Diskussion:Viehtötung der Xhosa

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Kael in Abschnitt Fremde = Geister
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Ich habe den Artikel mal ergänzt um Informationen aus dem Kapitel "Viehtötung der Xhosa" aus dem Artikel Geschichte der Kapkolonie (1806-1870). Besagtes Kapitel werde ich mal eindampfen und auf den Hauptartikel hier verweisen. Ich hinterlasse hier mal den ursprünglichen Text, vll. kann ja jmnd noch was daraus in den Artikel einbringen.--Fischbone 11:37, 4. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Der große Xhosa-Wahn[Quelltext bearbeiten]

Die Xhosa bereiteten der Kolonie nach dem Krieg nur noch wenige Probleme. Dies war auf einen außergewöhnlichen Wahn zurückzuführen, der bei den Xhosa 1856 auftrat und im folgenden Jahr zum Tode von rund 50.000 Xhosa führte. Dieser Vorfall ist einer der tragischsten und begründet sich im animistischen Opferglauben, in dem jedem Opfer eine Anstrengung der Ahnen aus dem Jenseits zur Erhaltung der Lebenden folgt. Die Xhosa hatten ihre Niederlage von 1853 nicht als entscheidend akzeptiert und bereiteten sich auf einen erneuten Kampf mit den Europäern vor.

1854 breitete sich beim Vieh der Xhosa eine Krankheit aus. Man vermutete, dass sie vom Vieh der weißen Siedler übertragen worden war. Viele Tiere starben und die Xhosa erklärten dies mit ubuthi, Hexerei. Im Mai 1856 holte ein Mädchen namens Nongqawuse Wasser aus einem Teich nahe der Mündung des Gxarha River. Bei ihrer Rückkehr erzählte sie ihrem Onkel Mhlakaza, dass sie drei Geister am Teich gesehen habe, die ihr gesagt hätten, dass das gesamte Vieh geschlachtet und die Ernte vernichtet werden sollte. Am Tag nach der Zerstörung kämen die toten Xhosa zurück, um bei der Vertreibung der Weißen zu helfen. Die Vorfahren würden Vieh mitbringen, um die toten Tiere zu ersetzen. Mhlakaza glaubte der Prophezeiung und informierte den Häuptling Sarhili.

Sarhili befahl, die Anordnungen der Geister zu befolgen. Zunächst mussten die Xhosa ihr fettes Vieh vernichten. Nongqawuse, die in dem Fluss stand, wo die Geister zum ersten Mal erschienen waren, hörte überirdische Geräusche, die ihr Vater als Aufforderung verstand, noch mehr Vieh zu töten. Schließlich verlangten die Geister, dass kein einziges Tier ihrer Herden überleben sollte und jedes Getreidekorn zerstört werden müsse. Wenn dies erledigt sei, würden Unmengen von viel schönerem Vieh aus der Erde auftauchen, während große Felder mit Getreide, reif und bereit zur Ernte, plötzlich erscheinen. Die Toten würden auferstehen, Probleme und Krankheiten verschwinden und allen würden Jugend und Schönheit zuteil. Ungläubige und die verhassten Weißen würden an diesem Tag verschwinden.

Die Menschen hörten dies und gehorchten. Sarhili gilt für viele als Anstifter der Prophezeiungen. Sicherlich glaubten einige der führenden Häuptlinge, dass sie lediglich in Vorbereitung eines letzten Kampfes mit den Europäer handelte, wobei die ganze Nation der Xhosa voll bewaffnet und ausgehungert auf das Kapgebiet geworfen werden sollte. Der Glaube an die Prophezeiung verstärkte sich durch den Tod von Lieutenant-General Cathcart im Krimkrieg 1854. Sein Tod wurde dem Eingreifen der Vorfahren zugeschrieben.

Es gab auch Menschen, die weder an die Vorhersagen glaubten noch am Kriegserfolg interessiert waren, aber in bedingungslosem Gehorsam zum Befehl ihres Häuptlings ihre letzte Nahrung zerstörten. Große Menschenmengen handelten entweder in dem Glauben, der das Erhabene erreichte oder in gleich großem Gehorsam. Man errichtete große Kraale für das versprochene Vieh und riesige Fellsäcke zur Aufbewahrung der Milch, die bald üppiger sein sollte als Wasser. Schließlich brach der Tag an, der laut Prophezeiung das Paradies auf Erden bringen sollte. Die Sonne ging auf und unter, aber das erwartete Wunder blieb aus. Den Häuptlinge, die die ausgehungerten Krieger auf die Kolonie hetzen wollten, war ein unglaublicher Fehler unterlaufen, da sie versäumten, die Nation unter dem Vorwand, die Auferstehung zu erleben, zusammenzurufen. Sie bemerkten ihren Fehler zu spät und versuchten das Problem zu lösen, indem sie die Auferstehung auf einen anderen Tag verlegten, aber reine Verzweiflung hatte die Hoffnung und den Glauben verdrängt und die Xhosa suchten die Briten nur als hungernde Bittsteller auf.

Nach dem War of the Axe taten die Kolonialisten alles Mögliche, um Leben zu retten, aber Tausende gingen elend zugrunde. In ihrem extremen Hunger wurden viele Xhosa zu Kannibalen und ein Fall von Eltern, die ihr eigenes Kind essen, ist bezeugt. Zu den Überlebenden gehört das Mädchen Nongqawuse. Einen lebhafter Bericht des ganzen Vorfalls findet man in G. M. Theals Buch History and Geography of South Africa (3. Auflage, London, 1878). Das entvölkerte Land wurde anschließend mit europäischen Siedlern aufgefüllt. Dazu gehörten Mitglieder der deutschen Legion, die mit der britischen Armee im Krimkrieg gedient hatte, und rund 2.000 betriebsame Emigranten aus Norddeutschland, die sich als wertvoll erwiesen.

Fremde = Geister[Quelltext bearbeiten]

Ich habe aus obigen Text einige Zeilen in den Artikel kopiert. Dabei ging es mir darum, den unspezifischen Begriff "Fremde" (der dem unkritischen Leser wohl "Weiße" suggerieren soll) durch "Geister" zu ersetzen. Nachdem ich mich ein wenig in dieses Thema eingelesen habe, gibt es wohl keinen zeitgenössischen, literarischen Hinweis auf "Fremde" (= "Weiße") als Verursacher. Wenn jemand etwas anderes weiß, soll er es bitte durch ein Zitat belegen (dafür wäre ich nämlich sehr dankbar). Ansonsten wird durch meine Änderung dieser Artikel in diesem Punkt dem Artikel der englischen Wikipedia ähnlicher -- dort werden nämlich auch "Geister" als Verursacher erwähnt. Sollte der Begriff "Fremde" wieder eingefügt werden, würde das wohl auf eine Theoriefindung hinauslaufen (à la "Irgendwer muß ja Schuld sein... und dann könnes es ja nur die Weißen/Fremden gewesen sein... als teuflischer Plan der britischen Kolonialbehörde!"). Kael 14:29, 22. Jun. 2009 (CEST)Beantworten