Diskussion:Schlacht bei Sulzbach

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Ganescha in Abschnitt Französische Quelle und weiterer Ausbau
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Französische Quelle und weiterer Ausbau[Quelltext bearbeiten]

Ich hatte relativ schnell gemerkt, dass es mit der reinen Übersetzung des französischen Artikels nicht getan ist. Das hatte ich mir einfacher vorgestellt. Der Artikel auf der französischen Wikipedia ist eine Eins-zu-eins-Kopie der Originalquelle von 1818. Ich musste den Text deutlich zusammenfassen und neutraler gestalten. Die Ortsangaben sind vage, wahrscheinlich gibt es deutschsprachige Quellen, die hier ergiebiger sind. Hilfe beim weiteren Ausbau ist daher willkommen. --Ganescha (Diskussion) 17:34, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Unter den Quellen zur Schlacht bei Amberg habe ich eine nützliche, digital zugängliche Quelle aus dem Jahre 1896 gefunden (https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/3623166), die man mit Fug und Recht als Sekundärliteratur ansehen kann. Damit ergeben die Ortsangaben auch Sinn. Ich bin gelegentlich in der Gegend und kann sie nachvollziehen (nicht zuletzt mithilfe von Google Maps und der Gaia-Wander-App). Ich werde das vielleicht schon heute Abend einarbeiten. Kleombrotos, vielen Dank schon mal für Deine Hilfe und Korrekturen. Ein General von Hohenlohe ist in der französischen Originalquelle ausdrücklich erwähnt («En vain le général Hohenlohe soutient la bravoure de ses troupes par son exemple et sa présence»), aber das ergibt tatsächlich keinen Sinn. Beim General Lefebvre war im französischen bereits Artikel der richtige verlinkt, hier war ich nachlässig. Die Aufzeichnungen des Erzherzogs Karl halte ich ebenfalls für wertvoll, unkritisch können wir die allerdings auch nicht übernehmen. Zu diesem Thema weiteres im Abschnitt unten. --Ganescha (Diskussion) 13:08, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Vielleicht schon heute Abend", da war ich im April wohl zu optimistisch. Jetzt aber habe ich die Zeit und die Energie gefunden, diese Quelle einzuarbeiten. In diesem Zuge habe ich auch das Datum geändert. Der 19. August 1796 könnte eine falsche Übertragung des Datums nach dem französischen Revolutionskalender sein. Hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Schlacht und die Besetzung von Sulzbach gibt die Quelle noch mehr her, aber für heute soll's für mich genug sein. --Ganescha (Diskussion) 16:54, 13. Jun. 2021 (CEST)Beantworten

Originalquelle für den weiteren Ausbau[Quelltext bearbeiten]

So wie ich es jetzt ermittelt habe, handelt sich bei der Schlacht um Sulzbach um die Gefechte von Neukirchen und Wolfering und die fanden am 17. August und 20. August statt und nicht am 19. August wie uns diese unselige französische Schrift lehren will.

Die Österreicher unter FZM von Wartensleben hatten sich am 21. Juli Morgens bei Würzburg vereinigt. 23 Bataillons, 44 Escadronen standen auf den Anhöhen von Körnach; 1 Bataillon besetzte die Citadelle von Würzburg, welche mit Geschütz aus dem dortigen Zeughause versehen wurde, um den auf dem linken Mainufer gegen die Stadt anrückenden Feind zu beschießen. 14 Bataillons, 61 Escadronen leichter Truppen umgaben die österreichische Stellung mit einer Postenkette von Schweinfurt hinter der Wern bis Carolstadt, und dann gegen Bischofsheim an der Tauber. Das Lager von Körnach war die Reserve dieses Halbkreises und stand in Bereitschaft, aus dem Centralpunkt überallhin zu rücken, wo es die Umstände erforderten.

Die französische Sambre- und Maasarmee operierte im Hochsommer an der Grenze zwischen Franken und der Oberpfalz. Der französische Befehlshaber Jourdan hatte von seiner Regierung den Befehl erhalten, den Gegner unablässig zu verfolgen und zu einer entscheidenden Schlacht zu zwingen, allein das Gebirge, in welchem sich die Östrreicher zurückzogen, erschwerte die Ausführung einer solchen Unternehmung. Die Vorhut der Armee Jourdan wurde von General Colaud befehligt. Am 21. Juli rückte die Division Lefebvre nach Deitensohl, ihre Avantgarde nach Arnstein. Die Division Colaud marschierte über Quint nach Buthen, und deren Avantgarde besetzte Carolstadt und Retzbach. Die Division Grenier zog sich über Geründen nach Bonland und Bühler. Die Truppen Lefebvre konnten die österreichischen Posten am 22. aus Schweinfurt vertreiben und mit 4 Bataillons, 3 Escadronen die Stadt nebst der neuen Brücke in Besitz nehmen. Am 24. Juli schickten die Franzosen ihre Vortruppen über die Wern, und die Divisionen okkupierten das Ufer dieses Flusses: Lefebvre binter Wernek, seine Avantgarde am Main von Schweinfurt bis Schäfferstadt; Colaud zwischen Arnstein und Zeizleben, Grenier rechts zwischen Arnstein und Müdesheim. Championnet traf an diesem Tage in Carolstadt ein und lehnte seinen rechten Flügel an den Main und den linken an die Wern. Detachements von den Vortruppen drangen nach Gramschatz und fanden die Stellung bei Körnach von den Österreichern verlassen.

Am 3. August hatten die Franzosen folgende Stellung inne: die Division Lefebvre bei Königsberg, ibre Avantgarde vor Bromberg, Collaud bei Ebelsbach, woraus der Feind delogiert ward, Grenier hinter Limbach, nachdem er sich von Eltmann Meister gemacht hatte. In gleicher Höhe stand Championnet und neben ihm Bernadotte bei Burgwinheim, von der schweren Cavallerie des General Bonneau unterstützt. Kleber, ein fähiger General, hatte seit dem 2. August wegen Unpässlichkeit des Generals Jourdan das Armeecommando übernommen. Er sah den Vortheil ein, die Österreicher zu einer entscheidenden Schlacht zu zwingen, und beschäftigte sich mit dem Entwurf sowohl, als den Voranstalten zum Angriff ihrer Stellung bei Bamberg, den er auf den 4. festsetzte. Vermöge der Disposition sollte die Division Championnet die Stadt Bamberg angreifen, und von Grenier, Bernadotte und Bonneau soutenirt werden. Ein paar Bataillons würden an der rauhen Eberach die Flanke dieser Attacke gedeckt haben. Collaud war beordert, bis zum Einfluss der Regnitz vorzurücken; während Lefebvre Baunach besetzen, über die Ilz bis an den Main vorgehen, und Patrouillen gegen Coburg abschicken sollte. Der Marsch der Franzosen auf der Straße von Würzburg nach Bamberg gab dem Feldzeugmeister Wartensleben für seinen Rückzug Aug, neue Besorgnis. Er verließ in der Nacht vom 3. auf den 4. seine Stellung und zog sich bis hinter Forchheim. Als die ersten französischen Vortruppen nach Bamberg kamen, fanden sie nur noch die äussersten Posten des Feindes. Diese ließen sich in ein unnötiges Gefecht ein, nach welchem sie die Stadt räumen mussten. Championnet's Avantgarde marschierte durch Bamberg und drang noch am nämlichen Tage bis gegen Altendorf vor, wo sie ihre Vorposten den feindlichen gegenüber aufstellte. Die Division selbst, so wie Grenier, blieben bei Bamberg. Die leichten Truppen von Bernadotte besetzten Nieder-Pomersfelden; Colaud kam bis Dörfles und Baunach; Lefebvre nach Ebern, und liess seine Avantgarde bei Zell über die Ilz setzen.

Wartensleben stützte in der am 4. August bezogenen Stellung den linken Flügel an die Regnitz; die Front war durch die Wisent gedeckt, und lief auf sanften Anhöhen von Boxdorf und Binsberg bis hinter Oberund Nieder-Reuth. Vor dem linken Flügel lag die kleine Festung Forchheim, durch welche die Hauptstrasse von Bamberg nach Nürnberg zieht, und die den Übergang über die Brücke der Wisent deckt. Forchheim selbst ist sturmfrei, hat zehn zum Teil gemauerte Bastionen und war mit einigem Geschütz versehen. Unter dem Feuer der Festung befindet sich eine Brücke über die Regnitz, eine zweite wurde bei Hausen geschlagen. Die Vorpostenkette, welche die Stellung der Armee umgab, ging auf dem rechten Ufer der Regnitz von Ebermannstadt bis Altendorf, auf dem linken von Sassenfurt an der reicheren Eberach bis Bechhofen. Sie wurde am 5. dergestalt abgeändert, dass eine Avantgarde von 5 Bataillons, 22 Escadronen ihre Stellung zwischen Weppersdorf und Willersdorf hinter der Aisch nahm. Sassenfurt, Bechhofen, Hochstädt und Neustadt blieben jedoch als Vorposten besetzt. Da das Detachement des Generals Elsnitz über Hochstädt zu der Armee gestossen war, so wurden noch am 4. 400 Pferde nach Eichstädt zur Verbindung mit der Armee des Erzherzogs abgeschickt, die sich in der nämlichen Zeit der Gegend von Nördlingen näherte.

Wartensleben hatte durch die Ausstellung dieser Vorpostenkette seine Truppen so sehr vertheilt, dass ihm nur 19 Bataillons, 32 Escadronen zur Besetzung der Hauptposition übrig blieben. Die vortheilhafte Lage der Anhöhen, auf welchen sie standen, verleitete ihn, den 5., 6. und 7. dort zuzubringen; obwohl von Forchheim nur 5 Märsche nach Nördlingen, eben so viel auf Eichstädt, 3 bis 4 auf Neumarkt sind, und er nicht hoffen durfte, dass der Erzherzog, der seit dem 4. in Nördlingen war, sich dort lange gegen Moreau's Übermacht halten würde. Auf dem rechten Ufer der Regnitz hatte Lefebvre den Feind in Ebermannstadt angegriffen und bis Wiesenthau verdrängt. Colaud, der gegen die Front der österreichischen Stellung anrückte, musste sich auf die Vertreibung der äussersten Vorposten beschränken. Jourdan übernahm nun wieder das Commando. Die französische Armee ruhte am 8. in einer Aufstellung an der Aisch und der Wisent aus. Am 9. rückten die Divisionen Lefebvre und Colaud bis über Erlangen vor; erstere possierte Cavalleriedetachements bis Steinbach, wo sie mit den Österreichern trafen und Collaud bis Nürnberg. Der rechte Flügel der Armee setzte über die Aurach und stellte sich vor diesem Bach zwischen Herzogen- und Frauen-Aurach auf. Am 9. setzten sich die Österreicher ebenfalls in Bewegung. Wartensleben marschirte bis über Lauf und stellte sich mit dem linken Flügel bei Reichenschwand an die Pegnitz, mit dem rechten am Fusse des Bergschlosses Rotenberg auf, welches mit einem Bataillon occupirt wurde. Die Vorposten hielten Schneitach, Steinbach und Bullach stark besetzt. Am 10. rückte die Division Collaud auf Neunkirchen am 10. Aug. Brand, durch die Division Lefebvre in ihrer linken Flanke cotoyirt. Grenier und Championnet gingen unweit Erlangen über die Regnitz und lagerten in zwei Treffen hinter der Strasse von Neunkirchen auf Dormitz, mit dem rechten Flügel an der Schwabach. Bernadotte nahm seine Position bei Nürnberg. Gegen Abend entstand zwischen Neuhof und Bullach ein ziemlich heftiges aber unentscheidendes Vorpostengefecht.

Am 10. August brach Wartensleben von Reichenschwand auf, marschierte bis Hartmannshof, wo er die Truppe einige Stunden rasten liess, und dann den Weg über Sulzbach nach Amberg zurücklegte. Bei Amberg blieb er bis zum 18. stehen. Die Arrièregarde unter Kray's Commando folgte auf der Strasse in die Position von Sulzbach und hielt die Defiléen von Hartmannshof und Velden besetzt. Eine Seitencolonne von leichten Truppen zog über Happburg und Poppberg, um sich bei Ochsensolms aufzustellen und die Strasse von Neumarkt sowohl, als den Weg von Lauf über Augsberg nach Amberg zu beobachten. 2 Escadronen wurden zur Verbindung mit Nauendorf, der am 10. in Neumarkt stand, nach Castell detachirt. Überdies hatte Wartensleben noch 2 Bataillons nach Regensburg abgeschickt, in der Absicht, sich dieser Stadt und der dortigen Brücke zu versichern. Jourdan folgte den Österreichern in der nämlichen Marschdirection. Am 11. rückten die zwei Divisionen des linken Flügels gegen Rotenberg, Lefebvre nahm seine Position bei Loch; Collaud zwischen Schneitach und dem Schlosse Rotenberg, welches der Feind verlassen hatte. Die Divisionen des Centrums marschirten auf Lauf, wo sich Championnet im ersten und Grenier im zweiten Treffen formierte. Bernadotte bezog eine Stellung zwischen Letten und Odensoss. Der 12. verging mit Recognoscirung der vorliegenden Gegend, in welcher die 13. Auge Armee am folgenden Tage bei Hersbruck binter der Pegnitz und dem Happbach vereinigt wurde. Lefebvre stand zwischen Abfaltern und Worra; Collaud links von Hersbruck à cheval der Chaussée nach Sulzbach; Grenier zwischen Wetter und Zantag; Championnet bei Happburg. Die Vorposten besetzten Pommelsbrunn und Hartmannshof. Die Division Bernadotte marschirte auf Altdorf, um die Strasse von Nürnberg nach Neumarkt zu gewinnen. In dieser Stellung brachte die Armee den 14. und 15. zu. Das Benehmen der beiden Heerführer, Wartensleben und Jourdan, seit dem Gefechte an der Aisch trug abermals das Gepräge eines Mangels an richtiger Übersicht des Ganzen und an einem zweckmässigen Plan: aber auch Gefühle, die ihren Ursprung in dem Innersten des menschlichen Herzens haben, tragen oft bei, falsche Ansichten zu erzeugen oder zu verstärken.Durch den Rückzug auf Amberg entfernte sich Feldzeugmeister Wartensleben neuerdings von dem Erzherzog, dessen Flanke er nun gang entblösste, und dem General Jourdan alle Strassen zur Vereinigung mit Moreau, zur Umgehung der österreichischen Hauptarmee, und zur Gewinnung der Donau überliess. Er zog in eine Gegend, wo die Gebirge bis über Sulzbach die Fähigkeit zum Manövriren äusserst beschränken, und wo die Cavallerie, in der er dem Feinde überlegen war, von keinem Nutzen ist. Bei dem Übergang auf das rechte Donauufer gab der Erzherzog den Plan zur Vereinigung mit dem Feldzeugmeister Wartensleben nicht auf. Moreau's Stillstand auf dem Schlachtfelde von Neresheim und Jourdan's Marsch in dem Tale der Pegnitz entfernte neuerdings die heiden französischen Armeen und begünstigte dessen Ausführung. Wartensleben erhielt den Befehl, so lange als möglich bei Amberg zu halten, von wo eine Heerstrasse über Neumarkt sowohl nach Neuburg als nach Ingolstadt führt. Im Unglücksfalle sollte er die steilen Ufer der Naab vertheidigen, und wenn er auch von da verdrängt würde, durch das Defilée der Naab gedeckt – Regensburg gewinnen. Blos ein schwaches Corps war zum Rückzug gegen die böhmische Grenze bestimmt. Der Erzherzog selbst beschloss mit einem Teile der Armee, welcher durch die aus Österreich in Ingolstadt angekommenen Verstärkungen auf 28 Bataillons, 56 Escadronen (28.000 Mann) gebracht wurde, an dem rechten Ufer der Donau fortzuziehen und die erste Gelegenheit zu ergreifen, sich schnell mit Wartensleben zu vereinigen.

Während der Erzherzog allen seinen Bewegungen die Richtung zur Vereinigung mit Wartensleben in der Gegend von Amberg gab, änderte sich die Lage der Dinge auf dem rechten Flügel, und die Aussichten zu einem so glücklichen Ereignis entfernten sich abermals. Wartensleben stand seit dem 11. bei Amberg; Kray mit der Arrièregarde, die aus allen leichten Truppen der Armee bestand und noch mit 6 Bataillons und etwas Kavallerie verstärkt war, bei Sulzbach; eine Abteilung bei Augsberg zur Beobachtung der Straße von Lauf nach Amberg und Neumarkt. Jourdan vereinigte am 13. bei Hersbruck die Armee, mit Ausnahme der Division Bernadotte, die er gegen Neumarkt geschickt hatte. Der 14., 15. und 16. August vergingen mit Recognoscirungen und unbedeutenden Scharmützeln der Vorposten.

Die österreichischen Vorposten standen zwei Stunden vor Sulzbach à cheval der Chaussée von Hersbruck, mit dem rechten Flügel auf dem felsigen Berg, vor welchem Neunkirchen liegt, mit dem linken in einem Walde, von dem sie die Heerstrasse flankirten und bestrichen. Gegen diesen rückte die Division Colaud auf der Strasse vor, indessen Lefebvre einen Weg durch das Gebirge nahm, um die rechte Flanke des Feindes zu umgehen und bei Sulzbach zu debouchiren. Grenier und Championnet sollten die linke gewinnen, ersterer auf der alten Strasse nach Amberg über Bachelsfeld, letzterer auf dem Landweg über Augsberg. Rechts von Championnet marschirte zu seiner Unterstützung die Cavalleriedivision mit etwas leichter Infanterie, und hatte die Bestimmung, die Strasse von Pfaffenhofen zu reinigen, Castell zu besetzen und dadurch die Verbindung mit Neumarkt und mit der Division Bernadotte zu bewerkstelligen. Diese Bewegung sollte durch Zurückwerfung der äussersten Vorposten des Feindes einen ernstlichen Angriff auf den folgenden Tag vorbereiten. Die Avantgarden von Colaud und Lefebvre fanden jedoch einen über ihre Erwartung hartnäckigen Widerstand. Die Österreicher behaupteten einige Zeit hindurch die Anhöhen hinter Neunkirchen, welche sie erst dann verließen, als die Divisionen Lefebvre und Grenier, deren Marsch durch die schlechten Wege verspätet wurde, auf ihren beiden Flügeln debouchirten. Kray ordnete den Rückzug nach Sulzbach an; er geschah staffelweise mit Ordnung und Standhaftigkeit. Sobald Kray Sulzbach erreichte, besetzte er die felsigen Anhöhen vor dieser Stadt, welchen gegenüber die Chaussée von Hersbruck durch ein kleines Gehölz aus dem Defilée in eine etwas offenere Gegend debouchirt, die ganz durch das Feuer der Position bestrichen wird.

Mehrmal versuchten die Franzosen sie zu stürmen, wurden aber immer zurückgewiesen. Endlich drang die Brigade Olivier von der Division Grenier in einen grossen Wald, der vor dem linken Flügel der Position lag und wegen seiner Tiefe nicht stark genug besetzt war. Kray ließ diesen Flügel suf Rosenberg replieiren, wo er, durch 2 Bataillons aus der Stellung von Amberg verstärkt, sich behauptete. So blieben die Sachen, bis es Nacht wurde und Lefebvre durch eine Umgehung des rechten österreichischen Flügels die höchste Kuppe der Höhen gewann, auf welcher dieser aufgestellt war. Er delogierte den Feind von derselben, und postierte seine Avantgarde bis Ezmannsried. Auf der andern Seite hatte Championnet wenig Fortschritte gemacht. Die Österreicher erhielten 2 Bataillons Verstärkung von Amberg und behaupteten sowohl Castell, als den Wald von Augsberg den ganzen Tag gegen mehrere wiederholte Angriffe.

Die Gefechte von Neunkirchen und Wolfering machen den Truppen, die sie mutvoll bestanden, Ehre, nicht aber den Feldherren, die solche veranlassten. Es gibt nur zwei Arten durch ein Defilée hervorzubrechen, oder das Debouchiren möglich zu machen: entweder mit Gewalt, oder durch Umgehung der Stellung, die das Defilée verteidigt. Ersteres kann nur durch eine überlegene Zahl bewirkt werden, die unaufgehalten vordringt und sich den Weg durch Aufopferung vieler Menschen bahnt, und zwar mehrerer, als der Verteidiger entgegen zu setzen vermag; dessen Kräfte folglich früher erschöpft werden, als jene des Angreifenden. Allein dieses Mittel kostet dem Staate zu viel, und das Gelingen ist unsicher; denn es fordert außerordentliche Tapferkeit und Ausdauer der Truppe. Sicherer und besser ist die Umgehung, während der Feind in der Front beschäftiget wird. Letztere hatte zwar Jourdan bei dem Gefechte vom 17. beabsichtigt; aber die Zeitberechnung dabei verfehlt. Noch einen größeren Missgriff beging der Obergeneral, als er die Division Collaud gerade vorrücken und wiederholte Angriffe machen liess, zu deren Erfolg ihm seine eigene Disposition die Mittel benahm. Er hätte die Wirkung des umgehenden Manövers abwarten und sich beschränken sollen, den Gegner zu binden. Doch warum musste die Division Grenier bei Amberg warten, bis Collaud von Hambach ankam und vor ihr durch Amberg defilirte? — Durch diese Kreuzung entstand ein Zeitverlust und eine Ungleichheit im Marsch. Grenier konnte erst dann gegen die linke Flanke der Österreicher bei Wölfering operieren, als Collaud schon einigemal fruchtlos angegriffen und umsonst Menschen verloren hatte. Wenn Jourdan den Österreichern gleich nach ihrem Abmarsch von Amberg mit den zwei Divisionen Championnet und Grenier auf den Strassen von Schwarzenfeld und Schwandorf folgte; wenn er die zwei Divisionen Lefebvre und Collaud in der nämlichen Richtung nachrücken ließ; so wäre dem Feind keine Zeit geblieben, sich irgend wo in Ordnung aufzustellen oder zu halten. Es würde in Jourdan's Macht gestanden sein, jeden Widerstand entweder mit offener Gewalt zu durchbrechen, oder durch ein Manöver zu entkräften; weil er alle Truppen immer in der Hand belielt, und schnell mit ihnen machen konnte, was die Umstände erheischten. Bewegungen in der Nähe des Feindes in einem sehr durchschnittenen, unbekannten Lande mit isolierten Kolonnen sind immer gefährlich.

Das Gefecht vom 17. August bewog den Feldzeugmeister Wartensleben, hinter die Naab zurückzugehen und am 18. eine Stellung auf den Anhöhen zu nehmen, die sich von der Schwarzach bis Schwandorf erstrecken. Kray brachte die Nacht nach dem 17. auf dem Schlachtfelde zu, und retirirte mit Tagesanbruch ohne vom Feinde beunruhigt zu werden, gegen Amberg, wo er sich vor der Stadt postirte. Der Oberste Görger, der mit 1 Bataillon, 6 Escadronen bei Hambach stand, ging auf Hirschau. Jourdan hätte durch einen schnellen Angriff bei anbrechendem Tage den Vorteil der Überflügelung benützen können, der ihm am Ende des Gefechtes vom 17. zu Teil ward. So aber begnügte er sich, die Avantgarden seiner Divisionen dem Feinde nachzuschicken, deren eine ihn erreichte und Hirschau besetzte. Erst später folgten die Divisionen Grenier und Championnet dieser Bewegung. Lefebvre und Collaud hingegen blieben bei Sulzbach. Am lebhaftesten drang Championnet auf die von Augsberg zurückziehende Kolonne. Kray hielt zur Aufnahme derselben so lange bei Amberg, bis diese über die Vils gesetzt hatte. Als die Division Grenier vor Amberg anlangle, formirte sie sich in 2 Colonnen, die eine auf der Heerstrasse, die andere zog sich rechts gegen die Flanke der Österreicher, um mit der Division Championnet in Verbindung zu kommen; beide waren zum Angriff bereit, als Kray hinter die Vils bei Wolfering zurückging. Die Franzosen nahmen ihre Stellung mit dem rechten Flügel bei Uhlersberg, mit dem linken bei Amberg. Nur einige Abtheilungen leichter Cavallerie setzten zur Verfolgung über die Vils. Die österreichischen Vorposten bezogen die Linie von Naabburg, Wolfering, Ensdorf, Rieden, Schmiedmühl und Kalmünz, von wo die Verbindung mit dem General Nauendorf und mit Regensburg erhalten wurde. Auf dem rechten Flügel liess der Feldzeugmeister den Posten von Wernberg verstärken, bis wohin der General Ney den Obersten Görger verdrängt hatte, und wies demselben die Strasse von Haid zum Rückzug an, den er auch am 22., als der Feind Wernberg wegnahm und Miene machte weiter vorzudringen, bis Rosshaupt fortsetzte.

Am 19. August blieb Alles ruhig. Jourdan traf Anstalten zur Vorrückung auf den folgenden Morgen. Von Amberg aus gehen mehrere Strassen nach allen Richtungen, und wenn gleich die Strecke zwischen der Naab und der Vils gebirgig und waldiger ist als der Rücken, der diesen Fluss von der Pegnitz trennt, so wird sie doch nicht durch so viel Täler durchschnitten; die Oberflächen der Berge sind breiter und mit mehreren Kommunikationen versehen. Dem französischen Feldherrn war also von nun an eine viel größere Freiheit der Bewegungen gestattet, die er auch gleich zu seiner Ausbreitung benützte. Alle Truppen brachen am 20. August früh auf. Lefebvre zog auf Hirschau und von da gegen Wernberg; seine Avantgarde nach Pfreimt. Colaud marschirte über Hambach und Amberg auf der Strasse von Schwarzenfeld. Bei Freiholz fand er einen starken Widerstand und wäre ohne Grenier's Mitwirkung nicht durchgedrungen; dieser defilierte nach Collaud durch Amberg und rückte in der Richtung von Erling und Welfering vor. Die Abschickung der Brigade Dalesme in die linke Flanke von Freiholz und die Vertreibung der feindlichen Posten vor Schwandorf über die Naub zwangen die Österreicher zum Rückzug. Kray vereinigte sein Gros auf der Höhe hinter Wolfering, die er gegen mehrere Angriffe behauptete, obwohl Grenier selbst mit seiner Division herbeieilte, und auch Jourdan den grössten Theil der Division Championnet dahin gezogen hatte. Der Rest dieser Division, welcher mit der Cavallerie von Bonneau über die Haselmühle bis Schwandorf vorgerückt war, blieb daselbst zur Beobachtung dieser wichtigen Passage über die Naab. Die Cavallerie schickte einige Streifparteien über den Fluss und bis auf die Strasse von Regensburg. Collaud und Grenier brachten die Nacht auf beiden Seiten der Strasse bei Freiholz zu. Kray, auf dessen beiden Flanken der Feind die Naab erreicht hatte, zog sich, als es dunkel wurde, auf den Einsiedlerberg zurück, der sich auf dem rechten Ufer des Wassers rechts von Schwarzenfeld erhebt. Am 21. engagirte sich ein unbedeutendes Scharmützel und eine Kanonade mit Grenier's Avantgarde; Kray aber blieb in seiner Stellung, weil die französische Armee nicht vorrückte. Am 22. ging derselbe über die Naab und liess den Einsiedlerberg besetzt.

Jourdan rückte bis an die Naab, Lefebvre auf die Höhen hinter Naabburg, Collaud und Grenier auf jene gegenüber von Schwarzenfeld mit ihrem linken Flügel an Grafenried, mit dem rechten an Finsterbach. Diese Stellung war in der Entfernung eines starken Kanonenschusses vom Einsiedlerberg. Championnet beobachtete das Debouchée von Schwandorf und stützte seinen rechten Flügel hinter Etmannsdorf an einen steilen Ravin. Die Cavalleriedivision blieb in Reserve. Den einzigen Punkt von Schwarzenfeld ausgenommen, wo sich die Franzosen des Einsiedlerberges nicht bemeisterten, trennte die Naab, -- deren sumpfige und zum Teil felsige Ufer nur wenige und beschwerliche Übergänge gewähren,- beide Armeen. Sie standen schlagfertig gegen einander und hielten sich fest; denn es war an keine Forcierung solcher Passagen zu denken, wenn sie von den Tapferen verteidigt wurden, die sich gegenseitig in den letzten Tagen so glänzende Beweise der Unerschrockenheit gegeben hatten.

Wartensleben stand mit seinem rechten Flügel auf den Anhöhen, die sich von dem sumpfigen Thale der Schwarzach bis Lindenloh erstrecken; Kray hinter ihm als Reserve; der linke Flügel längs der Regensburger Strasse auf den Bergen hinter Schwandorf. Der Übergang bei diesem Orte, so wie jener bei Schwarzenfeld — die vorzüglichsten in der Gegend – wurden durch die Aufstellung der Truppen und des Geschützes gesichert. Bei ersterem war die Brücke zerstört; letzteren deckte der Einsiedlerberg, der sich rechts an den sumpfigen Neissebach, links an Schwarzenfeld lehnt und den Ort, so wie die Brücke beherrscht. Er ist von geringem Umfange, hat einen sanften Abfall gegen die Strasse von Amberg und Naabburg, einen steilen hingegen rückwärts an die Naab. Schwarzenfeld selbst wird von einem unbedeutenden, jedoch eben so morastigen Bach in Form eines halben Kreises umgeben. Das Dorf, so wie der Berg, wurden mit so viel Infanterie und Geschütz besetzt, als es der beschränkte Raum und die Gefahr des Rückzuges durch das Defilée erlaubte.

Durch die Verdrängung der Österreicher von Amberg war der französischen Armee der Weg über Castell und Neumarkt an die Donau eröffnet. Sie konnte den Fehler wieder gut machen, den sie durch ihre falsche Direktion nach der Pegnitz beging; sie konnte dem Feind eine schwache Abtheilung nachschicken, und über Neumarkt den Punkt an der Donau ereilen, der ibr am vortheilhaftesten schien. Leicht wäre es gewesen, diesen Marsch den Österreichern zu verbergen, und sie unter Begünstigung der waldigen und durchschnittenen Gegend über die Stärke der Verfolgenden zu täuschen. Aber nur durch Amberg konnte, aus Mangel an transversalen Strassen, ein solcher Marsch ausgeführt werden; und hierzu benahm sich Jourdan alle Mittel durch seine Vorrückung und Aufstellung vor Schwarzenfeld. Der Besitz des Einsiedlerberges und die Stellung der französischen Armee auf den im Amphitheater steigenden Anhöhen erlaubte dem Gegner nicht nur die Einsicht jeder ihrer Bewegungen, sondern die Möglichkeit, schnell über die Naab zu gehen und die Franzosen anzugreifen, sobald sie sich schwächten, oder den March in einer andern Richtung antraten. Noch mehr: sie konnten nicht einmal die Österreicher aus ihrer Stellung vertreiben; denn da diese in der Front zu stark war, um angegriffen zu werden, so hätten sie sich durch ein Manöver auf einen der Flügel werfen müssen. Ein Übergang auf dem rechten versprach keinen grossen Vorteil; denn er war an die Schwarzach gestützt, und Wartensleben behielt immer den Rückzug nach Regensburg. Die Forcierung von Burg Lengenfeld und die Gewinnung der Strasse an die Donau unterlag wegen der unwegsamen Gegend vielen Bedenklichkeiten; weil der Rückzug immer wieder über Schwandorf gehen musste, und Jourdan nicht Truppen genug hatte, um zugleich diese Linie zu decken und kräftig zu operieren. Er selbst vermehrte noch dadurch die ungünstigen Verhältnisse seiner Lage, dass er die Österreicher im Besitz der Brücke über die Naab liess, und sie nicht, es koste was es wolle, von dem Einsiedlerberge vertrieb.

Feldzeugmeister Wartensleben hatte den Befehl erhalten, den Feind genau zu beobachten, und im Falle eine Rückung in der Stellung der französischen Armee bemerkt werden sollte, schnell über die Naab zu setzen und ihn anzugreifen. Nunmehr benachrichtigte der Erzherzog denselben von den am 22. und 23. vorgefallenen Gefechten, und machte ihm seine Absicht bekannt, am folgenden Tage in der Früh über Castell nach Amberg in des Feindes Flanke und Rücken zu marschiren, indessen einige Abtheilungen die Defiléen der Pegnitz vor dem Feinde gewinnen würden. Zugleich befahl er ihm, am 24. Morgens ohne alle Bedenklichkeit auch von seiner Seite anzugreifen. Die Stellung der Franzosen war von der Art, dass dem Feinde nichts unbemerkt bleiben konnte, was bei ihnen vorging. Als die Österreicher den Abmarsch des Trains entdeckten, trafen sie Anstalten zur Vorrückung. Noch am Nachmittag ließ Wartensleben vier Cavallerieregimenter rechts von Frohnberg über die Naab setzen, und die in dem jenseitigen flachen Wiesengrund stehenden französischen Posten vertreiben. Zugleich wurden auf der ganzen Chaîne kleine Angriffe gemacht und Batterien vom schweren Geschütz auf dem Einsiedlerberg aufgeführt, welche die feindliche Position beschossen. Die französische Armee trat unter das Gewehr: allein es zeigte sich bald, dass sie nicht die Absicht hatte, sich behaupten zu wollen; denn ihre Vortruppen beschränkten sich auf die Unterhaltung eines Kleingewehrfeuers mit den übergesetzten Österreichern, machten aber keinen ernstlichen Versuch, diese wieder zurückzuwerfen.

Um 11 Uhr Nachts setzten sich die französischen Colonnen in Marsch. Die Division Lefebvre zog von Naabburg auf der Strasse nach Sulzbach bis Hambach, wo sie sich vor dem Ort aufstellte. Collaud und Grenier gingen über die Heerstrasse, Championnet über die Haselmühle nach Amberg. Die österreichischen Vortruppen gewannen so viel Raum, dass die ihnen nachfolgenden Colonnen um Mitternacht bei Schwarzenfeld über die Naab gehen und sich auf dem rechten Ufer in Erwartung des Tages formieren konnten. Wartensleben hatte seine erste Disposition so wie die Eintheilung der Colonnen auf einen Angriff der feindlichen Stellung gerichtet. Die beiderseitigen Vorposten plänkelten bis 3 Uhr Früh, um welche Zeit sich die französischen gegen Amberg zurückzogen.

Bei Anbruch des Tages rückten die Österreicher vor. Wartensleben detachirte gegen seinen ersten Antrag blos 1 Bataillon, 3 Escadronen zur Deckung der rechten Flanke über Ezdorf, Penningthan bis nach Aschach, und eine Colonne von 9 Bataillons, 24 Escadronen unter Kommando des FML. Kray, die zum Angriff auf Grafenried bestimmt war, marschierte nunmehr über Wölfering, Hitling, Hiltersdorf bis Engelstadt; die andere von 13 Bataillons, 22 Escadronen, an deren Spitze sich der Feldzeugmeister selbst befand, ging auf der Chaussée bis Germersdorf. Links vor ihr zog eine Abtheilung Kavallerie über Irlohe, die nach der ersten Disposition, wenn die Franzosen Stich gehalten hätten, den Angriff einer dritten Kolonne von Schwandorf auf Kreit in der rechten Flanke begünstigen sollte. Diese Kolonne verspätete sich jedoch beim Übergang über die Naab, und traf wegen vorgeblichem Zeitverlust bei der Herstellung der Brücke von Schwandorf erst nach vollendetem Gefecht bei Amberg ein.

Jourdan war durch die Berichte des Generals Bernadotte über seine Lage unterrichtet, und fasste am 23. Früh den Entschluss, sich an die Pegnitz zurückzuziehen. An diesem Tage wurde der Train und der Artilleriepark in Marsch gesetzt, und General Bonneau mit der Cavalleriedivision über Vilshofen gegen Neumarkt detachiert, um den General Bernadotte zu verstärken, oder im schlimmsten Falle die Flanke der am folgenden Morgen sich zurückziehenden Armee zu decken. Letztere erhielt den Befehl bei der Nacht aufzubrechen, die Arrièregarde und Vorposten aber einige Zeit an der Naab stehen zu lassen, um diese Bewegung zu sichern.

Die Straße von Amberg auf Neumarkt stürzt sich bei Castell in eine steile, durch felsige Wände gebildete Schlucht, durch welche der Lauterbach fließt; zieht sich in derselben längs des Baches fort bis über Pfaffenhofen, und von dort heraus gegen Neumarkt. Pfaffenhofen und Castell liegen in dem Tale, haben aber mehrere Häuser an den beiderseitigen Wänden.Amberg wird von der Vils durchschnitten, die wegen ihrer sumpfigen und hohen Ufer fast überall ein Defilée bildet. Der Teil von Amberg, der sich auf dem linken Ufer befindet, liegt in einer Vertiefung, welche durch einen gegen Rahering mit der Vils parallel laufenden, steilen, schmalen und bewachsenen Rücken beschränkt ist. Aus diesem erheben sich mehrere Köpfe, wovon der ansehnlichste; der Mariahilferberg genannt, der Stadt gerade gegenüber ist. Von dem Rücken und seinen Abfällen bestreicht man nicht nur Amberg und die Straße von Hambach, sondern auch jene von Sulzbach jenseits des Wassers und die Anhöhen hinter Amberg. Ein niedrigerer Fuss, der von Rahering gegen die Vils fällt, umgibt Amberg auf der unteren Seite. Bei Rahering selbst wird der Rücken durch ein enges Tal getrennt, in welchem ein kleiner Bach schlängelnd vor Krumbach vorbei durch Moos, Germersdorf und Kinersbruck fließt, und sich der Haselmühle gegenüber in die Vils ergiesst. Auf dem rechten Ufer der Vils werden schmale Gebirgsrücken durch unbedeutende Bäche getheilt, die von den höheren Bergen herunter strömen, welche diese Wässer von den Quellen der Pegnitz trennen. Der höchste dieser Gebirgsrücken kommt aus dem Walde von Siebeneichen, erweitert sich bei Ingelsee unweit Amberg in der Form eines halben Kreises, bildet hinter der Stadt ein Plateau und senkt sich sodann in einem nicht sehr steilen Abfall gegen den vor ihm fliessenden Bach herab. Der Teil von Amberg auf diesem Ufer der Vils befindet sich zwar auf dem Abhang, nimmt ihn jedoch nicht ganz ein, sondern wird noch von einer höhern Gegend dominiert. Ein felsiger Kamm krönt diesen Rücken von dem Neuricht an bis zu dem Arzthaus hinter Amberg. Auf der rückwärtigen Seite sowohl als gegen die Vils ist der Fall des Kammes und des Rückens in einer steilen Wand vereinigt, hinter welcher in einer kleinen Ebene die Chaussée nach Sulzbach in paralleler Richtung mit dem Gebirge fortzieht, nachdem sie es von Amberg aus zwischen der Vils und der Wand eingeengt, umgangen hat. Der vor und längs des erwähnten Rückens querende Bach nimmt einige andere eben so unbedeutende Wässer auf, und vereinigt sich bei dem Spital von Amberg mit einem andern, der aus der felsigen Schlucht von Ammertal kommt, und einen Teil der Höhe umschlngt, auf welcher die Stadt erbaut ist.

Als der Feldzeugmeister Wartensleben auf den Anhöhen ankam, von welchen das Terrain nach Amberg herunterfällt, und eine freie Aussicht in die Gegend gewährt, entdeckte er die Stellung der ganzen französischen Armee. Er ließ beide Kolonnen in zwei Treffen, mit dem rechten Flügel auf den waldigen Höhen von Krumbach, und dem linken an der Vils bei Lengfeld aufmarschieren. Die Front stand auf dem erhobenen Terrain hinter Krumbach, Germersdorf und Kinersbruck. Von hier aus traf er Anstalten zum Angriff des Feindes bei Amberg. Auf diesen verschiedenen Rücken befand sich der rechte Flügel und das Centrum der französischen Armee. Die Division Championnet lehnte sich an den Wald und die Schlucht bei Unter-Ammertal; ihr linker Flügel dehnte sich gegen das Spital von Amberg aus. Grenier verlängerte diese Linie, und besetzte das Plateau hinter der Stadt. Die Avantgarden von beiden Divisionen standen vor ihnen. Letztere hatte ihre ganze Cavallerie und ihr Geschütz in der offenern Gegend, die sich von Amberg bis Käffering, den Hirschwald und die Haselmühle ausdehnt. Die Mühle und der zunächst befindliche Übergang über den Bach waren occupiert, und diese detachierte Aufstellung mit vorgeschobenem rechten und refüsirtem linken Flügel lief beinahe parallel mit der Strasse von Amberg nach Castell. Um sich auch gegen jene von Schwarzenfeld und Schwandorf zu versichern, wurde die Division Collaud auf dem linken Ufer der Vils postiert. Ein Flügel lehnte sich an dieses Wasser; die Front couronnirte die nächten Höhen vor der Stadt bis Rahering, wo sie sich etwas zurückbog und hinter dem von Aschach kommenden Bach verlängerte. Diese Position der französischen Armee hatte viele wesentliche Fehler, die von den scheinbaren Vortheilen einer günstigen Lage auf dem erhöhten Terrain hinter Amberg nicht überwogen wurden. Die Strecke, wo die Division Collaud stand, war zu ausgedehnt, ihr linker Flügel an nichts gestützt; das Defilée von Amberg trennte sie von dem Rest der Armee, und lag zu nahe in ihrem Rücken; die Retraite konnte nicht anders als beschwerlich werden; weil sie sowohl durch die Stadt, als auf der Chaussée von Sulzbach, und noch mehr auf dem Wege nach Hambach unter dem Feuer des Mariahilfberges und der im Abmarsch verlassenen Höhen von Amberg geschehen musste. Grenier und Championnet hatten eine steile Wand hinter sich, die ihnen keine Straßen zum Rückzug darbot, als auf den beiden äussersten Flügeln. Ersterer war gezwungen, auf dem nämlichen Wege zu defiliren, den auch Collaud nach seinem Zuge durch Amberg nehmen musste. Auf dem linken Flügel befanden sich blos schlechte Gebirgswege. Die zum Rückzug bestimmte Strasse von Sulzbach lief in der nachtheiligsten aller Richtungen, nämlich parallel mit und hinter dem rechten Flügel der Position. In dieser Stellung erwartete Jourdan den Feind. Man könnte ihm noch ausstellen, dass er seinen rechten Flügel unverhältnismäßig verstärkte; da doch der linke dem Angriff einer viel grössern Truppenmasse ausgesetzt war. Allein Jourdan vermutete mit Recht nach dem gewöhnlichen Kriegsgebrauch, dass die größte Kraft und der Hauptangriff von der Seite herkommen würde, wo sich der feindliche Oberfeldherr befand, und die Sicherheit des rechten Flügels schien ihm die wichtigste, weil die Rückzugslinie hinter demselben vorbeiging. Deswegen wurde auch die Cavalleriedivision dort aufgestellt und mit Championnet vereinigt, nachdem sie sich gegen Amberg zurückgezogen hatte.

General Bonneau war am 23. mit der Kavallerie auf schlechten Seitenwegen bis Vilshofen gekommen, wo er schon auf österreichische Parteien stieß, die ihn bald von allen Seiten umgaben. Seine ausgeschickten Patrullen gegen Neumarkt und Velburg kamen nirgends mehr durch, und aus allen Umständen durfte er nicht mehr bezweifeln, dass Bernadotte im Rückzuge sei, und wahrscheinlich Neumarkt verlassen habe. Auch zwischen Bonneau und Jourdan ließen sich schon häufig österreichische Husaren sehen, und fingen die an den Obergeneral abgegangenen Berichte auf, wodurch die Verlegenheit des letztern empfindlich vermehrt wurde. In dieser Lage glaubte Bonneau keinen klügeren Entschluss fassen zu können, als die Chaussée zu gewinnen, welche über Castell nach Amberg führt, um auf derselben den Rückzug der Armee von dieser Seite zu decken. Es gelang ihm, am 24. Früh Castell zu erreichen, als eben die Avantgarde des Erzherzogs auf den jenseitigen Höhen bei Pfaffenhofen anlangte, worauf er sich hinter dem Defilée formierte, um den Durchzug des Feindes so lang als möglich aufzuhalten.

Wer Zeit hat und ordentliche Karten kann vielleicht mit dieser Originalquelle Erzherzog Karls die "Schlacht" detailierter ausbauen.--Kleombrotos (Diskussion) 11:32, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Kleombrotos Vielen Dank schon mal dafür! Hier habe ich den Text als Digitalisat gefunden. Leider kann man auch hier nicht alles für bare Münze nehmen. Vor allem die Ortsnahmen geben Rätsel auf. Mit "Neunkirchen" ist gewiss das heutige Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg gemeint. Bei "Bachelsfeld" für mutmaßlich Bachetsfeld dachte ich schon an ein Problem der Schrifterkennung bei Fraktur, aber das ist bereits im Originaltext so geschrieben. Und dass er mit "Castell" Kastl meint, ist naheliegend aber nicht zwingend. Daher meine Einschätzung: wertvoll, aber ebenso eher als Originalquelle kritisch zu bewerten, wie der französische Text. --Ganescha (Diskussion) 13:24, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten