Diskussion:Routen der Reformation

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Konkretes Beispiel[Quelltext bearbeiten]

Die Quellen leiden darunter, dass nicht deutlich genug wird, was konkret geschehen soll (abgesehen davon, dass Tafeln aufgestellt und Infozentren (um)gebaut werden sollen).
Wie Tourismusmarketing (in Engführung: die „Inwertsetzung des reformationsbezogenen kulturellen Erbes“) konkret funktioniert, kann man durch die Lektüre der Homepage des „Zentrums Taufe“ in der „Lutherstadt Eisleben“ nachvollziehen ([1]):

  1. Die Stadt Eisleben nennt sich selbst immer mit dem Beinamen „Lutherstadt“ und möchte, dass auch andere stets diesen Zusatz benutzen.
  2. Martin Luthers Taufkirche St. Petri-Pauli nennt sich „Zentrum Taufe“.
  3. In der Kirche steht nach einem Umbau eine Brunnenanlage, in der (auch religionsmündige) Täuflinge komplett untergetaucht werden können.
  4. Dass Ortsunkundige sich eingeladen fühlen sollen, wird auf der Homepage explizit gemacht und durch einen Hinweis auf nahegelegene Parkmöglichkeiten beglaubigt.
  5. Die Homepage weist auf die „kundenfreundlichen Öffnungszeiten“ des „Zentrums Taufe“ hin.
  6. An erster Stelle wird der „spätgotische Kirchenraum“ erwähnt. Er soll, ebenso wie die Brunnenanlage, Kulturtouristen anlocken, die, ohne eine enge Beziehung zum evangelischen Glauben zu haben, den „genius loci“ spüren wollen (wie jemand, der einen antiken Tempel besucht, also ein gewöhnlicher Kulturtourist).
  7. An die Getauften unter den Kulturtouristen ergeht der Appell, über die Bedeutung der eigenen Taufe nachzudenken. Auch Ungetaufte könnten sich motiviert fühlen, sich taufen zu lassen.
  8. Auf dem Umweg über den Kulturtourismus könnte doch der Fall eintreten, den die offenbar konsequent säkulare thüringische Landesregierung nicht fördern will, nämlich dass die Zahl der Mitglieder der evangelischen Kirche (und im Prinzip der Kirchensteuerzahler) in Ostdeutschland durch Neuzugänge nachhaltig wieder zunimmt. --CorradoX (Diskussion) 16:48, 2. Nov. 2017 (CET)[Beantworten]

PS: Eine persönliche Anmerkung am Schluss: Ich empfinde es als äußerst befremdlich, dass die Nachfolger Martin Luthers, der im Kampf gegen den Ablass sein Leben riskierte, so kleinlaut auftreten. Man gewinnt den Eindruck, es ginge (auch ihnen) um höhere Geldeinnahmen und nicht darum, umfassend gestärkt aus dem Reformationsjubiläum hervorzugehen, indem die radikale Säkularisierung Ostdeutschlands ein Stück weit reduziert und der Glaube der schon Gläubigen (auch durch touristische Angebote) gefestigt werden sollen. --CorradoX (Diskussion) 17:04, 2. Nov. 2017 (CET)[Beantworten]

Doppelförderung[Quelltext bearbeiten]

Okay, ich gebe zu, dass entgegen den Absichten von Europarat und EU das Thema „Reformation“ aus zwei europäischen Töpfen Unterstützung erhält (Bezug: Diskussion:Europäisches Kulturerbe-Siegel).
Es trifft aber nicht zu, dass aus „Siegel“-Mitteln vor allem Gebäude restauriert werden sollen.
Beleg: „Die Zielsetzung des europäischen Siegels liegt nicht [sic!] in erster Linie in der Erhaltung der ausgezeichneten Stätten. Vielmehr sollen Information und Kommunikation verstärkt werden. Vor allem für junge Menschen wird eine bessere Vermittlung, zum Beispiel durch Bildungsmaßnahmen, angestrebt.“ ([2]) --CorradoX (Diskussion) 19:05, 11. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]