Diskussion:Tobias Zeutschner

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Wietek in Abschnitt Inhaltlich
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Inhaltlich[Quelltext bearbeiten]

Mir ist etliches an dem jungen Artikel aufgefallen: In der knappen Biographie werden teils nicht belegbare Tatsachen beschrieben: Der Zwang, die Familie hätte konvertieren müssen, ist nirgends für Zeutschner belegt. Auch war Oels nicht außergewöhnlich tolerant in Sachen Religion, sondern zählte schlicht zu den protestantischen Gebieten Schlesiens, die die Exulanten aufsuchten.

Im Werkverzeichnis ist fast alles falsch, z.T. wird ein und dasselbe Werk mit verschiedenen Titeln genannt ("Weihnachtshistorie" vs. "Die Geburt unsers Herren unnd Heylandes Jesu Christi, für Soli, Chor und Instrumente") Außerdem tauchen hier unter den Werken nebeneinander moderne Ausgaben auf, so auch letztes Beispiel. Zudem stimmen die genannten Titel nicht, sondern sind die Titel der Edition, z.B. Musicalischen Kirchen- und HausFreude sowie das Konzert "Gott sei gnädig", das aus selbiger Sammlung stammt. Ich ändere das alles mal und sortiere nach "Werke" und "Neuausgaben" (nicht signierter Beitrag von Keadts (Diskussion | Beiträge) 18:31, 22. Sep. 2020 (CEST))Beantworten

zum 1. Absatz

Hier werden Äpfel & Birnen vermischt: Ganz Schlesien war von 1335 bis 1742 ein Nebenland der Krone Böhmen, deren Landesherren ab 1526 in ihrer Eigenschaft als Könige von Böhmen die Habsburger waren. Sie bekämpften die Reformation mit rigorosen Rekatholisierungsmaßnahmen, vor allem in Böhmen, aber auch in der Grafschaft Glatz, die bis 1742/1763 unmittelbar zu Böhmen gehörte und nicht zu Schlesien. In der Grafschaft führten die Glatzer Jesuiten die Rekatholisierung durch, und die Bevölkerung hatte die Wahl katholisch zu werden oder auszuwandern. So wird es in der Geschichte der Grafschaft überall beschrieben, z. B. hier Dieter Pohl: Kurze Geschichte der Grafschaft Glatz, S. 2

In den schlesischen Herzogtümern (vor allem Liegnitz, Brieg & Wohlau) konnte das Problem nicht so einfach beseitigt werden, weil dort die Stände ein ausgeprägtes Selbstbewustsein hatten und sich gegen den böhmischen Landesherrn stellten. Trotzdem musste Herzog Johann Christian von Brieg, Liegnitz, Ohlau und Wohlau 1633 nach Polen ins Exil fliehen. Der Oelser Herzog Karl Friedrich I. (Oels) musste zwar nicht fliehen und auch nicht katholisch werden, aber 1635 beim Kaiser Abbitte leisten.

zum 2. Absatz

Es geht nicht, beim Überarbeiten einfach die bisherige Literatur zu löschen. Der zitierte Band der ADB erschien vor ungefähr 120 Jahren, und es wäre merkwürdig, wenn die Forschung in dieser Zeit keine neuen Erkenntnisse hervorgebracht hätte. Dass der bisherige Text nicht belegt sei, ist nicht richtig, siehe l. u.: Zeutschner, Tobias. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 136 f.

Wikipedia ist ein Gemeinschaftsprojekt, und es ist erwünscht, dass die Lemmata fortlaufend aktualisiert werden. Die aufgeführten Werke sind zusammengesucht aus der ADB und dem OPAC und was sich sonst im Internet finden ließ. Da ist es ja gerade gut, wenn du kenntnisreich ergänzt und Ordnung reinbringst. Jede belegte Ergänzung ist gut! Grüße --Wietek (Diskussion) 22:19, 22. Sep. 2020 (CEST)Beantworten


- Die politischen Verhältnisse sind klar, das war meinerseits vielleicht missverständlich. Am Ende müssen sie hier ja auch gar nicht beleuchtet werden, dazu gibt es entsprechende Artikel. Ich tue mich nur damit schwer, wenn historischen Personen ein nicht unmittelbar nachweisbarer Umstand angehaftet wird. Vielleicht ist die Familie schon direkt 1621 geflohen? Dazu gibt es keine verlässliche Quelle. - Das mit der ADB ist etwas unglücklich gelaufen, ich bitte um Entschuldigung! Ich finde es nur schade, wenn nicht auf neueste Forschungen (z.B. Paulina Halamskas Aufsätze) verwiesen wird, wenn doch in der ADB im Falle von Zeutschner das allermeiste unbrauchbar ist, weil es die historischen Lexika kopiert, die nicht, wie man meinen sollte, zuverlässig sind. Das sieht man schon an den falschen Daten. Da sind selbst die zeitlich nah erschienenen Aufsätze von R. Starke deutlich besser. - OPAC und das Internet zeigen natürlich einen ersten guten Überblick über die Werke, bieten aber ein diverses Durcheinander von Originalen und Ausgaben. An erster Stelle sollte bei Komponisten immer RISM stehen, und selbst da muss man genau hinschauen, weil Werke doppelt auftreten können, wenn einmal sowohl der Sammeltitel als auch alle einzelnen Werke gezeigt werden.

Grüße, --Keadts (Diskussion) 13:06, 23. Sep. 2020 (CEST)Beantworten
Alles klar, danke für die umfassende Antwort. Ich bin kein Musikhistoriker und kannte deshalb z. B. die Abkürzung RISM bisher nicht. Diesen Halamska-Aufsatz [1] hatte ich ja schon aufgestöbert, aber für die die Zuordnung der Lieder brauchts wohl schon etwas mehr musikalisches Verständnis. Vielleicht kommt mir ja gelegentlich noch etwas in den Glatzer Quellen unter. Viele Grüße --Wietek (Diskussion) 13:41, 23. Sep. 2020 (CEST)Beantworten