Straße), ist offenbar eine Verwechslung - die Rosenstraße dagegen nennt Goebbels überhaupt nicht. -Holgerjan 23:44, 10. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Neutralität[Quelltext bearbeiten]

Strittig sind nach Gruner ( ISBN 3-596-16883-X ) einige Passagen, die ich hier zitiere:

  • "...obwohl die Polizei immer wieder mit dem Einsatz von Waffengewalt drohte und einige der Demonstrantinnen verhaftet wurden." --- Gruner bestreitet ausdrücklich diese beiden Behauptungen.
  • Am 6. März allerdings befahl Joseph Goebbels in seiner Funktion als Gauleiter von Berlin angesichts der fortdauernden Unruhen, die inhaftierten Juden aus Mischehen, "Geltungsjuden" und "Mischlinge 1. Grades" freizulassen. --- Gruner belegt, schon vor der Aktion vom RSHA in einem Befehl niedergelegt war, die aussortierten und überprüften "Mischlinge" freizugeben, dass also Goebbels und die Demonstationen nichts mit der Freilassung zu tun hatten. Holgerjan 16:39, 21. Dez 2005 (CET)

Ich habe den Artikel nun geändert und dabei versucht, die verschiedenen Sichtweisen neutral wiederzugeben. Holgerjan 09:27, 22. Dez 2005 (CET)

Nachtrag: Leider habe ich keinen Einblick in die vollständigen Tagebucheintragungen Goebbels vom März 1943. Mir ist jedoch ein Eintrag vom 11. März 1943 ( in der Ausgabe ISBN 3-492-21415-0 ) aufgefallen:

"Die Evakuierung der Juden aus Berlin hat doch zu manchen Mißhelligkeiten geführt. Leider sind dabei auch die Juden und Jüdinnen aus privilegierten Ehen zuerst mit verhaftet worden, was zu großer Angst und Verwirrung geführt hat..." --- Die Wörter "zuerst mit verhaftet" lassen sich IMO kaum anders deuten, als das auch Goebbels nichts Anderes im Sinn gehabt hatte, als die "privilegierten Mischehen" überprüfen zu lassen (Ehe nicht geschieden/überprüfte gemeinsame Wohnanschrift/keine Mitglied der jüd. Kultusgemeinde/Kinder) und dann freizulassen. Holgerjan 19:33, 13. Feb 2006 (CET)

Die Tagebucheintragungen[Quelltext bearbeiten]

  • Elke Fröhlich (Hrsg.): Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Teil II, Band 7 (Januar bis März 1943) Berlin u.a. 1993 ISBN 3-598-22138-X

A: “Leider hat sich auch hier wieder herausgestellt, dass die besseren Kreise, insbesondere die Intellektuellen, unsere Judenpolitik nicht verstehen und sich zum Teil auf die Seite der Juden stellen. Infolgedessen ist unsere Aktion vorzeitig verraten worden, so dass uns eine Menge von Juden durch die Hände gewischt sind. Aber wir werden ihrer doch noch habhaft werden.“ (Tagebucheintrag vom 2. März 1943)

B: „Gerade in diesem Augenblick (i.e. nach schweren Zerstörungen durch Bombenangriffe) hält der SD es für günstig, in der Judenevakuierung fortzufahren. Es haben sich da leider etwas unliebsame Szenen vor einem jüdischen Altersheim abgespielt, wo die Bevölkerung sich in größerer Menge ansammelte und zum Teil sogar für die Juden Partei ergriff. Ich gebe dem SD Auftrag, die Judenevakuierung nicht ausgerechnet in einer so kritischen Zeit fortzusetzen. Wir wollen uns das lieber noch einige Wochen aufsparen; dann können wir es umso gründlicher durchführen.“ (Tagebucheintrag vom 6.März 1943)

C:„In der Judenfrage billigt er (i.e. Hitler) mein Vorgehen und gibt mir ausdrücklich den Auftrag, Berlin gänzlich judenfrei zu machen.“ (9. März 1943)

D: „Die Evakuierung der Juden aus Berlin hat doch zu manchen Misshelligkeiten geführt. Leider sind dabei auch die Juden und Jüdinnen aus privilegierten Ehen zuerst mit verhaftet worden, was zu großer Angst und Verwirrung geführt hat. Dass die Juden an einem Tag verhaftet werden sollten, hat sich infolge des kurzsichtigen Verhaltens von Industriellen, die die Juden rechtzeitig warnten, als Schlag in Wasser herausgestellt. Im ganzen sind wir 4000 Juden dabei nicht habhaft geworden. Sie treiben sich jetzt wohnungs- und anmeldungslos in Berlin herum und bilden natürlich für die Öffentlichkeit eine große Gefahr. Ich ordne an, dass Polizei, Wehrmacht und Partei alles daransetzen, diese Juden möglichst schnall dingfest zu machen. Die Verhaftung von Juden und Jüdinnen aus privilegierten Ehen hat besonders in Künstlerkreisen stark sensationell gewirkt. [...] Aber darauf kann ich im Augenblick nicht übermäßig viel Rücksicht nehmen.“ (11. März 1943)

Kommentar: Aus dem Quellentext B scheint hervorzugehen, dass G. am 5. März den SD aufforderte, die Aktion einzustellen. Wir kennen nicht die mögliche Einlassung des SD, die ja offenbar einen Befehl des RSHA ausführte. Tatsache ist, dass am 6. März eine Transportzug abging (siehe Fabrikaktion) Die Aktion wurde offenbar nicht abgebrochen (vergl. Eintrag D.) Wie oben schon erwähnt deute ich den Satz "Leider sind ... zuerst mit verhaftet worden" so, als ob die Gleichzeitigkeit von Deportation und Überprüfung der zurückzustellenden Mischehen etc. der Kritikpunkt von G. ist. Ich kann nicht erkennen, dass die Proteste der Angehörigen oder eine Intervention von G. irgendeine Änderung bei der Durchführung der bekannten Pläne des RSHA bewirkt hätte. Holgerjan 21:48, 27. Feb 2006 (CET)

Den Artikel halte ich für viel zu dürftig verlinkt (obwohl er eine ganze Reihe überflüssiger Links enthält). Irgendwie fehlt die Verbindung zu Widerstand - wo sich aber kaum was Einschlägiges finden lässt, allenfalls bei den Weblinks. - Was tun? -- Peter Steinberg 02:19, 24. Apr 2006 (CEST)

Daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber ich weiß auch keine Möglichkeit.Holgerjan

"Ergebnis" und "Hintergrund"[Quelltext bearbeiten]

Diese Zwischentitel hab ich mal eingeführt, vielleicht sind sie nicht besonders treffend. Wichtiger aber ist, dass jemand (z.B. Holgerjan) überprüft, ob ich den Inhalt in diesen Abschnitten richtig verstanden habe.

Außerdem: Was bitte meint an dieser Stelle "jüdische Einrichtungen"???

-- Peter Steinberg 00:10, 26. Apr 2006 (CEST)

Danke, Peter! Deine Gliederung ist gelungen. "Ergebnis" gefällt mir auch nicht, aber ich finde nichts Besseres. Du hast Recht: "jüdische Einrichtungen" muss genauer "Reichsvereinigung" heißen. Dazu gehört Verwaltung, Fürsorge- und Gesundheitswesen und die zum Dienst ins RSHA abgeordneten: Vor der Fabrikaktion über 1000 Leute. - Ob man besser den vollen Titel der "Reichsvereinigung" als Link einfügt?
Einen Satz habe ich geändert. Er begann: Wo es keine Proteste gegeben hatte... - Mir klingt dabei leicht mit, dass die Deportation ursächlich mit dem Protest / Nicht-Protest zusammenhängen könnte. Verändert habe ich auch: "Die „Fabrikaktion“ hatte offenbar diese Anweisung ignoriert". Denn: Die Gestapo verfuhr genau nach Plan, deportierte und "sortierte", machte sich aber die Arbeit leicht, indem sie die zu verschonende Gruppe tagelang festhielt.

Herzlichen Gruß und Dank dein Holgerjan 14:29, 26. Apr 2006 (CEST)

Kardinal Bertram[Quelltext bearbeiten]

Dr. Margarete Sommer vom Hilfswerk des Bischöflichen Ordinariats Berlin fasste viele Hinweise auf die Ermordung von Verschleppten 1942 in zwei geheimen Denkschriften zusammen. Mit Erfolg drängte sie die Bischöfe, sich schützend vor die "Mischehen" zu stellen. Anfang März 1943 gelang es ihr, Kardinal Bertram (Vorsitzender der Bischofskonferenz) zu einem entschiedenen Einspruch gegen die Verhaftung von "Mischehe"-Juden bei der Berliner "Fabrikaktion" zu bewegen. "Diese Intervention des sonst so überaus vorsichtigen Kardinals trug mindestens ebenso dazu bei, dass die Machthaber zurückwichen, wie die heute viel beachteten und in ihrer Wirkung vielleicht überschätzten Demonstrationen der Angehörigen in der Rosenstraße." Zitat Seite 134/135 aus:

  • Ursula Büttner: Die anderen Christen - ihr Einsatz für verfolgte Juden und "Nichtarier" im nationalsozialistischen Deutschland. In: Beate Kosmala / Claudia Schoppmann (Hrsg.): Überleben im Untergrund: Hilfe für Juden in Deutschland 1941-1945. Berlin 2002. ISBN 3-932482-86-7 ,Seite 134 --Holgerjan 09:15, 3. Mai 2006 (CEST)Beantworten
  • Wolf Gruner, Widerstand in der Rosenstraße, erschienen 2005 (siehe Lit), stellt auf Seite 99ff die Intervention Bertrams ausführlich dar, sieht aber als Grund für die Freilassung ausschließlich den RSHA-Befehl. -Holgerjan 11:17, 4. Mai 2006 (CEST)Beantworten
  • Jana Leichsenring: Katholiken in der Rosenstraße. Das Hilfswerk beim "Bischöflichen Ordinariat Berlin" und die "Mischehen". In: ZfG 52 (2004) S. 37-49 -- Leichsenring urteilt: "In der Gesamtsicht hat Bertrams Initiative wahrscheinlich nur eine Entscheidung untermauert und bestätigt, die zuvor schon im RSHA getroffen worden war." (S. 49) Holgerjan 17:45, 16. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Wikilink: Adolf Kardinal Bertram

Kritik am Film[Quelltext bearbeiten]

bei Beate Meyer (siehe Lit):

"Konstruktion aus Gewaltfreiheit, Feminismus und Moral" (Seite 36) -
"So vergibt der Film die Chance, unser Bild von der Vergangenheit zu differenzieren und lässt uns mit [...] der Frage allein, wie es eigentlich zum Judenmord kommen konnte, wenn es doch nur sieben Tage der Standhaftigkeit bedurfte, ihn zu verhindern." (S. 36)
Meyer beanstandet besonders den feministischen Ansatz im Film: Tatsächlich gab es erhebliche Scheidungsrate bei Mischehen von über 20%, wenn der Mann Jude war. Im umgekehrten Fall geringere Scheidungsrate.
Nachtrag: nach Beate Meyer: Jüdische Mischlinge. ISBN 3-933374-22-7, überwog bei den Mischehen die Kombination männlicher Teil=Jude mit 75%, so dass es nicht erstaunen kann, dass bei den Demonstranten der weibliche Anteil überwog.Holgerjan

Im allg. hatte die nichtjüdische Ehefrau sozial "nach oben" geheiratet. Gleiche soziale Stufe war bei jüdischer Ehefrau - arischer Ehemann vorhanden; diese Kombination war seltener, weil die jüd. Ehefrau bei Heirat mit christl. Mann aus der Religionsgemeinschaft/der Verwandtschaft ausgeschlossen worden wäre. Holgerjan

Grundlage der Vermögensbeschlagnahme[Quelltext bearbeiten]

Die „Elfte Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ vom 25. November 1941 ermöglichte es, bei der anstehenden Deportation der deutschen Juden den verbliebenen Rest ihres Vermögens zugunsten des Reichsfinanzministeriums einzuziehen. Ein Jude verlor nunmehr „mit der Verlegung des gewöhnlichen Aufenthalts im Ausland“ die deutsche Staatsangehörigkeit.

Diese Regelung griff jedoch nicht bei Juden, die nach Auschwitz oder Theresienstadt deportiert werden sollten, da diese Gebiete dem Deutschen Reich angegliedert waren. In diesen Fällen war eine Einzelfallentscheidung erforderlich: Diesen Juden wurde im Sammellager durch einen Gerichtsvollzieher eine Urkunde zugestellt, nach der ihr gesamtes Eigentum als "volks- und staatsfeindliches Vermögen" eingezogen wurde.

Eine Kopie einer solchen Verfügung (ausgestellt am 17. Juli 1942) ist als Dokument abgedruckt in: Hans Günther Adler: Die verheimlichte Wahrheit. Theresienstädter Dokumente. Tübingen 1958, S. 61. Dort heißt es:

„Auf Grund des § 1 des Gesetzes über den Einzug kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 ... in Verbindung mit dem Gesetz über den Einzug volks- und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 [in Verbindung...folgen entsprechende Gesetze für Böhmen und Mähren und Österreich] ... wird in Verbindung mit dem Erlass des Führers und Reichskanzlers über die Verwertung des eingezogenen Vermögens von Reichsfeinden vom 29. Mai 1941 (RGBl 1941 I, 303) das gesamte Vermögen entzogen der Jüdin XY ...“

Die entsprechenden Gesetzestexte sind im Kommentar von Adler beigegeben. Ihrem Wortlaut nach ist keinerlei Begründungszusammenhang für einen Vermögensentzug der Juden bei einer Wohnsitzverlegung innerhalb des Reiches zu erkennen. Adler kommentiert: Durch die Heranziehung all dieser Bestimmungen [...] wurde bekundet, dass eo ipso alles jüdische Vermögen, mochte es auch [...] lediglich zum Lebensunterhalt der nur in engsten Grenzen verfügungsberechtigten Juden verwendet werden, „volks- und staatsfeindlichen Bestrebungen“ diente. (Adler, Wahrheit, S. 64) --Holgerjan 19:24, 5. Dez. 2006 (CET)Beantworten


Nur Frauen?[Quelltext bearbeiten]

ist es erwiesen, dass nur nicht-jüdische Frauen in der Rosenstraße demonstriert haben und keine nicht-jüdischen Männer? Gibt es dafür Quellen, die das genau belegen? ( 22:43, 2. Jan. 2007 / IP 84.137.87.117 / Signatur nachgetr. Holgerjan)

Im Artikel heißt es "vorwiegend Frauen" und Angehörige. Dies ist wahrscheinlich richtig; denn 1) bei sog. Mischehen war in 75% der Fälle der männliche Teil Jude im Sinne der Nürnberger Gesetze und 2) waren nur Frauen mit mehreren Kindern oder unversorgten Kleinkindern nicht zur Arbeit verpflichtet und hatten damit tagsüber die Möglichkeit, sich vor dem Gebäude zu versammeln. Es waren also überwiegend Frauen und vermutl. einige ältere Männer auf der Straße. Die Schilderungen der beteiligten Zeitzeugen sind im einzelnen widersprüchlich, geben aber den Eindruck wieder, dass es meist Freuen gewesen seien. -Holgerjan 23:05, 2. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Hinweis[Quelltext bearbeiten]

auf Scharfe Kritik an Gruner - Antonia Lengers: Berlin, Rosenstraße 2-4. Anweiler 2005. -Holgerjan 17:50, 27. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Inzwischen habe ich das Buch eingesehen. IMO wird Gruners Schlüsseldokument nicht entkräftet. - Gänzlich unzureichend (nur durch Goebbels TB - Namensverwechslung?) belegt ist der Protest vor anderem Gebäude. Holgerjan 23:18, 20. Okt. 2007 (CEST)Beantworten
Claudia Schoppmann: Rettung von Juden - ein kaum beachteter Widerstand von Frauen. Seite 133/144 In: Beate Kosmala, Claudia Schoppmann (Hrsg.): Überleben im Untergrund. Hilfe und Rettung für Juden in Deutschland 1941-1945. Berlin 2002. Reihe: Solidarität und Hilfe für Juden während der NS-Zeit Nr. 5. ISBN 3-932482-86-7 stellt die Ereignisse knapp wie Gruner dar. -Holgerjan 14:06, 10. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Zahl der Freigelassenen??[Quelltext bearbeiten]

Die folgenden beiden Sätze im Abschnitt "Ergebnis" sind m.E. verwirrend:

"Am 5. März wurden 25 der Inhaftierten aus der Rosenstraße zur Zwangsarbeit in das KZ Auschwitz III Monowitz deportiert. Diese wurden jedoch nach wenigen Wochen zurückgeholt und entlassen.

Schon seit dem 2. März und fortlaufend in den beiden nächsten Wochen wurden die inhaftierten Juden aus „Mischehen“ sowie „Geltungsjuden“ und einige „Ausnahmefälle“ gemäß der Anordnung des Reichssicherheitshauptamtes zur Fabrikaktion nacheinander freigelassen. Zuvor wurden ihre Angaben allerdings genau überprüft."

Wie viele der "etwa 2000 Personen" = Verhafteten sind in der Folge freigelassen worden?? Etwa nur die o.g. 25? Oder alle? "Schon seit dem 2. März und fortlaufend in den beiden nächsten Wochen wurden die (=alle?) inhaftierten Juden aus „Mischehen“ sowie „Geltungsjuden“ und einige „Ausnahmefälle“ ... nacheinander freigelassen." "Die weitaus größte Zahl, die sich in den anderen Sammellagern aufhielten", heißt es, wurde in Auschwitz-Birkenau "umgebracht".

Und was wurde aus Goebbels' Absicht, die Deportation später desto gründlicher durchzuführen??

Geht das etwas klarer und genauer, liebe Experten? Danke! --HilmarHansWerner 22:27, 26. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Der Sachverhalt ist m. E. klar ausgerückt, aber ich überprüfe des Text gerne nochmals (nun leicht geändert: -Holgerjan 13:51, 27. Jan. 2008 (CET))Beantworten
1) Im vorhergehenden Absatz steht, dass 8.000 Juden verhaftet und ca. 2000 von ihnen (aus Mischehen etc.) in das Gebäude Rosenstraße verlegt wurden. 2) Von diesen wurden 25 nach A-Monowitz deportiert, aber (einmalig!) zurückgeholt. 3) "Schon seit dem 2. März" etc. wurden die Juden aus der Rosenstraße entlassen - da diese 2.000 als Geltungsjuden/Mischehepartner schon "vor-ausgelesen" waren, dürften das fast alle gewesen sein, sofern ihr "Status" einer Überprüfung standhielt. 4) Den folgenden Satz hast du überlesen: Die weitaus größte Zahl der Inhaftierten, die sich in den anderen Sammellagern aufhielten, wurde in das KZ Auschwitz-Birkenau geschickt und dort umgebracht; einige wurden aber auch nach Theresienstadt deportiert. Dies sind demnach 8.000 minus 2.000 = rund 6.000 Personen gewesen.
Zum Vorhaben von Goebbels siehe Fabrikaktion (gleich zu Beginn verlinkt) oder auch Mischehe (Nationalsozialismus) oder auch neuerdings Deportation deutscher Juden. Der Satz "Tasächlich wurden die Deportationen beschleunigt fortgeführt" enthält die Antwort auf deine letzte Frage. -Holgerjan 22:52, 26. Jan. 2008 (CET)Beantworten
Antwort: --HilmarHansWerner 17:15, 27. Jan. 2008 (CET): Danke für die klärende Reaktion! Am Text hat sich aber im Wesentlichen nichts geändert... Warum baust Du nicht das folgende Modul ein: "dürften das fast alle gewesen sein" - inkl. der gewissen Unklarheit dabei...? Z.B.: "Schon seit dem 2. März und fortlaufend in den beiden nächsten Wochen wurden die in der Rosenstraße inhaftierten Juden aus „Mischehen“ sowie „Geltungsjuden“ und einige „Ausnahmefälle“ nacheinander freigelassen, wie es zuvor schon in einer Anordnung des Reichssicherheitshauptamt[fehlt ein "s"] zur Fabrikaktion festgelegt worden war. Fast alle der in der Rosenstraße Inhaftierten dürften dabei - nicht zuletzt aufgrund des mutigen Protestes der Ehefrauen [das ist das Wesentliche!] - frei gekommen sein; einer der allzu wenigen Fälle wirksamen zivilien Ungehorsams im '3. Reich' (vgl. das mutige Einschreiten eines Berliner Polizisten vor der neuen Synagoge in der Oranienburger Straße während der sog. 'Reichskristallnacht' [Link setzen!])"Beantworten
O Gott! Ist "mein" Artikel wirklich so missverständlich und hat "das Wesentliche" nicht klar herausgestellt???
Du hast herausgelesen, die Häftlinge seien entlassen worden "nicht zuletzt aufgrund des mutigen Protestes der Ehefrauen [das ist das Wesentliche!]
Genau diese (durch den Film verbreitete) Ansicht ist unter Historikern strittig, nach Quellenlage IMO sogar falsch: Es gab schon vorher eine Anweisung des Reichssicherheitshauptamtes, die Mischehen, Geltungsjuden etc. zu verschonen, also wurden sie keineswegs "aufgrund des mutigen Protestes der Frauen" entlassen - sie sollten ja ohnehin nicht deportiert werden und ihre Entlassung wäre auch ohne jeden Protest erfolgt. Dies entwertet nicht den mutigen Protest - aber die Entlassung der Inhaftierten war nicht die Folge dieser Akltion.
Ich bitte dich um eine Gefälligkeit: Lies den Artikel bitte möglichst unbefangen noch einmal von vorne bis hinten durch! Gibt es irgendwo eine "Klippe", eine zweideutige Formulierung, die einen Leser in die Irre führt? Wo steckt der Fehler, der dich auf die falsche Spur führte? -Holgerjan 19:22, 27. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Eventuell zur Illustration geeignet[Quelltext bearbeiten]

Bild:Rosenstrasse Berlin.jpg --Asthma 13:00, 17. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Lemma-Anpassung[Quelltext bearbeiten]

Müsste das Lemma grammatikalisch richtig nicht besser Rosenstraßen-Protest heißen? --Detlef Emmridet 12:15, 28. Jul. 2010 (CEST)Beantworten

Ich vermute, dass der Ersteinsteller sich beim Lemma an Stoltzfus' Untersuchung orientierte, die in der englischen Originalversion lautete: Resistance of the Heart. Intermarriage and the Rosenstrasse Protest in Nazi Germany. New York / London 1996 --- Wieweit in der englischsprachigen Welt sich dieser Begriff verbreitet hat, habe ich nicht weiter eruiert; es gibt aber für rosenstraße-protest 12.000 Ergebnisse, für rosenstraßen-protest nur 125 Einträge bei google (erweitere Suche, genaue Wortgruppe).
In der deutschsprachigen Ausgabe lautet der Titel bei Stoltzfus Widerstand der Herzen. Der Aufstand der Berliner Frauen in der Rosenstraße. / Bei Gruner: Ereignisse in der Rosenstraße / Bei Jochheim: Frauenprotest in der Rosenstraße / nochmals Gruner: Widerstand in der Rosenstraße = die unterschiedliche Einschätzung wird hier deutlich: Widerstand? Protest? Aufstand? Ereignis? Ein allgemeingültiger Begriff hat sich in der deutschen Geschichtsschreibung wohl nicht herauskristallisiert. Benz in Enzyklopädie des NS führt zwar das Stichwort Fabrikaktion, nicht aber "RosenstraßeXYZ".
Fazit: Ich halte das jetzige Lemma für die nicht eingedeutschte Form der von Stoltzfus verbreiteten Begriffsbildung für einen Vorgang, für den es in der dt Geschichtsschreibung keinen eigenen eingeführten Begriff gibt. Ich bin daher nicht sicher, ob eine grammatikalische Angleichung oder gar eine gänzlich anderer Begriff sinnvoll wäre. MfG --Holgerjan 17:39, 28. Jul. 2010 (CEST)Beantworten

Historiker Meinung bitte einordnen[Quelltext bearbeiten]

"Verworfen wird von diesen Historikern jedoch die Unterstellung, man hätte den weit fortgeschrittenen mörderischen Holocaust zu diesem Zeitpunkt noch durch eine derartige Demonstration wirksam beeinflussen können." das bezieht sich auf die Größe der Proteste oder? Es dürfte unstrittig sein, dass wenn die gesamte Bevölkerung aktiven gewaltlosen Widerstand geleistet hätte, wie in Indien 1943 oder in der DDR 1989 das NS Regiem sehr schnell gefallen wäre und das Morden aufgehört hätte. Schon alleine weil unter diesen Umständen die Ostfront eingebrochen wär.

Also bitte:

1. klarstellen welche Größenordnung gemeint ist oder

2. diese abwegige Darstellung der Historiker belegen! oder

3. den Absatz löschen

hier ein Vorschlag: "Verworfen wird von diesen Historikern jedoch die Unterstellung, man hätte den weit fortgeschrittenen mörderischen Holocaust zu diesem Zeitpunkt noch durch eine Demonstration mit so wenig Teilnehmern wirksam beeinflussen können."

--2003:E6:FF02:2D5:841C:D33C:D29D:86F3 15:11, 28. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Der Absatz ist ohnehin unbelegt. Wer unterstellt, wer sind diese Historiker? Alles nebulös. Was du findest, liebe IP ist aber irrelevant, ebenso, was in Indien oder der DDR passiert ist. Wir bilden nur ab, was belegt ist. Ich entferne den Absatz daher, in der Hoffnung, dass jemand dazu etwas Belegtes ergänzen kann. Siesta (Diskussion) 15:28, 28. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Lemma[Quelltext bearbeiten]

Ich denke, da fehlt ein Fugenlaut n, also müsste es Rosenstraßen-Protest heißen, man sagt ja auch Straßenbahn und nicht Straßebahn. Meinungen dazu? Ich würd das Lemma sonst mal verschieben wollen. Siesta (Diskussion) 17:28, 28. Mai 2021 (CEST)Beantworten