Diskussion:Sykes-Picot-Abkommen

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Prüm in Abschnitt Versprechen eines eigenen Staates für die Kurden
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QS 2006[Quelltext bearbeiten]

"Dieses Abkommen wird von vielen als widersprüchlich zur Hussein-McMahon-Korrespondenz der Jahre 1915-1916 angesehen. Die widersprechenden Vereinbarungen waren das Ergebnis des wechselnden Kriegsverlaufs."

Das ist so nicht richtig. Es wurde und wird zwar v.a. in arabischen Ländern als widersprüchlich aufgefasst doch in der Fachliteratur zum Thema wird (bis auf Antonious) die Aufassung vertreten, dass sich die Korrespondenz und das Abkommen nicht widersprechen. Erstens, da in der Korrespondenz wiederholt auf die Ansprüche der Franzosen hingewiesen wird; zweitens weil das damalige Verständnis von Unabhängigkeit seitens der Imperialmächte nicht mit absoluter Souveränität gleichgesetzt werden darf, sondern mit Unabhängigkeit vom osmanischen Reich, aber unter Einfluss der Briten. Es gibt Hinweise, dass dies Hussein wohl genauso sah; das ist aber nicht unumstritten.

Quellen: Zwei Monographien zum Thema:

Kedourie, Elie. In the Anglo Arab Labyrinth. Friedman, Isaiah. The Question of Palestine, 1914-1918: British-Jewish-Arab Relations.



"Das später Palästina genannte Gebiet sollte unter internationale Verwaltung gestellt werden."

Diese Aussage ist unzutreffend. In der zum Syces-Picot-Abkommen gehörenden Karte gibt es ein "Allied Condominium" etwa in der Gegend des heutigen Israel.

Der Begriff "Palästina" (engl. Palestine) taucht im Sykes-Picot-Abkommen dagegen gar nicht auf, sondern erstmalig in der Balfour-Deklaration, in der bekanntlich die britische Krone der zionistischen Bewegung die Unterstützung bei der Gründung einer "Nationalen Heimstätte für das Jüdische Volk" in Palästina zusagt. Diese Formulierung zieht sich dann - zusammen mit dem Begriff "Palästina" wie ein Roter Faden durch den Vertrag von Sèvres, die Schlußerklärung von San Remo und den Völkerbundmandatsbeschluß von 1922, in dem Großbritannien das Mandat über eben dieses Gebiet Palästina erhielt und beauftragt wurde, eben diese Heimstätte darin einzurichten. Das vom Mandatsbeschluß betroffene Gebiet Palästina umfaßte das heutige Israel samt den 1967 eroberten Gebieten und das heutige Jordanien.

Sykes-Pikot war ein Geheimplan im Sinne eines älteren Völkerrechtsverständnisses - der kolonialen Aufteilung fremden Gebiets zwischen erfolgreichen Seemächten. Dieser Plan wurde ad acta gelegt zugunsten des im Völkerrechtsverständnis wesentlich moderneren Ansatzes, die einer fremden Kolonialmacht (osmanische Türkei) entrissene Gebiete unter der Aufsicht einer internationalen Staatengemeinschaft (Völkerbund) neu zuzuteilen und dabei die Ansprüche der örtlichen Völker zu berücksichtigen, zugleich aber verdeckt doch den Einfluß der westlichen Noch-Kolonialmächte sicherzustellen. Den Sonderfall stellt dabei das Jüdische Volk dar, das vor dem Hintergrund seiner Vertreibungshistorie und aktueller Verfolgungen (damals in Osteuropa - nicht in Deutschland!) als quasi abwesendes Volk Palästinas anerkannt wurde und das entsprechend der zionistischen Doktrin und unter Wahrung der zivilen und religiösen Rechte der ortsansässigen (arabischen) Bevölkerung dieses Palästina wiederbesiedeln sollte.

Die Versuch der Umdeutung des Palästina-Begriffes ist seit vielen Jahrzehnten ein Hauptfeld der israelisch-arabischen Auseinandersetzung, die in zahlreiche Internet-Foren hinübergreift und leider auch vor der Wikipedia nicht Halt macht. Deshalb sollten wir hier um äußerste Präzision bemüht sein und uns an die historischen und völkerrechtlichen Fakten halten.

--Klaus Ermecke 18:01, 16. Mai 2006 (CEST)Beantworten


Das später Palästina genannte Gebiet...

Ich denke, daraus geht hervor, dass das Wort nicht im Abkommen vorkommt. Ansonsten bleibt es dir natürlich vorbehalten, den Artikel zu ändern; du bist mit der Thematik offendichtlich sehr vertraut! Tordal 20:00, 16. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Datum des Abkommens[Quelltext bearbeiten]

Das Datum des Abkommens wird in der Literatrur unterschiedlich angegeben. Einige seriöse Belege sprechen nämlich auch vom 3. Januar 1916. Offenbar gab es einen Vorvertrag/Enwurf im Januar, offizielle Unterschrift erfolgte demnach am 16. Mai 1916. Ich gebe das mal im Artikel an. --Otberg 14:03, 15. Nov. 2010 (CET)Beantworten

Zerschlagung des Osmanischen Reiches[Quelltext bearbeiten]

kann man diesen abschnitt ein wenig erläutern? wie sollte das osmanische reich zerschlagen werden. weder die engländer noch die franzosen haben in diesen gebieten gekämpft. ihre einheiten hätten nicht gereicht das osmanische reich zu besiegen. (nicht signierter Beitrag von 31.16.202.121 (Diskussion) 19:48, 4. Okt. 2012 (CEST)) Beantworten

Hallo 31.16.202.121: In den Jahren der Ausarbeitung des Abkommens, also 1915 und 1916, war das Osmanische Reich zwar noch stark, aber 1918 verlor es den ersten Weltkrieg, und in den Jahren 1919 und 1920 setzte sich der Niedergang fort. Erst die Arbeit Kemal Atatürks 1921 brachte das Land wieder auf die Beine, aber das war dann nicht mehr das alte Osmanische Reich, sondern die neu im Entstehen begriffene Türkei. Während des ersten Weltkriegs konnten England und Frankreich auch auf die Unterstützung zahlreicher anderer Länder setzen, und zwar nicht nur Unterstützung militärischer Art, sondern auch politischer und wirtschaftlicher Art. Die Ölquellen zum Beispiel in Kuwait waren für britische, amerikanische, französische, italienische und niederländische Erdölgesellschaften interessant, und diese Gesellschaften arbeiteten keineswegs immer wie Konkurrenten gegeneinander, sondern arbeiteten oft zusammen, kooperierten und verständigten sich auf gemeinsame Ziele, und teilten Einflußsphären unter sich auf. Die Entente konnte Soldaten oft kostengünstig rekrutieren, etwa in Indien, Ägypten, Marokko, auf den Philippinen. Und die wirtschaftliche Macht und die politische Lobby der modernen Entente war damals stark, jedenfalls stärker als die Macht des niedergehenden alten Osmanischen Reiches.--93.229.173.146 23:10, 16. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Staatliche Strukturen, Daesh und Sykes-Picot-Grenzen[Quelltext bearbeiten]

Danke für eure Überarbeitung! Wäre es nicht relevant, was in Ref: Sykes-Picot-Abkommen: ISIS und die Weltkriegsgrenzen, Deutschlandfunk Eine Welt am 26. Juli 2014 berichtet wurde? Hintergründe zum Konflikt, nicht nur Haltung von ISIL. Ich hatte aus Zeitgründen nur was dem DLF-Teaser entnommen, interessant sind auch andere Passagen. [Edit von Otberg] -- Gsälzbär (?|) 16:14, 17. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Ich sehe bislang keine Relevanz des IS für das Lemma, die Fachliteratur bislang wohl auch nicht. --Otberg (Diskussion) 17:18, 17. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Versprechen eines eigenen Staates für die Kurden[Quelltext bearbeiten]

Wann und von wem soll so ein Versprechen abgegeben worden sein?[1] Bitte mit Beleg. --Prüm  17:57, 16. Mai 2021 (CEST)Beantworten