Diskussion:Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1994

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Offene Fragen[Quelltext bearbeiten]

Seit der ersten Version ist im Artikel zu finden, daß damals Scharping konkret der Vorwurf gemacht wurde, daß er mit der Aufrechterhaltung der Kandidatur Raus die Gelegenheit verpaßt hätte, einen Spalt in das christlichliberale Lager treiben, wenn er rechtzeitig eine Wahl Hamm-Brüchers favorisiert hätte. An diese konkreten tagespolitischen Vorwürfe kann ich mich nicht erinnern, hier sollte man ein paar Quellen nachtragen.

Desweiteren wäre es mal interessant herauszustellen, warum die FDP neben der Union überhaupt eine eigene Kandidatin aufgestellt hat. Das hat sie bis dahin und später nie wieder getan, wenn sie in eine Koalition auf Bundesebene eingebunden war. --AlexF 14:38, 2. Jul. 2010 (CEST)[Beantworten]


Dazu zumindest mal ein Zitat aus dem Buch Politische Strategie vom Joachim Raschke und Ralf Tils, Wiesbaden 2007, S. 380:
„1994 habe ich dem Günther Verheugen in einem Top-Secret-Papier drei Szenarien aufgeschrieben. Szenario 1: Johannes Rau gewinnt im ersten Durchgang. O.K., dann wäre das kein Problem. Szenario 2: Er verliert im ersten, auch kein Problem. Szenario 3: Keiner der Kandidaten kriegt im ersten Wahlgang die Mehrheit! Was passiert dann zwischen dem ersten und zweiten Wahlgang? Da war mein Szenario: dann muss es unser Interesse sein, einen richtig vergifteten Knochen zwischen CDU und FDP zu schmeißen. Und der richtig vergiftete Knochen wäre gewesen: Rau zieht zurück und wir signalisieren die Unterstützung der FDP-Kandidatin Hildegard Hamm-Brücher. Dann wäre die FDP in einer ganz schwierigen Situation gewesen. Hätten sie dann ihre Hamm-Brücher zurückziehen können, wie sie es ja dann gemacht haben? Das wäre kaum gegangen. Und dann wäre wahrscheinlich Hildegard Hamm-Brücher Bundespräsidentin geworden. Da hat der Günter Verheugen mir gesagt: ‚Das Papier verschließt Du jetzt aber sofort in der tiefsten Schublade bei Dir. Das wird man mit Rau nicht besprechen können.’ Das war die Einschätzung. Man kann mit ihm darüber nicht reden – was ich nicht einsehe. Also, jeder muss zu sich selber eine gewisse Distanz haben und die Fähigkeit zu überlegen, was mache ich, wenn ich die Mehrheit im zweiten Wahlgang nicht schaffe. Soviel Rationalität muss man doch einem Spitzenpolitiker unterstellen können.“
Es war jedenfalls keiner da, der es ihm sagen konnte?
„Ja, das war das Problem. Es hat keiner sich getraut. Aber das ist richtig in Szenarien durchgespielt worden. Da sind Handlungsoptionen und dann muss die politische Führung eben entscheiden.“
Das liest sich eher wie ein Vorwurf an Rau selbst und nicht unbedingt nur an Scharping, zumal der Gesprächspartner des Strategie-Beraters ja Günter Verheugen gewesen sein soll. Unabhängig davon erinnere ich mich aber gut, dass in unserem Bekanntenkreis viele das Festhalten an Rau als Fehler der SPD angesehen haben, weil dadurch die Chance verspielt wurde, Hamm-Brücher als erste Frau und Repräsentantin einer breiten Mitte ins Präsidentenamt zu wählen. --bg 10:30, 3. Nov. 2011 (CET)[Beantworten]

Wieso konnte Rau als Ministerpräsident von NRW - was er dann ja auch nach der Wahl ohne Unterbrechung blieb - überhaupt zur Wahl stehen? (nicht signierter Beitrag von 91.97.126.220 (Diskussion) 12:15, 9. Dez. 2016 (CET))[Beantworten]

Warum, was sollte da das Problem sein? Im Falle seiner Wahl hätte er natürlich nicht Ministerpräsident bleiben können. --Mark (Diskussion) 12:20, 9. Dez. 2016 (CET)[Beantworten]
Weil man in Deutschland anders als in anderen Ländern traditionell bis zur letzten Sekunde im alten Amt bleibt (es sei denn die Wahl ist völlig sicher wie bei Steinmeier)? Ist halt eine Frage der Kultur (und Taktik). Ich finde es immer wieder höchst respektabel, wie z. B. in Frankreich Staatsämter verlassen werden, nur allein um sich um eine Kandidatur zu bewerben (und wenn der Lucky Punch ausbleibt, mit nichts dazustehen), und aus jeweils gegebenem Anlass allein aus Tradition ständig neue Kabinette gebildet werden (2017 Rücktritt Valls wegen Präsidentschaftsbewerbung, Rücktritt Cazeneuve nach Macrons Wahl, Rücktritt Phillipe nach nur einem Monat – trotz großer Mehrheit – nach Parlamentswahl, umgehend Phillipe II wieder im Amt, also vier Regierungen in einem Jahr, obwohl es pragmatisch auch zwei hätten sein können). --SamWinchester000 (Diskussion) 04:13, 17. Jan. 2018 (CET)[Beantworten]

Laut Biografie in Wik. war er zum Zeitpunkt der Wahl Mitglied der REP, deshalb erscheint mir die Unterbringung in der Spalte "Unterstützer" nicht angebracht. --95.90.111.102 18:47, 25. Feb. 2020 (CET)[Beantworten]