Diskussion:Stoßmittelpunkt

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von R.Tm01 in Abschnitt Guter Start eines überfälligen Artikels
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Der Artikel „Stoßmittelpunkt“ wurde im Mai 2022 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 12.06.2022; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Guter Start eines überfälligen Artikels[Quelltext bearbeiten]

Grüß dich Alva2004. Du hast mit diesem Artikel, der auch überfällig war, einen guten Anfang gemacht, prima! Es gibt noch drei Dinge, die vielleicht schnell erledigt werden können und die den Artikel weiter verbessern würden:
1. Da sind solche Nummerierungen hinter den Verweisen zu den Anmerkungen. Sind das Seitenzahlen? Das ist irritierend und stört den Lesefluss (wie ich finde).
2. Es gibt bereits einen älteren Artikel zum physikalischen Pendel, auf den du erst im Abschnitt zum Schwingungsmittelpunkt verweist. Ich würde sagen, der Hinweis zum physikalischen Pendel muss ganz nach oben in die einleitende Begriffsklärung, einschließlich der Reduktion auf das mathematische Pendel. Denn diese Reduktion ist gerade die vollständige Lösung des Problems des Schwingungsmittelpunktes.
3. Der Abschnitt Geschichte kommt zu kurz. Ich würde in Kürze etwas dazu ergänzen wollen, es gibt umfangreiche Literatur zum historischen Problem des Schwingungsmittelpunktes. C. Truesdell verweist in Anm. 16, S. 249, von Whence the Laws of Moment of Momentum? (1968) auch auf E. Jouguet Lecture de Mécanique (1908), eine gute Quelle, wo die Sache sehr ausführlich behandelt wird und wo auch die historische Einleitung von J.Lagrange berücksichtigt wird. Vorerst würde es reichen, wenn du den Verweis auf Jakob Bernoulli anders formulierst, so ist er jedenfalls nicht richtig. Bernoulli war der erste, der einen allgemeinen Beweis für die Formel des Schwingungsmittelpunktes aus dem dynamisierten Hebelprinzip erbrachte (gewissermaßen Vorläufer des d’Alembertschen Prinzips), und das für beliebige starre, ausgedehnte Körper. In dieser Weise wird Bernoullis Werk auch von R. Dugas in seiner History of Mechanics behandelt. Bei Bernoulli findet man ferner zum ersten Mal die Integralformel aufgestellt, die auf die erst noch kommenden Trägheitsmomente hinweist: . Den Schwingungsmittelpunkt eines ausgedehnten Pendels zu bestimmen war bereits von Christian Huygens hinlänglich gelöst worden. Das ist Huygens‘ großer Verdienst in der Mechanik (kommt bei Wikipedia noch nicht so ganz durch).

Will sagen: Das Themengebiet Stoß- und Schwingungsmittelpunkt bildete eines der ersten Forschungsgebiete der Klassischen Mechanik im 17. Jahrhundert und wurde bereits vor Newton und Leibniz intensiv behandelt. (Diese beiden Giganten haben sich damit nicht beschäftigt, und es ist eine interessante Geschichte, warum eigentlich nicht.) Die Beschäftigung mit diesem Thema (als Theorie verstanden) hat die Klassische Mechanik und ihre Prinzipen erst ausgebildet. Auch das wird in R. Dugas‘ History of Mechanics deutlich gemacht, ebenso wie in seinem umfassenden Buch La Mécanique au XVIIe Siècle (1954).

Die ausführlichen Studien von C.Vilain (2000) zum Schwingungsmittelpunkt zeigen deutlich, dass die Klassische Mechanik alles andere als eine normal fortschreitende Wissenschaft war, und dass es gar keine Unterscheidung zur Technischen Mechanik in diesen Anfängen gegeben hat. So etwas verliert sich, wenn man nur noch darin das mathematische Resultat des ‚physikalischen Pendels‘ sieht. Die ganze Problemstellung beinhaltet viel mehr, und das wird auch schon in deinem Artikel angedeutet. (R.Tm01)

Hallo R.Tm01, ja, das wäre eine gute Erweiterung des Abschnittes zur Geschichte. Mit den Edits in der Einleitung bin ich allerdings nicht einverstanden.
  • Beil oder Hammer dreht normal nicht um eine feste Achse, nur das physikalische Pendel. Die Formulierung zielt auf des Pendel ab, das schon zwei Artikel Physikalisches Pendel und Mathematisches Pendel hat. Hier geht es daher vorrangig um den Stoßmittelpunkt, bei dem keine Drehung um eine feste Achse stattfindet.
  • Schwerpunkt ist eine BKL. Der Stoßmittelpunkt steht im Zusammenhang mit dem Massenmittelpunkt, deshalb bitte letzteren ansprechen.
  • Der "Punkt der maximalen Stoßwirkung des drehenden Körpers" macht für mich keinen Sinn. Weil das unklar ist, bitte streichen oder in einen eigenen Unterabschnitt verschieben und dort erläutern, was gemeint ist.
  • In einem klassischen Kontinuum befinden sich die inneren Momente immer im Gleichgewicht, siehe Drallsatz und Drallsatz#Cosserat-Kontinuum. Der Satz "Die inneren Drehmomente befinden sich an diesem Punkt in einem Gleichgewicht, so dass keine äußere Reaktion an der Hand oder Halterung auftreten kann." ist deshalb so nicht richtig. Auch dieses Thema führt hier zu weit und sollte imho gestrichen werden, oder Gegenstand eines Unterabschnitts werden.
Ich war schon drauf und dran das alles zurückzusetzen, weil ich gerade keine Zeit habe mich drum zu kümmern, erst nächste Woche, vlt morgen. Würde mich über Überarbeitungen von dir freuen. --Alva2004 (Diskussion) 16:35, 26. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Einverstanden, Alva2004, Ich wollte deswegen auch keine Irritationen erzeugen. Entscheidend ist, dass Du bei der Identität beider Punkte ansetzt, obwohl das per Definition verschiedene Punkte sind. Nur die Erfahrung (oder das Experiment) kann darüber aussagen, dass die beiden Punkte dasselbe Phänomen bezeichnen. Es hätte auch anders sein können.
Meine Formulierungen beziehen sich alle auf das historisch ältere Problem des Stoßmittelpunktes. Ich nehme meinen ‚Versuch‘ wieder raus und werde demnächst den Abschnitt ‚Geschichte‘ angehen, das passt es besser rein. Dann werden die ersten drei Punkte vielleicht etwas klarer. Und bei deinem letzten Punkt liege ich in der Formulierung wohl falsch, das muss sicher anders lauten: Wir sprechen von dem Stoßmittelpunkt als Drehpunkt eines gedachten dynamischen Hebels, in Bezug zu dem nun sich die Momente aufheben. Das war schon vor Jakob Bernoulli die gängige Vorstellung, schon bei B.Baldi zu finden. E. Mariotte konnte das zuvor noch nicht allgemein aus dem Hebelprinzip beweisen. C. Huygens war deswegen der erste, der das Problem des Schwingungsmittelpunktes gelöst hat, weil er gerade nicht das Hebelprinzip verwendet hat, sondern das Torricelli-Prinzip, dafür aber mit anderen Problemen kämpfte.
Aber diese Änderungen sind zu historisch, deswegen setze ich das wieder zurück… --R.Tm01 (Diskussion) 19:39, 26. Jun. 2022 (CEST)Beantworten