Diskussion:Sepp Herberger

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1. Weltkrieg[Quelltext bearbeiten]

Hier steht, dass Sepp Herberger nie bei Kampfhandlungen war und nicht in Kriegsgefangenschaft geriet. Warum kam er dann eigentlich erst 1919 wieder nach Hause? --Sportlotto (Diskussion) 11:37, 26. Mär. 2018 (CEST)[Beantworten]

In der Biografie von Schwarz-Pich ist auf Seite 31 zu lesen: "Am 8.11. 1916 wird Seppl Herberger zum "110er" Infanterieregiment nach MA versetzt. Er erhält beim Militär eine Ausbildung als Infanterist, als Granatwerfer und als Funker sowie als Kraftfahrer und Nahkämpfer. Zum Funker wird H. auf dem Flugplatz im brandenburgischen Neuruppin ausgebildet. Nach den Eintragungen in seinem Militärpass erfolgte sein erster Fronteinsatz während der Stellungskämpfe an der Westfront im April 1917. Insgesamt sind bis November 1918 ein Dutzend Fronteinsätze verzeichnet. An Kampfhandlungen direkt war H. nach eigenen Angaben nicht beteiligt; vermutlich befand er sich beim Stab im Einsatz. Von einer Kriegsverletzung blieb er verschont. Auch die Gefangenschaft blieb ihm erspart. Am 4. Januar 1919 ist Seppl Herberger wieder zu Hause auf dem Waldhof." --Hans50 (Diskussion) 13:54, 27. Mär. 2018 (CEST)[Beantworten]
Danke fürs Nachschlagen, das erklärt es aber nicht so richtig, außer, dass anzunehmen ist, dass er auch nach dem Waffenstillstand wohl noch länger beim Stab Verwendung fand.

November 1918 wurde ein Waffenstillstand geschlossen und die Kampfhandlungen beendet. Die deutschen Truppen mussten innerhalb einer bestimmten Frist die besetzten Gebiete sowie Elsaß-Lothringen und sogar das ganze linksrheinische Deutschland räumen. Das hieß aber nicht wie 1945, die Armee war zerfallen und in Gefangenschaft. Die Einheiten gingen mehr oder minder geordnet zurück und wurden Stück für Stück in den folgenden Monaten demobilisiert. Also wird Sepp Herberger noch ein paar Wochen länger "gedient" haben und wurde regulär entlassen. Falls er beim Stab war, war er vielleicht sogar Teil der "Verwaltung", die die Einheit "abwickelte". Natürlich gabs auch solche, die einfach nach Hause gingen. Andere engagierten sich entweder in Soldatenräten oder auf der Gegenseite in den Freikorps und waren aktiv an den revolutionären Wirren beteiligt. Die meisten aber warteten ein paar Wochen in den Kasernen, bis sie ihre Entlassungspapiere erhielten. So vermutlich auch Herberger.ManfredV (Diskussion) 13:15, 10. Sep. 2018 (CEST)[Beantworten]

Rolle Ende der 1940er Jahre?[Quelltext bearbeiten]

Welche Rolle hatte SH als Auswahltrainer Ende der 1940er Jahre? Im Artikel steht, er habe bei „regionalen Auswahlspiele der Landesverbände [..] die Möglichkeit gehabt, die Spieler im regelmäßigen Wettbewerbsspielbetrieb zu beobachten“. Dies liest sich, als habe er hierbei lediglich auf der Tribüne gesessen. Lautr Artikel aus der Süddeutschen Zeitung war er hier aktiver, so heißt es am 7. Mai 1949 im Artikel „Revanche des Nordens“ (S. 8), das die Westauswahl „[w]ohlvorbereitet von Seppl Herberger [..] mit Zuversicht dem Treffen [mit der Südauswahl] entgegen“ sieht und bereits am 22. Mai 1948 schreibt die Zeitung zum Duell Süden gegen Nordwesten aufgrund der Verweigerung der französischen Behörden, die Lauterer Walter- bzw. Mainer Schneider-Brüder zum Spiel nach Frankfurt zu lassen, anderweitig beholfen habe (vgl. „Zum drittenmal der Süden“, S.6 – Hans Pöschl traf beim 2:1 doppelt, August Gottschalk glich zwischenzeitlich aus). Und wie darf man zudem die Zeile „Sepp Herbergers Regie war unverkennbar. Fritz Walter begeisterte mit Kabinettstücken“ zu den Anfangsminuten bei der 1:4-Niederlage der Lauterer im Entscheidungshalbfinalspiel um die deutsche Meisterschaft 1948/49 gegen Borussia Dortmund lesen? --TSchm »« 17:57, 5. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

Nachtrag: am 28. Juni weilte Herberger anscheinend während des regulären Halbfinalspiels FCK vs. BVB, das in München stattfand, in Gelsenkirchen, um die andere Halbfinalpartie zu begutachten (im Artikel „Gegensätze in Gelsenkirchen“ (28. Juni 1949, S. 8) heißt es hierzu: „Unter [den Zuschauern] Dr. Xandri, Schorsch Hochgesang – und Seppl Herberger. Letzterer vermutete wohl in München einen Sieg seiner von ihm betreuten Walter-Elf und wollte nun den Gegner fürs Endspiel unter die Lupe nehmen.“ (Hervorhebung durch mich) - das steht ja schon im Artikel, wie ich mittlerweile gesehen habe --TSchm »« 18:46, 5. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]
Nach der Bio von Leinemann ist klar, Herberger war nach Ende des 2. WK's kein Vereinstrainer. Er hat beraten und einzelne Trainings bei Eintracht Frankfurt, den Stuttgarter Kickers und vor allem beim FCK, sicherlich auch dem dortigen Spielertrainer Fritz Walter zuliebe, durchgeführt. „Aber ich trainiere die nicht fest“, versicherte er 1947 Jakob Streitle.(S. 272) Sein eigentlicher Broterwerb in dieser Zeit war seine Tätigkeit als Fußball-Lehrer an der Bizonalen Hochschule für Leibesübungen in Köln unter Carl Diem vom 1. Juni 1947 bis Sommer 1950. (S. 262) Danach ging es ja wieder mit der Nationalmannschaft los. --Hans50 (Diskussion) 19:52, 5. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]
Dass er nicht vor Ort war beim Halbfinalspiel spricht ja mE Bände. Es liest sich so, als war er Trainer im Sinne der Trainingsarbeit, aber für „die Arbeit an der Seitenlinie“ hat Walter übernommen. In der Zeitungsnotiz zu seinem abgeschlossenen Entnazifizierungsverfahren wird erwähnt, dass er gerne einen Verein übernehmen würde. Gibt es da irgendwas an Literatur, dass andeutet warum es nicht dazu kam bzw. warum er sich ggf. dagegen entschieden hat? Hast Du zudem noch ggf. Details zur Auswahlarbeit vor 1950? Da scheint er ja aktiver als nur ein Beobachter gewesen zu sein und hier Spieler für die Verbandsauswahlen ausgewählt zu haben. Danke im voraus, der gesamte Artikel ist ja schon sehr umfassend und detailreich! --TSchm »« 21:13, 5. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]
Herberger war es grundsätzlich daran gelegen, so schnell wie möglich nach Kriegsende (s)eine neue Nationalmannschaft wieder aufzubauen. Vereinstrainer stand für ihn nicht zur Debatte, es ging darum so schnell wie möglich als Bundestrainer die Nationalmannschaft wieder zu trainieren. Aber das musste er Mitte 1949 zuerst durch ein Auswahlverfahren, worüber er massiv empört war. Er wurde im Oktober 1949 vom noch nicht offiziell gegründeten DFB (erst ab 21. Januar 1950) zum Bundestrainer ernannt; die offizielle Ernennung erfolgte im Februar 1950. Herberger führte seinen 1. Nachkriegslehrgang vom 14. bis 19. November 1949 in der Sportschule Duisburg-Wedau durch und war ja wie schon oben erwähnt, ab dem 1. Juni 1947 an der Sporthochschule in Köln angestellt. Welche Einflussmöglichkeiten er auf die vorher durchgeführten Auswahlspiele der Regionalverbände - die ersten fanden am 24. März und 30. Juni 1946 zwischen Süddeutschland und Westdeutschland statt - hatte, darüber finde ich nichts konkretes in der mir vorliegenden Literatur. Noch 1949 finde ich eine Textpassage, wo wie folgt festgehalten ist: „... während Herberger sich als stiller Beobachter auf den Oberligaplätzen nach zukünftigen Nationalspielern umsah.“

Natürlich hatte er mit diesen Repräsentativspielen zu tun, er sah sich überall zu dieser Zeit zum Zwecke der Neuaufstellung einer Nationalmannschaft um, wie weit er aber ohne offizielles Amt auf die Zusammenstellung der Mannschaften Einfluss ausüben konnte, dazu finde ich keine konkreten Aussagen.

Wende dich doch mal an JustinCase, der verfügt über alte Zeitungsbestände, bestimmt auch aus diesen Jahren; das wäre tatsächlich interessant, etwas darüber zu erfahren, welcher Trainer für welches Auswahlteam in diesen Zeiten zuständig war. Gruß --Hans50 (Diskussion) 15:21, 6. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

Das Sport-Magazin Nr. 14 vom 7. April 1948 nennt Herberger auf Seite 4 ausdrücklich „den Betreuer der Westdeutschen“. Er habe sich „mit dem Ergebnis ja, aber“ nicht mit dem Spiel seiner Elf zufrieden gezeigt. Soeben hatte der Westen in Köln 3:0 gegen den Norden gewonnen. -- Gruß JustinCase (Diskussion) 17:51, 6. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]
Danke JC für die kurze Info. An TSchm: Das obige Spiel fand am 4. April 1948 in Köln statt, also zur Zeit von S. Herberger in der Sporthochschule in Köln. Da war es naheliegend für ihn, wie auch für den Westdeutschen Fußballverband, Herberger mit der Betreuung zu betrauen. Dazu passen auch zwei Notizen von Leinemann in der Herberger-Bio auf Seite 277 und 283: „Im August 1948 erhielt Herberger aus Braunschweig von Georg Knöpfle einen Brief, worin dieser seiner Freude Ausdruck verlieh, dass Herberger wieder mitten drin stehe in unserer Arbeit und du hoffentlich bald wieder deine frühere Position erhälst.“ (S. 277)

Die zweite Notiz auf Seite 283; Streitgespräch mit Artur Weber dem Spielausschußvorsitzenden des Westdeutschen Fußballverbandes wegen der zu besetzenden Bundestrainerstelle im August/September 1949: „...In Süddeutschland und in Norddeutschland ist man scharf gegen Sie (Herberger). Die lehnen Sie geschlossen ab. Sie haben nur den Westen. [...] Alle Leute im Spielausschuß lehnen Sie wegen Ihrer Überheblichkeit ab.“ Daraus könnte man doch ableiten, dass Herberger auf gar keinen Fall bei allen Repräsentativspielen die Befugnis zur Spielerauswahl hatte, sicherlich nicht im Norden und anscheinend auch nicht im Süden; gilt natürlich zeitlich begrenzt bis zu seiner Einsetzung als Bundestrainer. Gruß --Hans50 (Diskussion) 10:15, 7. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

Danke Euch beiden. Aus einer Notiz in der Süddeutschen Zeitung vom 4. Mai 1948 heißt es: „Am 19. Mai in Frankfurt: Süd- gegen Westdeutschland. Herberger zog für Süd 18 Spieler in die engere Wahl“, dann werden diese gelistet. Also zumindest zeitweise auch im Süden verantwortlich für die Spielerauswahl (wobei das in diesem Fall so aussieht, als wäre er dann auf beiden Seiten tätig gewesen). --TSchm »« 11:35, 7. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]
Nachtrag (auch zu meinem ersten Post in diesem Thread, wo ich schon den SZ-Artikel vom 22. Mai zur Berichterstattung über das Spiel angerissen hatte): in der Süddeutschen vom 8. Mai findet sich dann „Für das große Auswahlspiel am 19. Mai in Frankfurt Nordwest-Süd hat Herberger für Nordwest folgende Spieler nominiert: Flotho; Janes, Holdt [..]“ --TSchm »« 11:41, 7. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]
Nachtrag zum Bundestrainer: die Süddeutsche schreibt im Artikel „Es wird also doch dividiert“ (der Titel bezieht sich auf die Berücksichtigung des Torquotienten als relevantes Entscheidungsnmerkmal bei punktgleichen Mannschaften) auf Seite 4 vom 5. Oktober 1949, dass der geschäftsführende Vorstand des DFB in München getagt habe. Dabei werden einige Entscheidungen des unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefundenen Treffens dargestellt (u.a. eben die Festlegung auf den Torquotient, Beschränkung der Meisterschaftsendrunde auf die sechs Oberligameister, parallel Austragung der Deutschen Amateurmeisterschaft von den Amateurmeistern der Landesverbände) die letzte heißt: „Als Bundestrainer ist der frühere Reichstrainer Josef Herberger ausersehen“. --TSchm »« 11:57, 7. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

Man sollter hier sicherlich generell mal die politische Situation im Nachkriegsdeutschland nicht aus dem Auge lassen. Von einem Bundestrainerposten oder Nationalmannschaftschef bis 1948 überhaupt zu reden ist an sich illusorisch. Welcher Bund, welche Nation? Und das ein Ex-Reichstrainer nach 45 zumindest nicht diskussionslos durchgewunken wurde, mag vielleicht Herberger in einer gewissen Naivität verärgert haben, sollte aber angesichts der Nachkriegsentwicklung wohl nicht wirklich überraschen.--scif (Diskussion) 22:12, 19. Aug. 2021 (CEST)[Beantworten]

Jahr Sepp-Herberger-Straße[Quelltext bearbeiten]

Hier steht: "Der Trainer der Weltmeister-Elf, Sepp Herberger, wurde in Hohensachsen – sein Haus lag jetzt in der „Sepp-Herberger-Straße“ – mit einem Fackelzug als Weltmeister und neuer Ehrenbürger empfangen." Das wäre doch erstaunlich schnell? Auch damals war das doch ein Verwaltungsakt, der vom Gemeinderat beschlossen werden musste, mit öffentlichem Aushang usw.? Die einzige Quelle, die ich gefunden habe (leider nur t-online), schreibt, dass die Umbenennung ein Jahr später war, als 1955: https://www.t-online.de/auto/tests/id_70043654/si_8/herbergers-opel-rekord.html --Sportlotto (Diskussion) 16:21, 1. Jun. 2021 (CEST)[Beantworten]

Bei Schwarz-Pich wird auf S. 186 u.a. aufgeführt: Herberger wurde in Hohensachsen an der Bergstraße als Weltmeister empfangen. Bereits am 30. Juni hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, ihm die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. [...] 30.000 Menschen erwarteten Herberger auf dem Marktplatz in Weinheim, der „Hauptstadt der Bergstraße“.--Hans50 (Diskussion) 16:55, 1. Jun. 2021 (CEST)[Beantworten]
Danke, also nichts zur Sepp-Herberger-Straße? --Sportlotto (Diskussion) 16:58, 4. Jun. 2021 (CEST)[Beantworten]

Legionäre in der Nationalmannschaft[Quelltext bearbeiten]

War das damals eine Regelung vom DFB, keine im Ausland beschäftigten Spieler einzusetzen (wie Bert Trautmann oder Ludwig Janda) oder hat das nur Herberger so gemacht? Immerhin nominierte er Horst Szymaniak für die WM 1962, obwohl er in Italien spielte. --93.229.63.152 20:50, 19. Aug. 2021 (CEST)[Beantworten]

Es war regelmäßig in Dokus zu hören, dass das anfangs auf Herbergers Mist gewachsen war. 62 war er sicher nicht mehr so unumstritten wie 54.--scif (Diskussion) 22:14, 19. Aug. 2021 (CEST)[Beantworten]
Es war einfach die massive Anzahl der Italienlegionäre zu diesem Zeitpunkt um die WM 1962: Szymaniak war bereits in Italien, Jürgen Schütz, Schnellinger, Brülls und Haller verhandelten massiv und standen auch auf dem Absprung. Deshalb wurde ja auch von Herberger im Zusammenspiel mit "Boss" Kremer vom 1. FC Köln und Hermann Neuberger dem Saarstrippenzieher, mit aller Gewalt auf die Bundesliga gesetzt. Das Abwandern der Nationalspieler sollte gestoppt werden. Gruß--Hans50 (Diskussion) 22:43, 19. Aug. 2021 (CEST)[Beantworten]