Diskussion:Spica-Klasse (1966)

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Kosterboat
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Sehr schöner Artikel, der die Schnellbootabteilung gut ergänzt. Was mir nach der Lektüre noch unklar bleibt ist worauf sich die Aussage stützt die Boote gehörten seinerzeit zu den modernsten Kriegsschiffklassen und welches die revolutionären Details sind.--WerWil 12:06, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

As far as I know sind die revolutionären Elemente die unter Technik erwähnten Details wie der Ganzmetallrumpf und der Gasturbinenantrieb. Deutsche Boote aus dieser Zeit waren aus Holz gefertigt und wurden von Dieselmotoren angetrieben. Werden auch heute noch Schnellboote mit Dieselantrieb gebaut, so hat sich der damals revolutionäre Stahlrumpf heute bei allen Einheiten durchgesetzt, sofern er nicht schon wieder durch GfK-Rümpfe ersetzt wurde wie z.B. bei den modernsten Minenjagdeinheiten. -- Seadart 13:57, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
So fürchterlich Revolutionär ist das aber alles nicht. Stahlrümpfe sind technisch eher anspruchslos und wurden aus bestimmten anderen Gründen (Minenschutz, sparen von Metall zu Kriegszeiten, Fertigungstradition der Werften) bei vorherigen Schnellbooten oft nicht verwendet. Die Russen hatten aber zu dieser Zeit schon lange S-Boote mit Stahlrümpfen (Osa-Klasse), oder war das in Schweden schon amagnetischer Stahl? Dann wäre das immerhin bemerkenswert.
Der Gasturbinenantrieb wurde von den Briten schon fast 10 Jahre früher entwickelt und ab 1960 mit den Brave-Booten in Serie gefertigt (die Meisten für den Export). Feuerleitradar und ABC-Schutz hatte auch die Zobel-Klasse schon. Auch vergleichbare Schnellfeuerkanonen (6 Pounder QF) haben die Briten im zweiten Weltkrieg bereits auf MTB verbaut. Die sonstige Bewaffnung mit Torpedos kann auch kaum als ultramodern angesehen werden (was für drahtgelenkte Torpedos für den Vorausschuss haben die Schweden denn mitte der 60er schon gehabt?), Mitte der 60er waren aber Flugkörper schon auf Schnellboten im Einsatz (s. Osa-Klasse). Es mag sein, dass jemand die Boote in der Kombination der verschiedenen Elemente insgesamt so bewertet hat, dann solltest du hier vielleicht eine Einzelnachweis einbauen, damit man erkennen kann auf wen diese Schlussfolgerung zurückgeht. Grüße --WerWil 14:32, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
In der Tat ist der Gasturbinenantrieb nichts neues und die Russen haben zur gleichen Zeit schon Raketenschnellboote gebaut. Zu ersterem würde ich sagen, dass es meiner Meinung nach ein Äpfel und Birnenverglich ist, wenn man die 80t grossen Boote von Vosper mit den 200t Booten der Schweden vergleicht. In GB war man drauf und dran die Schnellbootkomponente abzuschaffen und in Deutschland wurden Mitte der 60er-Jahre, als die Spicas gebaut wurden, die erst vor wenigen Jahren in Dienst gestellten Holzboote mit ungelenkten Torpedobooten eingesetzt - Lenktorpedos und Lenkflugkörper fanden meines Wissens erst Anfangs der 70er-Jahre Einzug in die Bundesmarine. Bei den Norwegern, eine weitere Marine die im grossen Stil auf Schnellboote setzte, bin ich mir nicht sicher ob die Tjeld-Klasse von Anfang an mit Lenktorpedos ausgestattet waren - ich wage es zu bezweifeln. Da mir im Moment aber keine eindeutigen Quellen vorliegen lasse ich sie aus den Betrachtungen heraus. Gegen die technische Überlegenheit der russischen Boote habe ich jedoch keinerlei Argument vorzubringen. Angemerkt sei noch, dass sich meine Quellenlage v.a. auf meinen Besuch der HMS Spica sowie die dort vor Ort liegenden Angaben (Broschüren etc.) abstützen.
Fazit: Im Vergleich zu den Ausgangsbooten, aus denen die Spicas entwickelt wurden, namentlich die zeitgenössischen dt. Konstruktionen, stellen die Spicas mit ihrem Hochgeschwindigkeitsantrieb (der auch Nachteile aufweist), dem Ganzmetallrumpf und den Lenktorpedos eine revolutionäre Entwicklung dar. Gegenüber Konstruktionen anderer westlicher Marinen, welche in einigen Punkten bereits ein vergleichbares Niveau (z.B. Gasturbinen auf besagten britischen Vosper-Booten) erreicht haben, sind die Spicas in ihrer Gesamtheit jedoch bei Indienststellung die mit Abstand modernsten Boote (wobei ich mich durchhaus eines besseren belehren lassen würde, sollten die Norweger, die Finnen oder sonst wer schon vergleichbares gehabt haben). Gegenüber den russischen Booten waren sie jedoch durchaus technisch im Rückstand und ich werde mich nun nochmals über den Artikel hermachen und ggf. einige Formulierungen im Detail ändern. MfG -- Seadart 15:45, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Ich kann nachvollziehen, dass die Schweden auf ihre Boote sehr Stolz sind (ich finde die auch toll) und sich das in den Borschüren wiederfindet. Ich würde vorschlagen die Formulierung im Artikel einfach etwas zurückhaltender zu treffen. Vielleicht einfach nicht revolutionär sondern fortschrittlich? Übrigens sagt der schwedische Artikel anscheinend aus, dass es sich um amagnetischen Stahl handelte (ohne gewähr, da ich kein Schwedisch kann). Dass eine Schiffsklasse bei in Dienststellung modern ist sollte ja eigentlich auch irgendwie selbstverständlich sein. Wirklich interessieren würden mich noch die Torpedos. Ich habe nämlich sonst von Drahtgelenkten Torpedos zu dieser Zeit noch nichts gehört.--WerWil 15:56, 1. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Beide Plejad-Klasse und Spicaklasse hatten Stahlrumpf. Die Schwedishe entwicklung von Drahtlenktorpeden war ehe von 1968 fertig. Neu mit Spica war a) Vertellpropeller (fully feathering) für abstellung Turbinen bei teillast. b) Brücke und Leitungscentral rückwärts für ruhe im Seegang. c) Digitalrechner für Feurerleitung. Kosterboat 22:42, 7. Jun. 2009 (CEST)Beantworten