Diskussion:U 579

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Enter in Abschnitt Fällige Änderungen
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an den unbekannten Autor[Quelltext bearbeiten]

Fällige Änderungen[Quelltext bearbeiten]

Lieber, unter-IP-schreibender Kollege, der Du seit Monaten fleißig U-Bootartikel in die wp.de stellst, ich freue mich prinzipiell sehr über Dein Interesse an diesem Themenfeld und dass die hiesige Flotte durch Dein Engagement immer größer wird, aber jedesmal, wenn ich einen neuen U-Bootartikel entdecke, und als Verfasser eine IP ermittle, wird diese Freude ein Stückchen gedämpft. Ich habe daher in der Vergangenheit vielleicht bei der Korrektur in den Zusammenfassungszeilen manchmal einen etwas pampigen Ton angeschlagen. Sowas ist nicht richtig und auch nicht meine Art, und Du hast es – wofern Du nicht PimboliDD bist (Erklärung später) – auch nicht verdient. Ich möchte Dich also nun ganz ruhig und nach-und-nach, unter Nutzung von etwas mehr Raum, als ihn Zusammenfassungszeilen bieten, mal Schritt-für-Schritt durch eines Deiner Arbeitsergebnisse führen, wie es, soweit ich Dein Werk bisher kenne und ich kenne es ziemlich gut typisch für Dich ist, in der Hoffnung, dass Du dies überhaupt liest, und die eine oder andere Anregung mitnimmst. Der Satz, den ich mir ausgesucht habe, ist sozusagen der Kern des umseitigen Artikels, er lautet:

“U 579 war KL Lohmanns zweites Typ VII Boot, welches er in Dienst stellte und nicht zur Feindfahrt auslief, weil sich am 22. Oktober 1941 in Danzig, während der Frontausbildung, ein Unfall an Bord des Bootes ereignete: einer der Torpedos explodierte in seinem Rohr und fügte dem Boot massiven Schaden zu, was dazu führte, dass U 579 zur Reparatur außer Dienst gestellt wurde.“

„U 579 war..." - Schiffsnamen in kursiv

Zunächst einmal wäre es mir eine Freude, wenn Du dir angewöhnst, in jedem Artikel die U-Boot-Namen in kursiv zu setzen, aber das ist natürlich eine Frage des persönlichen Stils und es werden sich sicher ebenso viele Kollegen finden die meinen, Schiffsnamen müssten überhaupt nicht kursiv dargestellt werden, wie solche, die nicht davon ausgehen, dass es sich bei „U 579“ überhaupt um einen Schiffsnamen handelt oder bei einem U-Boot übrhaupt um ein Schiff oder ob ein sogenannter Klammerzusatz nicht noch besser wäre, oder, oder ... wie gesagt, nur eine persönliche BItte.

“... war KL Lohmanns … “ - Abkürzungen (mindestens beim ersten mal) ausschreiben

Unter freudiger Proklamation des OMA-Prinzips hat mir neulich ein Kollege per Massen-Edit quer durch die Artikel gewischt mit der fixen Idee, es dürfe überhaupt kein „Kapitänleutnant“ jemals abgekürzt werden. Das ist zwar eine extreme, aber immerhin eine, aber andererseits auch nicht mehr als eine ... Meinung. Gut begründeter Usus ist aber die zumindest einmalige Ausschreibung bei erstmaliger Erwähnung, ein verlinktes KL in der Infobox genügt nicht.

“... war … zweites Typ VII Boot ...“ - Ein Boot ist eine militärische Einheit

Das Boot war nicht Lohmans Boot, es unterstand ihm, er war der Kommandant. Es müsste also heißen: „...das er kommandierte.“ o. Ä.. Zudem geht es dabei nicht nur um das Waffensystem U-Boot, sondern auch um die Leute, die darin mitfahren. Es ist nicht nur daher viel sinnvoller, den Kommandanten auch mit seiner Dienststellung zu bezeichnen, nicht mit seinem Rang. Das erleichtert nämlich zudem auch das Auseinanderhalten der handelnden Personen – wenn bsp. auch mal Aktionen der Wachoffiziere beschrieben werden - und beugt Verwirrungen vor, sollte der Kommandant während seines Kommandos befördert werden.

“... welches er in Dienst stellte und nicht ...“ Mehrmals lesen, dann weglegen, dann nochmals lesen, dann erst posten

Das ist schlicht falsche Grammatik, der inneren Logik des Satzes nach wäre dies das zweite Boot dieses Kommandanten, das am 22. 10. einen Unfall hatte.

“... zur Feindfahrt auslief...“ - Feindfahrt vs. Unternehmung

Du hast unter dieser IP drei U-Bootartikel eingestellt, in dem einen sprichst Du von Unternehmungen in dem anderen listest Du Feindfahrten auf. Mal abgesehen von der Frage der Einheitlichkeit der eigenen Methode ist zumindest eines von beiden falsch, oder? Ich will das jetzt nicht verargumentieren, und es ist auch eine ziemlcih weitführende Info, aber vielleicht einfach mal interessant für Dich: Feindfahrt ist eine personenbezogene Leistung des einzelnen Soldaten, die interessiert nur den Mann alleine, die Anzahl ist interessant für das Personalwesen und was daraus für den Einzelnen folgt (bsp ein U-Boot-Abzeichen). Dieser Begriff hat mit dem Boot nichts zu tun. Ein U-Boot, also die militärische Einheit U-Boot, macht Unternehmungen. Ich weiß nicht, woher dieser Drang kommt, hier nicht nur von Dir, oh nein, das machen sogar sehr erfahrene und langjährig im Themenfeld Aktive so unbedingt den Begriff „Feindfahrt“ ins Spiel zu bringen. Vielleicht weil es so schön martialisch klingt, nach Mann, Motorbuch, Maschinenöl. Oder weil es eine Re-Übersetzung des englischen warpatrol ist. Oder weil das Lieblingsbuch aus Opis Giftschrank („Auf Feindfahrt mit ...“) so hieß, dessen verheißungsvollen Abenteuern wir schon als Steppkes, Werthers-Echte-kauend so hingebungsvoll lauschten? Aber egal, es ist nicht nur falsch, es ist auch unfreiwillig komisch, um nicht zu sagen, etwas peinlich. Denn ab 1940 ist für nur ganz wenige an Bord – jedenfalls keinesfalls für den Kommandanten - die erste Fahrt des Bootes auch die erste Feindfahrt. Insbesondere wenn man das für eine gute Idee hält, Besatzungslisten anzuhängen, sollte man mal darüber nachdenken.

“… am 22. Oktober 1941 in Danzig ...“ Nicht so hastig, dafür gründlich

Ein Artikel pro Woche ist respektabel, zwei Artikel an manchen Tagen ist total übertrieben und zudem gar nichts wert, im Gegenteil, sogar noch schädlich für die wp.de, wenn das Ergebnis so ärgerlich schlecht ist. Es muss alles nicht so schnell passieren ich habe jedenfalls aus verlässlicher Quelle, dass wp.de NICHT nächste Woche zu macht, aber es muss alles viel gründlicher passieren. Durch hastiges Arbeiten und fehlende Überprüfung des Verfassten wird an dieser Stelle aus der Datumsangabe von uboat.net (12 October) in Deinem Text der 22.Oktober. Da aus den selben Gründen, vielleicht in Verbindung mit nicht ausreichenden Englischkenntnissen, aus der Ereignisbeschreibung (Decommissioned) das Ereignis (Torpedo explodiert) wird, haben wir im Ergebnis eine falsche Datierung. Tatsächlich ereignete sich die Sache am 29. September, zudem nicht „in Danzig“ sondern (mindestens) in der Danziger Bucht.

“ ... einer der Torpedos explodierte in seinem Rohr und fügte dem Boot massiven Schaden zu, …“ Plausibilität prüfen

Mal ehrlich, und an dieser Stelle dieses ellenlangen, langweiligen Textes sind wir ja nur noch unter uns: Du nutzt doch gar nicht Busch/Röll, oder? Du schreibst schlicht ubootarchiv.de und uboat.net ab. Will ich gar nicht verurteilen, die etabliertesten Wikipedianer machen nicht mehr, als google-funde zusammenzuschnippeln, und wenn das nicht gerade bei NS/WK2 oder im Themenfeld „Feminismus“ passiert, fällt es auch gar nicht weiter auf. Aber hier wärst Du mit etwas mehr Quellentreue und/oder etwas Nachdenken zu einem anderen und richtigeren Ergebnis gekommen. Keine der Quellen gibt an, dass der Torpedo „explodierte“, das ist nämlich – gelinde gesagt – Unsinn. Ein Rohrläufer tritt auf, wenn der Torpedo das Rohr nicht verlässt, und ist gar nicht ungewöhnlich – es passierte bsp. Auch Günther Prien in Scapa Flow. Dass der Torpedo dabei „explodiert“ ist schon aus mehreren Gründen unwahrscheinlich. Aber auch wenn man nicht so viel von Torpedotechnik versteht, oder sich gar hineinlesen möchte, wenn man etwas nicht versteht, könnte man durch etwas Nachdenken darauf kommen, warum bzw. dass der fragliche Torpedo nicht „explodierte“: U 579 war zu diesem Zeitpunkt, wie ubootarchiv.de auch völlig korrekt angibt, ein Ausbildungsboot und die schossen natürlich nicht mit scharfen Torpedos. Erstens kostete so Eins an die 50.000 RM und zweitens wäre zudem ein Übungsziel – ein sich bewegendes Schiff entsprechender Größe – bei erfolgreichem Treffer mit zerstört worden. Nein, die Ausbildungsboote (und Schulungsboote) schossen mit Übungstorpedos, die Treffermarkierung war plitscher...plitscher...plitscher...KLONCK! und der Blindaal wurde vom Zielschiff gleich wieder aufgefischt. Zweitens sprechen beide Quellen von einem Brand, uboat.net erwähnt dabei keinen Rohrläufer für später mal: das würde 'hot run' heißen, ubootarchiv.de spricht von „Kollision, Roh[r]läufer UND Brand“ (Hervorhebungen und Ergänzungen von mir). Du willst möglichst etwas erklären, das glaube ich Dir, aber das darf nicht dazu führen, dass Du dir einfach Sachen ausdenkst. Die Detonation von 300 kg TNT im Bugtorpedorohr eines Typ VII C, das immerhin bis über ein Drittel in dessen Druckkörper hineinragt, führt nicht zu einem „fire/Brand“ im Bugraum sondern mindestens zum Verlust des Bugraums. Wären die deutschen U-Boote im Stande gewesen sowas zu vernkusen, wären die mit nur halb so viel TNT bestückten britischen Wasserbomben für sie kein Problem gewesen.

Fazit

Kurzum, der eine Satz ist nicht nur grammatikalisch falsch und voller stilistisch zumindest fragwürdiger Entscheidungen, er legt in erster Linie ein Ereignis, das nicht stattfand, zu einem falschen Zeitpunkt an einen falschen Ort. Und der Grund liegt nicht einmal in den mangelhaften Quellen, die benutzt wurden und die auch andere sind, als die die angegeben wurden, sondern an hastiger, unreflektierter Arbeit sowie fehlendem Verständnis für das bearbeitete Sachgebiet in Kombination mit fehlender Bereitschaft, sich bei Fragen in die Materie einzuarbeiten ← Dies ist übrigens die klassische Definition von „Pimbolismus“, ein Terminus technicus der auf einen Kollegen zurückgeht, der uns dieses Souvenir hinterließ. Ich hoffe, Du machst es besser. Grüße,--Enter (Diskussion) 21:39, 7. Jan. 2016 (CET)Beantworten