Diskussion:Rudolf Stampfuß

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Frankenschüler in Abschnitt Ukraine
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Vereinsgründung 1921 und Professorenamt/Hochschultätigkeit[Quelltext bearbeiten]

Ist die im Artikel genannte "Gesellschaft für Niederrheinische Vorgeschichtsforschung" identisch mit der "Gesellschaft für Niederrheinische Heimatforschung e.V. in Hamborn"? Siehe: Mercator-Gesellschaft Geschichte

Gab es da zwischenzeitlich mehr als eine Namensänderung?

Auf der Seite der heutigen Gesellschaft wird nur der heutige Name und der im Artikel aktuell genannte Name als ursprünglicher Name bei der Gründung 1921 erwähnt: Archäologie Duisburg - Die Gesellschaft Die Vereinsarbeit war 1935 bis 1955 demnach unterbrochen. Stampfuß leitete ab 1928 das 1925 eingerichtete städtische Museum in Hamborn und die heimatgeschichtlichen Sammlungen beider Städte wurden nach dem Zusammenschluss der Städte Hamborn und Duisburg zur Doppelstadt Duisburg-Hamborn (ab 1935 nur noch Duisburg genannt) unter R. Stampfuß zusammengeführt. Die Schenkung der Gesellschaft wurde 1931 auf die neue Gesamtstadt übertragen.

Außerdem hat Stampfuß offenkundig bei der Neugründung des Verbands Rheinischer Museen e.V. 1962 eine Rolle gespielt: Museumsverband Rheinland e.V.

Soweit ich weiß, gab er auch eine historische Schriftenreihe für den Kreis (später das Land) Dinslaken heraus.

Es heißt, Reinerth, Stampfuß und Werner Hülle haben nach dem Krieg in Westdeutschland nicht mehr in der Archäologie arbeiten können, "wobei der Osteinsatz in den Entnazifizierungsverfahren keine ausschlaggebende Rolle spielte, sondern der Standpunkt ihrer archäologischen Fachkollegen." Siehe: Judith Schachtmann / Michael Strobl / Thomas Widera (Hrsg.): Politik und Wissenschaft in der prähistorischen Archäologie - Perspektiven aus Sachsen, Böhmen und Schlesien, Göttingen 2009, S. 282

Dort S. 276 auch Hinweise auf neu entdeckte unveröffentlichte Manuskripte wie auf verschiedene 1942 und 1943 in der Zeitschrift Germanenerbe erschienene Vorberichte (u.a. von Stampfuß) zum Osteinsatz (die wohl im Archiv des Pfahlbaumuseum Unteruhldingen verwahrt wurden und werden).

Wenn ich ein paar gesichtete Seiten dieses Buchs richtig verstehe, gab es mehrere Abtransporte von Museumsgut beim Rückzug der Deutschen aus dem Osten, an denen Stampfuß beteiligt war. Von den Materialien ist nach und nach an verschiedenen Stellen etwas wieder aufgetaucht, vieles blieb auch bislang verschollen. Offenbar wurde nicht alles nach Höchst, sondern auch von vornherein oder später an andere Orte wie Salem gebracht und ging dann zum Teil kaum mehr nachvollziehbare Wege. Nur ein Teil wurde von der US-Armee in Höchstädt beschlagnahmt und später zurückgeführt. Noch nach Reinerths Tod wurden Mitte der 1990-er Jahre im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen zum Beispiel Bücherbestände gefunden, die in die Herkunftsländer rückerstattet wurden.

Das in dem Werk umschriebene indirekte "Arbeitsverbot" in der Archäologie bezieht sich wohl auf Hochschultätigkeit in Forschung und Lehre oder überhaupt auf hauptamtliche Tätigkeit im öffentlichen Dienst und meint die Erfolglosigkeit von Bewerbungen, Ausschließung aus dem Kollegenkreis, den Fachgesellschaften, von Publikationsmöglichkeiten, akademischer und berufsfachlicher Karriere, das verhinderte Avancieren, Reüssieren, Arrivieren als Archäologe im Hauptberuf. In Bezug auf Stampfuß erscheint mir die Aussage so pauschal doch zweifelhaft. Ich kann mich noch an "archäologische" Tätigkeit von Stampfuß in der ersten Hälfte der 1970-er Jahre erinnern, über die in der Tagespresse berichtet wurde. Dabei ging es nach Schilderungen von Studenten, die ihn kannten, und in der Nähe einer von Stampfuß gerade frisch erkundeten Fundstelle an einer Kiesgrube nördlich von Wesel selbst "schwarz" gruben, recht informell zu. Stampfuß soll rabiate Mittel eingesetzt haben, um das Grabungsfeld maschinell abzuräumen zu lassen. Man sah den alten Herrn mit seiner Herangehensweise wohl schon als ein bißchen senil an.

Wieweit seine Arbeit als Museumspfleger dienstlich archäologische Arbeit umfasste, ist offen.

Reinerth war auf jeden Fall langjährig noch als Museumsleiter tätig.

Einen Nachlaß Rudolf Stampfuß verwahrt das Stadtarchiv Duisburg. Siehe: Archive NRW

Nach anderer Quelle befand sich "der erhaltene schriftliche Nachlass von R. Stampfuß ... " in der Obhut der Niederrheinischen Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichtsforschung Duisburg e.V.": Archäologie Duisburg Nachwort Stampfuß (undatiert, nicht vor 2002, mit dem schönen Zitat von Herbert Kühn aus einem Brief an Stampfuß als dessen Freund: "Du hast Dich mit einer Mörderbande eingelassen." Kühn selbst wird als Autor von anderer Quelle jedoch auch recht kritisch gesehen.Martina Schäfer: Rechts, Links, Geradeaus? Zum Sprachduktus deutscher Prähistoriker zwischen 1935 und 1965)

M.E. wären Erkundungen wünschenswert, welcher Art der Professorentitel oder das damit verbundene Amt und die Habilitation waren, wie lange die Hochschultätigkeit andauerte und wie sie beendet wurde. Der Ausdruck "ernannt" spricht nicht für einen "verliehenen" Ehrentitel. Die Habilitierung kann dennoch z.B. kumulativ erfolgt sein und muss nicht mit einer bestimmten ordentlichen oder außerplanmäßigen Stelle verbunden gewesen sein, nehme ich an.

--Frankenschüler 22:00, 24. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Die Angaben zur Hochschultätigkeit sind jetzt schon etwas klarer gefasst, sollten aber möglichst noch genauer überprüft und präzisiert oder auch erweitert werden. Krause nennt im Vortrag 2004 als Fach deutsche Vorgeschichte und Geschichtsmethodik. Stampfuß sei 1938 nach Dortmund umgezogen.--Frankenschüler 00:27, 27. Dez. 2010 (CET)Beantworten
Auf der Vereinsseite archaeologie-duisburg.de heißt es in der aktuellen Satzung:
Diese Satzung tritt an die Stelle der am 8. November 1955 beschlossenen Satzung der früheren Niederrheinischen Gesellschaft für Heimatpflege e. V.
Duisburg, den 06.03.1986 bzw. 02.04.1987
Daher gehe ich davon aus, dass die Gesellschaft 1986/87 zuletzt ihren Namen geändert hat.--Frankenschüler 16:07, 27. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Parteimitgliedschaft[Quelltext bearbeiten]

Der Beitritt zur NSDAP im Mai 1933 sollte überprüft werden. An sich bestand ab 1. Mai 1933 ein strikter Aufnahmestopp, der erst etwa ab 1937 wieder gelockert wurde.--Frankenschüler 22:54, 24. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Geburtsort, Militär- und dienstliche Unterstellungsverhältnisse 1943[Quelltext bearbeiten]

Es wäre noch ganz gut, den Geburtsort zu ermitteln und nachzutragen sowie seine militärische Laufbahn genauer festzustellen. Laut Kategorie gehört er zu den Militärpersonen, laut Artikel ist aber ein militärischer Dienstgrad oder überhaupt die Zugehörigkeit zur Armee oder militärischen Dienststellen nicht bestätigt. War er überhaupt Soldat oder direkt für militärische Dienststellen tätig? Die diversen aufgeführten Funktionen und Tätigkeiten während des Krieges klingen für mich nicht militärisch. Überprüft werden sollte auch die Aussage, er sei noch nach Oktober 1943 "zu dieser Zeit Reinerth unterstellt, Leiter des Reichsamtes für Vorgeschichte im Amt Rosenberg," gewesen. Laut Schachtmann et al. (siehe oben), Seite 276 wurde Reinerths Amt für Vorgeschichte in Berlin am 26. Januar 1943 als nicht kriegswichtiges Amt aufgelöst. Eine Ausweichstelle in Salem am Bodensee wurde genehmigt. Es müsste genauer gefaßt werden, in welcher von Reinerths Eigenschaften Stampfuß ihm nach Oktober 1943 noch unterstellt gewesen sein soll bzw. auch überprüft werden, ob dies zu diesem Zeitpunkt noch zutraf.--Frankenschüler 23:23, 24. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Kategorie Militärperson im NS habe ich entfernt, da offensichtlich unzutreffend. Meine Änderungen beziehen sich auf obige Diskussionsbeiträge und die dort genannten Quellen sowie die in der Versionsgeschichte angegebenen Texte von G. Krause, einem Nachfolger von Stampfuß in der von diesem gegründeten archäologischen Gesellschaft.--Frankenschüler 00:21, 27. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Doktorgrad[Quelltext bearbeiten]

G. Krause schreibt in seiner Ansprache von 2004 (siehe Weblink am Artikelfuß) auf S. 4, Stampfuß sei zum Dr. rer. nat. promoviert worden, auf S. 5 ist dann vom Dr. phil. die Rede. Klärungsbedürftig ist, was zutrifft. Vermutlich liegt eine Verwechslung der Bezeichnungen vor, kein 2. Abschluss.--Frankenschüler 20:51, 26. Dez. 2010 (CET) Ich habe jetzt die jeweiligen Fakultätsangaben eingefügt, dadurch wird es klarer. Die Habilitation entspricht einer 2. Promotion.--Frankenschüler 00:36, 2. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Geburtsdatum[Quelltext bearbeiten]

In der Vita zu Band 10.2 der Schriftenreihe Land Dinslaken wird abweichend 30. November als Geburtsdatum angegeben. Geburtsort kann natürlich für diesen Zeitpunkt nur Hamborn (oder eine Gemeinde innerhalb der damaligen Bürgermeisterei Hamborn) sein, da es die dort genannte Stadt Duisburg-Hamborn noch nicht gab, auch die Stadt Hamborn noch nicht. Die Stadtteilbezeichnung Hamborn in der Doppelnamenstadt Duisburg-Hamborn gilt erst ab 1935 und die Stadtbezirksbezeichnung Hamborn erst ab 1975 mit dem zugehörigen Stadtteil Alt-Hamborn.--Frankenschüler 22:03, 27. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Es gibt jetzt doch wieder Indizien, die mehr für 3. Nov. 1904 sprechen. Ich warte aber noch etwas mit der Rückänderung, bis ich mehr Bestätigung habe.--Frankenschüler 20:35, 6. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Habe jetzt rückgeändert in 3. Nov. Ist am wahrscheinlichsten, da Stampfuß selbst es auch in einem von ihm handgeschriebenen Text am 25. September 1920 angibt.--Frankenschüler 16:48, 7. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Übernahmedatum Leitung Averdunkmuseum[Quelltext bearbeiten]

Nach mercator-gesellschaft.de ist dies im Mai 1930 gewesen. Ich habe mich vorerst nach G. Krause (Vortrag 2004) gerichtet, der von 1931 spricht.--Frankenschüler 23:53, 27. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Ukraine[Quelltext bearbeiten]

Beim Lesen des Buches von Paul Carell, "Verbrannte Erde. Schlacht zwischen Wolga und Weichsel." schildert der Autor, dass in einer der Räumungsaktionen auf dem deutschen Rückzug ein breiter Frontabschnitt östlich des Dnjepr geräumt wurde. Bei der Zurücknahme der Front seien auch zahlreiche Zivilisten von "den Deutschen" mit den Wehrmachteinheiten und deren rückwärtigen Diensten zurückgenommen worden auf die westliche Uferseite des Dnjepr. Diese Aktion wurde u.a. deshalb so geplant und durchgeführt, weil man dem Feind kein Fachpersonal für die aufgegebenen Einrichtungen, den Betrieb von Produktionsstätten, Fabriken, Werken etc. überlassen wollte. Die Kontroverse um die völkerrechtliche Zulässigkeit eines solchen Vorgehens wird von dem allerdings mit Vorsicht zu genießenden Autor durchaus beschrieben.Frankenschüler (Diskussion) 19:22, 19. Jan. 2018 (CET)Beantworten