Diskussion:Villa Genienau

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Leit in Abschnitt Unklarheiten
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Unklarheiten[Quelltext bearbeiten]

  • Der erste Eintrag zur Baugeschichte in Olga Sonntags Villen am Bonner Rheinufer-Katalog datiert vom 7.12.1903: Dr. Paul Grosser beantragt eine Baugenehmigung auf ein Wohnhaus in Mehlem. Er legt dazu einen Lageplan, drei Baupläne, eine statische und eine Hofraum-Berechnung, sowie eine Baubeschreibung vor. Der Architekt ist Heinrich Offergeld. (…) Der nächste Eintrag datiert, entgegen der sonst strikt eingehaltenen chronolischen Reihenfolge, hingegen auf den 12.10.1903: Das Baugesuch war von der königlichen Spezialkomission [sic] geprüft worden. Man könne dem Antrag nicht zustimmen, da Grosser auf einem Gelände bauen wolle, das ihm noch nicht gehöre und über das zur Zeit ein Zusammenlegungsverfahren laufe; man müsse das Ergebnis abwarten, bisher besitze das Terrain von Grosser keinen Anschluß an eine öffentliche Straße. Die Datierung von Sonntag muss also fehlerhaft sein, denn das Baugesuch kann nicht bereits abgelehnt worden sein, bevor es zwei Monate später überhaupt gestellt wurde. Ich habe mir also erlaubt, den Monat Oktober durch Dezember zu ersetzen. Die schnelle Reaktion der Baubehörde mag damit zu erklären sein, dass der Bauantrag gar nicht inhaltlich geprüft, sondern wegen der Grundstücksfrage direkt abgelehnt wurde.--Leit (Diskussion) 21:06, 4. Nov. 2013 (CET)Beantworten
  • Nach Ablehnung seines Bauantrags (s.o.) stellte Offergeld am 21. Dezember 1903 einen neuen Antrag: Jetzt beabsichtigt er, das Haus auf einem Gelände zu errichten, das bereits sein Eigentum sei. Der nächste Eintrag ist jedoch nicht etwa die Baugenehmigung, sondern folgendes: 22.3.1904 Die Königliche Wasserbauinspektion teilt Dr. Grosser zu Rolandseck, Hotel Roland, mit, eine Genehmigung ihrer Behörde für eine Villa sei nicht erforderlich, da die Genehmigung der Einfriedung diese bereits enthalte. Abgesehen von der Frage, was mit dieser Einfriedung gemeint ist (vielleicht die zum Rhein gelegene Böschungsmauer?), ist also hier unklar, aus welchem Grund die Baugenehmigung für die Villa selbst erneut nicht erteilt wurde. Jedenfalls ist erst der nächste Eintrag vom 23. März 1904 der mit der Genehmigung: Dr. Grosser reicht einen weiteren Antrag an den Bürgermeister ein, in dem er darauf verweist, daß er bereits im Jahre 1900 habe bauen wollen und für eine Zufahrt zur Provinzialstraße einen 20 m breiten Landstreifen gekauft habe. Durch die Einleitung eines Zusammenlegungsverfahrens hätten seine Absichten einen vierjährigen Aufschub erfahren, zum anderen sei durch das Wegeprojekt die direkte Verbindung seines Besitzes mit der Provinzialstraße gestört und aufgegeben. Die Villa wurde nun genehmigt. Hier wird noch ein bisher unerwähntes Wegeprojekt im Zusammenhang mit dem Zusammenlegungsverfahren angesprochen. Was den Bauantrag selber angeht, so war dieser aber offenbar wiederum nicht der letzte. Denn im Kapitel Die Baugeschichte enden zwar nun die Einträge zu Baugesuchen und -genehmigungen, doch in der Materialvorlage finden noch Lage- und Baupläne Erwähnung, die auf den 21. Juni 1904 datiert sind und sich auf das Baugesuch vom 14. Juni 1904 beziehen sollen. Aus dieser Quelle geht nicht hervor, dass es sich um Nachtragsgesuche handelt. Insofern ist fraglich, welcher Antrag für den Bau der Villa denn nun letztlich genehmigt wurde, der vom 23. März oder der vom 14. Juni 1904.--Leit (Diskussion) 21:17, 4. Nov. 2013 (CET)Beantworten
  • Besitzer der Villa ab 1913 (bei Olga Sonntag wird er für das Jahr 1915 eingeführt) war der Geheimrat bzw. Geheime Kommerzienrat Rudolf Böcking. Könnte es sich um den in der Begriffsklärungsseite Böcking erwähnten Eisenhütten- und Gießereitechniker handeln? Von der Lebenszeit (1843–1918) würde es zumindest, was den Kaufzeitpunkt der Villa angeht, gerade noch passen.--Leit (Diskussion) 21:21, 4. Nov. 2013 (CET)Beantworten
  • Zur Nutzungszeit der Villa als Puppenmanufaktur bestehen unterschiedliche Angaben. Im General-Anzeiger-Artikel von 2010 ist „1948 bis 1960“ angegeben. Hingegen enthält der online nicht frei abrufbare General-Anzeiger-Artikel von 1997 folgende Angabe: Spätestens seit 1945 war das Gebäude verweist, bis dort 1953 die Westdeutsche Puppenfabrik untergebracht wurde. Zu letzterem würde passen, dass 1952 einige Bauarbeiten erfolgten (Abriss der Freitreppe und Einziehung von Zwischendecken), die dann eben im Vorfeld der Einrichtung der Puppenmanufaktur stattgefunden hätten.--Leit (Diskussion) 21:26, 4. Nov. 2013 (CET) Gemäß dem ausführlicheren Beitrag in den Godesberger Heimatblättern von 1998, in dem wiederum auch ein Beitrag aus den Godesberger Heimatblättern von 1981 abgedruckt ist, ist 1953 bis 1960 zutreffend.--Leit (Diskussion) 18:50, 6. Nov. 2013 (CET)Beantworten
  • In den Godesberger Heimatblättern von 1981 ist auch folgende Aussage enthalten: Das etwa 70 m vom Leinpfad entfernt stehende Gebäude soll bis auf Rheinfelsen gegründet sein und mehr Mauerwerk unter als über der Erde haben. Es wäre interessant zu wissen, ob dem wirklich so ist.--Leit (Diskussion) 22:24, 16. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Kat. Regierungsgebäude?[Quelltext bearbeiten]

Scheint mir für ein Lager des THW etwas hochgegriffen. Gruß--Malabon (Diskussion) 21:33, 4. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Hallo Malabon, vielleicht. Ich war allerdings auch von dem bei Olga Sonntag genannten Bundesluftschutz ausgegangen. Ist dir bekannt, was damit gemeint ist? Jedenfalls war die Liegenschaft wohl von 1960 bis Mitte der 1990er im Besitz des Bundes, fragt sich, ob ausschließlich für das THW. Gruß--Leit (Diskussion) 21:39, 4. Nov. 2013 (CET) Letzteres scheint der Fall zu sein, Nutzung durch THW ab 1962. Ob der Bundesluftschutz, dessen offizielle Existenz unter diesem Namen mir fraglich scheint, mit dem THW identisch ist?--Leit (Diskussion) 18:51, 6. Nov. 2013 (CET)Beantworten
Mit „Bundesluftschutz“ ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Bundesluftschutzverband, der ab 1957 eine bundesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts war und 1968 in Bundesverband für den Selbstschutz umbenannt wurde. Sitz des Verbands war Köln. Die Villa Genienau diente demzufolge also als Lager von zwei Institutionen, da der THW nicht identisch mit dem Luftschutzverband ist/war.--Leit (Diskussion) 19:59, 6. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Südlichste Villa am Bonner/Bad Godesberger Rheinufer[Quelltext bearbeiten]

Die Villa Genienau dürfte die südlichste Villa am Bonner und Bad Godesberger Rheinufer sein, so wie die Villa Hoeller die nördlichste. Zumindest, was die in der Periode 1819–1914 (die Olga Sonntag als Untersuchungszeitraum hatte) erbauten Villen mit einer zugehörigen umfangreichen Gartenfläche angeht. Fraglich, ob diese Tatsache für den Artikel erwähnenswert ist, zumal sich südlich der Landesgrenze bei gleichbleibender Landschaft die aus diesem Zeitraum stammenden Villen fortsetzen (z.B. das jedoch in den 1970ern abgebrochene Haus Rolandsau).--Leit (Diskussion) 19:51, 6. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Namensgebung[Quelltext bearbeiten]

Hierzu heißt es in den Godesberger Heimatblättern von 1998 auf S. 163: Am 8. September 1905 zogen Dr. Paul Grosser und seine Frau Eugenie in die neue Villa am Rhein, die damals offensichtlich nach dem Vornamen der Frau des Hauses den Namen ‚Genienau‘ erhalten hat. Bei dieser Bezeichnung handelt es sich keinswegs um einen alten Flurnamen, denn das Haus steht auf einem Gelände, für das nach alten Lageplänen die Flurbezeichnung ‚In der Grofen‘ überliefert ist. Eine andere Erklärung des Namens ist jedoch eine Seite vorher (S. 162) in dem Auszug aus dem amtlichen Text zur Unterschutzstellung der Villa am 20. Januar 1992 abgedruckt: Zur Herkunft des Namens gibt es zwei Möglichkeiten, zum einen der Vorname der Frau des Hauses, Eugenie, zum anderen die Genien, Jünglingsfiguren, die als römische Schutzgeister fungieren und später, zur Zeit der Renaissance und des Klassizismus, als Träger allegorischen Sinngehalts Verwendung fanden. Damit wäre der Bezug zu diesem tempelartigen Anwesen in freier Natur hergestellt, das den ‚heiteren Eindruck eines germanischen Arkadien‘ (Brönner, Die bürgerliche Villa, S. 75) erweckt. Mir ist unklar, mit welcher Wahrscheinlichkeit diese letztere Erklärung zutreffen könnte.--Leit (Diskussion) 20:09, 6. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Bonner General-Anzeiger[Quelltext bearbeiten]

M. E. gab es 2013 einen Artikel zur Villa G. im Zusammenhang mit einem Roman über die Geschichte des Gebäudes. Gruß --Malabon (Diskussion) 22:03, 16. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Das dürfte der hier sein. Danke für den Hinweis. Gruß--Leit (Diskussion) 22:17, 16. Nov. 2013 (CET)Beantworten