Diskussion:Zündloch

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Tom in Abschnitt Zündloch auswechseln
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Zündloch auswechseln[Quelltext bearbeiten]

Im Text steht: "Das Wiederverschrauben war aufwändig: 6 Mann benötigten dafür 10–12 Stunden." In der Quelle steht zwar: "Um ein ausgebranntes Z. neu zu verschrauben, werden 6 Mann und 10 bis 12 Stunden erfordert", ich kann mir jedoch in keiner Weise vorstellen, wie 6 Mann gemeinsam an so einem winzigen Teil arbeiten und wie ausbohren bzw. aufschrauben und wieder einschrauben von einem EINZIGEN Zündloch 10 bis 12 Stunden dauern kann. Kann jemand, der etwas von der Materie versteht, etwas dazu sagen oder gibt es vielleicht eine andere, bessere Quelle dazu? --Dan Holsinger (Diskussion) 08:17, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten

Der Zündlochkern wurden in das Kernlager mittels einer Geschütz-Verschraubmaschinen eingedreht. steht im Artikel. Wenn das stimmt, dann war viellicht die ganze Geschützmannschaft damit beschäfigt, das Geschütz in diese Maschine hineinzubekommen, was sicher auch langwierig war ohne moderne Krane. Und ohne moderne Bohrmaschinen, hat das Bohren sicher auch lange gedauert. --DWI 10:09, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Ich weiß nicht wie diese Geschütz-Verschraubmaschinen aussahen, aber hier sieht man ein Bild einer Maschine zur Herstellung von Kanonen. Riesiges Teil. --DWI 10:12, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Auch mich würde interessieren wie früher größere Löcher in dickes und hartes Metal gebohrt wurden. Es gab damals nun mal keine Elektrobohrmaschinen. Es musste irgendwie mit Muskelkraft gegangen sein. Es geht da nicht um die Herstellung, in der Fabrik hatte man Maschinen die mit Wasserkraft angetrieben wurden. Aber das Zündloch wurde wohl im Feld ausgewechselt.--Avron (Diskussion) 10:15, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
In Geschichte_der_Produktionstechnik habe ich zusammengetragen was ich dazu gefunden habe. 1774 wurden angeblich die ersten Zündlöcher befertigt. Damals gab es noch keine Fabriken, bestenfalls Manufakturen, und die eigentlich auch nur für Massenprodukte. Kanonen wurden wohl noch klassisch in Handwerksbetrieben gefertigt. Das erwähnte Bild der Kanonnebohrmaschine zeigt einen Göpel als Antrieb. Da musste ein Esel oder Pferd ständig im Kreis laufen.
Ich weiß auch nicht ob die Zündlöcher im Feld ausgetauscht wurden. Könnte sein, aber vielleicht war das eher was, was man nur in der Kaserne machen konnte.
Zum Bohren nochmal: Das war bei harten Material tatsächlich sehr aufwändig, deshalb wurden die ersten Kanonen auch aus Eisen geschmiedet und später dann aus Bronze gebohrt. Bronze ist noch weich genug. Erst gegen Ende des 18. Jhd. konnte man in Eisen bohren. Bilder sieht man hier --DWI 10:48, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Beschreibung um 1850, ging mit einer Stollenschneidemaschine die wohl eine Drehbank war.--Avron (Diskussion) 20:23, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Interessantes Thema. Das Diderot so schöne Bilder zur waffentechnischen Fertigung hat, wusste ich bisher nicht. Danke@ DWI! Was die Angaben zum Aufwand angeht: Bitte die Quelle genau lesen: „Um ein ausgebranntes Z. neu zu verschrauben, werden 6 Mann und 10 bis 12 Stunden Arbeit erfordert“. Das liest sich mit umseitig „Das Wiederverschrauben war aufwändig; 6 Mann benötigten dafür 10–12 Stunden.“ ziemlich irreführend. 6 Mannstunden mal Mittelwert 11 = 66 Stunden. Wahrscheinlicher ist, das 6 Mann nur kurzfristig gebraucht wurden und der Gesamtaufwand der Aktion bei 10 bis 12 Stunden anzusetzen ist. Was die zeitgenössischen Möglichkeiten zum Bohren und Drehen angeht, muss man schon genauer hinsehen. Die zitierten Angaben stehen in der Ausgabe von 1861. Erste kommerzielle Dampfmaschinen waren in Deutschlands Zechen ab den 1780/90er Jahren in Betrieb. Man kann getrost davon ausgehen, dass in den 1850er Jahren Bohrmaschinen mit Riementrieb in der waffentechnischen Fertigung/Instandsetzung verfügbar waren. Dazu hier eine Übersicht zur Industrialisierung in Hessen, die diesen Eindruck bestätigt. Der Pierer ist zwar eine gute Quelle, aber waffentechnisch orientierte Fachliteratur aus Waffe#Literatur wäre mir schon lieber. Man soll die Ingenieure aus jener Zeit nicht unterschätzen, das habe ich immer wieder bemerkt. Beispielsweise wird in dieser Quelle zur Bohrtechnik von Rumford bereits 1798 die Problematik der Friktionswärme beim Bohren von Löchern in Kanonenwerkstücke untersucht. Grüße --Tom (Diskussion) 09:19, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten