Diskussion:Wortgleichung (Linguistik)

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Tlustulimu in Abschnitt Litauische Beispiele
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Grenzen des Wortvergleichslisten-Ansatzes?[Quelltext bearbeiten]

Welche Einschränkungen oder weiteren Randbedingungen müssen beachtet werden, damit man nicht über beliebige Wortgleichungssysteme zu beliebigen Sprachen-Verwandtschaften gelangt? Das fehlt im Artikel. Ein schönes Beispiel für einen absurden Wortgleichungs-Ansatz ("Verwandtschaft zwischen Quechua und Semitisch") findet man bei Mark Rosenfelder unter "Quechua & Semitic". Quelle: "How likely are chance resemblances between languages?" unter http://www.zompist.com/chance.htm. -- 89.53.91.33 21:19, 18. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Die areale Eingrenzung ist so selbstverständlich, dass ich sie vielleicht nicht erwähnt habe. Eine weitere Grenze ist der Zeitrahmen. Sprachen aus dem 3. Jt. vC mit modernen zu vergleichen ist ebenfalls nicht sinnvoll.--Ernst Kausen 00:28, 19. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Die Bemerkung müsste eigentlich beim Artikel "Lexikalischer Massenvegleich" stehen.--Ernst Kausen 00:35, 19. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Mark Rosenfelders Beitrag ist ausgezeichnet und sollte unbedingt berücksichtigt werden, vielleicht in Genetische Verwandtschaft (Linguistik) oder einem noch zu schreibenden Artikel zur vergleichenden Methode in der historischen Sprachwissenschaft.
Die areale Eingrenzung ist übrigens genausowenig selbstverständlich wie die zeitliche. Zwar wird man es im allgemeinen vermeiden wollen, zeitlich und örtlich stark voneinander abweichende Sprachen zu vergleichen (das zeitliche Problem kann oft sinnvoll durch die Einbeziehung rekonstruierter Stufen abgemildert werden), aber das heißt nicht, daß derartige Vergleiche auf jeden Fall sinnlos wären. Der Vergleich Madegassisch und Tagalog (oder gar Rapa Nui) oder Isländisch (besser vielleicht: Litauisch) und Sanskrit wäre so betrachtet abwegig (oder vorgeblich „nicht sinnvoll“), weil Tausende von Kilometern bzw. im zweiten Fall sogar Jahren zwischen den Paaren liegen, aber die Sprachen sind trotzdem eindeutig nachweisbar miteinander verwandt. Auch in der Neuen Welt gibt es einige geographisch sehr weit verbreitete Sprachfamilien. Und Vergleiche wie zwischen Jenissejisch und Athapaskisch wären dann ja erst recht abzulehnen. Hauptsächlich kommt es doch auf die Evidenz an, und die ist in den genannten Fällen (zum letzten Fall mag ich mich nicht äußern, da kenne ich mich für ein fundiertes Urteil viel zu wenig aus) eindeutig, sowohl was den Wortschatz als auch die vor allem beweiskräftige Morphologie angeht. (Wenn die vorhanden wäre – am besten noch gestützt von nachvollziehbaren Rekonstruktionen auf niedriger Ebene –, wäre auch gegen Vergleiche von Quechua mit Semitisch oder auch europäischen mit westafrikanischen Sprachen nichts einzuwenden, da das geographische Argument eben nicht grundsätzlich gegen sie spricht.) --Florian Blaschke 18:22, 14. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Tabelle[Quelltext bearbeiten]

Muß es denn unbedingt Indogermanisch sein? (Abgesehen davon, daß die Tabelle ohnehin voller Fehler ist.) Ich fände kleine Einheiten schöner, weil die Ähnlichkeiten und ihre Regelmäßigkeit evidenter sind. Die Liste ist so schon übermäßig von germanischen Sprachen bevölkert.

Wie wäre es mit einer Liste nur zu den germanischen Sprachen? Diese könnte dann altgermanische und moderne germanische Sprachen gleichermaßen illustrieren. Das würde auch dem Leser entgegenkommen, bei dem man zumindest modernes Deutsch und Englisch und evtl. auch noch eine gewisse (wenigstens passive) Vertrautheit mit dem Grundwortschatz anderer germanischer Sprachen (i. S. v. „schon mal gesehen“) voraussetzen darf. Sinnvoll wäre wohl eine Liste mit neuhochdeutschen, althochdeutschen, evtl. niederdeutschen, niederländischen, neuenglischen, altenglischen, neuschwedischen, altnordischen und gotischen Kognaten. (Vielleicht auch noch schweizerdeutsche Kognaten direkt nach den neuhochdeutschen einfügen?)

Das wäre viel illustrativer (auch weil man demonstrieren kann, daß Kognaten semantisch mehr oder weniger stark abweichen können, die Abweichungen aber oft immer noch intuitiv einleuchtend sind, und bei geschickt gewählten Beispielen auch die regelmäßigen Lautentsprechungen etwa bei mehreren Gleichungen mit urgermanisch *au offensichtlich werden) und aufgrund der größeren Vertrautheit mit den Sprachen bei Lesern und Editoren und der engeren Verwandtschaft würden sich weniger Fragen stellen und Fehler (Vorsicht Lehnwörter!) einschleichen; sie wäre viel leichter zu pflegen. Für idg. Kognaten gibt es ja schon anderswo Tabellen.

Hübsch wäre auch eine Liste zu den romanischen und evtl. polynesischen Sprachen, wobei das Romanische als Fall mit einer im wesentlichen bekannten Vorläufersprache/Grundsprache als krönendes Beispiel zuletzt kommen darf, aber das würde wohl den Rahmen dieses Artikels sprengen und würde eher in einen Artikel zur vergleichenden Methode passen. Dort könnte man auch eine ausführlichere Germanisch-Tabelle wie oben angerissen einstellen und sich hier auf eine abgespeckte Variante beschränken. Ich würde auch auf Rekonstrukte eher verzichten, zumindest in der abgespeckten Version, und sie auch in einer ausführlicheren Variante aus didaktischen Gründen (und auch deshalb, weil die Rekonstruktionen oft leicht voneinander abweichen) nicht gleich einführen. --Florian Blaschke 18:58, 14. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Lieber Florian, wir im Rheinland sagen dazu: mach' et! Gruß --Ernst Kausen 01:48, 15. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Litauische Beispiele[Quelltext bearbeiten]

Hallo. Ich habe gerade gesehen, daß bei den litauischen Beispielen teilweise die Endungen fehlen. Mit Endungen sieht es aber doch bestimmt besser aus. Es geht um pad-, welches in meinem Wörterbuch als padas "Sohle" drinsteht. Vielleicht sollten wir dort auch noch pėda "Fuß" ergänzen. Denn das Wort für Fuß tritt ja in indogermanischen Sprachen in verschiedenen Ablautstufen auf. Das zweite Wort ohne Endung ist šird-, das ja vollständig širdis lautet.

Bei motina fehlt eventuell noch der Hinweis, daß die ursprüngliche Form im Litauischen eine Bedeutungsverschiebung durchlaufen hat, also moteris "Frau". Und dukter ist eigentlich der Wortstamm, der außerhalb des Nominativs auftritt. Im Nominativ heißt es duktė. Gruß --Tlustulimu 15:07, 16. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Ich werde die Tabelle in dennächsten Tagen überarbeiten.--Ernst Kausen 00:00, 17. Mai 2011 (CEST)Beantworten
Hallo, Ernst. Ich habe denn mal péda- in pėda korrigiert, denn das Wort wird mit dem geschlossenen ė geschrieben, also mit dem kleinen Punkt. Außerdem habe ich den Genitiv širdies in den Nominativ širdis geändert. Gruß --Tlustulimu 15:21, 17. Mai 2011 (CEST)Beantworten