Diskussion:Tschechen

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von 185.110.185.249 in Abschnitt Kultur
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Name[Quelltext bearbeiten]

Soweit ich in der "Geschichte Böhmens" (Geschichte Böhmens : von der slavischen Landnahme bis ins 20. Jahrhundert / Jörg K. Hoensch. - 2., aktualisierte und erg. Aufl. - München : Beck, 1992) gelesen habe, stammt der Name Tscheche von einer Adelsdynastie im Gebiet des heutigen Prag und ist seit der Mitte des 10. Jh. belegt. Cosmas von Prag ist ebenso wie der gallus anonymus unter den Mediävisten stark umstritten. --139.30.24.101 00:53, 28. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Das ist eine Theorie. Es gibt viele Theorien. Früher war sehr populär die von dem Vorvater Tscheche (Praotec Čech). František Palacký meinte, dass es der Grund das Verb „četi“ war - ein altslawisches Wort für „beginnen“, weil als slawische Stämme im 5. Jahrhunder umzogen, waren Tschechen das erste Volk (das Volk, das als das erste ging - Tschechen sind die westlichsten Slawen). Das sind alles nur Theorien, ich habe auch gehört, dass das Wort germanisch oder iranisch ist... --Zik2 22:01, 17. Feb. 2009 (CET)Beantworten
Jegliche Spekulationen zur Herkunft des Wortes, ggf. des Personennamens Čech sind nichts mehr als amüsante Märchenerzählungen. Mangels irgendwelcher schriftlicher Belege aus inkriminierter Zeit wird das wohl nie herausgefunden werden. Man muss sich damit abfinden, dass das Wort hier einfach ab einem gewissen Datum schriftlich belegt vorhanden ist, allenfalls noch die - sonst nicht bewiesene - Aufstellung von Cosmas über den "Urvater Čech". Mehr nicht, und mehr wird es wohl nie sein. Genau so, wies bei unzähligen anderen Wörtern, Völkernamen der fall ist: Man kann, wie man will, nach der Herkunft forschen, früher oder später ist dann mit der weiteren Spurenverfolgung definitiv schluss. Die Erde wird deswegen nicht zu drehen aufhören.
Ich habe zwar das erwähnte Werk von Jörg K. Hoensch nicht gelesen. Da könnte es sich jedoch bestenfalls um den ältesten schriftlichen Beleg des Namens handeln, nicht aber um dessen wirkliche Abstammung. - 185.110.185.249 00:43, 30. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Tscheche oder Böhme[Quelltext bearbeiten]

Ich möchte gerne thematisieren, wann wir jemanden als Tschechen oder als Böhmen bezeichnen. Aus heutiger Sicht ist wohl jeder nach 1945 gelebt habender Bürger der Tschechischen Republik als Tscheche zu bezeichnen, aber wie halten wir es mit Personen, die vor 1945 in Böhmen gelebt haben? Wollten wir das nach der Sprache der Person unterscheiden? Was machen wir mit mehrsprachigen Personen? Wissen wir eigentlich wirklich, welche Sprache(n) die betreffende Person gesprochen hat? Gänzlich unübersichtlich wird es natürlich wenn wir Bewohner Böhmens auch als Österreicher, Altösterreicher, Deutschböhmen oder gar als Sudetendeutsche bezeichnen. So werden etwa Jan Perner und Antonín Dvořák, beides unbestritten Böhmen mit einer nicht-tschechoslowakischen Staatsangehörigkeit in den wikipedia-Beträgen als Tschechen bezeichnet. Bedřich Smetana oder Karl Bořiwog Presl waren Böhmen, Johannes Urzidil oder Franz Werfel nun Deutsch-Böhmen. Willi Brandner oder Hermann Brandl waren Sudetendeutsche. Für alle dieses Bezeichnungen finden sich zahlreiche Beispiele. Ich bin Österreicher mit tschechischsprachigen Vorfahren, lerne gerade tschechisch und bin in Hinsicht auf diese Frage durchaus sensibel. --Dieter Zoubek 23:09, 30. Dez. 2010 (CET)Beantworten

@Dieter Zoubek: Nach vier Jahren etwas spät, aber doch ;) Also als Tschechen kann man soweit ich das sehe alle tschechischsprachigen und sich selbst als Tschechen verstehenden slawischen Bewohner Böhmens und Mährens spätetestens seit der Nationalen Wiedergeburt im 18./19. Jahrhundert bezeichnen. Im tschechischen wird Böhme als Wort meist synonym mit Tscheche verwendet, und zwar schon mindestens seit dem 9. Jahrhundert. Böhmen ist im tschechischen das eigentliche Land der Tschechen (tschech. Čechy). Die tschechische Sprache hieß ja auch im Kaisertum Österreich böhmische Sprache. Wenn jemand deutscher Herkunft bzw. Nationalität ist, kann man ihn als Deutsch-Böhmen, Deutsch-Mährer oder als Sudetendeutschen bezeichnen. Sudetendeutscher bezog sich insbesondere auf das deutsch-tschechische Grenzgebiet der Sudeten, Deutsch-Böhme und Deutsch-Mährer waren meist Angehörige deutschsprachiger Inseln im tschechischsprachigen Kernland. Gruß, --Trimna (Diskussion) 14:34, 14. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Da muss man sich fragen, wieso Herr Zoubek in seiner "Sensibilität" hier jetzt die tschechiosche Nationalität ausgerechnet aufs Jahr 1945 und danach abgrenzen will? Er sollte primär wahrnehmen, wo der Unterschied zwischen Nationalität und Staatszugehörigkeit liegt, und das in jedem historischen Bezug. Auch bei aus unserer Sicht z.T. seltsam erscheinenden, hier als Beispiele angeführten Schreibweisen diverser tschechischer Personennamen muss man sich bewusst werden, dass die heutige mehr oder weniger starre Rechtschreibung in allen Sprachen unserer europäisch geprägten Kultur eine relativ neue Angelegenheit ist, die sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelt und dann im 20. Jh. definitiv etabliert hat. Und bei manchen Leuten können durchaus auch mehrere Nationalitäten vorkommen; ein Beispiel aus einem anderen Gebiet: Georg Friedrich Händel war sowohl ein deutscher, wie auch ein englischer Komponist.
Die Tatsache ist allerdings, dass hier in der de.wikipedia ziemlich abstruse Theorien zur definition des Begriffs »Tschechisch« präsentiert werden, die den Eindruck erwecken, dass ihnen im Ursprung deutsche Quellen aus der Zeit vor etwa 80 Jahren zugrunde liegen.
Die einzige Berechtigung, eine Person als Böhme resp. böhmisch zu bezeichnen sehe ich, wenn es sich um jemand aus Böhmen handelt (jedoch sicher nicht aus Mähren oder tschechisch-Schlesien), bei dem die Nationalität entweder unbekannt oder aber im Kontext von keinerlei Bedeutung ist. - 185.110.185.249 00:43, 30. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Kultur[Quelltext bearbeiten]

Der Protestantismus (Jan Hus) spielt für die kulturelle Entwicklung der Tschechen eine enorm große Rolle. Wer typisch katholische Länder wie Belgien, Polen oder Italien kennt (Kriminalität, Arbeitsmoral, Dreck, Korruption, etc.), der weiß die tschechische Mentalität und Kultur zu schätzen. --89.0.104.153 09:45, 27. Aug. 2013 (CEST)Beantworten

Vielen Dank für dieses erhellende Beispiel alter und neuer Auffassung tschechischer Mentalität und Kultur.
--Reinhard Merkinger (Diskussion) 05:01, 16. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Ich als gebürtiger Tscheche, der seit seinem 27. Lebensjahr, also seit 37 Jahren in der Schweiz lebt, könnte theoretisch aus irgendwelchen "patriotischen" Gründen geneigt sein, dem Beitrag von 89.0.104.153 zu zustimmen. Der Wirklichkeit entspricht freilich, dass man über die Tschechen weltweit ziemlich wenig weiss, was, neben der 40-jährigen weitgehenden Isolation nach dem 2. Weltkrieg, nicht zuletzt an der - der nationalen Mentalität entsprechender - relativ grosser Zurückhaltung liegen dürfte. Dementsprechend begegnet man den Tschechen in der Welt sowohl mit positiv geprägter Neugierde, wie auch mit negativer Skepsis vor dem Unbekannten (Ersteres birgt jedoch ein Risiko ins Gegenteil umzuschlagen, wenn überhöhte Erwartungen nicht erfüllt werden, denn so zu enttäuschen geht schneller als Erwartetes zu übertreffen). Ich sehe jedoch auf jeden Fall als nicht richtig, unter Aufzählung solcher Attribute die tschechische Mentalität und Kultur so über jene der "typisch katholischen Länder" zu stellen. Jedes Volk - wie übrigens jede Person als Individuum auch - hat seine Macken, wie auch Vorzüge. Das gilt sowohl für die Tschechen, wie auch für die oben genannten Völker. Doch was eine Macke und was ein Vorzug ist, pflegt oft subjektiv und situationsabhängig zu sein. Und immerhin, trotz Reformation und weitverbreitetem Atheismus, im Laufe der ganzen Geschichte bis heute, die am stärksten vertretene Religion auf dem tschechischen Gebiet war und ist katholisch. Auch Jan Hus war katholisch und sah sich selbst so. Nach seinen Thesen geführte "reformierte" Religionsgemeinschaften begründeten erst nach seinem Tod Andere, nicht er selbst (ich meinerseits bin konfessionslos; das nur damit mir jemand vlt. nicht fälschlicherweise Voreingenommenheit vorwirft). - 185.110.185.249 00:43, 30. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Herausragende Tschechen[Quelltext bearbeiten]

Berühmte Tschechen: Jan Amos Comenius, Jan Hus, František Palacký, Jan Evangelista Purkyně, Karl IV., Alfons Mucha, Vratislav II., Bedřich Smetana (v.l.n.r.)

Die abgebildeten Herren sind doch alle als Tschechen anzusehen, wenn man Karl IV. auch dazu zählen will, oder? Dann könnte die Abbildung in den Artikel? --Passauer Andreas (Diskussion) 18:05, 6. Sep. 2016 (CEST)Beantworten