Diskussion:Tempera

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Oben steht, Tempera trockne im Vergleich zu Ölfarben rasch, oder eigentlich doch nicht? Als "Vorteil" (was für ein Begriff ...) von Tempera (implizit im Vergleich zu Ölfarben) wird die langsame Trocknung von Tempera hervorgehoben, die ihrerseits in Verbindung mit Rißbildung gestellt wird, die dann aber doch durch Ausdehnungen beim Trocknen durch Oxidation begründet sein soll ... Wäre nett, wenn jemand, der es wirklich versteht, die Zusammenhänge entwirren würde! --BGKS Kulms 14:29, 23. Feb. 2011 (CET)[Beantworten]

Unterpunkt "Rezepte"[Quelltext bearbeiten]

Der komplette Unterpunkt "Rezepte" müsste überarbeitet werden. Einige Textauszüge zur Begründung:

  • "Ich habe deshalb die Farben einfach mit dem Spachtel lange gemischt und keine schlechten Erfahrungen gemacht (persönliche Anmerkung, keine Garantie!)"
  • "Eitempera verdirbt schnell!"
  • "ab 60 Grad werden Eiweiße zerstört!"
  • "Die Ölmenge hängt davon ab, wie ?fett? die Tempera werden soll"

Christoph Buhlheller 20:59, 11. Okt 2004 (CEST)

Nicht gerade ein klassischer Fall für eine Neutralitätswarnung. Oder habe ich das falsch verstanden und Du findest die Darstellung der Vor- und Nachteile parteiisch?

Beim Rezeptteil stellt sich mir die Frage, ob er nicht im Ganzen herausgenommen werden sollte, was ich -zumindest vorübergehend- sogleich getan habe. M.E. sollte statt konkreter Rezepte und Rühranleitungen wenn überhaupt nur summarisch die Zusammensetzung der Varianten angegeben werden. Pjacobi 00:03, 29. Nov 2004 (CET)

Der Rezeptteil, hierher verschoben:

Rezepte[Quelltext bearbeiten]

Die meisten Rezepte gehörten zum Geheimwissen der Maler. Die folgenden Rezepte funktionieren jedoch sehr gut. Sie können stark variiert werden, eine Erhöhung des öligen Anteils macht die Tempera fetter, eine Erhöhung des wässrigen magerer. Fette Tempera kann wie oben erwähnt mit Öl als Malmittel "gestreckt" werden, magere mit Wasser. Die zu emulgierenden (öligen) Stoffe müssen dickflüssig sein. Man füllt die Zutaten in eine Flasche, verschließt diese und schüttelt lange und kräftig. Zur Konservierung können nach der Herstellung 1-2 Tropfen Nelkenöl zugegeben werden, das gilt als maltechnisch unbedenklich.

Die Haltbarkeit beträgt nur wenige Tage, alte Emulsion verliert auch an Bindekraft. Also kühl lagern (Kühlschrank).

Farben werden "angerieben", das heißt die Emulsion (beziehungsweise Öl bei Ölfarben) wird zum Pigment gegeben und dann mit dem Malspachtel vermengt. Um Pigment und Malmittel gut zu verbinden wird die Farbe dann auf einer Glasplatte mit einem "Läufer" gerieben. Dabei werden aber auch die Pigmentkörnchen kleiner gerieben. Heutige Pigmente haben schon die ideale Größe für Ölmalerei, sie sind wesentlich feiner als zum Beispiel die historischen Pigmente. Generell gilt, dass die Pigmente in Temperafarben größer sein sollten als in Ölfarben. Zu langes Reiben macht also die Farben schlechter. Ich habe deshalb die Farben einfach mit dem Spachtel lange gemischt und keine schlechten Erfahrungen gemacht (persönliche Anmerkung, keine Garantie!)

Eitempera[Quelltext bearbeiten]

  • 1 Volumenanteil Hühnerei (das ganze Ei, nicht nur das Eigelb),
  • 1 Volumenanteil Leinöl,
  • 1-3 Teile Wasser.

Eitempera verdirbt schnell!

Für die Ikonenmalerei wird meist eine Eitempera aus Eigelb, Alkohol und Wasser empfohlen.

Kaseintempera[Quelltext bearbeiten]

50 g technisch reines, wasserunlösliches Kasein in 250 ml Wasser anrühren und über Nacht vorquellen lassen. Dann leicht erwärmen (ab 60 Grad werden Eiweiße zerstört!), 15 g Hirschhornsalz in ganz wenig Wasser anrühren, und das Hirschhornsalz in das Kasein geben. Das ganze fängt an zu schäumen (es entweicht Kohlensäure!). Rühren und Öl zugeben. Die Ölmenge hängt davon ab, wie ?fett? die Tempera werden soll. Kaseintempera trocknet übrigens wasserunlöslich auf, Kaseinfarben wurden deshalb früher für Aussenanstriche verwendet.

Kurze Anmerkungen zur Kaseintempera

Kasein ist die grob gesagt die "Trockenmasse" von Magerquark und wurde früher auch aus diesem gewonnen. Auf Magerquarkpackungen steht der Anteil der Trockenmasse, man kann das obige Rezept also umrechnen und den Wasseranteil um das im Quark enthaltene Wasser verringern. Die Toleranzen bei den Rezepten sind groß, man kann wenig falsch machen.

Hirschhornsalz (Ammoniumcarbonat) ist ein Backmittel, man bekommt es um die Weihnachtszeit in jedem Supermarkt. Leider zieht es Wasser und altert schnell. Ich habe Hirschhornsalz deshalb außerhalb der Weihnachtssaison nur in Apotheken gefunden...

Das Hirschhornsalz schließt das Kasein auf, der weiße opake Quark wird nach Zugabe des Hirschhornsalzes gelblich flüssig. Das obige Rezept ist völlig ungiftig, wichtiger für Maler ist jedoch, dass es maltechnisch unbedenklich ist. Man kann Kasein auch mit Borax oder Salmiakgeist aufschließen, das hat jedoch maltechnisch den Nachteil, dass empfindliche Pigmente verändert werden. (zum Beispiel Kupferfarben tiefblau)