Diskussion:Steige (Weg)

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Silvicola in Abschnitt Steigenstraße
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Verschiebung[Quelltext bearbeiten]

Die Diskussion:Ober-Hainbrunn#Steigenstraße wurde nach Abstimmung mit dem Mitdiskutanten wie nachstehend vollständig hierher verschoben. --Brühl (Diskussion) 02:02, 11. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Steigenstraße[Quelltext bearbeiten]

Übrigens ist mir der Begriff Steigenstraße noch nie begegnet. Ist der irgendwie definiert? Könnte man direkt einen Artikel darüber schreiben. Bei der Volltextsuche ergibt er einige Treffer. Was meinst Du? --Brühl (Diskussion) 20:58, 6. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Eine Steigenstraße ist eine Steige, die eine Straße (und nicht bloß ein Feldweg (Feldwegsteige) o.ä.) ist. Kurioserweise ist Steige in dieser Bedeutung nicht unter der BKL Steige verzeichnet, der noch am ehesten dem ähnelnde dortige Begriff ist Steig, der es aber nicht trifft. Denn Steige
  • umfasst auch Straßen, nicht bloß Wege oder Pfade wie dort (Steigenstraße ist da nur explizit-einschränkend, analog Wegsteige, ähnlich Waldsteige (durch den Wald))
  • eine Steige muss nicht über einen Berg führen, sondern nur einen Unterschied in der Höhe überwinden (in der Verbindung: Talsteige in abwärtiger Richtung, als Steige alleine spezifisch aufwärts oder beides umfassend)
Mir ist der Gebrauch von Steige in der von mir verwendeten Bedeutung völlig selbstverständlich. Aber vielleicht ist das Wort auch spezifisch süddeutsch? Oder hat sich noch keiner getraut, das Lemma zu schreiben, weil man die derzeitige BKL Steige anfassen müsste oder wollte?
Vielleicht würdest Du auch ersatzweise auf das Wiktionary verwiesen, wenn Du den Artikel schriebest. (Dort gibt es das Nomen auch noch nicht.)
Weitere Komposita: Serpentinensteige, Steigenkurve, Steigenstrecke, Klingensteige, Dorfsteige, Steigenwirtshaus (generisch und als Eigenname; man hielt in solchen früher Vorspannzugtiere bereit), Steigenfuß, u.v.a.m.
Der Duden hat das Wort nicht in dieser Bedeutung.
Wohl aber das Digitale Grimmsche Wörterbuch, siehe erstes Lemma zu Steige.
In Sachbezeichnungen jedenfalls tritt es oft auf: Geislinger Steige, Weinsteige (auch anderswo), Hasenbergsteige (vermutlich findet man allein in Stuttgart, dank der Kessellage, ein halbes Dutzend Steigen in Straßennamen), es gibt im Württembergischen etliche Kirchsteigen als Straßennamen, an der B 14 gibt es zwischen Bubenorbis und Michelfeld die Rote Steige, später (an der Alttrasse) die Cröffelbacher Steige, in Schwäbisch Hall gibt es eine (Alte) Gottwollshäuser Steige, ein Blutsteigle (Steigenweg zum Galgenberg, auf dem die Pönitenten gingen), u.v.a.m. . Da ist ein Erklärung des generischen Bestandteils doch ein Desiderat!
Ich sage noch mehr, wie kann man denn überhaupt leben, ohne das ungemein praktische Wort zu benutzen? Ich finde jedenfalls, das Lemma sollte man hier finden, also von mir aus: Vorwärts!
Silvicola Disk 01:24, 7. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Nun gut, Steige ist mir als Begriff selbstverständlich vertraut. Dass sich Steigenstraße davon ganz eng ableitet, ist mir jetzt ein Erkenntnisgewinn. Wahrscheinlich ist der Begriff nur regional in Süddeutschland anzutreffen. Schon in Hessen hört es wohl auf, jedenfalls wüsste ich kein Beispiel für eine Steige im Hessischen. Dafür gibt es hier den Stich, der aber wiederum mit Stichstraße nichts zu tun hat. Ein Stich wie der Wambacher Stich an der Bundesstraße 260 ist letztlich dasselbe wie eine Steige in Süddeutschland. Wie würde sich Steige (Straße) als Stichwort machen? --Brühl (Diskussion) 02:36, 7. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Ich fände Steige (Weg) besser, weil Weg beides umfasst, Pfad wie Straße. Und eine allgemeine Steige umfasst nun mal beides, Gehweg wie Fahrweg.
Kulturgeschichtlich interessant sind übrigens auch die Begriffe Totenweg/Totensteige und Kirchweg/Kirchsteige, mit der Bedeutung: Weg, auf dem man die Toten zum Friedhof bringt (trägt) bzw. Weg, auf dem man in die Kirche geht (oft natürlich auch nur mit der Bedeutung: „Steige bei der Kirche“) . Der Kirchenbesuch wurde ja zu früheren Zeiten kontrolliert und seine Unterlassung ggf. bestraft, und die Kirche stand oft in einem andern Ort, so dass sich da halbe kleine Dörfer auf den Weg machten. Das gibt es, ähnlich wie Steige oder die Kombinationen damit, zuweilen als Gemarkungsnamen; die Sache selbst schwindet in der Landschaft, auf Wanderungen trifft man allerdings oft noch entsprechende verfallene Hohlwege im Gelände, manchmal (aber bei weitem nicht immer) mit Steinresten einer Befestigung.
Wenn Du zur Steige landeskundliche Recherchen zur Namensverbreitung machen wolltest, ist diese Linksammlung hier mit topographischen Onlinekarten einiger Bundesländer für Dich vielleicht interessant: Vorlage:GeoQuelle. Das ist dann natürlich kein richtiger Beleg, aber es genügt einem ja oft etwas zu wissen, auch wenn man es dann doch nicht schreiben kann. Da die Steigen vor allem bei prominenten Steilstrecken so heißen, genügt es vielleicht, die Stufenkanten und ähnliche Anstiege etwas abzuklappern, um zu sehen, von wo bis wo.
Den Stich kannte ich meinerseits nicht. Da man Sachartikel schreiben soll und weniger Namensartikel – sonst droht Verweisung in das Wiktionary – sollte man das mit aufführen.
Erstaunlich, wie sehr die regionalen Redeweisen auseinandergehen. Ich erinnere mich an eine Wanderung im Taunus entlang des Gebücks, diese Einhegung des Rheingaus, gesehen in der Nähe einer Hallgartener Zange (?), so grob ungefähr über Kloster Eberbach – das Wort kannte ich auch nicht, mir ist da eher Heg oder Heeg die vertraute Bezeichnung, vgl. Rothenburger Landhege, Haller Landheeg. Dergleichen gab's wohl überall, gefährliche Zeiten im Mittelalter! Nun ja, kann alles wiederkommen. --Silvicola Disk 03:20, 7. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Hast Du schon über das Rheingauer Gebück gelesen? Ich mache mich gerade mal dran, für den Steigenartikel etwas zusammenzusuchen. --Brühl (Diskussion) 14:30, 10. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Eben gelesen. Man täuscht sich oft, welche Artikel hier schon eingestellt sein können und welche nicht. Vermutlich half der nahe Rhein-Main-Großraum, denn sonst sind hier die ländlichen Dinge oft verwaist. Dafür gibt es über jeden Berliner Hinterhof einen Artikel, nur wenig übertrieben gesagt.
Vielleicht haben die Hamburger und viele andere Norddeutsche, topographie défend, keinen Steige entsprechenden Begriff, aber bei den Harzern würde ich Ausschau halten. --Silvicola Disk 19:43, 10. Jan. 2013 (CET)Beantworten

erledigtErledigt Ich habe fertig. Lies mal was aus der Steige geworden ist; der Artikel ist sicher noch ausbaufähig, wollte ihn aber erst mal einstellen, damit auch andere - Du inbegriffen - daran weitermachen können. Im Harz scheint es laut Pässelexikon kein mundartliches Wort für Steige zu geben. Ich las immer nur von Anstieg oder Auffahrt. Diese Diskussion habe ich auf die neue Diskussionsseite verlinkt - oder soll man sie komplett dorthin verschieben? Hätte ich nichts dagegen. --Brühl (Diskussion) 00:40, 11. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Ja, schieb rüber! Ich schau mir dann gleich mal den Artikel an. --Silvicola Disk 01:08, 11. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Wichtiger als "Steigenstraße" wäre zu schreiben, dass d e r Steig Fußweg ist, aber in Süddeutschland der übliche Name d i e Steig oder Staig für seine steile (Fahr-)Wegstrecke ist. (Bergstaig, Diemenstaig, Weinstaig). So kann man es auch Gebr. Grimm nachlesen. Übrigens: Totenwege/-steigen gab es nur deshalb, weil Tote stets bei einer Pfarrkirche beerdigt werden mussten. Viele Dörfer hatten aber "nur" eine Kapelle am Ort, ohne Friedhof. --Ritterwirt (Diskussion) 12:00, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nur zu, der Artikel darf gerne genauer und reicher werden! Inzwischen gibt es übrigens auch mehr und mehr Wanderwege auf -steig. --Silvicola Disk 12:37, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Österreich[Quelltext bearbeiten]

Laut Einleitung wird der Begriff neben dem süddeutschen Raum und dem Elsass auch in Österreich verwendet. Gibt es dafür Belege? Mir ist der Begriff (in diesem Sinn) in Österreich noch nie begegnet. --Luftschiffhafen (Diskussion) 01:01, 6. Jan. 2020 (CET)Beantworten