Diskussion:Siek (Niederung)

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Gwexter in Abschnitt Siek = Flurname?
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Ich stamme gebürtig aus dem Osnabrücker Land, genauer aus dem Wiehengebirge. Auch dort ist die Bezeichnung "Siek" sehr gebräuchlich (auch als Name/Namensteil). Allerdings scheint sich hier die urprüngliche Bedeutung erhalten zu haben. Bei den Örtlichkeiten, die ich als Siek kenne, handelt es sich ausschließlich um schmale Täler, von Niederung kann dort nicht die Rede sein.

Abgesehen davon kenne ich auch den Begriff "Siefen", der aus dem Rheinland stammt. Auch hiermit werden enge Täler beschrieben, an deren Grund häufig ein kleiner Bach fließt. Auf diesen Begriff soll der Name des Siebengebirges zurückgehen (siehe dazu Kerbtal).


@TUBS: Bist du dir sicher, das es nicht zumindest früher einen Bach gab? Auch dein Bild aus Rödinghausen sieht so aus, als ob rechts einer (mal gewesen) sein müsste. Ich denke die Definition "mit Bach" heißt nicht, dass heute noch einer da sein muss, sondern zur Entstehungszeit. Gruss, Frente 15:00, 16. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Bin mir sicher, dass es dort heute keinen Bach mehr gibt und da das abgebildete Siek einen Kessel bildet, war das vermutlich auch nicht der Fall. Auf jeden Fall ist jedes Siek wohl bodenfeucht und die meisten Sieke liegen in ehemaligen V-Tälern die durch Bachlaufe geschaffen wurden oder heute noch einen Bachlauf aufweisen. Ein Siek hat oder hatte aber nicht zwangsläufig einen Bachlauf. Auch ist davon auszugehen, dass die Sieke auch zum Abbau von Plaggen verbreitert worden, die dann zur Düngung eingesetzt wurden. Ein Bach war also unter Umständen wohl nicht immer Hauptantrieb für das Stechen eines Siekes.--TUBS 18:09, 22. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Ich habe hier den Begriff des Wiskenmakers ins Gespräch gebracht. Eine Form der Wanderarbeiter, ähnlich den Lippischen Zieglern. Die Forschung steht hier noch ganz am Anfang, wie auch die Suche bei Google zeigt: http://www.google.de/#hl=de&q=Wiskenmaker&meta=&fp=14e7aa218b48c0be. Der findbare Eintrag (auf der Seite des Kreises Herford) hat mit Florian Herzigs Aktivitäten zu tun, so weit ich weiß. Leider ist er der Zeit nicht im Lande, die Sache stockt, schade. Was die WP angeht, ist der Begriff Wiskenmaker jenseits jener Relevanz, wie man sich ausrechnen kann. Es lebt ja keiner der Herren, die an Eides statt erklären könnten, damit ihr Geld verdient zu haben. Es geht übrigens auch eine große Zahl der heutigen Sieke auf die Tätigkeit dieser Menschen zurück, ohne dass ein Bach die Grundlage war, teilweise wurden von ihnen aber auch unebene Flächen begradigt für eine bessere landwirtschaftliche Nutzung. Aber wie gesagt, die Forschung steht hier noch am Anfang. Grüße --Gwexter 18:51, 27. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Übrigens ist die Quellenlage zum Thema äußerst dünn, ich finde es toll, wie Florian seinen Text so schlüssig entwickeln konnte, dass er gute Grundlage für weitere Forschungen ist (wenn er es denn nicht selbst tun kann oder möchte). --Gwexter 21:25, 27. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Schautafel
War wohl die Bezeichnung für solche Leute. Ich glaube aber eher nicht dass die das hauptberuflich gemacht haben. so ein Siek wurde ja über Generatioen hinweg immer ein wenig verbreitert. So viele Plaggen brauchte man ja auch gar nicht auf einmal zur Düngung. Ich schätze daher: das machten so Aushilfen (z.B. die Kötter) bzw. die Landwirte selbst. Habe mal rechts ein Bild eingestellt, wo der Begriff auch so benutzt wird. (köönte allerdings wieder von Florain stammen) -- TUBS 17:31, 15. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Schüttler (Werk: Rödinghuaen Im Ravensebrger Land) spricht übrigens doch (im Gegensatz zu miener Auffassung von im Nebenerwerb tätigen) von den Wiskemakers als eigenen, besonderen Berufsstand. Mehr sagt er zu den Leuten allerdings auch nicht, sondern nur wie die das gemacht haben.-- TUBS 20:51, 26. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Verbreitung[Quelltext bearbeiten]

Auch außerhalb Westfalens gibt es den Begriff. Zahlreiche Orte in Niedersachsen und Holstein enthalten den Namensbestandteil siek. Es wäre interessant, wenn man die Verbreitung genauer eingrenzen könnte, indem man eine Liste erstellt mit Orten, die entweder siek im Namen enthalten oder in denen Flurstücke den Namen enthalten. (Ähnlich wie im Artikel -büttel.) --::Slomox:: >< 23:59, 4. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Das hängt - wie die Schautafel rechts zeigt - mit dem niederdeustchen Wort sige zusammen, was ich bei meiner Oma auch noch im Gebrauch befand. Das bedeutet einfach niederig. Anzunehmen ist daher eine Verbreitung im gesamten deutschen Sprachraum. Anzunehmen ist aber auch, dass das dann eben für niedrig, meinetwegen auch feucht stand, die spezielle Landschaftsform Siek wohl eher typische für Hügelländer ist. Kaum anzunhemen ist, dass Sieke im Norddeutschen Flachland angelegt wurden (da wären dann wohl Seen entstanden), andererseits aber auch nicht im bergigeren niederdeutschen Kulturraum, wo dann wiederum das Relief keine Sieke mehr zuließ. Daher wäre ein Artikel -siek von diesem inhaltlich zu trennen.-- TUBS 17:14, 15. Sep. 2009 (CEST)Beantworten


Das Wort sige ist eine Nebenform zu side. Da das Wort siek als Namensbestandteil schon früh belegt ist, ist ein Zusammenhang mit sige/side ziemlich ausgeschlossen. Es mag stimmen, dass in Westfalen Sieke vor allem in menschlich überprägter Form vorkommen, aber ich gehe davon aus, dass die menschliche Überformung für die Benennung nicht wesentlich ist. --::Slomox:: >< 18:17, 15. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Wie dem auch sei. Bin kein Ethymologe oder sowas - kann nicht mal richtig platt und im Übrigen deiner Erklärung jetzt auch aus Doofheit ;-) nicht richtig folgen. Habe daher auch diese Info von der Schautafel nur so mal am Rande und nicht im Artikel erwähnt. Was ich andeuten wollte: Der Artikel Siek (Niederung) sollte vor allem die Landschaftsform beschreiben. Dazu gehört natürlich auch eine Beschreibung des Vorkommens solcher Täler (eben ihre Verbreitung). Wenn jetzt in -Ostfriesland oder so- dieses Wort zB als Namensbestandteil auch vorkommt ist dies wohl trotzdem nicht unbedingt ein Indiz, dass diese Landschaftsform auch wirklich dort in dieser Form vorkommt. Daher ist das Wort -siek sowie dessen Verbreitung wohl seperat von der hier beschriebenen Landschaftsform zu Beschreiben. Aber dann mal los, Slomox, der Artikel -siek wartet darauf angelegt zu werden. Erste Einträge Sieker und Siek (Holstein). Grüße.-- TUBS 19:03, 15. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Ich hab mal eine Karte erstellt mit allen Sieks, die ich auf die Schnelle ausfindig machen konnte: Karte. Die Liste aus der die Karte erstellt ist, findet sich unter nds:Bruker:Slomox/siek. Die Karte zeigt ziemlich deutlich, dass Siek als Ortsnamensbestandteil eng auf das Gebiet zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald, im Bereich Ravensberger Land und Lipper Bergland begrenzt ist. Es gibt zwar in Westfalen einzelne Ausreißer, aber die Masse der Orte liegt in diesem Bereich. Die Karte zeigt auch, dass die nördlichen Sieks anscheinend mit dem Siek-Cluster in Westfalen nicht in direktem Zusammenhang stehen.
Ich vermute, dass das Wort zwar etymologisch identisch ist, aber die Ortsnamen scheinen im Rahmen zweier nicht zusammenhängender Siedlungsbewegungen entstanden zu sein. --::Slomox:: >< 23:57, 15. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Tolle Karte. Ist wirklich beeindruckend. Mach was draus! Hier noch ein paaar Beispiel für die Familliennamen: Heidsiek, Wellensiek], Sieker Siek. Auch hier gibt's eine doch auffällige Häufung im Bereich Westfalen, wobei natürlich deine Karten den Charme hat, dass die Gemarkungs-, Flurnamen etc. nicht einfach nach München ziehen können. Es gibt ja auch unzählige Straßen mit dem Namen Siek im Ravensberger Land (Kirchsiek, Bergsiek, etc)-- TUBS 08:26, 16. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Siek = Flurname?[Quelltext bearbeiten]

Hi, ein Siek ist eine neutrale geografische Bezeichnung, keine gezielte Bezeichnung, die höchstens als Zusatz Bestandteil eines Flurnamens sein kann (z. B. Faulensiek oder Kälbersiek in Vlotho, was mir als Einheimischer so spontan einfällt). Das schließt zwar nicht aus, dass es irgendwo ein Siek geben könnte, das schlicht und einfach den Flurnamen Siek trägt, aber das ist die große Ausnahme von der Regel. Die Kategorie ist demnach nicht angebracht. LG an W!B --Gwexter 14:07, 17. Feb. 2012 (CET)Beantworten