Diskussion:Schloss Ratilly

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Sir Gawain in Abschnitt Burg ?
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Chateau de Ratilly Infoblatt örtlich ausliegend, deutscher Text:

Ersatz des hier hochgeladenen Originaltextes aus der Burg (Urheberschutz)


Geschichte

Der Name Ratilly (wahrscheinlich abgeleitet von „ratel“ = die Egge, das Fallgitter einer Burg) wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1160 erwähnt (Ritter Renaud de Ratilly). Schon im 11. Jahrhundert, als das Feudalsystem im Puisaye eingerichtet wurde, wurde an diesem Ort eine Burg gebaut. Nachdem diese bis zum Glacis abgerissen wurde, lässt Mathieu de Ratilly um 1270 das aktuelle Gebäude errichten, an dem in der Folgezeit – trotz der isolierten Lage – viele Veränderungen vorgenommen werden.

Während des Hundertjährigen Krieges – zwischen 1357 und 1380 – gehört Ratilly dem Herren Guy, der hier eine Bande bretonischer Abenteurer versoregt, die die Region ausrauben (Brand des Klosters Moutiers).

1485 ist der RitterJean de Candiou „Herr von Treigny in Ratilly“. Nach seinem Tod im Jahr 1530 heitatet seine Tochter Anne Jean de la Menue, der bourbonischen Ursprungs ist.

1567, zu Beginn der Religionskriege, ergreifen die Hugenotten von Ratilly Besitz und machen es zu ihrem Hauptstandort im Auxerrois. Von hier aus begehen sie „Plünderungen, Diebereien, Morde und Verwüstungen“.

Mit der Thronbesteigung von Henri IV.tritt erneut Ruhe ein. Mary de Puy, Gutsherr von Igny bei Paleiseau, restauriert Ratilly (Fenster des Innenhofs, Kamin im Saal der Wache, der heute unter Denkmalschutz steht) und bezieht das Schloss 1587. Seine zweite Tochter Jeanne heiratet 1616 Louis de Menou, Gouverneur des Herzogtums Saint Fargeau. Dieser restauriert die Frontseite des Schlosses, wobe der die beiden Türme miteinander verbindet, sowie die heute nicht mehr existierende Kapelle Saint Anne. Im November 1653 rmpfängt Louis de Menou La Grande Mademoiselle, die für eine bestimmte Zerit Saint Fargeau verlassen möchte, weil dort eine ihrer Ehrendamen gestorben ist. „D das Schloss recht klein ist, hatte ich nur wenige Bedienstete und keine Kutsche...Ich verbrachte fünf, sechs Tage in dieser Wüsre...“,schreibt sie in ihren Memoiren. Eingefügt:Jochen Jahnke 18:56, 29. Dez. 2010 (CET)Beantworten


Burg ?[Quelltext bearbeiten]

Ist Ratilly wirklich eine Burg? Die neuere, mir zugängliche Literatur bezeichnet die Anlage als (befestigtes) Schloss. -- Gruß Sir Gawain Disk. 12:32, 21. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Hallo Sir Gawain, im Artikel Burg heißt es: In der heutigen architekturgeschichtlichen Verwendung des Wortes wird die mittelalterliche Burg als bewohnter Wehrbau vom neuzeitlichen Schloss als unbefestigtem adligen Wohn- und Repräsentativbau einerseits und von der rein militärisch genutzten Festung andererseits unterschieden.

In der deutschen Sprache wird wie vorstehend in "Burg" und "Schloss unterschieden". Im Französischen wird beides als "Château" bezeichnet. Manchmal sagt man zur Burg auch "Châteaufort" dh. befestigtes Château. Die Benennung als "(befestigtes) Schloss" stammt vermutlich aus einer falschen Übersetzung.

Ratilly war ursprünglich eine reine Burg, ein bewohnter Wehrbau, der außen keine Fenster besaß, wahrscheinlich nur schlitzartige Schießscharten (sh. Artikeltext) Erst deutlich nach dem Mittelalter, als die Burgen den neuen Feuerwaffen nicht mehr standhielten, hat man die bewohnten Räume der Südseite mit großen Fenstern versehen, was dieser Seite teilweise den Charakter eines Schlosses verlieh, ohne den ursprünglichen Festungscharakter gänzlich zu verlieren. Beim Gesamtbau, mit seinen weitgehend geschlossenen Wehrtürmen und ebensolchen nord-, süd- und östlichen Wehrmauern überwiegt selbst heute noch der Charakter einer bewohnten Wehrburg und nicht der eines Schlosses. Schloss Moritzburg (Zeitz) etwa, kann als "befestigtes Schloss" bezeichnet werden, weil es ein echtes Schloss ist, das von zusätzlichen Wehranlagen umgeben worden ist.

Ratilly kann dementsprchend heute keinesfalls als "unbefestigter adliger Wohn- und Repräsentativbau" bezeichnet und dementsprechend auch nicht "befestigtes Schloss" genannt werden. Gruß Jochen.Jochen Jahnke 17:03, 22. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Hallo Jochen! Danke für deine Antwort. In welcher Literatur kann ich oben Stehendes nachlesen? Sprich: Aus welcher Literatur stammt dein Wissen, dass Ratilly keinesfalls als befestigtes Schloss bezeichnet werden kann? Meine Fachliteratur behauptet - wie oben bereits ausgeführt - etwas gänzlich Anderes. -- Gruß Sir Gawain Disk. 21:23, 22. Aug. 2010 (CEST)Beantworten
Hallo Sir Gawain, bin heute zufällig auf deutschsrachige Literatur gestoßen, in der Rattily als Wassrtburg bezeichent wird. Der betreffende Satz heißt: "Rattily (Yvonne): Bedeutende, wenig bekannte Wasserburg des 13. Jahrhunderts mit massiven Türmen ...." Das findet sich bei: Klaus Bußmann; Burgund.Geschichte.Landschaft;DuMont Kunst-Reiseführer; DuMont Buchgverlag Köln 1977.
Kannst Du mir Deine deutsche Literaturquelle, vielleich im Zusammenhang mit dem ganzen Abschnitt, zitieren. Bist Du Dir dabei sicher, dass das keine Übersetzung aus dem Französischen ist, wo das Wort Château nicht nur für Schloss, sondern auch für Burg steht.
Ich bin inzwischern 100 Prozent sicher, dass das Bauwerk ursprünglich als militärische Burg gebaut worden ist und später, als es nicht mehr zu Verteidigung gebraucht wurde abschnuittsweise in ein Schloss umgebaut worden ist.
Wenn es Dir nur um die Zitierung einer Quelle in der deutschsprachigen Literatur ging, hast Du ja jetzt eine zuverlässige. Gruß Jochen.Jochen Jahnke 19:23, 16. Nov. 2010 (CET)Beantworten
Gleich hinterher eine sicher noch stichhaltigere Quelle, und zwar hier: http://www.chateauderatilly.fr/chateau_anc.html. Es handelt sich um einen französischen geschichtlichen Artikel, der gleich zu Beginn für Ratilly den Begriff "Châteaufort" verwendet, also eine befestigte Burg!!! Erst später im 2o. Jahrhundert braucht man den Begriff "Château" Wass willst Du noch mehr? Nichts mehr mit alleine Schloss Ratilly, sondern auch Burg Ratilly. Übrigernd hatte ich den Artikel seit Mitte August aus den Augen verloren, da ich damals in den Urlaub gefahren bin und nachher ihn vergessen hatte. Du wirst nichts mehr gegen eine Rückänderung der betroffenen Passagen haben können. Gruß Jochen. Jochen Jahnke 20:03, 16. Nov. 2010 (CET)Beantworten
Jochen, niemand zweifelt an, dass die Anlage im 13. Jahrhundert eine Burg war. Aber sie wurde im Laufe der Zeit verändert und vieler ihrer wehrhaften Teile beraubt, weswegen sie heute in der mir vorliegenden Literaur als "befestigtes Schloss" geführt wird. Gib' mir bitte ein paar Tage, damit ich mal die entspr. Stellen aus meiner Literatur zusammenschreibe. Gruß Sir Gawain Disk. 08:59, 17. Nov. 2010 (CET)Beantworten
Ich bin nun endlich mit der Sichtung fertig, habe aber in meiner deutschsprachigen Literatur leider nur drei Fundstellen ausmachen können (alles andere waren französische Publikationen). Neben der oben bereits erwähnten Kurznotiz im DuMont-Kunst-Reiseführer von Klaus Bußmann, in der Ratilly mit Wasserburg bezeichnet wird, habe ich noch zwei weitere Publikationen gefunden, die Ratilly erwähnen. Beide führen sie als Schloss auf:
1) Bernhard und Ulrike Laule, Heinfried Wischermann: Kunstdenkmäler in Burgund. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1991, S. 468 (originär deutschsprachig).
Dort heißt es: „Treigny (Yonne). Schloss Ratilly. Wahrscheinlich um 1400 ließ Jean de Beaumont, seit dem späten 14. Jh. Grundherr der Domäne Ratilly, die doppelquadratische Anlage mit Rundtürmen an den Ecken, ausgedehnten Gräben und einem turmflankierten Tor errichten. Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind nicht erhalten. Schon zu Beginn der Religionskriege starke Beschädigungen, 1587 bzw. 1617 entstanden die heutigen Einbauten, die mit ihren zur Zugangsseite stehenden Giebeln und den Fenstern die Wirkung der ehemals ganz geschlossenen Kurtine mit Wehrgang romantisch verfälschen. Dennoch ist keine der vergleichbaren doppelquadratischen Anlagen Burgunds […] in den Außenmauern so vollständig erhalten wie Ratilly.“
2) Rolf Toman (Hrsg.): Burgund. Kunst - Landschaft - Architektur. Ullmann, [Königswinter] 2009, ISBN 978-3-8331-4436-3, S. 338 (ebenfalls originär deutschsprachig).
„Eine spätmittelalterliche Anlage ist auch das Schloss von Ratilly […] Es entstand um 1400 und gehört zum Typ der doppelquadratischen Anlagen mit Rundtürmen an den Ecken und Wassergräben um beiden Höfen. Der Bauherr war Jean de Beaumont. Erhalten sind nur die turmbesetzten Mauern, die den Innenhof umgeben. In der Mitte der Zugangsseite liegt ein von mächtigen Halbrundtürmen flankiertes Tor, das einst von einer Zugbrücke und von einem Wehrgang geschützt worden ist. Auch erkennt man am Südostturm noch die Öffnungen einer Wehrplattform und die Balkenlöcher eines Wehrganges, der Südwestturm war gleichzeitig Taubenturm. Die regelmäßig versetzten Fenster der Zugangsseite sind alle neuzeitlich, ebenso die Einbauten, deren Giebelseiten an die Südtürme anschließen. Die urspünglichen Flügel gingen schon zu Beginn der Religionskriege verloren, als Ratilly ein Stützpunkt der Jansenisten war. Die Flügel wurden 1587 bzw. 1617 ersetzt […]“
-- Gruß Sir Gawain Disk. 18:05, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten