Diskussion:SG SS Straßburg

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Hallo,

vielleicht sollten einige Passagen des Artikels noch einmal überdacht werden:

Zunächst einmal ist der SS-Club nicht aus dem Nichts gekommen, wie auch aus Grünes „Vereinslexikon“ hervorgeht: Danach ist am 1. August 1900 der „SC Red Star Straßburg“ gegründet worden, der im August 1940 aufgelöst wurde. Dessen ehemalige Fußballabteilung gründete im September 1940 die SG SS Straßburg.

Allerdings ist auch dessen Darstellung nicht ganz korrekt. Was da am 1. August 1900 gegründet wurde, war der FC Frankonia Straßburg. Der benannte sich nach dem Ersten Weltkrieg, als der Elsass französisch wurde, um in „SC Red Star Strasbourg“. 1940 wurde aus „Red Star“ zunächst wieder „Frankonia“, bevor daraus die SG SS wurde. (Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand „Red Star“ neu und existiert heute noch.)

Vor diesem Hintergrund halte ich den Satz „Himmler ordnete nicht nur die Gründung an, sondern auch, dass der Verein ohne weitere Qualifikation ab sofort in der ersten Liga, der Gauliga Elsass spielen dürfe“ für zweifelhaft. Einerseits ist die Gauliga-Zuteilung von Anfang an ziemlich willkürlich erfolgt, andererseits weiß ich nicht, ob nicht „Red Star“ und damit auch dessen Nachfolger die leistungsmäßigen Voraussetzungen erbracht hat.

Für zweifelhaft halte ich auch die Aussage, die SG sei „aus SS-Mitgliedern bestehender Fußballverein“ gewesen. Dem widerspricht eine Quelle, die sich mit der Geschichte von Racing Strasbourg beschäftigt. (Oh verflixt, jetzt habe ich wieder „Quelle“ geschrieben. Das gibt wieder Ärger mit mc-in-memoriam: die quelle.)

Wie auch immer: Jedenfalls kann man unter [1] Folgendes nachlesen: (Zuerst kommen die entsprechenden Abschnitte des französischen Originaltextes, dann meine – zugegebenermaßen wegen meiner eher rudimentären Französisch-Kenntnisse mit Vorsicht zu genießende – Übersetzung.)


En terrain ennemi

Sous l’occupation, le Racing devenu Rasensport Club, affronte les équipes SS. Entre soumission et pieds-de-nez patriotiques.

Sous la pression allemande, le Red Star est devenu le club des SS : l’ancien nom allemand FC Franconia est rétabli avant d’être remplacé par le « Sportgemeinschafft SS ». « C’est tombé sur lui, car à sa création en 1900, il était déjà allemand », souligne Alfred Wahl, historien du football. Sur les maillots, l’étoile rouge du club est remplacée par une tête de mort et le signe SS.

La compétition d’hier entre le Red Star et le Racing devient une bataille patriotique pour les Strasbourgeois. « C’était le seul endroit où les gens pouvaient crier, se défouler », se souvient Pierre Heintz, fils de Joseph Heintz, président de l’époque. Il a joué dans cette équipe entre 1941 et 1945 : « Depuis le terrain, on voyait très bien les policiers SS dans les gradins, encerclant le public. Mais cela n’empêchait rien. Tout le monde sifflait le Red Star et nous applaudissait. »

Pour Paul Gebhardt, les joueurs du Red Star n’étaient pas des SS, mais « faisaient déjà partie de l’équipe avant-guerre et ne pouvaient plus en sortir ». Pierre Heintz et Paul Wolff préfèrent nuancer. Ils rappellent que certains racingmen sont entrés au Red Star après l’arrivée des nazis. A coup d’argent ou de menaces ? L’histoire ne le dit pas. Reste que les frères Waechter, Emile et Pierre, Charles Hummel et même la star du Racing, Fritz Keller, ont endossé le maillot SS en 1940. « Keller est même devenu la vedette du Red Star, témoigne Pierre Heintz. Lors de son premier match contre nous, il a été sifflé pendant 90 minutes. » Pour autant, l’ancien joueur préfère dédramatiser. « Nous, les joueurs, nous nous connaissions tous, nous ne pouvions pas nous détester. Certes, les matchs étaient âprement disputés, mais ce n’étaient que des matchs. "



Fußball in Feindesland

Unter der deutschen Besatzung wird aus „Racing“ der „Rasensport-Verein“ und trotzt den SS-Mannschaften. Zwischen Unterwerfung und patriotischem Spott.

Unter deutschem Druck ist ‚Red Star’ der Club der SS geworden: zunächst wurde der alte deutsche Vereinsname ‚FC Frankonia’ wieder eingeführt, bevor man ihn durch ‚SS-Sportgemeinschaft ersetzte. „Es hat ihn getroffen, denn bei seiner Gründung im Jahr 1900 war er schon deutsch“, unterstreicht Fußball-Historiker Alfred Wahl. Auf den Trikots wird der rote Stern des Clubs durch einen Totenkopf und das SS-Zeichen ersetzt.

Der damalige Wettbewerb zwischen Red Star und Racing wurde zu einer patriotischen Schlacht für alle Straßburger. „Es war der einzige Ort, wo die Leute schreien, sich abreagieren konnten“, erinnert sich Pierre Heintz, der Sohn von Joseph Heinz, dem Präsidenten in dieser Epoche. Er hat zwischen 1941 und 1945 in dieser Mannschaft gespielt: „Auf den Rängen sah man sehr gut die SS-Polizisten die sich unter das Publikum mischten. Aber das änderte nichts. Jeder pfiff Red Star aus und applaudierte uns.“

Für Paul Gebhardt waren die Spieler von Red Star keine SS-Leute, sondern sie „gehörten schon zur Vorkriegsmannschaft und konnten den Verein nicht mehr verlassen“. Pierre Heintz und Paul Wolff dagegen machen Unterschiede. Sie erinnern daran, dass auch einige Racing-Spieler nach der Ankunft der Nazis bei Red Star eingetreten sind. Wegen des Geldes oder gezwungenermaßen? Die Historie gibt darüber keine Auskunft.

Fakt ist, dass die Brüder Emile und Pierre Waechter, Charles Hummel und sogar der Racing-Star, Fritz Keller, das SS-Trikot im Jahr 1940 getragen haben. „Keller hat sogar die Hauptrolle bei Red Star gespielt“, bezeugt Pierre Heintz: „Bei seinem ersten Spiel gegen uns ist er die ganzen 90 Minuten über ausgepfiffen worden.“ Trotzdem sieht der ehemalige Spieler das Ganze weniger dramatisch: „Wir Spieler kannten uns alle untereinander, wir konnten uns nicht hassen. Sicher, die Spiele waren hart umkämpft, aber es waren trotzdem nur Spiele.“


Immer vorausgesetzt, ich habe alles richtig verstanden, schließe ich daraus, dass die Spieler der SS-Elf im Wesentlichen Red-Star-Vorkriegsspieler sowie einige von Racing abgeworbene Akteure waren. Dass unter diesen Fußballern SS-Leute oder auch nur Nazis waren, gibt der Text nicht her.


Daher, denke ich, sollte noch einmal darüber nachgedacht werden, welche Rolle die SS-Organisation bei diesem „Verein“ tatsächlich spielte.


M. f. G.


Wml 16:35, 23. Sep. 2007 (CEST)[Beantworten]

Unabdingbare Überarbeitung des gesamten Artikels[Quelltext bearbeiten]

Die oben stehenden Einwände - verfasst von Wml vor sechs (!) Jahren - geben den damaligen Stand der Forschung sehr genau wieder. Kurios, dass sie von den späteren Autoren in keiner Weise berücksichtigt wurden, obwohl ja eine zentrale Quelle angegeben ist – ja, zugegebenermaßen auf Französisch. Das ist vermutlich nicht Jedermanns Sache. Aber es hat ja wohl eine gewisse Logik, bei einem Verein aus einer heute französischen Stadt auch bei den Forschern im Nachbarland einmal nachzuschauen…

Der Artikel stellt in seiner bisherigen Form nicht nur die Gründungs- und Nachkriegsgeschichte des Vereins losgelöst von den Fakten dar, sondern enthält auch gröbste Schnitzer, beginnend damit, dass Straßburg bereits Ende 1944 wieder in französischer Hand war, demnach also 1945 dort kein SS-Verein mehr gespielt haben kann. Ebensowenig kann der DFB die im Herbst1940 ins Leben gerufene SG gefördert haben, denn diesen gab es zu diesem Zeitpunkt schon fast ein Vierteljahr nicht mehr.

Ein weiterer schwerwiegender Mangel sind offenkundig völlig aus der Luft gegriffene Behauptungen. So gibt es keinerlei Belege dafür, dass SS-Führer Heinrich Himmler persönlich die Gründung der SG angeordnet habe. Auch widerlegt die Forschung die Behauptung, alle Spieler hätten der SS angehört. Ich habe den gesamten Artikel mit Verweis auf Quellen überarbeitet. F.Gradski (Diskussion) 20:27, 1. Mai 2013 (CEST)[Beantworten]