Diskussion:Vaterlandslose Gesellen

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Engl. Übersetzung des Begriffs?[Quelltext bearbeiten]

siehe http://dict.leo.org/forum/viewUnsolvedquery.php?idThread=286568&idForum=1&lp=ende&lang=de - Cherubino 11:19, 6. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

geschichtliche Herkunft ?[Quelltext bearbeiten]

Der Begriff rührt aus der vorindustriellen Zeit, als die Söhne noch das (Acker)land des Vaters erbten. Um überhaupt Arbeiter für die Industriebetriebe zu bekommen, musste man den Bauern mit allerlei Tricks das Lasnd wegnehmen, da kaum jemand freiwillig doppelt freier Lohnarbeiter werden wollte.

Wenn sonst keiner Lust dazu hat, ich suche auch noch Belege dazu heraus. --85.179.37.136 23:37, 4. Feb. 2013 (CET)[Beantworten]

Theoriefindung !?[Quelltext bearbeiten]

Zitat: Im April 2004 wurde der Ausdruck vom SPD-Politiker Wolfgang Thierse als Schimpfwort für deutsche Unternehmen benutzt, die Arbeitsstellen ins Ausland verlagern. Seitdem hat sich der Ausdruck in diesem Zusammenhang auch in der Öffentlichkeit etabliert.

wo sind die Belege für beide Berhauptungen ?

--Über-Blick (Diskussion) 23:10, 9. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]

Hat mich auch gewundert. Stimme zu, dass man Thierses Verwendung im Artikel thematisieren kann (wenngleich man über die Länge wiederum diskutieren könnte), aber gleich in der Einleitung mehr oder weniger gleichberechtigt mit der ursprünglichen, Sozialdemokrat_innen diffamierenden Bedeutung? Da wäre ich für streichen. --Marschallin (Diskussion) 15:19, 24. Jul. 2016 (CEST)[Beantworten]

merkwürdige Bemerkung[Quelltext bearbeiten]

Wie kam die Bemerkung .. „Vaterlandslose Gesellen“ zum Symbol für die Unterdrückung und Ausgrenzung von Sozialdemokraten und der Arbeiterbewegung .. zustande? Das klingt ein wenig, als hätten diese Gruppen in besonderer Weise darunter zu leiden gehabt zuunrecht so tituliert zu werden und der Begriff wäre darüber hinaus Beispielgebend für allgemein zu erleidendes Unrecht dieser Gruppen. Wenn man die Bemerkung belegen könnte, so sollten wir sie zumindest im Sinne der anzuführenden Quelle korrigieren bzw. richtigstellen, anderenfalls aber ganz entfernen. Gruß! GS63 (Diskussion) 09:46, 22. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]

Überarbeiten[Quelltext bearbeiten]

in den Details ist so manches nur halbrichtig, bzw. falsch:

  • „war im ausgehenden 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert unter Wilhelm II. ein Schimpfwort für die deutschen Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten.“

Es ist recht anachronistisch, vor der Gründung der KPD von "Kommunisten" im Reich zu sprechen, und auch "Sozialisten und Sozialdemokraten" ist hier eine recht irreführende Unterscheidung, das ist hier noch alles eins, das Sozialistengesetz heißt amtlich Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie. Gemeint waren die Sozialdemokraten, Punkt.

  • „Dieses Wort wird dem Kanzler Otto von Bismarck zugeschrieben“

Nö, wird es nicht, von niemandem, soweit ich sehen kann. Gemeinhin wird es Wilhelmzwo zugeschrieben, was aus bestimmten Gründen nicht zweifelsfrei belegt werden kann, aber gewichtige Gründe spreceh dafür, s. u.

  • „der Hintergrund dieser Bezeichnung liegt in einem Zitat aus dem Manifest der Kommunistischen Partei, darin heißt es wörtlich: Die Arbeiter haben kein Vaterland.“

Das ist durchaus fraglich, auch wenn's noch so gut zu passen scheint, s. u.

  • "Zur Zeit der Sozialistengesetze von Bismarck und unter Wilhelm II. bis zum Beginn der Burgfriedenspolitik wurden die deutschen Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten als „Vaterlandslose Gesellen“ bezeichnet. Schon in dieser Zeit wurden auch andere Gruppen als vaterlandslose Gesellen geschmäht."

Hm. Das Sozialistengesetz wurde 1890 aufgehoben, nachdem Bismarck von Bord gegangen war. Bismarck wütete in der Tat ab und an gegen "Vaterlandslose", allerdings sans "Gesellen", und auch gar nicht im Zusammenhang mit dem Sozialistengesetz, sondern vielmehr im Kulturkampf, und meinte damit gar nicht die Sozialdemokraten, sondern das Zentrum, bzw. die romtreuen Katholiken im Allgemeinen, ultramontane "Römlinge", usw. Ebenso übrigens noch Wilhelmzwo: dessen angebliche Tiraden wider die "vaterlandslosen Gesellen" sind zwar nicht amtlich verbürgt, aktenkundig sind aber seine Ausführungen vom 23.07.1897 über die "vaterlandslosen" Abgeordneten der der Zentrumspartei ([1]). Das Etikett "vaterlandslos" verband sich also zunächst mal vor allem mit Zentrum und Katholiken und ging erst nach 1897 auf die Sozen über - wobei sich auch danach noch zahlreiche Belege finden, in denen Katholiken mit diesem Ausdruck geschmäht wurden/werden.

Die Fügung "vaterlandslose Gesellen" war unter Bismarck und Wilhelmeins allerdings noch gar nicht geläufig, sondern wurde erst im Jahr 1897 ein politisches Schlagwort, als herauskam, dass Wilhelmzwo in einem Telegramm an seinen Bruder, Admiral Prinz Heinrich von Preußen die Reichstagsmehrheit mit diesen Worten beschimpfte, die bei den ersten Abstimmungen zum Gesetz, betreffend die deutsche Flotte das enorme Budget, das Kaiser & Admiralität für ihr Flottenwettrüsten beantragt hatten, abgelehnt hatte - angeblich, denn das eigentlich veröffentlichungspflichtige Telegramm wurde nicht im Reichsanzeiger gedruckt, also unter den Teppich gekehrt, allerdings erst, nachdem es den Schiffsmannschaften der Marine verlesen worden war, wodurch die Chose ans Licht kam. Daher: Ein Nachweis der Verwendung des Begriffs durch Wilhelm II. [...] steht im Übrigen noch aus ( hier), aber jedenfalls haben die Zeitungen die kolportierten kaiserlichen Unflätigkeiten re: Gesellen gedruckt und damit erst das Schlagwort als Schlagwort in die breite Öffentlichkeit (den Diskurs, if you must) gebracht. Die Angelegenheit löste also einen mittelschweren Skandal aus und führte außerdem dazu, dass die Sozialdemokraten am 12. Mai 1897 im Reichstag einen (erfolglosen) Antrag zur Aufhebung der Strafwürdigkeit der Majestätsbeleidigung einbrachten (honi soit etc.). Zeitgenössische Zeitungsartikel zu dieser Sache sind in Hülle & Fülle bei gugl.buks auffindbar, also z. B. dieser oder dieser, usw. usf. Ganz abgesehen von der infolge der Vertuschung unklaren Historizitäts des kaiserlichen Kraftworts stellt sich hier im Übrigen erneut die Frage, ob Wilhelmzwo denn damit tatsächlich die Sozen im Sinn hatte, oder nicht auch oder insbesondere das Zentrum, denn das hatte gemeinsam mit SPD und den Nationalliberalen gegen den Marineetat gestimmt. MfG --2003:D4:670B:CA00:6198:CFEA:F786:382E 19:26, 3. Aug. 2023 (CEST)[Beantworten]