Diskussion:Wilhelm Lautenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Entferne Belegauslegung (Borchardt)[Quelltext bearbeiten]

Entferne Belegauslegung und Interpretation: Knut Borchardt betont dagegen, dass bevor Großbritannien den Goldstandard aufgab, Lautenbach sich für eine Deflation von Kosten und Preisen ausgesprochen hätte[12]. Dies sei ein neoklassischer und kein keynesianischer Standpunkt. Das ist m.E. zu verkürzt, insofern nicht korrekt ausgelegt.

Im Vorwort von Die (Geheim-)Konferenz der Friedrich-List-Gesellschaft im September 1931 über Möglichkeiten und Folgen einer Kreditausweitung (Seite 2) erklärt Borchardt nämlich wie folgt:[1]
„Im Mittelpunkt der Erörterungen stand ein hochinteressantes Konzept. Sein Verfasser, WILHELM LAUTENBACH, ist später vielfach, so auch von EUCKEN, als >deutscher Keynes< bezeichnet worden. Manches spricht dafür, diese Charakterisierung mit einem Fragezeichen zu versehen, freilich nicht in dem Sinne, daß ihr jegliche Berechtigung abzusprechen wäre. Aber LAUTENBACH ging damals ein viel komplexeres Problem an, als KEYNES in seinen theoretischen Beiträgen je im Auge hatte: Wie kann in einer offenen Wirtschaft, in einer höchst prekären Devisenlage und bei für die öffentlichen Haushalte absolut unergiebigen Kreditmärkten (die die öffentliche Hand zwangen, am Programm der Ausbalancierung von Einnahmen und Ausgaben festzuhalten!), eine Beschäftigungspolitik getrieben werden, die ihren Zweck erfüllt, nicht zuletzt weil sie die Gläubiger der Riesenbestände an kurzfristigen Krediten und das übrige Publikum nicht unnötig irritiert, gar in die Panik treibt?“

Und Borchardt im Vorwort auf Seite 3: „Vor dem Hintergrund einer so beschriebenen Problemlage sind der LAUTENBACH-Plan, der ja auf eine Ankurbelung der Produktion zielte, und die Diskussion extrem interessant. Es geht um den Sinn und die Realisierungschancen einer Doppelstrategie, um die Kombination von nachfragetheoretischen und angebotstheoretischen Argumenten oder, anders ausgedrückt, um eine systematische Verbindung von Expansions- und Deflationspolitik.“

Insofern entferne ich mal missverständliche Aussagen. --Carlbrandner (Diskussion) 10:09, 17. Okt. 2013 (CEST)[Beantworten]